Geburtsbericht
Geburtsberichte

Fabienne erzählt

Bei mir war schon relativ früh in der Schwangerschaft klar, dass mein Knödelchen nicht auf normalem Weg das Licht der Welt erblicken wird, da ich gesundheitlich ziemlich vorbelastet bin. Was ich aber eigentlich auch begrüßt hab, ich muss zugeben, nach einigen gutgemeinten Horrorstories von Freundinnen und Bekannten hat mich der Gedanke an eine normale Geburt allein schon echt fertig gemacht.
Tja aber über sowas kann man ja schlecht beim Kaffeekränzchen schwatzen, schließlich bekommen wir Frauen doch schon seit Jahrmillionen Kinder. Da gehören halt Schmerzen, aufreißen und Inkontinenz einfach dazu – haste doch so gewollt. Ich gestehe also, ich hatte einen medizinisch notwendigen Wunschkaiserschnitt.
Sehr praktisch also, wir wussten genau, am 8. Juli 2016 ist es soweit, mein Mann hat sich natürlich Urlaub genommen um mit dabei zu sein.
Am Tag davor also zur Voruntersuchung, alles super mit der Kleinen, dann noch zur Berechnung für die Spinal-Kanal-Amnesthesie und schon mal “einchecken“. Alles in allem 4 Stunden, naja.
Der Termin stand für 8:00 Uhr, also zeitig morgens los, nüchtern natürlich. Ab Spätabends durfte ich auch nichts mehr trinken, was im Hochsommer schon doof ist, aber was solls.
Brav angemeldet, hab auch gleich ein Bett bekommen, Thrombosestrümpfe und Blasenkatheter samt Einlauf leider auch. Und so ein hübsches OP-Hemdchen. Mein Mann hat auch OP-Kleidung gekriegt, er durfte/wollte/sollte ja mit.
Und dann gings endlich in den OP, ok, mir war schon bisschen mulmig. Zuerst nur ich allein, wegen der Narkose. Wobei da ziemlich viele Leute rumgewusselt sind, ich hab mich aber auf die Narkoseärztin konzentriert. Nach gut einer halben Stunde saß dann die Spritze endlich, wobei das rumhauen direkt auf der Wirbelsäule fast noch unangenehmer war – irgendwas lief nicht, wie es soll, aber was da war hat mir keiner gesagt. Zur Errinerung hab ich eine Narbe am Rücken, aber die seh ich ja nie, also egal. Passt zu den Tigerstreifen vorne.
Nun, dann gings ruckzuck runter, hinlegen, 4 Leute haben mich vom Bett rüber auf den OP-Tisch gehievt (ich hatte Wal-Ausmaße, mit denen ich auch jetzt, 1 Jahr danach, noch kämpfe) und ein großes Tuch direkt vor’s Gesicht gespannt. Mein Mann durfte endlich rein, er saß dann links von mir am Kopf, rechts die Narkose-Ärztin und hinter dem Tuch gefühlt die halbe Krankenhausbelegschaft. Dass meine Arme festgeschnallt wurden hab ich garnicht mitbekommen, und gesehen hab ich ja auch nix.
Heutzutage wird ja die Bauchdecke nicht mehr geschnitten, sondern gerissen – und das hört man! Man merkt es auch, es geht hoch und runter, alles wackelt, aber halt ohne Schmerzen.
Als der Arzt dann sagte “Nabelschnur um den Hals, jetzt schnell“ ging mir mal richtig der Puls hoch. Und kurz darauf war da hinter dem Tuch der erste Schrei von meinem Knödelchen.
Da ich ja festgeschnallt war, wurde sie hübsch eingewickelt meinem Mann in die Arme gelegt. Um 8:52 Uhr mit 52 cm und gerademal 2950g – und 2 mal die Nabelschnur um den Hals gewickelt.
Während dem zunähen haben wir dann Wange an Wange gekuschelt, dann gings in den Aufwachraum, die Kleine wurde noch untersucht.
Nachdem ich auch nach einer Stunde meine Beine nicht gespürt habe wurde die Schwester etwas unruhig, scheinbar hatten sie es mit der Narkose zu gut gemeint. Ich glaube es hat dann nochmal eine Stunde gedauert, bis ich was gemerkt hab. Egal, wir haben uns alle erstmal kennengelernt. Bis ich dann ein Zimmer bekommen hab, war es Nachmittag – trotz einchecken am Vortag. Nicht grad toll gelaufen.

Ich konnte 2 Tage nicht aus dem Bett aufstehen, was aber weniger an der OP-Narbe lag, sondern am Rücken. Ich würde bis heute schwören dass ich einen Bandscheibenvorfall hatte, solche Schmerzen hatte ich im Kreuz. Und dazu dann noch der schöne lange Schnitt/Riss am Bauch. Der mir auch heute noch ab und zu weh tut, wenn ich mich blöd verrenke, noch dazu ist mein Bauch um die Narbe rum komplett taub.
Leider konnte ich mich so auch nicht um meine Kleine kümmern wie ich es wollte, und musste jedes mal klingeln, damit mir eine Schwester mein Kind gibt. Das war wirklich frustrierend. Allerdings hat sie eh ziemlich viel geschlafen, bevorzugt auf mir.

Aber ich würde es trotzdem nicht anders machen wollen. Es ärgert mich heut noch, dass niemand bei der Voruntersuchung gemerkt hat, dass sich meine Kleine die Nabelschnur 2 mal um den Hals gewickelt hatte. Ich will garnicht dran denken, wie da eine normale Geburt geendet hätte – wobei, wahrscheinlich im OP.

Diesen spannenden Bericht über die Geburt ihres ersten Kindes hat Fabienne (30) für uns geschrieben :) .

Der LÄCHELN UND WINKEN Newsletter

Freu dich jeden Samstag über eine Mail von mir, mit allen Links zu den Neuerscheinungen der Woche und verpasse damit keinen Beitrag mehr - ganz egal, welcher Social Media Algorithmus gerade einen Pups quer hängen hat. ;)

Ich verschicke natürlich keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.