Tage wie dieser
Rabenmutter 2.0

Tage wie dieser – wenn der Wurm drin ist

Ich glaube, wirklich jeder kennt sie: Tage wie DIESER. Meist weiß man schon ab Minute eins … also irgendwann mitten in der Nacht … dass SO ein Tag ansteht. Weil der Nachwuchs nicht mehr schlafen kann und deshalb die Mama auch aufstehen muss, um die Eisenbahn aufzubauen. So gegen zwei Uhr nachts. Weil jemand alles vollkotzt – mehr als dreimal – und dann die Waschmaschine plötzlich ein komisches Geräusch macht. Oder weil gerade Husten-Saison ist und die Kinder im ersten Kita-Jahr bei wirklich jedem Infekt-Angebot so laut HIER schreien, dass die Viren und Bakterien gar nicht anders können, als freudig einzuziehen – mit allen Freunden und Verwandten, die sie auf die Schnelle aktivieren können.

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Oft bahnen sich „Tage wie dieser“ auch langsam an, streuen zur Vorbereitung kleinere „Kack-Momente“ in ein paar Tage in Folge, um erst dann so richtig durchzustarten. So lief es letztens mal wieder bei mir. Die ganze Woche war mega stressig, alles war knüppel-voll, die Kinder eskalierten mitten in irgendeiner HochPHASE und waren beide schon leicht angeschlagen mit dem Dauerschnupfen, der uns im Prinzip durchgehend von September bis Mai begleitet. Aber ICH hielt mich tapfer. Lächelte alles weg. Und zog sie mit mir. Wie Mamis das eben machen. Bis … dieser Tag kam.

Ein schönes Beispiel für Tage wie dieser:

01:00 Uhr
Das Söhnchen hustet. Und hustet. Es hört nicht auf. Also beginne ich damit, alles durchzuprobieren, was schon mal geholfen hat. Denn EIN „Hilfsmittel“, das immer und bei beiden Kindern funktioniert, gibt‘s bei uns nicht. Bei uns wird die Abwechslung, die Unberechenbarkeit gelebt. Find ich super. Oaaaar.

01:45 Uhr
Schön zu sehen, dass der Mann so gut schläft. Gönn ich ihm voll. War ja so müde eben. Bin ich ja NIE. *hust* (na, passt ja)

02:00 Uhr
Nichts verschafft dem Flöhchen Erleichterung. Kein Tee, kein Saft, kein Honig, keine frische Luft, keine Zwiebel, kein Aufguss, kein hoch lagern, kein gar nichts. Wir sind beide müde und frustriert. Und ein bisschen genervt.

02:10 Uhr
Ich zieh mir einen Pulli über den Schlafanzug, weil ich ja seit einer Stunde NICHT unter der Decke liege und langsam friere. Also: Pulli an.

02:20 Uhr
Während meine Haare im Husten-Wind des Kindes wehen, überlege ich, wie wohl meine Chancen stehen, diesen Husten auch zu bekommen. Ziemlich gut, würde ich sagen und muss fast lachen. Ach, da ist er ja schon, mein guter Freund, der Galgenhumor. Kann wohl auch nicht schlafen. Hahahaha ?

03:00 Uhr
Der letzte Saft hat’s doch geschafft. Dieser scharfe, den eigentlich nur die Tochter mag. Bäm! Und Halleluja! Gute Nacht! Morgen ist Wochenende. Der Wecker ist aus.

07:10 Uhr
Die Tochter: „Mama, ich muss mal Pipi!“
Ich: „Schatz, bei aller Liebe, aber: Du bist 6 Jahre alt und wohnst dein ganzes Leben hier. Ich bin sicher, du findest das KLO OHNE MICH!!!“

07:11 Uhr
Na toll, jetzt bin ich wach. Und spüre schon, wie die Kopfschmerzen anrollen. Oh man, dass wird sicher so einer aus der Reihe: Tage wie dieser.

07:30 Uhr
Ich schäle mich aus dem Bett, setze den ersten Kaffee auf und folge der fröhlich summenden Tochter (hat ganz offenbar das Schlaf-Gen ihres Vaters geerbt und ist durch nichts wachzuhusten) auf die Couch, wo schon die erste Runde „Komm wir spielen kämpfen, Mama!“ wartet.

07:34 Uhr
Mein Hintern hat noch nicht ganz die Sitzfläche der Couch berührt, da geht er schon an: der Sohn. Er weint und schreit nach Mama. Und hustet wieder. Fantastisch.

08:34 Uhr
Da der erste Eimer Kaffee meinen Kopfschmerzen absolut nichts entgegen gesetzt hat, schmeiße ich nun doch eine Tablette ein. Hilft ja nichts, wie soll man sonst „die Weihnachtsbäckerei“ in Dauerschleife ertragen.

09:34 Uhr
Der Mann hat Brötchen geholt, aber der kleine, kranke Floh mag gar nichts essen. Er frühstückt eh nicht oft, krank natürlich noch weniger.

10:35 Uhr
Zwei Eimer Kaffee sind drin in der Mutti. Dann kann man ja mal den Gang ins Bad und unter die Dusche wagen. Vielleicht weckt das die Lebensgeister.

11:15 Uhr
Naja, hätte ja sein können. ABER ich weiß jetzt, dass die Badezimmer-Matte doch noch nicht trocken war. Wird übrigens ganz schön flutschig, so eine Matte mit Gummi-Unterseite, wenn sie nass ist. Wie sagt man heute so nett: Für euch getestet ;)

12:00 Uhr
Heute mal Arbeitsteilung. Wir gehen nicht alle zusammen einkaufen, sondern nur der Mann, weil mir wirklich alles fällt. Die Erdanziehungskraft scheint um mich herum ein besonderes Ausmaß angenommen zu haben. Bereits zum Opfer gefallen sind ihr ein Glas, meine Gesichtscreme und eine Schüssel mit Kartoffelschalen. Ganz prima.

12:10 Uhr
Apropos Kartoffeln schälen. Beim Kleinschneiden derselben haben ich mich zweimal geschnitten. Nicht einmal, sondern ZWEIMAL. Boah, echt … warum?!

13:00 Uhr
So ein Tag wie dieser, an dem nichts wirklich klappt, ich Kopfschmerzen habe und ultra müde bin, sorgt leider dafür, dass ich manchmal ungerecht werde. Meine Geduld, meine Nervenstärke lässt etwas zu wünschen übrig. Merke ich prima, wenn ich mit den Kindern spreche. Beim kranken Floh bekomm ich es noch einigermaßen hin, aber bei der fitten Tochter fahre ich viel zu schnell aus der Haut. Och menno, es tut mir leid.

14:10 Uhr
Mist, wir sind komplett aus dem Rhythmus. Der Krümel sollte längst schlafen, krank sowieso. Aber irgendwie steht gerade erst die Suppe auf dem Tisch, weil ich mich heute so schnell ablenken lasse wie ein Erdmännchen, das was rascheln hört.

14:34 Uhr
Die Tochter: „Mama, du sagst heute ganz schön oft Hä?!
Ich: „Hä?!“
Oh.

15:05 Uhr
Das hustende und so viel Rotz verteilende Söhnchen, dass man meinen könnte, wir würden Nacktschnecken züchten, hat entschieden, dass er heute keinen Mittagsschlaf braucht. Perfekt. Ich dann wohl auch nicht. (Wuäääää!)

15:40 Uhr
Mit dem Mann eine Runde gestritten, weil er einen Tag hat, an dem man ihm alles aus der Nase ziehen muss, ich aber gerade heute so gar keinen Bock auf angeln habe. DANN HALT NICHT. Verheiratet sein heißt nicht, dass man sich immer leiden mag und nur Spaß zusammen hat. Manchmal möchte man den Partner auch schlicht vom Balkon schmeißen. Liebe ist, wenn man es dann trotzdem NICHT tut. ;)

16:30 – 17:45 Uhr
Eigentlich wollte ich ja heute lieber keinen Supermarkt betreten, um nicht Gefahr zu laufen, Sachen kaufen zu müssen, nur weil sie mir runtergefallen sind. Leider jedoch fiel uns auf, dass wir auf der ursprünglichen Liste einiges vergessen hatten, deshalb wagen wir es nun doch nochmal zu viert. Die Kinder müssen ja auch mal raus an die Luft. Zumindestens kurz.

18:00 Uhr
Wann zum Teufel haben die Kinder eigentlich MÜSLI auf der Couch gegessen? Und sind das Lolli-Stiele? Wo kommen die denn her???

18:10 Uhr
Ah, prima, ein guter Tag, um die Periode zu bekommen. Und gleich mit gefühltem Blutsturz. Klasse. Damit wäre mein Hirn dann wahrscheinlich für heute komplett trockengelegt. Ist sicher sehr vorteilhaft.   

18:50 Uhr
Trockenlegen. Guter Gedanke eigentlich. Schade, dass ich den nicht einen Moment früher hatte, so im Bezug auf die Windel des Krümels. Dann wäre die Couch jetzt vielleicht nicht so nass. OCH MAN, EY!!!!

19:35 Uhr
Wenn ich heute noch einmal die Weihnachtsbäckerei hören muss, RASTE ICH AUS!!!

22:30 Uhr
Ich wache zwischen meinen schlafenden Kindern auf. Offenbar haben wir es irgendwie durchs Abendritual und ins Bett geschafft. Nur das ich ungeplant mit eingeschlafen bin und mich gerade fühle, wie nach einer durchzechten Nacht. Was war das für ein Tag. Ich war so verpeilt. Und so doof. Gar nicht richtig da. Nur müde. Und Aua-Kopf. Und ungerecht zur Mausemaus. Blödes Gefühl. Ganz blöde. Aber morgen wird’s besser. Bestimmt. Morgen ist ein neuer Tag. Nicht so einer wie dieser. 

Tage wie dieser sind super kacke. Sie sind sooo anstrengend. Das sind sie schon, so lange man noch keine Kinder hat. Aber MIT Kindern sind sie noch anstrengender. Finde ich jedenfalls. Trotzdem kann man zwei gute Dinge über diese Tage sagen:

  1. Jeder kennt diese Tage. Alle erleben sie. Alle verkacken total an diesen Tagen. Und fühlen sich dann mies. EIGENTLICH sind sie deshalb gar nichts Besonderes. Und schon gar nicht besonders schlimm. Oder machen uns zu besonders schlechten Eltern. Nicht mal an dem Tag selbst.
  2. Auch diese Tage sind zu schaffen. Am besten mit einem guten, fröhlichen, positiven „Mantra“ auf den Lippen. „SCHEISS DRAUF“ ist zum Beispiel meins. Damit geht’s! ?

Und – wie gesagt – morgen ist ein neuer Tag. Und der wird wieder besser. <3

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! Danke! <3

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2 Kommentare für “Tage wie dieser – wenn der Wurm drin ist

  1. Ich fühle mit dir. Solche Tage sind einfach unnötig. Ich hatte jetzt das Wochenende mit 3 kranken Kindern, einem von 8-8 arbeitenden Mann. Brauch ich nicht wieder^^