Geschwister-/Krümel-Chroniken

Krümel-Chroniken: 18. (Lebens-)Monat

Wenn man mich im Moment fragen würde, was mir gerade am allermeisten Freude daran macht, zwei Kinder zu haben, dann würde ich sagen: Die Geschwister-Interaktion. Es ist sowas von entzückend mit anzusehen, wie die beiden miteinander spielen, wie der Krümel von seiner heiß-geliebten großen Schwester lernt und wie sie sich ergänzen. Denn obwohl sie definitiv echt viel gemeinsam haben, sind sie doch zwei völlig verschiedene kleine Persönlichkeiten. Und das wird immer deutlicher. Trotzdem spielen sie so toll miteinander … mit Puppen, mit Lego, mit Stift und Papier, mit Autos, mit Bällen, mit egal was … es ist einfach nur zauberhaft! <3

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BABY-STATUS:

Körperchen: 11,3 Kilo. Diesmal war wiegen sehr einfach, denn der kleine Mann WOLLTE unbedingt mal alleine auf der Waage stehen. Gut, er war dabei angezogen und hatte eine Duplo-Giraffe in der Hand … aber die wiegt ja nix ;) . Wirklich arg schwerer geworden ist der Krümel in den letzten Wochen also nicht. Dafür sind seine Füße mächtig gewachsen. Gefühlt von einem auf den anderen Tag waren seine Schuhe zu klein und es mussten neue her. Echt krass, diese Wachstumsschübe, vor allem, weil die nicht angekündigt werden. SOLLTEN SIE ABER!!! :D
Können/Verhalten: Da tut sich gerade soooo wahnsinnig viel, finde ich! Er versteht offenbar alles, was man ihm sagt oder was man ihn fragt … und natürlich antwortet er IMMER (höflicher Typ ;) ), allerdings meist in einem Gebrabbel, dass nur die große Schwester komplett versteht <3 . Außer natürlich JA und NEI – das versteht auch die Mutti schon sehr gut!
Hach, es ist echt schnuffig. Wenn ich zum Beispiel frage, ob die Windel voll ist, dann hebt er seinen Pulli hoch und dackelt zum Wickeltisch, wenn dem tatsächlich so ist. Wenn ich sage, dass ICH mal Pipi muss, geht er ins Bad und klappt den Klo-Deckel hoch. Wenn ich laut darüber nachdenke, ob wir vielleicht mal eben bei der Nachbarin vorbeischauen sollten, bringt er mir meine Pantoffeln und postiert sich mit Nuckie an der Tür. Bitte … wie soll man denn da nicht vor Liebe überschwappen???
Aber natürlich kann er mittlerweile auch anders. Zum Beispiel, wenn er auf irgendetwas echt keinen Bock hat: Dann wird aus Leibeskräften NEI NEI NEI gebrüllt und geweint. Das ist dann nicht gar so niedlich. Wobei … doch, irgendwie schon :D Hach, was soll ich sagen: Er ist Zucker. TROTZDEM kann ich bereits ganz zart die ersten richtigen Trotz-Attacken erahnen, die sicher nicht mehr sehr lange auf sich warten lassen…
Schlaf-Elend: *Gähn* Eigentlich reicht das schon als Beschreibung dessen, was hier des Nächtens so abgeht. Obwohl wir durchaus auch immer mal wieder eine Nacht haben, die EINIGERMAßEN geht; in der das Krümelchen NICHT alle 60 Minuten aufwacht und manchmal sogar 2,5 Stunden schafft. Doch diese Nächte sind wirklich immer noch sehr selten und ich weiß nicht genau, an was es im Allgemeinen liegt. Viel führe ich auf das Zahnen zurück – der Floh haut die Dinger jetzt schneller raus, als ich nachgucken kann (und darf). Und logischerweise sind die familiären Dauererkältungen der Sache mit dem Schlafen auch nicht zuträglich. On Top vermute ich aktuell, dass das Söhnchen mit Milchprodukten nicht so recht klarkommt, denn wenn ich ihm abends noch einen ganz milden, weißen Joghurt gebe, ist die Nacht garantiert im A**** . Lasse ich also jetzt mal weg. Wer weiß, vielleicht hilft das ja schon ;) . 

MAMA-STATUS:

Gewicht: 61,5 Kilo. Ich bin ja SO froh, dass ich mir letzten Monat nicht vorgenommen habe, deutlich weniger oder – schlimmer noch – gesünder zu essen und die Verantwortung für meine Gewichtszunahme TROTZ Stillens einfach auf die frustrierende Wetterlage schob. Das war echt clever … und hat voll den Druck rausgenommen :D . Naja, ist aber natürlich keine Dauerlösung. Wobei: Scheiß auf die Zahl! Aber … ich esse wirklich, wirklich zuviel Mist und ich sage mir jeden verdammten Abend, dass ich es ab morgen ändern werde. Dass ich mehr Obst esse, die Chips abends weglasse und möglicherweise sogar mal meine sehr Pasta-lastige Mittagstradition überdenke. Und dann kommt der nächste Morgen … mit dem gewohnten Nutella-Brot, der Vormittag mit dem Gummikram neben dem Laptop, der Nudelteller zu Mittag und (war ja klar) die Chips am Abend. Ja, ich hab echt irres Glück mit meiner Figur. Aber wenn ich selbige aus der „straffenden“ Stretchhose entlasse, fällt es schwer, den visuellen Schrei nach mehr Sport und deutlich weniger Süßkram zu ignorieren – aktuell schaffe ich es allerdings trotzdem noch ;) :D .
Und sonst so: Ich bin vor ein paar Tagen 41 Jahre geworden. Puhhh, das ist nicht mehr so ganz jung. GOTTSEIDANK habe ich kleine Kinder, die mir zumindest den Anschein einer „jungen“ Mama geben und mich heftig auf Trab halten, so dass ich nicht übermäßig einroste. Allerdings reichen sich mein Alter und der Schlafentzug aktuell verstärkt in meinem Gesicht die Hände und kichern dabei über das lustige Ergebnis um meine Augen herum und an meinem Hals entlang. Soll heißen: Ich benutze jetzt endlich Anti Aging Cremes und Fluids … wirkt natürlich bei weitem nicht so gut, wie es wahrscheinlich ein paar durchgeschlafene Nächte täten. Aber die BEKOMM ICH HIER JA NICHT!!!! Egal, ich bin sicher – also ziemlich – dass es nicht mehr lange dauern wird, bis JEMAND endlich besser schläft und meine Krähenfüße sowie meine langsam erkennbar werdenden Kinn-Partie-Lefzen mit einer SCHLAF-KUR zurück in ihre Schranken gewiesen werden. Schließlich ist 41 doch das neue 31 … da will ich dann bitte auch so aussehen! :D

Waaaaaaahnsinn, dass der Krümel jetzt schon 1,5 Jahre alt ist. Wenn ich mir die ersten Fotos von ihm anschaue, auf denen ich völlig abgekämpft mein leicht pummeliges Söhnchen im Arm halte (das damals medium liebevoll von den Schwestern „Bröckchen“ genannt wurde ;) ), dann spüre ich förmlich noch die Nachwehen und die Geburts-Erschöpfung. Und doch ist dieser Moment schon 18 Monate her. Bei der Mausemaus ist es ja sogar viel länger her, doch auch bei ihr „fühle“ ich regelrecht, wie schmerzhaft ich die ersten Still-Versuche fand und wie sich meine Zehennägel bis zum Knie aufgerollt haben, weil ich bei jedem Schluck des Babys dachte, meine Gebärmutter würde gleich explodieren. Echt absolut verblüffend, wie dieses Mutti-Gedächtnis funktioniert … wie die Erinnerungen an die Geburt und die ersten Stunden mit Baby fast körperlich spürbar abgespeichert werden. Damit wir sie niemals vergessen und unserem Nachwuchs im besten Fall auch noch zum 40. Geburtstag aufs Butterbrot schmieren können, wie VERDAMMT HART wir für sie gelitten haben … und natürlich wie schön es war ;). Ich find es ganz toll, weil es einmal mehr unterstreicht, dass eine Geburt definitiv zu den spektakulärsten Momenten im Leben zählt <3 .

Vielleicht nicht GANZ so spektakulär, aber dennoch extrem aufregend ist es, dem Nachwuchs anschließend bei der Entwicklung zuzusehen. Ich jedenfalls bin gerade mal wieder völlig geflasht, wie rasant sich Kinder weiterentwickeln. Und tatsächlich scheint es so zu sein, dass die zweiten die ersten – also die großen Geschwister – noch an Tempo überholen. Der junge Mann an meinem Rockzipfel jedenfalls nimmt sich an der Mausemaus wirklich ein Beispiel … immer … natürlich auch dann, wenn ICH das gar nicht so cool finde ;) . Ganz egal, was die Tochter gerade so treibt, der Krümel macht es ihr nach. Schmeißt sie sich beim Tanzen mit Schmackes auf die Knie, tut er es auch. Fängt sie beim Abendbrot aus dem Nichts haltlos an zu Kichern, tut er es auch. SCHMEIßT sie beim Essen irgendwas VERBOTENERWEISE über den Tisch … tut er es auch! Womit wir wieder beim Kichern wären ;) .

So „praktische“ Sachen wie die Leiter an der Rutsche raufklettern, hat er dank Schwester auch bereits ein dreiviertel Jahr früher geschnallt, als sein Vorbild. Dazu muss ich sicher nicht betonen, dass mir diese Fähigkeit tägliche Schweißausbrüche beschert ;) . Er spricht aktuell auch schon mehr Worte, als sie in seinem Alter – was natürlich kein Wunder ist, da der Sohn im Prinzip rund um die Uhr vollgequatscht wird und sein Instinkt ihm daher sicher rät, schnellstmöglich sprechen zu lernen, um dem ganzen auch noch seinen Senf mit unterzumischen (mir klingeln schon jetzt die Ohren!!!).

Außerdem habe ich das Gefühl, dass er sogar NOCH Willensstärker bzw. bereiter ist als die Große, für seine „Anliegen“ in den Kampf zu ziehen … was mich so ein klitzekleines bisschen in PANIK VOR DER TROTZPHASE versetzt!!!! Obwohl ich letzteres im Moment ja ­– wie gesagt – ­meistens noch eher belächle, weil es so süüüüß ist, wenn er sich für irgendetwas ins Zeug legt, angestrengt versucht, mir etwas seeeeeehr Wichtiges zu sagen oder auch einfach mit ohrenbetäubendem Gebrüll kundtut, dass ihm DAS jetzt gerade mal gar nicht in den Kram passt. Ich vermute aber, dass ich allerspätestens in 6 Monaten nicht mehr ganz so herzlich über diesen Charakterzug schmunzeln werde – weil der Jüngling mir dann sicher als klassischen Start in die „Autonomie-Phase“ so ziemlich überall durch die Decke gehen wird. Naja, was soll ich sagen: Genau wie das Elend mit dem Essen, ist auch der sehr ausgeprägte Dickkopf meiner Kinder nichts weiter als Karma. Ich war nämlich genauso. Ich habe als Kleinkind mit äußerster Inbrunst gelärmt und getobt, die Luft vor Wut angehalten und gebrüllt wie am Spieß – wegen allem und nichts. Ich habe sie nie gefragt, aber ich KÖNNTE mir vorstellen, dass meine Mutter in dieser Zeit angefangen hat, sich die Haare zu färben :D .

Ach, was soll’s. Es kommt, wie es kommt. Und wie bei so vielen anderen Dingen, die mir bei der Mausemaus phasenweise die Hölle an der Supermarktkasse beschert haben, weiß ich diesmal ja – eben dank ihr! – dass es vorbei geht, besser wird und meiner Liebe zu meinem Kind bzw. meinen Kindern absolut keinen Abbruch tut (nur für den Moment vielleicht … ein bisschen ;) ) Abgesehen davon: Vielleicht überrascht mich der Krümel ja auch?! Vielleicht wird es bei ihm gar nicht so wild?! Vielleicht lässt er sich auch in einem Jahr noch – wie jetzt – schnell ablenken von seiner Kleinkind-Wut, indem ich irgendetwas Eloquentes sage wie: „Huch, guck mal, ist da drüben vielleicht ein bunt gestreifter Hund?“ ;) DAS wär natürlich großartig!!! :D

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2 Kommentare für “Krümel-Chroniken: 18. (Lebens-)Monat

  1. Ein schöner Artikel. Ich freue mich jede Woche auf deinen Bericht.
    Bei uns ist es auch so. Obwohl meine beiden 5 Jahre auseinander liegen gibt es diese “Heldenverehrung”. Alles was die große Schwester (8 Jahre) macht, macht die Kleine (3 Jahre) auch – ob sie es kann oder nicht. Die Große hat einen riesen Einfluss. Bspw. wenn Minimaus tobt, schreit und bockt, kommt keiner an sie ran – außer die Maximaus – die hat sie im Null-Komma-Nichts wieder beruhigt. Das hilft ungemein in der Trotzphase.