Schwangerschaftstagebuch
Schwangerschaftstagebuch

Schwangerschaftstagebuch: 19. und 20. SSW

Irgendwie habe ich das Gefühl, alles wird langsam etwas besser. Die negativen Begleiterscheinungen der Schwangerschaft, die Ängste, die Sorgen – nichts davon ist komplett verschwunden, aber es dominiert auch nicht mehr mein denken (naja, abgesehen von meinem fetter werdenden Arsch ;) ). Vielleicht hilft es, dass wir jetzt sicher wissen, welches Geschlecht unser Krümelchen hat. Vielleicht wird die Schwangerschaft dadurch realer und sogar ein Stück weit sicherer für mich. Keine Ahnung … vielleicht ist es auch bloß die fortschreitende Zeit. Oder (immer auch eine Möglichkeit) meine wachsende Müdigkeit schränkt meine Kraft fürs Sorgen machen ein ;) . Nicht zuletzt das Wetter übt einen positiven Einfluss auf meine Grundstimmung aus. Hier und da ein paar Sonnenstrahlen und Temperaturen über 10 Grad bewirken bei mir eigentlich immer kleine Wunder. Wäre da nicht … das Klamottenproblem!

Schwangerschaftswoche: 19
Anzeichen / Beschwerden: Ich denke, wenigstens meine Brüste legen eine Wachstumspause ein – jedenfalls schmerzen sie nicht mehr so dolle. Wird auch Zeit, dass die mal auf die Bremse treten, sie sind nämlich bereits gigantisch. Richtig toll finde ich, dass ich das Krümelchen jetzt richtig gut spüren kann. Ich merke, wie es sich dreht und wendet, boxt und tritt, manchmal sogar schon richtig auf meinen Pieke-Finger reagiert. DAS ist richtig spitzenklasse … und entlastet meine Nerven (und gleichzeitig das Angelsounds-Ding) ganz enorm ;)  .
Gewicht: 69,5 Kilo. Hallo, neues Pfund auf meinen Hüften. Nett, dich hier zu sehen … NICHT! Könntest du deinen Freunden, die sehr wahrscheinlich irgendwo ganz in der Nähe von meinem Arsch darauf warten, lässig „aufzuspringen“ von mir ausrichten, dass ich das kein bisschen witzig finde? Ich habe echt noch ganz schön viele Wochen Schwangerschaft vor mir und ich würde diese gerne einigermaßen genießen können – OHNE mich ständig wegen meinem Gewicht zu zerfleischen. Also: Geht woanders spielen und lasst meinen Hintern in Ruhe. Danke!
Bauchumfang: 96,5 cm. Ich wurde das erste Mal gefragt, wann es denn wohl soweit wäre. Darauf antwortete ich wahrheitsgemäß: Ende September. Der Blick meines Gegenübers wanderte zu meinem Bauch, erstarrte kurz und kam dann wieder zurück zu meinem Gesicht. „OH!“
Ja, herzlichen Dank auch für das reizende Gespräch!!!!
Aktuelle Leibspeise: Frische Ananas. Ja, ehrlich! Chips kommen erst auf Platz 2! ;)

Ich bin sooooo froh, dass die kleine Madam endlich einigermaßen durchschläft. Also mit Durchschlafen meine ich das, was Kleinkinder darunter verstehen: Schlafen, mit nur 2 – 15 kleinen Unterbrechungen, um nach der Mama zu rufen, Streicheleinheiten einzufordern, den Schnuller zu suchen oder um eine Milch zu bitten, die es aber nun nicht mehr gibt, dann missmutig zu werden und eine halbe Stunde zu motzen, bevor weitergeschlafen werden kann. Normal halt, ne? ;) Trotzdem ist es eine Verbesserung … die ich sicherlich total genießen würde, wenn mich das Krümelchen in meinem Bauch denn lassen würde. Es mag ja noch winzig sein, aber es scheint die Mami schon genauso gerne zu wecken bzw. wach zu halten, wie die große Schwester. Ein Traum in Tüten! Ich werde also nun nicht mehr ständig von dem Kind neben mir dazu gezwungen, nachts aufzustehen, sondern von dem IN mir – es schickt mich mehrfach aufs Klo und turnt dann so ordentlich rum, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Warum auch? 5:30 Uhr ist doch eine schöne Zeit für Frühsport! Oh man – echt gut, dass die Mausemaus nie eine gute Schläferin war, so ist die Umstellung für mich jetzt so ziemlich gleich null (ein bisschen frustrierend finde ich es natürlich trotzdem).

Aber was solls?! Wer braucht schon Schlaf? Mütter ja wohl nicht! Und wenn man sich nach dem ersten Schlechtschläfer-Kind tatsächlich noch freiwillig ein zweites Mal der Gefahr aussetzt, wieder jahrelang nicht mal annähernd 3 Stunden am Stück schlafen zu dürfen, DANN ist man schließlich selber schuld ;) . Und wer weiß: Vielleicht schläft der Krümel, wenn er denn auf der Welt ist, ja doch besser. Zumindest besser als die kleine Madam. Schlechter dürfte jedenfalls unmöglich sein. Immerhin etwas :D .

Und ja, ich habe ER gesagt. Denn es wurde bestätigt: Wir erwarten einen kleinen Jungen <3 ! Ende dieser Woche hatten wir den zweiten großen Ultraschall, indem unser Krümelchen auf Herz und Nieren geprüft wurde und sich als quietsch-fideler Bub präsentierte. Aktuell ist er ca. 20 cm lang und etwas über 200 Gramm schwer. Unfassbar, dass er schon so groß ist, wenn man bedenkt, wie kurz ich doch eigentlich erst schwanger bin. Tja, Mutter Natur hat’s eben echt drauf!

„Ich kann keine Auffälligkeiten entdecken, die mir Anlass zur Sorge geben würden“, sagte die Gynäkologin nach der Untersuchung. „Trotzdem KANN ich Ihnen – wenn Sie möchten – noch eine Überweisung in die Pränantalmedizin ausstellen, damit sie dort einen Feinultraschall der Organe machen lassen können. Ab 35 Jahren wird den Müttern ja dazu geraten – aber es ist natürlich kein Muss.“
„Och, das würden wir aber schon gerne machen lassen, danke!“ antwortete ich, denn mal abgesehen davon, dass ich dann NOCH EINMAL die Chance hätte, meinen Krümel zu sehen, finden mein Mann und ich diese Untersuchung durchaus sinnvoll. Im Gegensatz zu der Nackenfaltenmessung liefert sie schließlich wirklich brauchbare Ergebnisse, die zum Beispiel unsere Wahl des Krankenhauses für die Geburt beeinflussen könnten. Grundsätzlich wollen wir eigentlich wieder dort entbinden, wo auch schon die Mausemaus das Licht der Welt erblickte. Doch lässt sich jetzt schon sagen, dass das Krümelchen direkt nach der Entbindung in irgendeiner Form Hilfe benötigt, würden wir eine Klinik mit expliziter Säuglings(-Intensiv-)Station vorziehen, um ihn bestmöglich versorgt zu wissen. Wir hoffen aber natürlich einfach, dass es ihm gut geht und wir uns dort einquartieren können, wo wir vor drei Jahren schon sehr zufrieden waren und ich mich auch mit bzw. nach der Fehlgeburt gut aufgehoben fühlte. In guten wie in schlechten Zeiten, sozusagen ;) .

So, es wird also tatsächlich ein Junge. Ein kleiner Prinz; ein Rabauke; ein Thronfolger … oder (am realistischsten) ein Handlanger für die große Schwester, der viele Jahre Barbie-spielen und Puppenwagen schieben muss :D .
Ich freue mich sehr darauf, ihn kennenzulernen und zuzusehen, wie er zu einem hoffentlich starken und glücklichen Persönchen heranwächst. Ein bisschen Zeit haben wir aber ja noch bis zu unserem ersten, echten „Date“ mit Augenkontakt. Und die brauchen wir auch. Schließlich müssen wir, seine Eltern, jetzt erst einmal noch eine echt schwere Aufgabe bewältigen: Einen Jungennamen zu finden, der Papa UND Mama gefällt. DAS wird ein hartes Stück Arbeit!!!

Schwangerschaftswoche: 20
Anzeichen / Beschwerden: Was soll ich sagen … mir geht’s gut. So alles in allem geht’s mir wirklich überraschend gut. (Ich klopfe mal schnell auf Holz ;) ) Eigentlich hatte ich aufgrund meiner Erfahrungen von vor drei Jahren damit gerechnet, spätestens jetzt ernsthafte Probleme mit Rückenschmerzen zu bekommen. Aber … bisher nicht. Das könnte daran liegen, dass ich – damals mit Ella im Bauch – über so gut wie null Muskulatur verfügte, weil ich nicht nur keinen Sport machte, sondern zudem auch noch den ganzen Tag wenig rückenschonend am Rechner saß. Das ist heute anders. Dank Kind Nummer 1 HABE ich mittlerweile Muskeln (wenigstens die Basis-Ausstattung) und so gut wie keine Zeit, am Laptop zu sitzen. Hat also auch seine Vorteile, ein Kleinkind zu Hause zu haben, während der Schwangerschaft – so als Fitness-Programm :D .
Gewicht: 70,5 Kilo. Auweija, ich habe die 70 Kilo Marke geknackt. Das habe ich in der Schwangerschaft mit der kleinen Madam erst im 7. Monat „geschafft“. Das weiß ich so genau, weil ich in dem Monat meinen Göttergatten ehelichte und mir vorher ganz dolle vorgenommen hatte, auf keinen Fall diese Grenze zu überschreiten, um auf meinen Hochzeitsfotos nicht auf ewig mit einem dicken Winkearm zu glänzen. Tja, hat nicht geklappt. So wie mein Vorsatz, mit dem Krümelchen bitte weit weniger als die damals angeschafften 28 Kilo zuzunehmen. Mittlerweile hoffe ich eher, dass es nicht sogar noch mehr wird! Möglicherweise bin ich einfach eine grottenschlechte Pläne-Schmiederin. Oder … am wahrscheinlichsten: Ich nehme in Schwangerschaften grundsätzlich rasant zu, weil Mutter Natur es zwar drauf hat, aber mich nicht leiden kann. (Ich dich auch nicht mehr, Mutter Natur! SO, dass haste jetzt davon!)
Bauchumfang: 97 cm. Der junge Mann braucht wirklich, wirklich viel Platz. Der wird sich noch umgucken, denn sogar mein unsportlicher Bauch hat so seine Dehnungsgrenzen. Und wenn das Krümelchen jetzt schon alles an Raumpotenzial ausnutzt, wird es früh und dann lange ungemütlich. Hoffe ich. Alterativ müsste mein Bauch immer weiter wachsen. Und da bin ich DAGEGEN!
Aktuelle Leibspeise: Immernoch Ananas. Ich finde die Frucht sogar so mega gut, dass ich damit alle anderen abendlichen Snacks ersetzen kann, ohne frustriert zu sein. Leider jedoch scheint das bei weitem nicht so eine positive Wirkung auf mein Gewicht zu haben, wie ursprünglich gehofft. Sehr schade.

Ein wirklich schöner Moment der 20. SSW war, als mein Mann zum ersten Mal die Tritte seines Söhnchens durch meine Bauchdecke spüren konnte. Bisher hatte das Krümelchen noch nicht die Power, um auch seinen Vater mit Kicks zu beeindrucken … aber jetzt endlich geht es los. Vor allem morgens und abends zeigt der Kleine gerne mal, was er aktuell schon alles mit seinen Gliedmaßen anstellen kann und strampelt wild in seiner heimischen Fruchtblase herum. Ist natürlich – gemessen an dem, was noch kommt – absolut putzig und problemlos auszuhalten. Ich erinnere mich schließlich sehr gut daran, was die kleine Madam gegen Ende der Schwangerschaft mit meinen Rippen angestellt hat und das ich damals den Pullover nicht mehr hochschieben musste, um ihre Bewegungen von außen sehen zu können. Sie hat förmlich randaliert in meinem Bauch und mich mehrmals am Tag vor Schmerzen zusammenzucken lassen. DAVON ist der Krümel noch weit entfernt. Bisher – aber ich weiß ja, dass sich das bald ändern wird :D .

Nicht ganz so fein finde ich, dass mir immer klarer wird, was alle damit meinen, wenn sie sagen: In der zweiten Schwangerschaft geht alles schneller. Nicht nur der Bauch wächst verhältnismäßig rasant, sondern auch mein Becken macht jetzt schon die Grätsche. Und zwar in einer Dimension, die ich in der ersten Runde mit Kind unter dem Herzen deutlich später erreicht habe. Mein heißgeliebter Umstands-Minirock spannt bereits ordentlich … ein unangenehmer Zustand, der mit Ella erst Ende des 7. Monats erreicht wurde. Weil ich es nicht fassen konnte, wie unbequem das gute Stück bereits ist, habe ich tatsächlich mal auf dem Spielplatz andere Mamis zu ihren Becken-Ausdehnungs-Erfahrungen in Folgeschwangerschaften befragt (Zwischen Müttern gibt’s ja echt kaum noch Themen, die man nicht ansprechen darf. Gern genommen ist ja auch die Problematik des nicht mehr ganz so festen Beckenbodens und der daraus resultierenden Husten-und-Niesen-Inkontinenz. Früher hätte ich darüber mit niemandem gesprochen. Heute hingegen … tja, ist das anders ;) ) und erstaunte Gesichtsausdrücke geerntet: „Was für ne Frage, Anke! NATÜRLICH wird das schneller breiter. Der Körper weiß ja schon, wo es lang geht. Und … naja … sagen wir es, wie es ist: Wir sind eben grundsätzlich nicht mehr so knackig wie vor der ersten Geburt!“ Darauf folgte großes Gelächter, zustimmendes Nicken und hier und da ein wehmütiger Blick, während sich die ein oder andere Mutti an ihren straffen Körper aus grauer Vorzeit erinnerte. Inwieweit sich das alles ein zweites mal zurück bildet, habe ich lieber nicht gefragt. Man soll ja immer nur die Fragen stellen, auf die man auch die Antwort verkraftet ;) .

Die Sache mit dem Becken – inklusive der schnell ansteigenden Gewichtskurve – hat natürlich nicht nur negativen Einfluss auf mein persönliches Wohlbefinden, sondern auch auf meine Idee, KEINE neuen Sommer-Umstandsklamotten kaufen zu wollen. „Ich hab doch alles“, sagte ich zu meinem Mann, der mir einen Shopping-Tour anbot. Mittlerweile muss ich mir allerdings leider eingestehen, dass das ich wohl doch nicht gänzlich ohne neue Anschaffungen auskommen werde. Glücklicherweise ist aber das Ausmaß meines Hinterns nicht der einzige Grund, warum ich gerade jetzt an den ersten warmen Tagen ewig lange vor meinem geöffneten Kleiderschrank verharre und nicht weiß, was ich anziehen soll. Ich musste nämlich feststellen, dass ich in der geistigen Umnachtung durch die Still-Demenz bei Ella Umstandsklamotten eingetütet habe, die eigentlich einen Freifahrtschein in Richtung Mülltonne verdient hätten. Meine einzige Schwangerschafts-Shorts zum Beispiel ist nicht nur so dünn geworden, dass man fast durch den Hosenboden gucken kann, sondern beeindruckt zudem mit einem spektakulär großen Riss an einer Stelle, die man wirklich nur schlecht kaschieren kann. Also…weg damit und losgeshoppt! „SCHATZ … WIR GEHEN SHOPPEN!“:D

PS: Ich dachte eigentlich, ich wäre damit durch. Bin ich aber wohl doch nicht, denn ich hatte wieder einen Alptraum, in dem ich mein Baby verlor. Und zwar – wie nebenbei – auf der Toilette. Nach dem Abwischen lag mein Mini-Baby plötzlich in meiner Hand; es atmete noch, doch ich wusste, ich muss mich verabschieden. Ach, schnief, sowas versaut einem echt den ganzen Tag :( .

Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf eltern.de

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6 Kommentare für “Schwangerschaftstagebuch: 19. und 20. SSW

  1. Erst einmal meinen Glückwunsch zu deinem tollen Blog, ich amüsiere mich als Mutter eines fast 3jährigen Sohnes immer königlich beim Lesen. Mach weiter so! :-D
    Wir hatten damals auch viel mehr Schwierigkeiten einen Jungennamen zu finden. Mädchennamen waren circa 10 auf der gemeinsamen “Gefällt uns”-Liste, bei Jungen sah es da schon um einiges dünner aus. Wir haben uns letztendlich für David entschieden (Zweitname Luis) und sind damit sehr zufrieden. Jeder weiß, wie man ihn schreibt und ausspricht und in unserer Kita gibt es bei 70 Kindern derzeit auch keinen zweiten Jungen, mit diesem Namen.
    Ella und David klingt doch auch schön zusammen! ;-)

    1. Vielen Dank für das nette Kompliment! ?
      David ist ein super Name und stand sogar kurz auf unserer Liste. Allerdings heißen so viele Männer in unserem Familien- und Freundeskreis so, dass wir es dann doch komisch fanden. Es ist echt soooo schwer. Für ein Mädchen hätten wir längst den richtigen ?

  2. Nicht den Kopf hängen lassen, denn vielleicht freut es dich ja wenigstens ein kleines bißchen, dass dein Blog mir den ganzen Tag versüßt!

    Und hier kommen unverlangt eingesandte Namensvorschläge:
    Samson
    Korbinian
    Rocco

    (okay, nicht ganz ernst gemeint, wobei ich Rocco tatsächlich gar nicht so schlecht finde…würde auch zu Ella ganz gut passen!)