Gefühlt „hüpft“ man mit Schulkindern irgendwie nur Ferien zu Ferien. Gerade erst sind die Herbstferien vorbei, stehen die Weihnachtsferien schon in den Startlöchern. 3 Wochen noch, wenn ich richtig nachgesehen habe. Unglaublich. Und was ist in den letzten Wochen so bei uns passiert? Ich erzähle es euch. :D
SÖHNCHEN-STATUS:
9 JAHRE, 2 Monate
Ich gestehe, ich habe mein Söhnchen sehr lange weder gewogen, noch gemessen. Irgendwie macht man das ja, je älter die Kinder werden, immer seltener. Man merkts einfach, wenn die Klamotten knapp werden. So auch diesmal. Plötzlich hatten alle Jogginghosen Hochwasser, also musste ich neue anschaffen. Aktuell passt 140 recht gut, aber die teureren Thermohosen habe ich zur Sicherheit direkt eine Nummer größer gekauft und schlage alles um, was zu lang oder zu weit ist. Wärme ist jedenfalls voll wichtig hier. Der kleine Floh ist ziemlich dünn (kein Wunder, da er ja echt nicht viel essen mag) und friert daher schneller als seine große Schwester. Sorgen machen müssen wir uns aber nicht um ihn; es ist alles noch im gesunden Rahmen, nur halt ähnlich knapp wie seine letzten Turnschuhe. Letzteres machte aber nichts, weil wir ja eh auf Winter-Treter umsteigen mussten. Die fielen dann aber wieder größer aus, so das DA doch noch 36 passt, was ich eh schon groß für sein Alter finde.
Die meiste Zeit ist der kleine Mann gut gelaunt, finde ich. Außer es läuft was nicht nach seinem Plan, dann kippt die Stimmung heftig, ABER er lässt sich immer gut wieder „einfangen“. Das mag ich ganz doll an ihm – dass er wirklich fast immer noch Gesprächsbereit ist. Und diese Fähigkeit benötigt er sehr, denn seine Schwester chillt ja voll in der Pubertät und irgendwie kracht es dadurch häufig zwischen den beiden. Es ist insgesamt ein Träumchen.
TOCHTER-STATUS:
12 JAHRE, 1 Monat
Die Große ist mittlerweile richtig gut angekommen in der neuen Schule. Sie kombiniert fröhlich alte und neue Freundschaften, entdeckt neue Fähigkeiten, ist aber auch in der Lage, eigene Grenzen und Hürden wahrzunehmen. DAS ist schon mal mega, wenn es ihr auch schwerfällt, daraufhin den nächsten Schritt zu tun und etwas zu ändern. Hier muss ich aber sagen: Das ist auch krass schwer und ich kenne viele Erwachsene, die das genauso wenig können. Ich wünschte, ich könnte mich selbst da ausschließen; kann ich aber nicht. ;)
Die Nummer mit der Pubertät schlägt große Wellen. Ich möchte hier aber nicht ins Detail gehen, weil das meiner Meinung nach möglicherweise zu viel von ihr offenbaren würde und das möchte ich nicht. Nur so viel sei gesagt: Wir führen sehr, sehr, sehr viele Gespräche und nicht alle in Zimmerlautstärke. Während sie es gerade live erlebt, erinnere ich mich daran, wie es sich damals für mich selbst angefühlt hat, in einem emotionalen Tsunami in deiner popeligen Nussschale rumzuschippern und dem Paddel hinterher zu schauen, dass einem gerade aus der Hand geflutscht ist. Oder anders gesagt: Ich glaube, sie fühlt sich häufig sehr lost. Ich bin natürlich da, aber ja auch gerade in einer emotionalen Sondersituation, die es für uns beide nicht gerade einfacher macht. Aber es gilt: Sie waren stets bemüht! :D
MAMA-STATUS:
So alles in Allem: Ich rotiere ziemlich aktuell – und zwar gefühlt auf allen Ebenen, was ich wirklich sehr anstrengend finde. Wie bei vielen anderen schleicht sich das Gefühl ein, dass es am Jahresende ja Zeit zum Ausruhen geben wird, allerdings ist mir gleichzeitig bewusst, dass es maximal eine Woche ist, in der es etwas ruhiger sein KÖNNTE und das ich die wahrscheinlich (wie jedes Jahr) dennoch mit irgendetwas füllen werde, weil … ich eben ich bin UND halt auch dringend am Roman arbeiten muss. Selbstständigkeit und kreative Projekte sind toll. Nur das man (ist bei mir zumindest so) nie richtig Urlaub hat, fehlt mir doch langsam manchmal.
Ich glaube, das aktuelle Hauptthema zwischen den Geschwistern ist, dass die Kommunikation zwischen ihnen schwierig geworden ist. Sie waren natürlich immer schon sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und ja, auch der Altersunterschied ist nicht zum ersten Mal deutlich spürbar. Und dennoch ist es im Moment anders und schwieriger als früher. Irgendwie sind alle Unterschiede zwischen den Geschwistern relevanter geworden. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft es hier knallt – wegen Nichtigkeiten (aus meiner Perspektive). Ich persönlich empfinde das so deutlich, dass ich sofort ein Foto gemacht und es an meine Mutter geschickt habe, als wir mal einen Sonntagsspaziergang machten, bei dem beide Kids FREUNDE waren, zusammen lachten und Musik über die GETEILTEN Kopfhörer der Großen hörten. „Es ist so ein außergewöhnlicher Moment – den möchte ich gerne mit dir teilen“ schrieb ich meiner Mutter dazu und ja, ich fühlte das sehr. :D
Ständig höre ich mich hier sagen: „ABER ihr liebt euch und eines Tages werdet ihr wieder sehr dankbar dafür sein, einander zu haben!“ Und ernte daraufhin ungläubige Blicke. Also an alle Eltern, deren Kinder sich gerade auch nicht besonders gut leiden können und die schon an ihren pädagogischen Fähigkeiten zweifeln: Ich glaube, es liegt nicht an uns. Ich glaube, dass muss so und die Knalltüten lernen ganz viel miteinander. Das machts nicht weniger anstrengend, die Streitereien mit aushalten zu müssen, aber ich finde, der Gedanke hilft dennoch!
Richtig GEMACHT oder ERLEBT haben wir in den letzten Wochen tatsächlich nicht so viel. Ein Highlight ist vielleicht, dass vor allem die Tochter und ich jetzt am Wochenende immer zusammen eislaufen gehen. Manchmal machen wir das alleine, manchmal sind Freundinnen dabei. Ich finds richtig schön, weil meine Schwester und ich das als Kinder immer mit meinem Vater gemacht haben und ich daher eislaufen kann und kein schlimmes Risiko für meinen maroden Körper sehe; eben weil ich eigentlich nicht falle. On top freue ich mich, dass meine Tochter so Spaß dran hat und aktuell auch dranbleibt. Es wird also Schlittschuhe zu Weihnachten geben. <3
Der kleine Floh war auch schon mal mit. Bei ihm hat es etwas länger gedauert, bis er sich wirklich getraut hat, aber vielleicht findet er auch noch rein. Wir werden es sehen! <3
