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Leser-Geschichten: Kleine Netflix Rezension zu Marie Kondo

Hier schreibt Sabine: Was man so an einem unerwartet freien Freitag macht. Nach jeglicher Kinderbespaßung inklusive Kuchen backen, schalte ich zum Abschalten auf Netflix Marie Kondo ein. Sie kommt in ein gemütliches ordentliches Haus, in dem sich eine Familie permanent wegen der Unordnung streitet. Der Mann arbeitet mehr, als die Frau, die “nur” ein paar mal die Woche Unterricht gibt und sonst “nur” die Kinder betreut und daher – das klingt logisch – unendlich viel Zeit für den Haushalt hat…wenn da nicht die Kinder wären. Für die Wäsche gibt es eine Haushälterin, damit mehr Zeit für die Kinder bleibt. Das gibt Streit zwischen Mann und Frau, denn eine Haushälterin ist doch vollkommen überflüssig. Eine Haushälterin, die lediglich die Wäsche macht. Darüber muss die Frau, die wohl den gesamten Rest des außerordentlich gemütlichen großen Hauses zu machen scheint, selbstverständlich erstmal mit ihrem Mann, dem

Ernährer der Familie, streiten. Verständlich, hat sie doch nur die Kinder, während er mehr arbeitet als sie…ein Glück, dass dieser äußerst wichtige Sachverhalt mindestens dreimal erwähnt wird. Der Mann schlägt vor, dass sie als Familie zusammen Ordnung in das eigentlich schon sehr gemütliche ordentliche Haus bringen, er erbarmt sich auch bei der Wäsche zu helfen. Ein neuer Gott der Barmherzigkeit ist geboren. Beim Anblick der messiehaften Küche, in der eine ungewaschene Pfanne auf dem Herd und unendlich viele Teller (ungefähr fünf an der Zahl) stehen, muss Marie Kondo erstmal schlucken. Wie es zu diesem Chaos käme.. beschämt drücke ich auf Pause, gehe erstmal in unsere Küche und mache schnell den Abwasch. Wieder eingeschaltet begrüßt Marie erstmal das Haus, bevor sie mit dem Aufräumen beginnen möchte. Dafür sucht sie einen Kraftplatz, der zum Glück nicht mitten im Geschirrberg, sondern bequemerweise direkt neben dem Couchtisch liegt. Die Eltern machen mit, alle begrüßen das Haus und zerknirscht entschuldigt sich die Familie für das vorhandene Chaos. Zerknirscht drücke ich wieder auf Pause. Ich suche mir ebenfalls einen Kraftplatz, der optimalerweise auf dem Sofa liegt, und beginne mich mit geschlossenen Augen bei unserer Wohnung für die Unordnung zu entschuldigen. Die Wohnung beginnt vor Dankbarkeit zu weinen und es folgt eine tränenreiche Umarmung, lange Gespräche bei Wein und Kerzenlicht und das Versprechen von nun an alles besser zu machen. Die Wohnung und ich sind jetzt versöhnt und blicken in eine glorreiche Zukunft voller Ordnung. Gerade als ich wieder einschalten möchte, kommen meine Kinder angerannt und suchen sich einen Kraftplatz in meiner Nähe, den sie innerhalb weniger Minuten mit 2 Puzzles, Unmengen an Playmobil Figuren und Matchbox Autos verzieren. Die Wohnung und ich weinen leise vor uns hin und mit einem Klick schalte ich die größte Unordnung der Wohnung ab: den großen Müll im Fernsehen.

Diesen schönen Text hat Sabine D. geschrieben :)

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