Rabenmutter 2.0

Still-Mutti-FAQs für interessierte Passanten

Ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon längst selber darauf gekommen bin und stattdessen mal wieder einen Schubs von euch brauchte … aber NATÜRLICH brauchen wir nach den allgemeinen Mutter-Kind-FAQs und den Trage-Mutti-FAQs auch noch welche speziell für stillende Mamis. Schließlich passiert es gefühlt ständig, dass man komische Blicke oder sogar dumme Sprüche kassiert, wenn man es sich in der Öffentlichkeit (gezwungenermaßen) bequem machen muss, um dem Baby mal eben die Brust zu geben.

Neu: Du hast keine Lust oder Zeit, zu lesen? Dann scrolle einfach bis zum Ende des Textes runter und hör dir den PODCAST an!  

Während ich mich mit dem Mini-Krümelchen im Arm eigentlich kaum darum gekümmert habe, was die Menschen um mich herum so davon hielten, dass ich mal kurz „blank“ zog, hat mich das in meiner ersten Still-Beziehung mit der Mausemaus durchaus verunsichert. Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich mit verschiedenen Schals herumfuchtelte, alles dran legte, das Baby und meine Brust zu verbergen, mir manchmal sogar in Cafés den Stuhl direkt vor eine Wand stellte, damit ich mich so unbeobachtet wie möglich fühlen konnte. Man, war das stressig. Und wie gut und angenehm, dass ich beim Söhnchen so viel selbstbewusster damit umgehen konnte. Zumindest das erste Jahr über. Seit dem spüre ich wieder unangenehm die Blicke der Passanten, weil ich eben kein Baby, sondern ein Kleinkind stille. Tatsächlich habe ich häufig das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen … selbst auf dem Spielplatz vor anderen Müttern. Dabei geht es niemanden etwas an, ob ich noch stille und wie lange wir das durchziehen. Nur den Krümel und mich. Deshalb: Wie wunderbar, dass ihr mich mit der Nase darauf gestoßen habt, auch noch den folgenden Flyer zu entwerfen:

Still-Mutti-FAQs für interessierte Passanten

Sehr geehrter Passant,
vielen Dank, dass Sie sich für das Wohlbefinden meines Kindes interessieren. Ich bin sicher, Sie meinen es von Herzen gut. Deshalb möchte ich Ihnen hiermit ein paar Antworten an die Hand geben, die Ihre Fragen zu meinem Baby und mir hoffentlich zufriedenstellend beantworten:

  1. Ja, ich stille mein Kind. Auch in der Öffentlichkeit. Und schäme mich dafür genauso wenig, wie die übergewichtigen, sehr haarigen, älteren Herren, die im Sommer mit nacktem Oberkörper im Café sitzen!
  2. Nett, dass sie fragen, ob es mir weh tut, wenn mich mein Baby beißt: Ja.
  3. Das überraschende daran: Nein, ich stille deshalb nicht ab.
  4. Es ist wirklich sehr nett, dass SIE sich um das Wohl MEINER Brüste sorgen, aber soweit ich das als „Eigentümerin“ beurteilen kann, geht es ihnen gut.
  5. Natürlich verstehe ich Ihre Ängste, dass mein Kind zu wenig Nährstoffe bekommen könnte, aber wenn man der Evolution Glauben schenkt, ist STILLEN durchaus eine adäquate Baby-Ernährungsweise.
  6. Wie lieb von Ihnen, dass Sie sich Gedanken um die Zukunft MEINER Figur machen, deshalb verrate ich ihnen gern: Nein, ich muss meine Brüste noch nicht in die Socken stopfen.
  7. Klar, ich verstehe, dass SIE sich belästigt fühlen, wenn Frauen ihre Kinder so ernähren, wie es die Natur vorsieht – Menschen, die die persönliche Grenzen andere nicht respektieren, sind echt die Pest ;) .
  8. Vielleicht empfinden Sie das jetzt als ungezogen, aber ich werde meine Entscheidung, WANN ich abstille nicht davon abhängig machen, was mir wildfremde Menschen raten. Crazy!!! :D
  9. ICH möchte IHNEN auf keinen Fall zu Nahe treten, aber in dieser Still-Beziehung haben nur zwei Menschen etwas zu sagen! (Zum besseren Verständnis: Ich meine mein Kind und mich ;) .
  10. Ich gebe Ihnen völlig recht: Die Mütter von heute sind verbohrt und zickig … weil sie Rückgrat und Stolz haben. Echt grässlich! :D

>>> Still-Mutti-FAQs ausdrucken <<<

▼ Jetzt den PODCAST anhören!  ▼

Der LÄCHELN UND WINKEN Newsletter

Freu dich jeden Samstag über eine Mail von mir, mit allen Links zu den Neuerscheinungen der Woche und verpasse damit keinen Beitrag mehr - ganz egal, welcher Social Media Algorithmus gerade einen Pups quer hängen hat. ;)

Ich verschicke natürlich keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

3 Kommentare für “Still-Mutti-FAQs für interessierte Passanten

  1. Ehrlich? Ungeschickter Flyer.

    Mein Anblick als stillende Mama ist genau NICHT mit haarigen, unästhetischen Menschen zu vergleichen. Und mein Stillkind beisst nicht und tut nicht weh, wie genau kaum eins. Und, ernsthaft, die eigene Figur mit Fremden derart mich herabwürdigend diskutieren?

    Gut gemeint und aber den Lacheffekt vor den Inhalt gestellt. So bestätigen wir mehr unappetitliche Vorurteile, als souverän gegenzuhalten.

    LG

    Vera
    (2 Kinder, aktuell 6 Jahre stillend)

  2. Oh ja, ich erinnere mich gut an das krampfige mit Schal stillen und die komischen Blicke. Grundsätzlich finde ich stillen sehr gut und ich freue mich über jede Frau, die es macht und es auch tatsächlich wirklich will. Super Flyer :-)

  3. Jawoll! Sehr gut! Und jetzt haben wir Muttis auch bitte alle die Chuzpe, das der fragenden Umwelt genauso mitzuteilen. Es wird ja bloß gestillt!!!! Im TV passieren viel schlimmere Dinge, da machen sich Menschen FREIWILLIG komplett zum Affen, ziehen sich aus, essen komische Sachen, heiraten Wildfremde, lassen uns in ihre Bauernhaus-Grusel-Wohnzimmer schauen, “SINGEN”…etc etc…
    na ja “lass die Leute reden, das haben sie immer schon gemacht…”