Geschwister-/Krümel-Chroniken

Krümel-Chroniken: 32. (Lebens-)Monat

ENDLICH habe ich ernsthaft damit begonnen, dass Söhnchen abzustillen. Tagsüber habe ich in letzter Zeit eh schon öfter “Ne” gesagt, aber nachts bisher gar nicht. Aber nun reicht es mir dann doch … ich möchte lieber mehr schlafen als stillen. Noch sind wir da jedoch oft unterschiedlicher Meinung. ;)

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KLEINKIND-STATUS:

Körperchen: In den letzten vier Wochen ist das Krümelchen weder nennenswert gewachsen, noch hat er dolle zugenommen. ABER dennoch verändert sich das Körperchen Zusehens. Das Gesicht verliert immer schneller das babyhafte, habe ich das Gefühl, genauso wie der Rest des Söhnchens. Ganz besonders die Füße! Himmel, hat dieses Kind große Füße! Seine neuen Schuhe habe ich in Größe 27 gekauft und aufgrund dessen höre ich jetzt ständig: „Ui, der Junge wird sicher groß … bei DEN Füßen!“ Tja, ich weiß nicht so genau, ob man das bei Kindern genauso „professionell“ berechnet wie bei jungen Hunden, aber so lange der Floh nicht irgendwann mit Tretern wie Tingeltangel-Bob rumläuft, ist mir eigentlich alles recht. ;)
Können/Verhalten: Zum großen Leidwesen der Tochter entwickelt sich des Söhnchens eigener Wille prächtig. Während er im aktiven Spiel zwar immer noch komplett nach ihrer Pfeife tanzt, sieht es in Sachen „Besitztümer“ oder gerade ausgesuchten Spielsachen ganz anders aus – DIE werden nämlich lautstark verteidigt! Ich persönlich finde das sehr gut, wenn es auch dazu führt, dass hier im Moment mehr gestritten wird als sonst. Aber ich hatte schon ein wenig Sorge, dass sich der Krümel aufgrund seiner eher dominanten Schwester und der damit verbundenen Rollenverteilung hier, auch in der Kita zu schnell und zu oft unterbuttern lassen würde. Allerdings war diese Sorge wohl unbegründet. Er tritt mittlerweile durchaus für seine eigenen Wünsche ein und brüllt aus Protest heftig, wenn die Große das nicht respektieren will. Tut sie das aber doch, lenkt er häufig freiwillig ein, was ich super toll finde … denn dadurch lernen gerade beide etwas. <3
Schlaf-Elend: Es kommt immer öfter vor, dass der Krümel mal drei Stunden am Stück schläft, aber nicht verlässlich. Von den ständigen Unterbrechungen mal abgesehen, finde ich es mega krass, dass er sehr oft wach wird, wenn ich mein Gesicht von ihm abwende. Das ist doch bekloppt?! Als bräuchte er das Gefühl, dass Mama wirklich über seinen Schlaf wacht?! Tja, man weiß es nicht. ;) Ich bin also wie gewohnt müde und es gibt keine gravierenden Besserungen zu verkünden. Und dennoch glaube ich, dass es bald besser wird. So mit drei wahrscheinlich. Wie bei der Tochter eben. Ich hoffe es!!! ;) 

MAMA-STATUS:

Körper: Aktuell komme ich wirklich sehr gut mit meinem Gewicht klar. Ich halte mein Nach-zwei-Schwangerschaften-Lieblingsgewicht (ein paar kleine Kilos mehr als vorher ;) ), OBWOHL ich leider wieder dazu übergegangen bin, so ziemlich jeden Abend sehr spät noch Chips zu essen. Möglicherweise liegt es daran, dass ich neuerdings recht regelmäßig Fahrrad fahre. Das jedoch würde für einen Zusammenhang zwischen meinem Körpergewicht und meiner EIGENTLICH natürlichen Ablehnung Sport gegenüber sprechen, was ich logischerweise zwingend ignorieren muss, um sicherzustellen, dass die Rückkehr zu meinem übermäßig faulen Selbst ohne schlechtes Gewissen möglich ist. Wenn es wieder kälter werden sollte zum Bespiel. Oder wenn es regnet. ;)
Und sonst so: Mein Vorsatz fürs neue Jahr war ja eigentlich, mich selbst endlich mal wieder etwas mehr in den Fokus zu stellen. Ich fand die Idee richtig super, extrem wichtig und war sehr motiviert. Bis ungefähr zum 2. Januar, dann habe ich es offenbar vergessen. ;) Eingefallen ist es mir erst letzte Woche wieder, als das nervöse Augenzucken stetig zunahm und mein Nervenkostüm so dünn wurde, dass man es als „freizügig“ bezeichnen könnte. Und das lag nicht nur daran, dass ich zum ersten Mal für die Mausemaus einen Krankenwagen rufen musste (glücklicherweise umsonst) oder dass meine Seite gehackt worden war (alles wieder gut!), sondern vor allem daran, dass ich einfach immer zu viel mache. Ich habe also in den letzten Tagen mal ein bisschen meine Standart-to do’s-Liste abgespeckt und hoffe, dass ich sich nicht nur meine Familie zukünftig an die Neuerungen halten wird, sondern vor allem ich mich selbst!

Da der Krümel ja erst im August bzw. September in die Kita gehen wird, verbringen wir immer noch sehr viel Zeit miteinander … genau genommen eigentlich so ziemlich jede Minute des Tages :D. Klar, wir gehen viel raus, treffen uns mit Freunden und spätestens ab dem Moment, wo wir die Mausemaus von der Kita abgeholt haben, ist durchgehend Remmidemmi, ABER wird sind auch viel zu zweit. Der kleine Mann ist aktuell nämlich gerade vormittags am liebsten Zuhause und spielt. Manchmal für sich, aber meist mit der Mama. Wir spielen Ball (weil er das möchte), puzzeln (weil ich das möchte) und malen (weil ich denke, dass muss irgendwie sein … juckt ihn aber nicht. :D ) Wirklich stundenlang jedoch laufen hier die klassischen Kleinkind-Rollenspiele. Mal mit Puppen, mal mit Autos, mal mit Stofftieren, mal mit Figuren spielen wir Vater-Mutter-Kind, erleben Abenteuer oder gehen einkaufen ;) . Und ebenfalls wie es sich gehört, spielen wir immer die gleichen Abläufe durch. Immer und immer wieder. Ich möchte natürlich keineswegs sagen, dass ich mich da eventuell hin und wieder ein wenig bei langweile (na gut, doch, ein bisschen ;) ), aber ich versuche dennoch nach der 65. Wiederholung mal etwas „frischen Wind“ ins Spiel zu bringen, indem ich die „Storyline“ leicht modifiziere, um nicht ins Koma zu fallen. Kommt allerdings nur so semi-gut an. :D

Genauso mittelmäßig überzeugt ist der Krümel von meiner Idee, die Sache mit dem Abstillen nun doch mal langsam anzugehen. Natürlich breche ich nichts übers Knie oder mache Stress (nach 2,5 Jahren stillen wäre das jetzt auch albern), dennoch gefällt mir der Gedanke, irgendwann zum Ende zu kommen. Daher habe ich damit begonnen, unsere Nächte etwas zu verändern. Genauer: Ich habe den nächtlichen Milch-Hahn zugedreht. Tagsüber reduziere ich schon länger, doch da nervt es mich eigentlich noch gar nicht so sehr. Nachts finde ich es viel ätzender, weil mich der Floh ja – wie ein Säugling – alle zwei Stunden weckt. DAS will ich nicht mehr. DAS soll aufhören. Blöd nur, dass DAS bei ihm offenbar nicht direkt ans Stillen gekoppelt ist … und ich das eigentlich sogar bereits wusste. Auch die Große blieb damals nämlich vom Abstillen völlig unbeeindruckt; die Nächte wurden sogar noch schlimmer – für zwei recht lange Jahre. Erfreulicherweise verschlechtert sich das Schlafverhalten beim Krümelchen aber nicht, es wird nur nicht besser. Nach zwei Wochen nachts nicht mehr stillen, wird er immer noch alle 2 bis 2,5 Stunden wach, nur das er jetzt eben nicht trinkt, sondern brüllt; Wasser als Alternative wird abgelehnt und der Schnuller wird erst genommen, wenn er fertig mit Brüllen ist. Naja, ich bleibe dennoch dran, irgendwann wird er sich daran gewöhnen … muss er ja. ;)

Tagsüber kompensiert das Söhnchen seinen „Still-Defizit“ mit deutlich mehr schnullern (was ich ziemlich doof finde, weil ich es eigentlich großartig fand, dass er den Schnulli eben nicht so intensiv nutzt wie die große Schwester früher) und einer verstärkten Anhänglichkeit. Besuche ich zum Beispiel vormittags mit ihm zusammen eine Freundin, bewegt er sich nicht von meinem Arm runter. Und zwar NULL! Er hängt wie festgetackert an meinem Körper und weint, sobald ich ihn absetze. Ganz anders sieht das allerdings aus, wenn die große Schwester mit am Start ist. Dann kann er sich hervorragend von mir lösen und zockelt mit ihr gemeinsam laut lachend von dannen. Ich bezeichne sie daher im Moment als sein „externes Selbstbewusstsein“. :D

Alles in allem empfinde ich den Start des Abstillens als sehr schwierig und nicht ganz so erfolgreich, wie ich mir erhofft habe. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es nun der richtige Zeitpunkt ist, sich ganz langsam abzunabeln von dieser besonderen Phase der Mama-Söhnchen-Beziehung. Wir machen also weiter … ganz gemütlich und in unserem individuellen Tempo. <3

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Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf Eltern.de <3

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4 Kommentare für “Krümel-Chroniken: 32. (Lebens-)Monat

  1. Liebe Anke,
    Ich hatte das “Glück”? Das unser Schlumpf sich diesen Monat selbst abgestillt hat. Er hat jetzt auch schon so große Füße. Ich hab so gelacht, als ich den Tingeltangel-Bob bei dir gelesen hab ???das sag ich auch immer.

    Du schaffst das!! Der Krümel bekommt ja auch so alle Liebe die er braucht. Auch wenn er das im Moment so sieht??