Antje und Petra haben sich gemeinsam für die Selbstständigkeit entschieden … bzw. sie haben ihre Fähigkeiten und Ziele zusammengefasst und verwirklichen nun als Team ihre beruflichen Träume! Damit sind sie in dieser Interview-Reihe das erste DUO! Ich finde es super spannend, ihre Antworten zu lesen!
Antje Groth ist verheiratete und Mama von vier Kindern zwischen 13 und 21 Jahren. Sie ist Rain & Mediatorin, während Petra Marzin, ebenfalls verheiratet und Mama von zwei Kindern (16 und 19 Jahre) ihre Skills als BWLerin und Projektmangerin in das gemeinsame Unternehmen integriert. Was ihr Thema ist und wie sie arbeiten, erzählen sie nun im Interview:
SELBSTSTÄNDIGE MÜTTER – INTERVIEW MIT Antje Groth & Petra Marzin (Konfliktprofis)
1. Beschreibt doch erst einmal kurz, was ihr beruflich genau macht, welche Aufgaben euer Job beinhaltet und ob ihr von Zuhause arbeitet oder ein Büro bzw. einen externen Arbeitsplatz habt?
Wir haben ein Büro und arbeiten sowohl von dem Büro aus als auch von Zuhause (oder von unterwegs). Wir haben ein Online-Training für Frauen entwickelt, um sie in Konflikten stark zu machen. Unser Programm beinhaltet online Sessions, die wir 1-2 x die Woche abhalten. Ein Großteil unser alltäglichen Arbeit besteht im Vertrieb und der Akquise: Hierzu befüllen wir unseren Insta-Kanal mit Posts und Reels, betreuen unsere Facebook-Gruppe, gehen in den direkten Kontakt mit unserer Community, verfeinern unser Produkt, entwickeln Strategien und eine Produktpalette, geben Workshops und Impulsvorträge, um mit Unternehmen in den Kontakt zu kommen, füllen solche Bögen wie diesen aus – alles um in die Sichtbarkeit zu kommen, weil wir überzeugt sind, ein wirklich großartiges Produkt entwickelt zu haben, dass Frauen den Weg frei macht für erfolgreiche Selbstverwirklichung, indem sie zur Chefin ihrer Konflikte werden.
2. Seit wann seid ihr zu 100% selbstständig mit eurem Business und wie viel Stunden pro Wochen fließen hinein? Und: Seid ihr zufrieden mit eurem Einkommen, gemessen an der Zeit, die ihr investiert?
Ungefähr seit 2022. Unser Arbeitspensum steigt und ich schätze, wir arbeiten zwischen 30 und 40 Stunden jede von uns wöchentlich. Mal mehr, mal weniger. Und nein, wir sind noch nicht zufrieden mit unserem Einkommen gemessen an der Zeit, aber auch gemessen an dem, was wir zu bieten haben und welchen Mehrwert unser Produkt hat.
3. Wann und wie habt ihr die Entscheidung getroffen, dass die Selbstständigkeit der beruflich richtige Weg für euch ist?
Der Entschluss stand schon länger fest (2019?), weil es keine echte Alternative zur Selbstständigkeit für keine von uns beiden gab. Weil uns unser Tun eine Herzensangelegenheit ist, wir einen tieferen Sinn darin finden und wir gerne genauso arbeiten, wie wir arbeiten.
4. Gibt es etwas, dass euch vor diesem Schritt Sorgen gemacht hat? Bzw.: Wovor hattet oder habt ihr den meisten Respekt in Sachen Selbstständigkeit?
Das wirtschaftliche Risiko, die Krankenkassenbeiträge und die Möglichkeit, dass es trotz aller uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, trotz aller Anstrengungen nicht gelingen mag, das Baby zum Fliegen zu bringen. Was, wenn wir alles uns Mögliche geben und es trotzdem nicht so erfolgreich wird, wie wir es uns wünschen…
5. Was liebt ihr am meisten an eurem Job in dieser Form?
Die Möglichkeit zu gestalten. Dieser Freiraum in der Kreativität, die Herausforderungen, die wir immer wieder annehmen und meistern müssen. Dieses sich immer wieder selbst an die Hand nehmen und gut zu sprechen. Auch die in unserem Job steckende Freiheit hinsichtlich des wann, wie und wo Arbeitens. Wir kommen mit ganz verschiedenen Leuten zusammen und der Denkrahmen ist immer wieder gefordert sich zu erweitern. Zu sehen, was wir mit unserem Programm bewirken können, wie unsere Teilnehmerinnen aufblühen und sich von Konflikten befreien.
6. Was mögt ihr am Wenigsten?
Es ist nicht einfach abzuschalten. Dieses ständige Suchen nach dem Schlüssel, der die Tür aufsperrt zu dem Raum „leicht und einfach“. Dieses sich mit Enttäuschungen zurechtfinden und ständig in allem und jeden die Verantwortung im eigenen Tun und in der eigenen Haltung suchen zu müssen. Am allerwenigsten mögen wir, wenn der Erfolg von einer vermeintlich vielversprechenden Strategie ausbleibt.
7. Wie klappt es mit der Vereinbarkeit mit der Familie? Bekommt ihr alles unter einen Hut? Wo sind bei euch die „Stolperfallen“?
Wir mussten beide eine Menge umgestalten, uns den Freiraumschaffen, um arbeiten zu können. Wir können nicht auf allen Hochzeiten tanzen, sprich, aufgeräumtes Zuhause, hübsch dekorierter Tisch, lecker selbstgekochtes Essen und entspannte Gesprächspartnerin für Mann und Maus, – dass gibt es bei uns mehr so in Ausnahmefällen. Wir wünschen uns beide eine(n) Haushälter*in, weil beide unserer Partner auch sehr viel arbeiten, die aber noch warten muss, bis der Geldfluss vom Rinnsal zu einem Flüsschen sich entwickelt.
8. Gibt es etwas, dass ihr anderen Müttern, die sich beruflich gerne selbstständig machen wollen, als Tipp mitgeben möchtet?
Tu dich mit anderen zusammen – Einzelkämpfertum macht wenig Spaß.
Gib Dir Zeit – gerade, wenn die Kinder noch klein sind.
Arbeit daran, robust zu sein – Du musst Durststrecken, Wüsten und Täler durchqueren.
Du brauchst Spielgeld, das Du einsetzen können musst und u.U. verlierst.
Finde deine Motivation als Rückenwind für Deinen Weg.
******
Vielen lieben Dank an Antje und Petra, dass sie sich die Zeit für dieses Interview genommen und so viele spannende, neue Impulse mit uns geteilt haben! <3
Auf Instagram findet ihr die beiden hier: @konfliktprofi
Und ihre Homepage hier: www.konfliktprofi.com
Foto-Credit: Konfliktprofi