Geburtsbericht
Geburtsberichte

Leser-Geburtsbericht: Sarah B. erzählt

Wir schreiben den 13.02.2020
Ich wachte Nachts mit Bauchschmerzen auf als hätte ich Durchfall.
Doch auf Toilette kam nichts.
Gegen 7 Uhr wachte ich wieder ganz auf, mein großer hatte die halbe Nacht Gemeckert, doch die schmerzen habe ich nicht mehr gemerkt.
Um 7 Uhr jedoch spürte ich sie wieder wenn auch nur leicht, aber sie waren da.
Im 7-5 Minuten Takt.
Aber das hatte ich ja die letzten Tage schon ständig also stand ich auf und legte mich noch Mal aufs sofa, da wurden die schmerzen aber auch nicht besser.
Die wehen schwankten ständig, Mal kamen sie dann im 3 Minuten Takt und dann wieder 10.
Gegen 10 Uhr wurde der Schmerz stärker und ich rief beim Krankenhaus an und rief mir einen Transport.
Der Notarzt war total nett, hatte allerdings bedenken, dass wir es nicht mehr schaffen würden, da im Krankenwagen die wehen im 1,5 Minuten Takt kamen, ich könnte allerdings noch lachen und reden von daher lachte ich nur und sagte “klar schaffen wir das, der kommt nicht auf dem Weg”
Und wir schafften es auch, aufstehen lassen wollte er mich aber nicht als es in den Kreißsaal ging. (Er verabschiedete sich im Kreißsaal mit einem Schulterklopfer von mir und sagte “auf ihr Wort kann man noch hören”?)

Ich wurde an das ctg angeschlossen und verarmte brav meine stärker werdenden Wehen.
Während ich mich fragte, wo eigentlich die Trance bleibt in die ich bei meinem Großen gefallen war, während der Geburt.

Die Hebammen Schülerin die mich betreute verließ den Raum und kam nur zwischendurch um nach mir zu schauen und noch ein paar Daten aufzunehmen. Sie kabelte mich nach einer Zeit ab und untersuchte mich “wir sind bei guten 4-5cm, die Fruchtblase ist noch ganz” ich freute mich ein bisschen wunderte mich aber auch warum die schmerzen noch so unglaublich aushaltbar waren.

Ich wiederholte noch einmal den Wunsch, dass ich ihn im Wasser bekomme, da das scheinbar bei der Vorstellung vor 2 Wochen unter gegangen ist.
Und sie sagte ich müsste dann noch was ausfüllen.

Sie brachte mir die Dokumente und verschwand wieder mit den Worten ich solle mich mal ein bisschen im Saal bewegen.

Gesagt getan, zwischen den wehen noch den Zettel ausgefüllt und mich ein weiteres Mal gefragt wo die Trance bleibt, denn langsam kam in mir der Gedanke einer Pda auf, was bei meinem großen erst bei voll geöffnetem Muttermund der Fall war.
Sie kam wieder als ich gerade zwischen Badewanne und Bett hockte und am Griff der Badewanne zog da das irgendwie zumindest ein bisschen von dem Schmerz ablenkte.
Sie sah mich ganz schockiert an und fragte:” drückt schon?”
Ich nickte nur und hang nach der wehe noch ein “ein bisschen dran” und wieder der Gedanke wo die Trance ist.

Sie warf der 2. Hebamme noch einen etwas erstaunten Blick zu als die nächste wehe kam und ich wieder wie ein Sack in dem kleinen Zwischenraum zwischen Wanne und Bett hockte.
“Ich muss jetzt Mal kurz gucken ob wir es überhaupt noch schaffen in die Wanne zu gehen.”
Ich legte mich auf das Bett und sie fing an zu Tasten.
(Seit der letzten Untersuchung sind nur knapp 20 Minuten vergangen)
Ich sah wie ihre Augen größer würden und sie nur die Hebamme ansah und sagte “ich spüre am Muttermund nur noch einen Saum und der Kopf sitzt auch drin. Ich spüre auch keine Fruchtblase mehr. Das schaffen wir nicht. ”

Ich bat um einen Hocker, da ich meinen großen auch so bekommen habe, der wurde auch geholt, allerdings hatte ich dann die Möglichkeit eines Seils von der Decke nicht, da das platztechnisch nicht ging. Doch die Presswehen kamen und ich ließ mich einfach vor dem Seil auf dem Boden nieder

Im Gegensatz zu meinem großen ging es schnell. Nach 3 Presswehen war mein kleines Wunder da.

Allerdings war dieses Mal alles anders als bei meinem Großen. Bei ihm hatte ich nichts gemerkt, da der Pressdrang jedes Gefühl einfach verdrengt hatte aber jetzt hatte Ich echt Probleme die Presswehen von den normalen wehen zu unterscheiden und spürte dafür aber jeden cm vom Kopf.
Meine erste Frage nachdem ich spürte, dass der Kopf da ist war “bin ich gerissen?”
Die Hebamme lachte nur und sagte: “na noch können wir das nicht sehen.”
Die nächste wehe kam und ich spürte wie der Körper heraus flutschte, und ja das war das komischste Gefühl das ich jemals hatte
Ich musste genau in dem Moment an den Geburtsbericht vor ein paar Wochen denken indem eine Mama das Gefühl mit einem Geräusch verglichen hatte.

Ich nahm ihn hoch und die Hebamme half mir auf einen Stuhl.
Ich nabelte ihn selbst ab und wir warteten darauf, dass die Plazenta geboren wird.
Auch das hatte ich bei meinem Großen nicht wahr genommen, da mir die Plazenta damals einfach herausgezogen wurde als sie sich komplett gelöst hatte ohne auch nur eine Vorwarnung.

Nach dem ich wenigstens halbwegs sauber war bat ich um ein Telefon, da mein Handy momentan keine SIM-Karte hat und ich niemanden erreichen konnte.
Das mir auch sofort gebracht wurde.
Ich rief meinen Mann an, der Zuhause auf unseren großen aufpassen musste.
Und das erste was ich sagte war “Glückwunsch”
Er Begriff gar nicht, dass ich das bin und fragte ob er denn schon da sei und ob es mir (“meiner Frau”)gut ginge, “ja mir geht es gut und an dem kleinen ist auch alles dran”
“Ach du bist es, das ging dann ja schnell”
“Joa” und dann kam die Frage
“Und dann telefonierst du schon?”
Ich fand das irgendwie witzig.
Im Nachhinein als er abends hier war sagte er mir, dass ich mich so angehört habe, als wäre nichts gewesen.

Jetzt muss ich aber noch ein paar Worte von ihm festhalten, die mir persönlich viel bedeuten, da ich finde, dass man soetwas viel zu selten hört. Gerade als Erwachsener.

“Ich bin so stolz auf dich”

Denn auch wenn es meine 2. Geburt war, war diese Geburt vorallem eine Psychische Herausforderung für mich, denn ich war alleine, vollkommen ohne vertraute Begleitung, was immer meine persönliche Horrorvorstellung war, aber leider nicht anders Möglich.

Im übrigen fand ich im Vergleich zu meiner ersten Geburt die 2. Nicht so schmerzhaft, ich kam bis zum Schluss noch Recht gut mit den wehen zurecht, während ich mich bei meinem großen schon bei 4 cm Muttermund total verkrampft habe konnte ich da noch während einer wehe Witze reißen und lachen.
Nur die Presswehenphase war finde ich schlimmer, dadurch dass die Trance ausblieb. Aber scheinbar, wer das eine will muss das andere mögen.

Diesen schönen Geburtsbericht hat Sarah B. geschrieben :)

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