Geburtsbericht
Geburtsberichte

Molly erzählt

Noch in der Schwangerschaft war klar.. diesmal wird es endlich die seit Jahren gewünschte Hausgeburt!
Immer kam etwas anderes dazwischen..
Immer wieder landete ich aus den verschiedensten Gründen im Krankenhaus..
Ja ich liebäugelte auch mit einer Alleingeburt.
Doch fand ich in der mitte der Schwangerschaft noch eine Hausgeburtshebamme mit der die Chemie passte.
Also dachte ich… DIESMAL wird es garantiert eine Hausgeburt. Dieses Kind MUSSTE einfach zuhause geboren werden!
Ich hatte immer so einfache und schnelle Geburten.. ich dachte einmal mit dem Finger schnipsen…und ich finde das Baby beim Betten machen!

Jede Geburt ist anders.. jedes Kind ist anders!
Da ich immer weit weit weeeeiiiitttt übertrage, habe ich mich Kohlenhydrat reduziert ernährt… da es einer Studie zu folge bei kräftigen Pummelfeen die Rezeptoren im Gehirn frei macht wo das körpereigene oxytocin andockt…
War das schwer… ? ich der Kohlenhydratjunkie.. aber ich habs geschafft!
Wie immer hatte ich wochenlang wehen,
Wie immer dachte ich öffnet sich der Muttermund bereits vor Termin.. tat er aber nicht trotz immer wieder tlw. Sehr starken wehen, der Kopf blieb auf der symphyse hängen und drückte…

Die Hebamme erläuterte offen ihre Bedenken.. ( Kind zu gross, kopf zu gross, Nabelschnurr zu kurz, Nabelschnurr um den Hals,
Deswegen schickte mich die Hebamme zum Kontroll Ultraschall kurz nach Termin in die Klinik…
Ja denkste puppe… der Ultraschall ergab geschätzt ein 4300g Baby mit 36cm kopfumfang, Nabelschnur weder um Körper noch um Hals. Die Klinikärztin meinte bei mehrgebärenden und vor allem beim 10.kind sei das völlig normal das der Kopf erst bei der Geburt herunterkommt. Ich bräuchte nur ordentlich wehen.
Die Ärztin hatte mich von der letzten Geburt erkannt und war voller schwärmen wie toll sie das fand ( ich sie nicht) und das sie bis heute davon erzählen und schwärmen würde.. so beeindruckend hätte sie mich bzw. Die Geburt von nr.9 erlebt.
Sie schaute extra in ihren Dienstplan und verkündete stahlend ihre Dienstzeiten… ich solle doch bitte wieder zu ihr kommen.
( für mich war aber klar.. das Baby bekomme ich ZUHAUSE ) so basta! Nix anderes kommt in frage!

Wieder in meiner mitte wartete ich zuhause im Kreise der Familie ganz gelassen und ruhig.. ja gerade zu ausgeglichen auf die Dinge die da kommen.
Wir hatten so viel spass.. lachten viel und waren mega entspannt.. das Leben war schön und irgendwann würde das Baby schon sagen “Achtung jetzt komm ich!”

Am Samstag den 16.06.2018 wachte ich die Nacht immer wieder von Wehen auf, dachte oh ein bisschen mehr aber nicht schmerzend, also so wie immer.. umso größer die Überraschung als ich um 6.30 morgens eine verstärkte Zeichnungsblutung auf dem WC entdeckte… oh.. das waren doch richtige Wehen??
Ich hatte das Bedürfnis zu ruhen.. die richtigen Wehen würden mich schon wecken dachte ich.
Um 10 Uhr wachte ich wieder auf mit paar pillepalle wehen ( dachte ich ) ging auf wc.. oh Zeichnungsblutung immer noch im Gange? Cool! Auf dem weg zurück ins Schlafzimmer kam dann gerade an der schwelle eine knackige Wehe.. und es machte bätsch… ???
Das Fruchtwasser strömte aus mir heraus wie ein aufgedrehter Wasserhahn… Unterhose voll.. Boden voll.. es lief und lief und ich musste lachen und lachen.. ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen.. und das Wasser hörte nicht auf zu laufen.. und es lief.. breitete sich aus und lief weiter.. ? und ich stand da und lachte lauthals…
Sowas ist mir auch noch nicht passiert.. absolut FILMREIF!
Herr Molly rannte durchs ganze Haus um Handtücher aus dem Erdgeschoss zu holen… als er zurück kam floss es immer noch.. und ich stand da.. und lachte immer noch..
Mit einem Handtuch zwischen den Beinen watschelte ich durch den Flur ins Bad zurück, das Handtuch reichte nicht… der Flur war voll.. das Bad war voll.. und auf der Toilette kam dann nochmals eine ganze Menge…
Und ich lachte und lachte… die Gesichter der Kinder.. das von Herrn Molly… die geplatzte Fruchtblase… es war zu köstlich.

Mein Problem war aber ..
Ich spürte nun wieder den Druck vom kindlichen Kopf über/auf der Symphyse und nicht im Becken wo er hingehört.
Also die Hebamme angerufen und informiert.. das sie mal schauen kommt wegen den Kopf..
In der Zeit fleißig Übungen gemacht von Spinning Babys.. das der Kopf runterkommt…
Aber ich hatte nur alle 10 min. Ca eine Wehe.. und die waren sehr sanft.
Gut dachte ich.. dauert halt noch..
Die Hebamme kam gegen 11 uhr..
“Ja dann werf dein Kind mal raus.. du hast nur noch einen leichten Saum, 8-9cm muttermund geöffnet”
Und das mit pillepalle wehen? Wahnsinn!
Zu keiner zeit tat es richtig weh.. nzr wenn der kopf auf die Symphyse drückte gab es einen leichten Schmerz bzw. Drückte es.
Und ich kicherte und lachte.. uns ging’s gut.. ich machte spinning Baby Übungen..
Hebamme und Herr Molly scherzten das man mir das Lachgas weg nehmen sollte.. ??? und mir ging’s super!
Easy going.. ich wartete darauf das ich den Kopf IM Becken spürte.. aber er trat nicht ein.. die wehen blieben so.. und er hing auf der symphyse fest.

Um 12.30 sagte die Hebamme das sie denkt er kommt nicht runter weil er entweder festhängt und sich so schützt.. oder ich eine Wehenschwäche hätte..
Das fand ich dann nicht mehr lustig als sie von notkaiserschnitt und dringend Klinik sprach…
Sie wollte mich unbedingt verlegen,
Und machte uns ( Herrn Molly und mir ) halt auch grosse Angst…

13 uhr – Ankunft Klinik
Die Hebamme kam nicht mit, sie hatte uns aber telefonisch angekündigt.
Ich fühlte nun doch mehr Wehen… aber auch immer den gewaltigen Druck auf die Symphyse nicht im Becken..
Ich war traurig und wütend zugleich..
Sollte es doch MEINE Hausgeburt werden.. und nun doch in einer Klinik.. und am Ende ein Kaiserschnitt?
Ich musste mich anmelden an der Pforte..
Gefühlt 100.000 Formulare unterschreiben ( Datenschutz ect )
Grimmig unterschrieb ich ein Blatt nachdem anderen.. veratmete wehen.. und überlegte wie sie das wohl machen wenn das Kind schon rausguckt und winkt?

Dann “durfte” ich hoch in den Kreißsaal.. ja erstmal untersuchen sie kommen dann auf Station, richtige wehen haben sie ja keine.. sie sind viel zu entspannt…
Öhm was? Der Muttermund ist ja vollständig???? Ne sie müssen hier bleiben..
Ab in echten kreißsaal.. erstmal gefühlt weitere 100.000 Formulare ausfüllen… Familienname.. Religion usw. Ja Papiere fürs Standesamt?
What? Halloooo??? Um 13.30 ab zum CTG… ??? ich hasse es… liegend natürlich..
Ich so angst vor einem Kaiserschnitt… richtet die Hebamme alles für eine Geburt her.. sagt mir grinsend mit Dialekt:
“Denken se wärglisch isch würd des hier mache wenn des Baby net so naus komme würd?”
2x sackten Herztöne dramatisch in Keller während einer wehe.. ich bekam Angst.. aber die Hebamme sagte nur na.. des bedeutet das Baby bewegt sich was richtig so ist unter der wehe… ppuuhhh ok!

14. Uhr schicht wechsel.. eine sehr junge Hebamme kommt zu mir.. stellt sich vor…
Wir legen jetzt einen Zugang.. und hängen einen Wehentropf an…
Ich diskutiere und veratme Wehen..
Ich unterbreite ihr genau meine Wünsche..
Nein da kein Zugang.. da auch nicht.. ich möcht ihn da haben..
Die Hebamme fügt sich..
Ich denke nanü? Kein Widerstand?
Ich diskutiere über die Einheiten des wehentropfes..
14.20 ca
Ich bekam die niedrigste Dosis ohne Widerstand…
Hhhmmm… ok.. mal sehen was sie zur Lotusgeburt sagt?
Sagt sie toll.. das machen wir..
WAS? IN DER KLINIK??? Genial!
Da kam eine wow Wehe.. und ich veratme.. kann nicht weiter meine Vorstellungen äussern.. da fragt sie mich, SIE FRAGTE, ob sie mal schauen solle? Oder ob wir warten wollen?
Erst dachte ich die Wehe hört gar nicht mehr auf.. doch dann merkte ich.. DAS ist der druck vom Kopf…
Ich warf mich herum.. öffnete Beine und sagte nur Baby kommt.. er rutschte wieder hoch.. ich sofort auf seite.. Beine zu.. baby kommt nicht- Finger weg!
Sie lachte nur.. und sagte sie habe aber schon Haare gesehen ohne zu untersuchen.. ob ich so bleiben möchte? Oder dem Baby platz machen möchte…
Ich motze.. das Baby bleibt drinnen…

Sie lacht und ruft den Arzt übers Telefon zur Geburt..
Hö? Moment.. mein Gehirn schaltet sich kurz ein..
Sie sieht Haare? Der Arzt soll zur Geburt kommen?Arzt? HAARE? ARZT?
Das schaff ich bevor der kommt!
Und so öffne ich mich.. der Ring of Fire.. da ist er.. tatsächlich.. er rauscht durchs Becken..
Ich spüre es..
Ich drücke mit, der Kopf.. es macht plopp.. sie sagt atmen nicht pressen.. aber der Körper ist eine Dampfmaschine.. ich bekomm ihn nicht gedrosselt.. und da liegt er schon… 14.28 Uhr-
Mein perfekter Sohn… ich richte mich auf und die Hebamme weicht zurück.. und ich nehme ihn selbst auf. Sie hat keinerlei Anstalten gemacht ihn hochzunehmen ect. Sie griff so minimal ein wie möglich..
Ich nahm ihn also auf, nahm mein mitgebrachtes Handtuch und legte ihn mir auf die nackte Brust.
Er schrie nicht, atmete ganz ruhig, schaute sich um und kam sanft an!

Nun pünktlich zur Plazenta Geburt, sie löste sich sofort und problemlos, betrat der Oberarzt das Gebärzimmer.
Er war erstaunt das die Nabelschnur noch nicht durchtrennt war, und schimpfte wie gefährlich das sei..
Ich sagte das ich das nicht wollte, die Hebamme hatte sogar aus der Nabelschnur Aterie vorsichtig den PH wert ( 7,42) ermittelt ohne zu durchtrennen, doch als die Plazenta geboren war, und ich sah wie weiss und zusammengefallen die Nabelschnur war, gab ich dann mein Einverständnis zum durchtrennen.

Auch dannach wurde ich respektvoll und würdevoll behandelt! Ich bin sehr erstaunt wie respektvoll ich das erleben durfte!
4 std. Nach Geburt sind wir heim..
Ich musste unterschreiben das wir gegen Ärztlichen Rat gehen.. da der kleine einen Blutzucker von 44 hatte ( statt 45 )
( ich kontrolliere dies aber Zuhause weiter )
Und ich kann zwar sagen das die Klinik geburt trotz allem echt gut war, sehr sehr respektvoll..
( DANKE DAFÜR)
Aber ich dennoch traurig und wehmütig bin das es trotz fast schmerzfreier Eröffnung nicht Zuhause geklappt hat.

So war die Geburt unseres 10. Kindes.
Am 16.6.2018 um 14.28
Mit 52cm, 4380g und 37cm Kopfumfang

Diesen schönen Geburtsbericht hat Molly geschrieben :)

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