Geburtsbericht
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Leser-Geburtsbericht: Selina erzählt

Januar 2018, um genauer zu sein, die Nacht vom 4. auf den 5. Januar.
1:00 Uhr
Ich von einem komischen Schmerz wach.
Mein erster Gedanke?
Wooohooo endlich Wehen!!!
Hoffentlich.
Der ET ist nämlich erst der 14 Januar, aber Geduld ist nunmal nicht meine Stärke.
Und die Kündigung hatte ich vor ein paar Tagen mit einer großen Tasse Himbeerblätter Tee eh schon abgegeben.
Also Mäuschen raus mit dir.!!!
6:30 Uhr
Mit einem leisen “Schatz, Schatzi?” versuche ich meinen Mann zu wecken.
Der wie sich herausstellt, schon einige Stunden mit mir wach ist, sich nur nicht geregt hat in der Hoffnung noch etwas Schlaf abzubekommen.
Danke dafür :)
Also was tut man wenn man sich nicht sicher ist ob es schon Zeit ist in die Klinik zu fahren?
Richtig, man ruft Mama an.
(Mutter von 4 Kindern)
8:00 Uhr
Also auf Anraten von Mutti ab in die Badewanne.
Mein Mann neben mir wie ein Wachhund.
Die Wehen gehen nicht weg…
Woohoo, es sind richtige Wehen!!
10:00 Uhr
Tasche Check,
Söhnchen von meinem Mann Check (7 Jahre alt und lebt bei uns)
Ab in die Klinik.
12:00 Uhr
CTG läuft
Mein Mann bringt den großen gerade zu Freunden.
Der Muttermund ist schon gut geöffnet. (Sagt zumindest die Hebamme)
Wehen alle 5-7 Minuten
14:00 Uhr
Wehen sind da, werden aber nicht stärker oder in kürzeren Abständen.
Also schnell noch was zur Stärkung im Laden nebenan holen.
Ich lehne mich nach unten, um nach den Sorten der Allzweckwaffe Schokolade zu schauen, als mich doch glatt so eine Wehe überrascht.
Ich lasse alles fallen.
Über den Boden ergießt sich der Eiskaffee für meinen Mann und alle Leckereien schwimmen genüsslich davon…
Na toll, peinlich!!
16:00  Uhr
Die heiligen 3 Könige kommen in die Klinik.
Schließlich ist ja morgen Feiertag.
Die Hebamme lacht freudig und meint, “Mit dem Segen kann ja gar nichts mehr schief laufen”
18:00 Uhr
Hebamme Nr.2
Sie ist zwar nett, aber irgendwie sind wir nicht auf einer Wellenlänge.
Das laut ihr die Wehen schwächer werden und die Abstände größer lässt sie auf der Beliebtheitsskala nicht steigen.
Wieder laufen…
Treppe hoch…
Treppe runter…
Zum Park…
Wieder zurück…
Nichts, sie werden nicht stärker…
Dazwischen CTG…
Alle 5-7 Minuten, aber nicht stärker als die ganze Zeit…
Ich könnte heulen…
Weiter laufen…
22:00 Uhr
Hebamme Nr. 3
Sie ist mir schon viel sympathischer und tada die Wehen werden stärker.
Sie fragt mich nach einer PDA.
Mit einem Lächeln (es geht ja endlich wieder voran) verneine ich ihr Angebot.
Aber wie sie es so schön sagt “Das Kind fällt jetzt noch nicht raus”
Wir sollen um 00:00 Uhr nochmal zu CTG kommen.
00:00 Uhr
CTG, die Wehen sind zwar jetzt alle 3-5 Minuten aber der Muttermund erst bei ca 7cm und sonst tut sich auch nicht viel.
Die Hebamme telefoniert mit der Belegärztin.
Sollte die kleine Maus bis zum nächsten Morgen nicht kommen müssen wir wohl etwas nachhelfen.
Ich könnte heulen…
So hab ich mir das doch nicht vorgestellt und Angst hab ich auch…
Wir sollen uns ausruhen…
00:30 Uhr
Mein Mann sieht neben mir fern, an Schlaf ist für ihn nicht zu denken.
Ich lege mich ins Bett, keine Wehen, nichts mehr.
Ich bin erschöpft.
Ich schlafe ein.
1:15 Uhr
Ich wache auf, mir ist schlecht.
Schnell zum Mülleimer.
Danach ins Bad.
Ich setzte mich auf Toilette.
Ich merke ein kleines “plopp” und dann einen starken Druck nach unten.
Ich öffne die Tür eine Spalt und rufe meinen Mann.
Er kommt und bringt direkt eine Schwester mit.
Sie setzten mich auf einen Toilettenstuhl und fahren mich in den Kreissaal.
Die Hebamme sieht nach meinem Muttermund.
Offen…
Er ist offen…
Ich will schreien vor Glück, überleg es mir aber dann doch anders.
Mit den Worten “Das sieht doch gut aus, aber das Kind fällt jetzt nicht raus” beendet sie die Untersuchung.
Der Druck und die schmerzen werden von Minute zu Minute größer.
Und ich Frage dann doch nach einem Schmerzmittel.
“Lachgas” sagt die Hebamme freudig, für alles andere ist es jetzt zu spät.
Ein Zug und ich bin im Himmel, es nimmt mir zwar nicht den Schmerz.
Aber es ist mir alles einfach wunderbar scheißegal.
Ich Presse 1 Mal, 2 Mal, 3 Mal
2:15 Uhr
Ich höre einen kleinen wunderschönen Schrei, das schönste das ich je gehört habe.
Ich richte mich auf und greife nach diesem wundervollen kleinen Wesen.
Die Hebamme gibt sie mir und ich bin der Glücklichste Mensch auf Erden.
Eine Mischung aus Glück, Angst, Liebe und Stolz übermannt mich.
Jetzt ist es soweit.
Ich bin Mutter.
2:30 Uhr
Die Belegärztin kommt.
Pünktlich zur Nachgeburt.
Sie gratuliert uns und meine erst Frage ist.
“Und, wie schlimm ist es?”
( Mein größter Horror, reißen, nähen)
Ein Blick genügt.
“Alles super, dann kann ich ja wieder schlafen gehen”
Den Stein konnte glaube ich jeder hören.
So kam unser kleine Maus am 06.01.2018 mit 3100g, 51cm um 2:15 Uhr an Hl. drei Könige zur Welt.
Diesen schönen Geburtsbericht hat Selina geschrieben :)

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