Rabenmutter 2.0

Finger weg von nasser Wäsche!

Ich bin definitiv kein abergläubischer Mensch. Absolut nicht. Ganz egal, ob es darum geht, unter einer Leiter durchzugehen, einen Kettenbrief in den Mülleimer zu werfen oder einen Spiegel zu zerdeppern – nichts dergleichen versetzt mich in Sorge. Deshalb habe ich letztes Jahr an Silvester auch nur recht verächtlich geschnaubt, als meine Mutter mir am Telefon sagte, es bringe Unglück, über den Jahreswechsel nasse Wäsche hängen zu haben. „Tja,“ habe ich geantwortet, „wir werden es wohl überleben müssen. Ich fange jetzt nämlich nicht an, unsere Unterwäsche trocken zu föhnen, nur weil mir so ein eingestaubter Spruch Unheil verkündet!“ Heute, beinahe genau ein Jahr später, kann ich ohne Übertreibung sagen: VERDAMMTE SCHEISSE – HÄTTE ICH DOCH BLOSS DIE UNTERWÄSCHE GEFÖHNT!

Als erstes ging die Spülmaschine kaputt. Gut, damit hatten wir eigentlich schon länger gerechnet, weil sie schon uralt war, aber irgendwie ist es ja dann trotzdem überraschend – und definitiv IMMER zu einem schlechten Zeitpunkt. (Mit Kleinkind gibt es aber natürlich auch keinen GUTEN Zeitpunkt für den Verlust eines so existenziell wichtigen Küchengerätes wie der Spülmaschine!) Ohne lange zu fackeln, bestellten wir online eine neue – mit Express-Lieferung – und machte uns weiter keine Sorgen. Denn: Was sollte schon passieren? Unsere Naivität wurde mit dem ersten Highlight des Jahres belohnt: Die sehnlich erwartete Spülmaschine ging nämlich irgendwo zwischen Verkäufer und Spedition VERLOREN!!! WTF! Wir mussten allen Ernstes eine zweite bestellen … und genossen entsprechend länger eine durch abgeklemmtes Wasser unbrauchbar gewordene Küche. Und warum? WEIL ICH SILVESTER JA UNBEDINGT WÄSCHE AUFHÄNGEN MUSSTE!

Kaum hatten sich meine Nerven von der Nummer mit der Spülmaschine erholt, begann der Herd zu spinnen … und gab kurze Zeit später gänzlich den Löffel ab. Schon nicht mehr ganz so euphorisch ob der Leichtigkeit einer Online-Bestellung, kauften wir im Internet einen neuen (vielleicht war das schon ein fetter Fehler!). Diesmal zog unser neues „Familien-Mitglied“ zwar ohne Umwege direkt bei uns ein, wollte dann aber nicht arbeiten. Bei der ersten Lasagne, die ich in den Ofen schob, EXPLODIERTE eine der Glasscheiben der Hitze-Schutz-Tür!!! „Interessant, ich wusste gar nicht, dass so etwas passieren kann“, erklärte der Handwerker, der den Schaden ausbügeln sollte. Fein, dann haben wir ja wenigstens alle etwas gelernt. Nämlich: HÄNGT KEINE WÄSCHE ÜBER SILVESTER AUF!

„Entschuldigen Sie, wissen Sie zufällig, wem der silberne Renault Twingo dort drüben an der Ecke gehört,“ wurde ich nur wenige Wochen später von einem mir fremden Mann gefragt, als ich mit Ella vom Einkaufen kam und gerade die Haustür aufschließen wollte. „Ja, weiß ich. Es ist meiner“, antwortete ich und hatte umgehend so ein sehr ungutes Gefühl in der Magengegend. „Oh, tja, dann muss ich ihnen leider sagen, dass ich ihr Auto gerammt habe … mit meinem Reisebus.“ Ich atmete tief ein. Ein verdammter REISEBUS war mir in mein PARKENDES Auto gefahren!!! Echt jetzt??? Oh man … irgendjemand kann mich gerade gar nicht leiden!!! Nicht nur, dass mein Auto damit vorerst ausfiel, es bedeutete vor allem lästige Arbeit und Papierkram – den ich aber direkt an meinen Anwalt abtrat. Allerdings konnte der auch nicht verhindern, dass das Reiseunternehmen das Verfahren schier endlos in die Länge zog. Kaum nachvollziehbar für einen Laien wie mich, was da so lange dauern kann, wenn doch der Unfallhergang unumstritten ist und die Schuldfrage gar nicht erst gestellt werden musste. Wobei … vielleicht verstehe ich es doch: ICH HATTE NASSE WÄSCHE ÜBER SILVESTER HÄNGEN!!!

„Langsam reicht es mir“, sagte ich zu meinem Mann so ungefähr Mitte April. Und das war dann möglicherweise eine persönliche Einladung an den Teufel, sich mal unseren Warmwasserboiler anzusehen. Zack: KAPUTT. Kurz sah es so aus, als könnte dieses Problem RELATIV schnell behoben werden. Denn das Gerät musste zwar ausgetauscht werden, aber der Vermieter stellte sich wenigstens nicht quer. Der neue Boiler wurde geliefert, der Handwerker nahm den alten ab, hob den neuen an die Wand … und ließ in fallen. „Nix passiert!“ rief mir der Mann aus der Küche zu, machte seine Job fertig und verschwand. Dass unsere schwarze Arbeitsplatte jetzt plötzlich ein Loch hatte, bemerkte ich erst, als ich die Fläche mit einem feuchten Lappen vom angefallenen Bohrstaub befreite. Und war – überraschenderweise – gar nicht so richtig glücklich, als ich das ausführende Unternehmen anrief, um den Schaden zu melden. Versicherungsfall Nummer 2 des Jahres amüsierte mich sogar fast noch ein bisschen mehr, als die Auto-Geschichte, denn wie sich herausstellte, wird alles komplizierter, wenn mehr als EINE Firma an einem „Projekt“ beteiligt ist. Deshalb merke ich mir für die Zukunft: LASS SILVESTER DIE FINGER VON DER WÄSCHE!!!

Natürlich wollte sich das Elend 2015 nicht ausschließlich auf materielle Werte beschränken – also nahm es sich mal meine Zähne vor. Alles begann mit einem leckeren Tomaten-Mozzarella-Salat, bei dessen Genuss mir ein Stück Backenzahn ABBRACH!!! Ist ja auch echt schwere Kost, so Matschkäse mit Gemüse. Verdammte Scheiße, dachte ich, und machte einen Termin beim Zahnarzt. Den Kostenvoranschlag für die notwendige Krone konnte ich aber gar nicht in vollen Zügen genießen, denn noch bevor das neue Schmuckstück in meinem Mund platznahm, meldete sich ein weiterer Zahn zu Wort. Der wollte aber keinen Deckel, sondern lieber schön lange Antibiotikum, weil er übelst entzündet war. Alles in allem verbrachte ich im Frühsommer mehr Zeit beim Zahnarzt, als auf dem Spielplatz. Und ich HASSE Zahnarzt-Besuche. Fast so sehr, wie NASSE WÄSCHE AN SILVESTER AUF EINER LEINE ZU SEHEN!

Und als alle Schäden und körperlichen Schmerzen endlich behoben waren, verstarb auch noch die geliebt Oma meines Mannes und wir mussten uns zudem mit zwei Fehlgeburten in Folge auseinander setzen. Entsprechend „erschöpft“ fiebern wir nun dem ersehnten Jahreswechsel entgegen … denn wir hoffen wirklich SEHR, dass unsere Pechsträhne damit ein Ende findet. Wir werden 2015 in wirklich kleinem Kreis „hinter uns lassen“ – mit einer Familie, die ebenfalls keine guten Worte zum Abschied finden wird ;) . Sowas eint ja bekanntlich. Ebenso wie der Umstand, dass wir alle auf einem Haufen Dreckwäsche sitzen werden :D .

Aber…

Selbst ich als Motzkuh und Schwarzseherin muss zugeben: NUR Ärger und Leid gab’s ja nun auch nicht. Mein Mann und ich sind immernoch glücklich miteinander, lachen zusammen und blicken gemeinsam positiv in die Zukunft. Unser Kind ist gesund (die ewig triefende Rotznase und der sibirische Brüllhusten zählen nicht ;) ) und zaubert uns jeden Tag mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht. Wir haben in diesem Jahr viele tolle Menschen kennengelernt und ein paar spitzenmäßige neue Freunde gefunden. Und – eines meiner persönlichen mega Highlights – es gibt seit Mai 2015 LÄCHELN UND WINKEN! Ich hätte wirklich niemals gedacht, wie viel Spaß ich mit dieser Seite haben und wie vielen tollen Mamis (und auch ein paar Papis) ich dadurch (in erster Linie online) begegnen würde. Ich bin sowas von dankbar … das kann ich gar nicht in Worte fassen!

Fühlt euch alle herzlich gedrückt, ihr Lieben, rutscht mit Schmackes ins neue Jahr und – um Himmelswillen!!!! – HÄNGT KEINE NASSE WÄSCHE AUF! Wir lesen uns 2016 :-*

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7 Kommentare für “Finger weg von nasser Wäsche!

  1. Genau. Ansonsten wird Limonade mein Lieblingsgetränk :)) Und jetzt hol ich mal die Wäsche vom Balkon ;)
    Alles Gute für Dich und Deine Familie in 2016.

  2. Jemand hat mal zu mir gesagt “der Teufel kackt immer auf den dicksten Haufen”. Und genau so ist es. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Bleib weiter positiv, frei nach dem Motto ” wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Limonade draus”

  3. Das tut mir echt leid. Da kann man nur noch einen Haken dranmachen, an so ein Jahr.

    Bei uns ähnlich, die guten Dinge in 2015 kann ich an einer Hand abzählen. Ansonsten war vom Tod meines Schwiegervaters über dessen Haushaltsauflösung (parallel zu unserem Umzug), dem bis heute noch erfolglosen Kampf um einen KiTa-Platz am neuen Wohnort bis hin zu einer Eileiterschwangerschaft alles dabei.

    Jetzt sitzen wir die letzten Tage einfach ab (sind eh alle krank…). Wir sind ausgelaugt und brauchen dringend mal eine ruhigere Zeit. Ich hoffe 2016 enttäuscht mich nicht. Kann aber eigentlich nur besser werden.

    Alle guten Wünsche für euch!

    Su

    PS: Ich wasche erst nächstes Jahr wieder, oder ist das auch verkehrt? Von wegen keine schmutzige Wäsche ‘mit rüber nehmen’?!

    1. Oh man, euer Jahr klingt auch übel! Hoffen wir gemeinsam auf ein DEUTLICH besseres 2016!!!
      Ich glaube, Dreckwäsche birgt keine Gefahr. Aber ich kann’s auch nicht garantieren ?

      Ich wünsche dir einen guten Rutsch und viel GLÜCK fürs nächste Jahr!