Rabenmutter 2.0

Was sich (schnupfen-)kranke Mamis wünschen!

Natürlich bin ich mir darüber im Klaren, dass mir das EIGENTLICH nicht passieren dürfte … schließlich bin ich eine Mama und habe für so etwas weder die körperlichen, noch die zeitlichen Kapazitäten frei … aber es kommt dennoch vor, dass ich krank werde. Einfach so, weil Herbst oder Winter ist, oder weil mir ein Kind seinen frisch in der Kita abgeholten Virus serviert … in buntem Rotz verpackt direkt ins Gesicht gehustet oder in halb verdauter Stückchenform auf mein Kopfkissen gespuckt. Irgendwann macht einfach selbst das härteste Immunsystem die Grätsche, klappt zusammen und röchelt nur noch ein letztes: „Dann mach deinen Scheiß doch hier alleine!“, bevor es sich völlig verabschiedet. Ts, als würde man es nicht ganzjährig mit fruchtigen, garantiert Vitamin C haltigen Gummibärchen aus der Apotheke bei Laune halten … undankbar sowas! ;)

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Ich persönlich lasse mir im Fall der Fälle – wie die meisten Mütter – recht lange nichts anmerken, weil die Thematisierung einer Erkältung oder Übelkeit eh nichts an den Bedürfnissen der Kinder, meiner täglichen to do Liste und den langen Arbeitszeiten meines Mannes ändern würde. Stattdessen würde mich mein eigenes Gejammer wahrscheinlich zusätzlich runterziehen und das wäre ja definitiv kontraproduktiv. Setzt sich der Virus jedoch fest oder wickelt mich in Embryonalstellung ums Klo, hilft alles tapfer sein nichts. DANN muss ich laut aussprechen, was der Mann am meisten fürchtet: „Schatz, ich denke, ich bin krank!“

Da KRANK SEIN für Männer oft aus eigener Grenz-Erfahrung mit der ja oft beinahe tödlich verlaufenden Männer-Grippe assoziiert wird, blitzt sofort echte Angst in ihren Augen auf. Sie sehen sich bereits (für locker ZWEI GANZE TAGE) als alleinerziehende Witwer den Haushalt mit unzähligen (zwei) Kindern schmeißen und daran zerbrechen, denn: Haushaltsführung in Kombination mit Nachwuchs ist schwerer zu stemmen als Raketenwissenschaft … so erscheint es mir jedenfalls oft, wenn ich meinen Gatten am Wochenende dabei beobachte, wie er schon an unserer krass komplizierten Wäschetrennung in hell und dunkel scheitert. :D

Ja, ich weiß, es gibt Paare, die teilen Haushalt und Kindererziehung bzw. -bespaßung wirklich perfekt partnerschaftlich untereinander auf (was ich gleichermaßen bewundere und beneide), ABER bei uns ist es (wie wahrscheinlich in vielen anderen Familien auch) aus vielen verschiedenen Gründen anders. ICH schmeiße hier den Familien-Laden mit allem Zipp und Zapp und arbeite „nur“ Teil-, statt Vollzeit, während mein Mann sich in der Agentur gefühlt rund um die Uhr den Arsch aufreißt. Funktioniert gut. Außer, ich werde krank. ;)

Bin ich krank, gerät der Mann ziemlich umgehend in leichte bis mittelschwere Panik, denn: Er würde mir gern helfen, kann aber meist nicht, da „sich frei nehmen und für die Mama einspringen, weil ihm bzw. uns das doch zusteht“ leider keine sehr praktikable Option in seiner Job-Position ist. Und DAS führt dazu, dass er – für Männer ja ABSOLUT UNTYPISCH *hust* – extrem dummes Zeug redet oder tut. Mir nachmittags eine Nachricht zu schicken, in der er (sicher lieb gemeint) fragt, ob ich mich denn wohl ein bisschen hätte ausruhen können, weil es mir doch morgens so mies ging, ist VERDAMMT NOCH MAL KEINE HILFE, MANN!!!! WANN hätte ich das denn tun sollen … mit dem fitten Krümelchen am Hosenbein, der superlangen Einkaufsliste in der Hand und den Terminen für die Große??? Soll heißen: SOWAS ÄRGERT MICH TOTAL!!! Genauso wie der wenig subtile Hinweis am Abend, dass ich offenbar vergessen hätte, IHM neue Butter zu holen, obwohl die GAR NICHT AUF DER VERKACKTEN LISTE STAND! Unnötig zu betonen, dass … MICH SOWAS AUCH TOTAL ÄRGERT, wenn ich den Kopf unter dem Arm habe und nur noch aufrecht stehe, weil es schlicht keine Alternative gibt.

Nun habe ich mir aber überlegt, dass es eventuell echt ein bisschen schwierig ist, für die Herren der Schöpfung, mit dieser Situation umzugehen – wenn die Familien-Managerin, die eigentlich immer alles im Griff hat und Superhelden-gleich jeden verdammten Tag rockt, als wäre es nichts, plötzlich schwächelt. Deshalb gibt’s jetzt mal einen kleinen Leitfaden für liebende Gatten, die ihren Partnerinnen im Krankheitsfall gerne helfen wollen, zeitlich aber leider nicht viel Unterstützung anbieten können. Also:

5 Tipps für Männer, deren Frauen an „Mama-Grippe“ erkrankt sind:

  1. Lasst euch nicht täuschen!
    Wenn wir aussehen wie der Tod auf Latschen, vor Fieber glänzende Augen und/oder eine vor Rotz triefende Nase haben, „heimlich“ 5 x die Nacht kotzen waren und/oder bereit sind, mit einem „Haar-Zustand“ vor die Tür zu gehen, der uns sonst panisches Kreischen entlockt, dann … SIND WIR KRANK! Also fragt uns, ob ihr helfen könnt, selbst wenn wir tapfer flüstern: „Alles gut, Schatz, es geht schon!“
  2. Helft wirklich!
    Natürlich habt ihr recht, wenn ihr uns sagt, dass wir einfach den Haushalt liegen lassen sollen, nur … erstens können wir im Chaos schlecht entspannen und zweitens habt IHR dann morgen keine frische Unterbuxe im Schrank oder EUCH fehlt die neue Butter. Deshalb: Sagt nicht nur, wir sollen es lassen, übernehmt selber was! Schon Kleinigkeiten wie vor der Arbeit noch kurz den Tisch abzuwischen, eine Maschine Wäsche anzumachen oder den Müll rauszubringen, entlasten uns und geben uns das Gefühl, im Notfall kurz ohnmächtig werden zu dürfen, weil dank euch trotzdem alles läuft. ;)
  3. Bringt uns was SCHÖNES mit!
    Nein, keine Blumen oder Geschenke. Eher Dosen-Hühnersuppe, die wirklich niemandem Arbeit macht! Oder unser Lieblingsobst und – gemüse zum Vitamine knabbern. Und viel, viel, also RICHTIG viel Schokolade, Chips und Gummibärchen!!! Selbst dann, wenn wir normalerweise über unser Gewicht jammern … KRANK SEIN ALS MAMA ist ein Ausnahmezustand, in dem AusnahmeREGELN gelten!!! Erinnert uns ggf. daran!!!
  4. Sorgt für (mentale) Unterstützung!
    Ganz besonders in dem Fall, dass ihr selbst nicht zu Hause bleiben könnt, um euer krankes Herzblatt zu entlasten, solltet ihr alle Hebel in Bewegung setzen, um alternative Helfer ranzukarren. Kontaktiert unsere eigene Mama, Schwester oder engsten Mami-Freundinnen und bittet um Kinder-Übernahme am Nachmittag oder um Besuch mit Bespaßungsprogramm vor Ort im Lazarett. Ja, das könnten wir natürlich auch selbst tun, aber möglicherweise sind wir manchmal zu stur und verbohrt (pssst, das habt ihr nicht von mir!) um uns einzugestehen, dass wir das Mutti-Superhelden-Kostüm mal ganz kurz gegen einen schon leicht usseligen Schlafanzug tauschen und Hilfe in Anspruch nehmen müssten.
  5. Fragt uns BITTE nicht ständig, ob es uns besser geht!
    Bäh, wie gemein das klingt, euch zu verbieten, nach unserem Genesungsstatus zu fragen. Ihr meint es doch nur gut, richtig?! Nur leider ist es so: Es kommt bei uns nicht so an, sondern klingt eher danach, dass IHR es anstrengend findet, eine kranke Frau zu haben und euch daher wünscht, dass für EUCH wieder alles normal läuft. Das ist zwar verständlich, hilft uns aber nicht. Im Gegenteil. Es macht Druck, gibt uns das Gefühl, zu versagen, die Familie im Stich zu lassen und zu einer Belastung zu werden. Ohne Übertreibung kann man wohl sagen: WIR HASSEN DAS!!! Also … fragt maximal morgens und abends vorsichtig nach, falls ihr es denn gar nicht unterdrücken könnt oder besser noch: Schaut uns einfach ins Gesicht! Tiefe, dunkle Ränder unter den Augen, rote, rissige Nase, Auswurf auf dem Nachthemd, das wir zur Jeans tragen, weil wir ja trotzdem mit den Kindern rausmussten, und Kotzeflavour all over? Dann habt ihr eure Antwort, ohne zu fragen: ES GEHT UNS VERDAMMT NOCH MAL NICHT BESSER!!!

Ansonsten sei noch gesagt: Wir lieben euch Väter unserer Kinder. Wirklich. Ganz besonders, wenn ihr uns eben nicht noch nervt, wenn wir schon genervt von uns selbst sind. Und DAS sind wir nun mal, wenn wir kränkeln. ;)

Wenn ihr mögt, liebe Mamis, die ihr es wahrscheinlich so wenig wie ich verhindern könnt, ab und zu mal zu schwächeln, könnt ihr euch diese niedlichen, kleinen Tipps für eure Traummänner ausdrucken (natürlich mit angepasstert Formulierung) … ich hab da mal was vorbereitet ;) :

HIER AUSDRUCKEN!

Vielleicht mögt ihr die Liste noch mit eigenen Wünschen individualisieren (dafür gibt’s Platz), sie hübsch mit Bildchen euren persönlichen Lieblingsleckerein dekorieren und sie dann bereit halten. Denn – machen wir uns nichts vor – der nächste, fiese Infekt wartet doch garantiert schon irgendwo in unserer unmittelbaren Nähe, um sich auf uns zu stürzen, sobald unser Immunsystem kurz mal woanders hinguckt! Aber JETZT sind wir vorbereitet! HA!!! ;)

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7 Kommentare für “Was sich (schnupfen-)kranke Mamis wünschen!

  1. Du triffts den Nagel auf den Kopf!
    Warum müssen Mamas krank werden??? Ich hab schon seit 3 Jahren keine Reserven mehr…aber da merkt man erst wie Leistungsfähig man ist, juhu!

  2. Diese Liste kommt direkt an den Kühlschrank. Vielleicht holt mein Mann ja noch schnell ein oder zwei Punkte davon nach. Schließlich bin ich noch erkältet UND war heute noch beim Zahnarzt, weil es nicht anders ging. Da habe ich auf jeden Fall ein wenig Pflege verdient.

  3. Herrlich! Und so wahr. Wir lieben unsere Männer, aber für Krankheiten (ob bei sich selbst oder bei anderen) sind sie einfach nicht gemacht.