Geschwister
Geschwister-/Krümel-Chroniken

Geschwister-Chroniken: Teil 14

Die Mausemaus hatte ihren ersten Schul-Unfall, ist aber soweit heil geblieben, der Krümel muss und will aber auch länger in der Kita bleiben und ich bin immer noch schmerzfrei, was ich wirklich sehr genieße. Alles in allem können wir uns also nicht beklagen. Nur laut ist es weiterhin wie verrückt – die Kinder können offenbar gerade leise einfach gar nicht. ;)

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SÖHNCHEN-STATUS:

4 JAHRE, 2 Monate
Ich bin ganz, ganz arg stolz auf das Krümelchen, wie er gerade die ganze Situation meistert und immer wieder über seine eigenen Grenzen klettert. Denn das eigentlich ja sehr Mamabezogene Kerlchen, dessen Akkus meist früher leer sind als die der großen Schwester und das ich daher immer schon am sehr frühen Nachmittag aus der Kita abgeholt habe, bleibt neuerdings bis 15:30 Uhr … also sogar etwas länger als die Große in der OGS der Schule ist. Durch die neuen Corona-Richtlinien haben sich die Abholzeiten in der Kita verändert und ich bzw. wir mussten uns entscheiden, ihn noch früher oder eben erst später abzuholen. Wir haben es ausprobiert und siehe da: der kleine Floh schimpft nun oft mit mir, dass ich ihn ZU FRÜH hole. Verrückt. Aber vor allem toll, weil es meinen Arbeitstag entzerrt und ihm ja offenbar besser gefällt, als ich erwartet hätte. Dafür brauchen wir natürlich nachmittags so gut wie keine Bespaßung mehr, was in der aktuellen Situation sehr von Vorteil ist, da die Kontakte ja eh eingeschränkt werden sollen. Passt vor allem ihm also gut in den Kram.
Dafür macht er wirklich null Anstalten, so langsam mal vom gemeinsamen Schlafzimmer ins Kinderzimmer zur Schwester umzuziehen. Immer noch wird er wach, wenn ich morgens den Raum verlasse, immer noch greift er mehrmals pro Nacht nach mir, sucht Körperkontakt und schläft erst wieder ein, wenn ich ein paar Worte zu ihm gesagt und ihn gestreichelt habe. Dass sein Bett eigentlich längst zu klein ist und er selbst sich genau darüber immer öfter beschwert, ist für ihn aber nur ein Grund mehr, noch näher an die Mama zu rutschen und einfach unter meiner Decke zu schlafen – ausziehen in ein anders Zimmer ist keine Option für ihn. Also werden wir nochmal etwas umbauen und seine Liegefläche vergrößern. Denn ganz ehrlich: Wenn es das ist, was er braucht, auch mit vier noch, dafür aber wunderbare Entwicklungsfortschritte macht und immer mutiger wird, dann ist das ebenso. Ärgerlich finde ich nur, dass wir nicht einfach direkt vor Jahren ein richtiges Familienbette gebaut haben. DAS hätte sich echt gelohnt!

TOCHTER-STATUS:

7 JAHRE, 1 Monat
Auch auf die Tochter bin ich gerade in diesen Wochen stolz wie Bolle. Nicht nur, weil sie mich mittlerweile echt jedes Mal krass abzieht, wenn wir Memory spielen, sondern auch, weil wir beim ersten Elternsprechtag in der Schule wirklich sehr viele, sehr positive Dinge erfahren haben. Ganz besonders erleichtert bin ich, dass sie ihren doch sehr stark ausgeprägter Bewegungsdrang im Unterricht offenbar ganz toll unter Kontrolle hat, wenn es auch ein bisschen erklärt, warum sie direkt nach dem Abholen jeden Tag förmlich explodiert und bis 21 Uhr abends nur noch auf Hochtouren läuft. Wobei selbst das ein kleines bisschen besser wird, seit wir die Katzen haben. Die beiden Miezen scheinen die Mausemaus echt zu erden (wie mich übrigens auch), indem sie sie zwischendurch immer wieder dazu ZWINGEN innenzuhalten und sie zu kraulen. Allerdings: Die große Motivation, die Kätzchen selbst zu füttern und die Klos sauber zu halten, hat bereits stark nachgelassen … aber damit war natürlich zu rechnen.
GRUNDSÄTZLICH würde ich sagen, wir stehen hier alle im Bann der Vor- oder Wackelzahn-Pubertät. So viel schimpfen, schmollen, Türen knallen (DAS hasse ich ja echt), Gezicke und auch richtiges „gemein sein“ hatten wir wirklich noch nie. UND ihr Tonfall hat sich sehr verändert. Ich möchte eigentlich gar nicht sagen, dass er an Kindlichkeit eingebüßt hat, aber tatsächlich empfinde ich es so, weil jedes NEIN aus ihrem Munde ganz anders klingt als früher. Auch das für Teenies bekannt „Och, MAMAAAAA!“ ist eingezogen und erklingt im Prinzip jedes Mal, wenn ich etwas zu ihr sage, dass ihr nicht so perfekt in den Kram passt … wie … ach, eigentlich ist das ihre Reaktion auf alles :D Es ist fantastisch!  

MAMA-STATUS:

So alles in Allem: Im Grunde geht’s mir gut, körperlich besser als seit Monaten und auch mein Stresslevel sinkt langsam. Ich schlafe sogar einigermaßen, wenn man davon absieht, dass ich von Kindern und Katzen mindestens 2-3 mal pro Nach geweckt werde. Aber das bin ich ja nun seit Jahren gewöhnt, deshalb kennt mein Körper es kaum mehr anders.
Anstrengend finde ich nur die Corona-Situation, dieses NICHT wissen, was noch kommt und wie wir damit dann klarkommen werden. Wir vier hier ganz persönlich, aber auch auf unser Land und die Welt bezogen. Ich hasse es ja schlicht, wenn etwas unberechenbar ist. Ich lasse mich nicht gerne überraschen oder purzle unvorbereitet in eine Situation. Aber dieses Problem haben ja gerade alle gemeinsam und daran halte ich mich fest. Daran und an all den vielen schönen Dingen, die TROTZDEM passieren und passiert sind. Daran, dass es uns TROTZDEM noch gut geht. Ich drücke einfach uns allen die Daumen.

Es gibt diese Momente, die Eltern einfach einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Zum Beispiel, wenn plötzlich das Telefon klingelt und die Klassenlehrerin des Kindes sagt: „Ihre Tochter hatte einen kleinen Unfall und da es nicht aufhört zu bluten, wäre es schön, wenn Sie sie abholen könnten.“ Als ich diesen Anruf bekam, lag ich gerade auf dem Zahnarztstuhl. Ich konnte nicht sofort los, aber lange dauerte es auch nicht. Trotzdem ging mein Puls natürlich hoch und ich wurde so ein kleines bisschen unruhig. NOCH unruhiger dann, als ich dann endlich vor der Schule stand, die Lehrerin aber nicht ans Telefon ging, ich das Gebäude aber wegen Arschkrempenvirus Corona ja nicht mal betreten durfte! FANTASTISCHES GEFÜHL! Glücklicherweise war das Sekretariat besetzt und so bekam ich mein zitterndes Kind dann doch noch vor die Tür gebracht. Sie war in vollem Galopp frontal mit einer Klassenkameradin zusammengeknallt, die Nase war geschwollen und blutete, die Zähne taten ihr weh und sie zitterte wie Espenlaub. Am überzeugendsten fand ich aber, dass sie selbst zum Arzt wollte – etwas, das sonst NIE passiert. Also fuhren wir zum Kinderarzt und ließen abchecken, ob die Nase heil geblieben war. Und das war sie. Nur leider wurde festgestellt, dass sogar die unteren Schneidezähne, die BLEIBENDEN, sich beim Aufprall gelockert hatten und die Mausemaus deshalb erstmal nur noch Matschepampe essen konnte. Naja, Hauptsache, sonst ist alles gut gegangen und die Zähnchen wachsen wieder fest. Und dann … würde ich mich freuen, solche Anrufe lieber nur sehr, sehr selten zu bekommen.

Wie Kinder aber ja nun mal sind, wurde die Nase zwar blau, aber der Rest der Tochter unfassbar flott wieder topfit – schon am selben Abend musste ICH laut werden, um das laut lachende „Kämpfen“ der Geschwister zu unterbrechen. ICH hätte von dem Rums sicher noch tagelang Kopfschmerzen gehabt, das Kind jedoch hatte schon Stunden später wieder Bock, „aus Spaß“ zu raufen. Boah, dieses Lieblingsspiel der beiden raubt mir gerade echt den letzten Nerv. Sobald ich mich umdrehe, fallen die zwei übereinander her und tollen über den Boden wie junge Wildkatzen. Sie gackern dabei wie die Hühner, aber es endet jedes Mal in Tränen oder Geschrei. Logisch, wie auch sonst. Dennoch bleibt es das allerliebste Spiel der beiden. Boah, ey!!!

Genauso beliebt ist es aktuell, sich gegenseitig Sachen wegzunehmen, sich zu verpetzen, anzuschreien und zu ärgern. Es ist so, so schön und steigert meine Vorfreude auf ein oder mehrere Runden Quarantäne (machen wir uns nichts vor, die Chancen stehen ja nun wirklich hervorragend ;) ) mit den beiden ins unbeschreibliche. Ich kann nur hoffen, dass ich dann eine Kooperation mit Oropax … oder einer Gin-Brennerei an Land ziehen kann. Vielleicht sollte ich mich darum schon mal kümmern. ;)

Es ist schon verrückt, wie Kinder so ticken. Egal wie sehr sie sich lieben, und das tun sie nach wie vor abgöttisch, diese Kämpferei und der Streit müssen eben auch sein. Ich weiß natürlich, dass sie irre viel dabei lernen und freue mich, dass ihre Beziehung so stark ist, dass sie so viel Gebrüll aushält … aber ICH könnte es auch ruhiger ertragen. Naja, dafür sind sie nachts kuscheliger denn je. Sogar die Große möchte eigentlich wieder zurück in unser Bett. Und ein bisschen kann ich es verstehen. In den aktuellen Zeiten tut es gut, nachts zusammengekuschelt zu schlafen und sich rundum sicher zu fühlen. Mal schauen, was wir da machen können …

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Artikel teilt :-*

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3 Kommentare für “Geschwister-Chroniken: Teil 14

  1. Vielen Dank für deinen humorvollen und liebevollen Blog <3
    Ich lese ihn echt gern und muss immer wieder lachen :) das tut gut…in Zeiten wie diesen und generell ?

  2. Liebe Anke,
    ich weiß für euch ist es wahrscheinlich schon zu spät, aber ich möchte trotzdem Familienbetten von Rima empfehlen. Wir haben seit mehreren Jahren eins, obwohl ich eigentlich kein Familienbettmensch bin. Aber ob ich das gut finde oder nicht, interessiert meine Kinder nicht. Sie schlafen so oder so mit in unserem Bett. Kurzum: ich kann diese Betten nur empfehlen, wenn man handwerklich nicht begabt ist und sich kein IKEA-Hack Familienbett bauen kann! Liebe Grüße