Rabenmutter 2.0

Mutter-Kind-FAQs für interessierte Passanten

Ihr kennt diese oder sehr ähnliche Situationen wahrscheinlich zu Hauf: Ihr seid irgendwo unterwegs und habt im Grunde weder Hände noch Augen genug, um mit eurem Nachwuchs auf dem verkackt schnellen Laufrad mitzuhalten. Oder ihr sitzt mit eurem wie ein kleiner Berserker brüllendem Baby in der Bahn und tupft euch schon verzweifelt mit dem von Oma geschenkten „ersten“ Teddy den fingerdick auf eurer Stirn stehenden Stressschweiß ab. Oder ihr kauert auf der Bordsteinkante und seht zu, wie euer bereits völlig mit seinem Schokoeis eingesautes Kind auch noch die Reste von eurem Eis verspeist.

Diese Momente sind nicht unbedingt unsere glanzvollsten als Mutter ;) . Trotzdem kommen sie erschreckend oft vor … und liefern uns zumindest im Nachhinein lustige Gründe zum beherzten LÄCHELN UND WINKEN. Währenddessen jedoch – mit dem komplett in Schlamm gebadeten, rummotzenden Kleinkind an der Hand oder am Armageddon-gleichendem-Restauranttisch fliegenden Nudeln ausweichend – sind unsere Nerven oftmals ETWAS angespannt. Wir sind also weder körperlich in der Lage, noch in der Stimmung, mit Fremden Gespräche zu führen, die mit medium-subtilen Vorwürfen á la „Uhhhh, sieht irgendwie so aus, als würde Ihnen Ihr Kind ganz schön auf der Nase rumtanzen!“ oder „Natürlich will ich mich nicht einmischen, aber meinen Sie wirklich, Sie tun da gerade das Richtige?“ begonnen werden. Für eben diesen Fall habe ich mal etwas vorbereitet. Denn wir wollen ja nicht unhöflich sein und Passanten mit all ihren Fragen zu UNS und UNSEREN Kindern allein da stehen lassen ;) . Nein, wir wollen, dass sie ihre Antworten erhalten, damit sie sich keine Sorgen um uns machen müssen. Darum geht’s ihnen ja schließlich … richtig? :D .

Hier kommen also die HÖFLICHEN (wir wollen ja niemanden vor den Kopf stoßen) …

Mutter-Kind-FAQs für interessierte Passanten

Sehr geehrter Passant,
vielen Dank, dass Sie sich für das Wohlbefinden meines Kindes interessieren. Ich bin sicher, Sie meinen es von Herzen gut. Deshalb möchte ich Ihnen hiermit ein paar Antworten an die Hand geben, die Ihre Fragen zu meinem Baby und mir hoffentlich zufriedenstellend beantworten:

  1. Ja, ich ernähre mein Baby/Kind gesund und regelmäßig. Sie müssen sich keine Sorgen machen.
  2. Mein Baby ist weder zu dick, noch zu dünn – danke der Nachfrage.
  3. Sie werden überrascht sein, aber: Wenn kleine Kinder müde werden, dann kann es passieren, dass sie etwas „unleidlich“ erscheinen. Das ist ganz normal. Deshalb sind sie weder krank, noch schlecht erzogen.
  4. Tja, sie haben nicht unrecht: Mein Nachwuchs sieht gerade tatsächlich so aus, als müsse er mal wieder in die Badewanne. So dreckig sehen Kinder eben aus, wenn sie Spaß hatten.
  5. Aber natürlich hat das Kind einen Vater – ich bin ja nicht die heilige Jungfrau Maria. Aber irgendwie empfinde ich es als ein nettes Kompliment, dass sie das angenommen haben, danke!!!
  6. Sehen sie, es ist so: Es gibt Mamis, die gehen arbeiten und welche, die zuhause bleiben. Zu welcher Kategorie ich gehöre, verrate ich nicht, weil ich unheimlich gerne ein wenig MYSTERIÖS wirke.
  7. Ich weiß, mein Kind ist zauberhaft, aber zu IHREM Leidwesen mag ich es nicht, wenn Sie es ungefragt anfassen. Auch nicht ein bisschen. Echt nicht.
  8. Nein, ich bin keine völlig verrückte Übermutter! (Ich bin eine #MoSiA, darf Ihnen aber leider nicht verraten, was das bedeutet ;) )
  9. Natürlich glaube ich Ihnen, dass früher alles besser war … ganz besonders die Mütter.
  10. Ja, ich habe mich auch gefreut, Sie zu treffen und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

Damit ihr die FAQs für den Bedarfsfall – klein und praktisch – immer griffparat dabei haben könnt, war ich so frei, euch ein PDF mit vier FAQs auf einer Seite vorzubereiten. Ihr könnt es ausdrucken, zurechtschneiden und die Flyerchen in die Wickeltasche stopfen. Ich hab jetzt jedenfalls immer welche dabei … nur so zum Spaß ;) .

>>> Mutter-Kind-FAQs ausdrucken <<<

 

Auf vielfachen Leser/innen-Wunsch habe ich auch noch spezielle Trage-Mutti-FAQs zusammengestellt ;) . Natürlich ebenfalls zum Ausdrucken! Also:

Trage-Mutti-FAQs für interessierte Passanten

Sehr geehrter Passant,
vielen Dank, dass Sie sich für das Wohlbefinden meines Kindes interessieren. Ich bin sicher, Sie meinen es von Herzen gut. Deshalb möchte ich Ihnen hiermit ein paar Antworten an die Hand geben, die Ihre Fragen zu meinem Trage-Baby und mir hoffentlich zufriedenstellend beantworten:

  1. Bitte vertrauen Sie mir: Mein Baby bekommt in dieser Position genug Luft zum Atmen – es besteht keine Gefahr für mein Kind.
  2. Ich verstehe natürlich, dass es IHNEN Sorgen bereitet, aber dennoch bin ich absolut sicher, dass mein Kind laufen lernen wird … wenn es ALT genug dafür ist.
  3. Sie werden vielleicht jetzt lachen, aber: Tatsächlich kann ICH ganz allein entscheiden, wann mir etwas (oder jemand) zu schwer ist.
  4. Obwohl ich ihre Sichtweise natürlich mega interessant finde, bin ich dennoch der Meinung, dass ich mein Baby mit „dieser albernen Tragerei“ NICHT zu sehr verwöhne.
  5. Nein, ich bin keine „Glucke“, die ihr Kind an sich „fesseln“ will … ich trage einfach nur mein Baby, genauso wie es überall auf der Welt Millionen andere Mütter auch tun.
  6. Laut meines Kinderarztes kann mein Kind sogar ausgezeichnet sehen … daran ändert sich vermutlich auch nichts, wenn ich es trage. Aber danke der Nachfrage.
  7. Ich find auch, die heutigen Mütter sind ganz schlimm schnippisch Aber wenigstens sind wir nicht aufdringlich ;) .

>>> Trage-Mutti-FAQs ausdrucken <<<

 

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11 Kommentare für “Mutter-Kind-FAQs für interessierte Passanten

  1. Geil!!!! Das drucke ich aus und gebe das einer „wohlmeinenden“ Nachbarin!!! (Die übrigens keine Kinder hat, doch gerade die wissen es natürlich am besten).

  2. Uuups… da war wohl jemand schneller! Ich hatte so ziemlich genau die selbe Idee – mit einem leicht anderen Hintergrund. Ich bin Pflege-Mama von einem wundervollen (sehr charmant-kommunikativen) Pflege-Zwerg (2 3/4 Jahre). Auch wenn ich nicht jedem unsere Familienkonstellation auf die Nase binde (mir wurde in der S-Bahn bereits bestätigt, das der Kleine “ganz nach der Mama kommt”), so gibt es doch Situationen (z.B. beim Arzt), wo ich meinen Pflege-Mama-Ausweis zücken muss.
    Sicherlich ist es kein bös gemeinte Neugier, aber es spielt sich doch immer das gleiche ab: “Ah, Pflegekind. Oh, äh, ach so…” dann folgt ein Ringen der Gesichtsmuskeln die anzeigen “soll ich weiter fragen oder nicht”. Wenn die Neugierde siegt, dann kommen regelmäßig 5-6 FAQ-Klassiker, die ich schon runterbeten kann: – – Ja, er ist in Dauerpflege / mind. bis er 18 ist bei uns.
    – Nein er muss nicht zurück zu seiner leiblichen Mutter. (Gedacht: Was haben Sie an dem Wort DAUERpflege nicht verstanden).
    – Ja, er darf seine leibliche Mutter regelmäßig sehen.
    – Nein, wir haben kein Problem damit, das klappt gut.
    – Nein, er muss wirklich nicht zurück zu seiner leiblichen Mutter.
    – Nein, dass Jugenamt kontrolliert nicht 1x pro Woche unsere Wohnung.
    Also, die Versuchung ist sehr groß, auch einen Pflege-Mutti-FAQ-Zettel zu schreiben, ich denke noch darüber nach.

    Schöne Grüße
    Tiger-Mama

  3. Liebe Anke!
    Ich LIEBE deinen Blog!!
    Dieser Beitrag ist wieder besonders schön, und ja, ein Still-FAQ wäre wirklich super-toll!!
    Hast du mittlerweile ein paar von deinen Zetteln verteilt?
    ;-)
    Liebe Grüße aus Berlin!!

  4. Jetzt fehlt nur noch ein Still-FAQ. Erst letztens noch einen abfälligen Kommentar im Vorbeigehen von einer älteren Frau (!!!) gehört XD