Vor kurzem habe ich, während die Große beim Kinderballett alles gab, mit dem Krümelchen auf dem Schoss all die Videos angeschaut, die ich in den letzten beiden Jahren von dem Söhnchen und seiner Schwester gemacht habe. Wahnsinn, wie viele das sind – man zückt heutzutage ja nun wirklich oft die Kamera. Und noch verrückter ist es, wie sehr der kleine Floh (aber auch die Mausemaus) sich in dieser eigentlich doch so kurzen Zeit verändert hat. Ich finde, wenn man verliert da leicht den Blick für, wenn man das Kind bzw. die Kinder ständig direkt vor der Nase hat. Ich denke zum Beispiel ständig, dass er ja doch immer noch sehr klein ist. Wenn ich mir aber die Videos ansehe von letztem Jahr, muss ich sagen: Öhm, nö! :D
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Kleinkind-STATUS:
Körperchen: Gewicht und Größe haben sich in den letzten Wochen kaum verändert. Wie auch, wo JEMAND ja auch weiterhin nicht besonders interessiert ist an fester Nahrung. Außer, es handelt sich um Wurst, Nudeln, Mango oder Schokolade – das geht immer. Ach, was solls. Ist doch eigentlich fast ausgewogen. ;) Jedenfalls ist er fit, kränkelt gerade mal nicht (*klopf auf Holz*) und die meiste Zeit bezaubernd. Ich mag es ja auch, dass seine Haare endlich wieder etwas länger geworden sind. <3 Nur frage ich mich, wie es sein kann, dass der Floh so gar keine Locken hat. Wo Papa und Mama doch beiden welche haben und die auch bei der Schwester die Matte wild machen. Gene sind echt ein voll komisches Zeug! :D
Können/Verhalten: Ich dachte bisher immer, die Tochter würde mich eines Tages ins Grab quatschen, aber mittlerweile weiß ich: Es wird der Sohn sein! Völlig überraschend ist es natürlich nicht, dass dieses Kind absolutes Sabbelwasser hat und in keinem anderen Bereich so große und schnelle Entwicklungsschritte hinlegt, wie in Sachen Sprache, aber trotzdem verschlucke ich mich immer noch fast an meinem Kaffee, wenn der kleine Kerl neben mir steht und ins Spiel vertieft sagt: „Ich dachte, dass geht … aber passt doch nicht. Schade.“ Er ist doch erst zwei?! Wenn ich ihm dann so zuhöre, wundert es mich eigentlich auch gar nicht mehr so dolle, dass er gerade im Moment wieder sehr, sehr anhänglich ist und wirklich an mir klebt wie ein Kaugummi im Haar. Sein kleines Gehirn läuft offenbar dauerhaft auf Hochtouren, um genauso durchgehend zu reden wie die große Schwester. Tatsächlich steht er meist einfach neben ihr und wiederholt konsequent alles, was sie sagt. Und das ist bekanntermaßen viel! :D In diesem Bereich verzeichnet das Krümelchen also immer noch die größten Entwicklungsschritte – zumindest stelle ich daneben keine ebenso dominanten fest. Aber vielleicht bin ich auch unkonzentriert, weil ICH DAUERND ZUGELABERT WERDE!!! ;)
Schlaf-Elend: Die verdammten Backenzähne wollen nicht raus, des Bübchens krass wachsendes Sprachzentrum verarbeitet offenbar alles nachts und überhaupt ist VIEL Körperkontakt zu Mama gerade wieder einmal das non plus ultra … auch nachts. Um damit einigermaßen klarzukommen, arbeite ich aktuell nach dem Prinzip Selbstbetrug. ICH gehe einfach super spät ins Bett, so dass der Krümel mich trotz seiner immer noch anhaltenden Alle-zwei-Stunden-wach-Taktik eigentlich nur zwei mal weckt. Klingt doch gar nicht so schlecht! Gut, ich bekomme trotzdem nur maximal 5,5 Stunden Schlaf in drei Etappen, ABER es hört sich nicht so schlimm an, wie 5 mal geweckt zu werden. ;) Jaaaaa, ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass das völlig bescheuert ist und ich offenbar langsam bekloppt werde aufgrund des Schlafentzugs, aber HEY, Hauptsache ich kann noch drüber lachen. Etwas irre. Und vielleicht ein bisschen hysterisch! :D
MAMA-STATUS:
Körper: Da ich mir fest vorgenommen habe, den kleinen Mann im Frühjahr endlich abzustillen, frage ich mich langsam, welche Spuren diese endlos Stillerei wohl an meinen Brüsten hinterlassen wird. Mir hat zwar mal eine Hebamme gesagt, dass es im Grunde nicht das Stillen ansich ist, das die Oberweite dauerhaft verändert, sondern die Hormone, die schon in der Schwangerschaft für das enorme Wachstum und die Gewebeveränderung sorgen, aber ich vermute … die „Tüten“ soooo lange „gefüllt“ zu lassen, wird der Spannkraft der Haut möglicherweise auch nicht gerade zuträglich sein. Naja, es ist wie es ist. Und ich stille nun mal gern und bin jetzt schon ein wenig traurig, wenn es endgültig vorbei sein wird. Ich bereue es also nicht und werde das Ergebnis mit Fassung tragen. Ich versuche es zumindest. Und rolle die leeren Rest dann eben in einen schicken BH. ;)
Und sonst so: Mir drückt das Wetter ziemlich auf die Stimmung. Ständig ist es grau, kalt und nass, man kann nicht wirklich rausgehen (ja, ja, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung … aber mal im Ernst: Ich hab halt einfach keinen Bock bei Piss auf dem Spielplatz abzuhängen! ;) ) und irgendwie ist andauernd mindestens ein Familienmitglied krank. Wenn’s wenigstens mal so richtig Winter wäre … mit Schnee und ohne Regen, könnte ich mich vielleicht damit arrangieren, weil es die Kinder granaten-glücklich machen würde. Aber SO ist es doof. Soll heißen: Ich wäre dann schon wieder bereit für Frühling, etwas mehr Sonne und temperaturmäßig zumindest irgendwas über 10 Grad.
Es heißt ja immer, dass Geschwisterkinder ziemlich unterschiedlich geraten können, dass das aber ja auch toll ist … spannend und wunderbar abwechslungsreich für die Eltern. Wir langweilen uns ja so schnell. ;) Im Grunde ist das aber natürlich wirklich toll. Also meistens. Manchmal. Denn es gibt Unterschiede, die sich einfach sauschlecht kombinieren lassen, was aber durchaus wichtig sein kann, wenn man versucht, mehr als nur einem Kind gerecht zu werden.
Ein solcher, eher unbrauchbarer Unterschied zwischen meinen Kids ist zum Beispiel, dass die Tochter eine irre Wasserratte ist … der Krümel jedoch das Gegenteil. Allerdings habe ich mich im Grunde – zumindest vorerst – damit abgefunden, dass mein Sohn nur im Stehen „badet“, schreit wie am Spieß, wenn ich es WAGE, ihn unter eine Dusche zu stellen oder schlimmer noch, sein Haar anzufeuchten (waschen kann man das gar nicht nennen). Dennoch starte ich hin und wieder einen Versuch, die Beziehung zwischen Trockenheits-Fanatiker Karl und dem Hass-Element seiner Wahl zu verbessern und GLEICHZEITIG die Tochter meeeega glücklich zu machen. Soll heißen: Wir gehen schwimmen. Tatsächlich hatte ich mit dieser Strategie schon mal Glück und das Krümelchen ließ sich – angetrieben durch die extreme Begeisterung der Schwester und dem Wunsch, dabei zu sein – auf Mamas Arm durch die „Fluten“ tragen und anschließend sogar kurz abduschen. Diesmal jedoch hatte ich Pech. Obwohl er unbedingt mit wollte! Ergebnis: Der Mann und ich plantschten abwechselnd mit der Tochter, während der jeweils andere das Flöhchen bewachen durfte, welches sich weigerte, tiefer als bis zum Knie ins Wasser zu gehen. Es war SPITZE! Nicht. Duschen durfte ich ihn logischerweise auch nicht, denn was man über Kinder ja eigentlich immer sagen kann ist: Sie sind konsequent. Und zwar sehr. :D
Der Ausflug ins Schwimmbad an diesem Samstag war also nicht ganz so fantastisch wie erhofft (und definitiv nicht, was ich in naher Zukunft mal ALLEINE mit zwei Kindern wiederholen werde), aber zumindest konnten wir uns den Rest des Wochenendes auf die elterlichen Schultern klopfen, weil wir es versucht und den Kinder (theoretisch) mal wieder so richtig was geboten hatten. So handhaben wir es nämlich gern: Samstags irgendwas unternehmen, um sonntags ohne schlechtes Gewissen den Tag zu verbummeln, bei miesem Wetter nicht einmal rauszugehen und im Fall von großer Langeweile einfach die Glotze anzuschmeißen und als komplette Familie davor zu versacken. Ich erinnere mich gut daran, dass ich die Tochter ganz bewusst so lange wie möglich vom Fernseher fern gehalten habe – sie war fast drei, als wir sie zum ersten Mal einen ganzen Film schauen ließen, den sie aber nicht schaffte, weil es ihr zu langweilig war, so lange auf dem Hintern zu sitzen. Dass Krümelchen wurde natürlich schon allein durch den iPad-Gebrauch der großen Schwester viel früher mit einem solchen Medium bekannt gemacht, allerdings hatte auch er zuerst kein Interesse daran. Er nahm sich dann ein Buch und kuschelte sich an seine Heldin, bis es ihm zu öde wurde und er lieber an Mamas Rockzipfel zurückkehrte. :D Seit den Weihnachtsferien sieht das anders aus. Plötzlich mochte er mitschauen und wir Rabeneltern haben unsere Chance auf gemütliche Stunden mit Popcorn sofort genutzt – obwohl er doch erst zwei ist!!! Naja, die zweiten halt, ne. ;) Ganz ehrlich: Es ist wunderbar, die alten Zeichentrick-Filme mit beiden Kindern zu genießen und mal NICHT auf Achse zu sein. Ich liebe es sehr und schäme mich null!
Diese Pausen vor der Glotze mit zufriedenen Kindern und entspannten Eltern, sind unser VERDIENTER Ausgleich zu dem „Spaß“, den die Trotzphase mit sich bringt. Mein persönlicher Favorit ist ja, wenn das Söhnchen mit einem „Polem“ anrückt und brüllt: „Mama, gehte nit!“, sich aber auch nicht helfen lässt, weil er natürlich alles „Lalei“ machen will! Boah, dass kann einem schon mal den letzten Nerv rauben! Aber glücklicherweise haben wir Mütter ja Nerven wie Drahtseile und wissen, das nächste Lächeln unseres Nachwuchses entschädigt uns dann wieder für alles. Stimmt doch?! ODER??? :D
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Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf Eltern.de <3