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Leser-Geschichten: Ich bin kein Star, holt mich hier raus … oder doch nicht?

Hier schreibt Manuela: Ich tippe auf den völlig verklebten Tasten meines Laptops herum,
hmm lecker! , Vielleicht Marmelade, vielleicht auch ein bisschen Schnötte ?! Wer weiß das schon und wer will es schon wissen…..
Jedenfalls schreit etwas in mir : „Ich bin kein Star, holt mich hier raus!“
Gott, was für ein verdammt dämlicher Slogan. Ich weiß auch nicht, warum mir gerade dies in den Sinn kommt, schließlich habe ich passende Sendung nicht gesehen…. auch gar nicht sehen können und warum nicht? Achtung Standartantwort, passend auf fast jedes „Warum nicht?“…..:
Weil ich Kinder habe! Kinder, die seit 3 Monaten abwechselnd krank und dadurch super anstrengend sind. Nicht irgendwelche Kinder, neeeeein , zwei KLEINKINDER. Also wirklich… klein.Dazu hat das eine generell ein Schlafproblem , sodass die Ausstrahlung der Sendung , dessen Slogan ich blöde finde, noch genau in die Wachzeit des besagten Kindes fällt.
Ah und da fällt es mir wieder ein , warum mir der Slogan quasi ein Loch in meinen Kopf hämmert! Das Leben ist verdammt anstrengend so mit zwei kleinen Kindern. Man hat sich das alles ganz romantisch gedacht und überhaupt hat man nur romantisch gedacht: Muttersein? Das ist bestimmt das Schönste auf der Welt und so einfach… sooo so einfach . Gelacht habe ich , als gelernte Erzieherin , über die gestressten Mütter und ich war mir so sicher, dass ich alles anders machen werde! Aber auch alles. Nutellabrot? Niemals ! Nach acht ins Bett? Niemals! Vor dem Laptop essen? Niemals…..
jaaaha. Niemals. Das erklärt auch die Marmelade an meinem Laptop. Was soll ich sagen… man macht vieles so ganz anders als man dachte , nur um mal einen Funken Ruhe zu haben.
Ich dachte: Wenn ich Kinder habe, bin ich so so cool und frei und ungestresst und lässig und und und ! Yeah, peace ! Ich nehme die Kinder auch mit auf Partys und dann leg ich sie da hin und feier und nehm sie dann nachts mit nach Hause ! Usw. Gott, wie peinlich.
Es ist eben nicht alles so einfach . Ich weiß nicht mehr wie man Party schreibt und wenn ich doch nur mal einen Tag frei hätte, einen Tag ohne, dass zwei Mini-Kinder an mir hängen, ja dann? Würde ich schlafen..( vorher würde ich eine Schlaftablette nehmen… natürlich pflanzlich… aber einfach damit ich meinen verschobenen Rhythmus, der besagt, dass ich jede Stunde wach sein muss um Kindern bei was auch immer beizustehen, wieder los werde!)..
Party stünde gaaaaanz hinten auf der Liste an Dingen die ich tun würde.
Da wären Sachen wie: Alleine auf die Toilette gehen, in Ruhe mit Leuten reden , die einem was bedeuten. Also wirklich in Ruhe… zuhören vor allem ! Ich würde fernsehen, stundenlang einfach nur da liegen. Ich würde Süßigkeiten essen ohne mich zu verstecken, ich würde in Ruhe essen und wahrscheinlich würde ich mir sogar mal genau anschauen ,was ich da esse. Ich würde was mit meinem Partner machen und wahrscheinlich würde ich einfach mal schweigen. Einfach mal machen ohne alles kommentieren und erklären zu müssen. Machen, ohne zu diskutieren.
Diesen einen Tag …. habe ich nicht….. denn ich bin Mutter. Da hat man keinen Tag Urlaub. Mutter ist man immer und irgendwie hatte ich mir das alles anders vorgestellt
und da schreit es wieder :
„Ich bin kein Star, holt mich hier raus!“
Finde den Slogan immer noch bescheuert .
Ich führe also das gewöhnlichste Leben was man sich denken kann. Spießiger und normaler geht’s wohl kaum .
Haus aufm Dorf,
Mann,
2 Kinder,
Hund,
2 Katzen,
x Mäuse ( wahrscheinlich auf dem Dachboden, ich höre sie immer tapsen, grausam)!
Nein , ich bin kein Star und ich wünsche mir so oft dass mich jemand hier raus holt!
Und dann wird mir doch klar , was mich hier hält und mir jeden Tag aufs Neue die Energie
gibt den täglichen Wahnsinn zu überstehen.
Auch wenn alles anders ist als ich es mir ausgemalt hatte, wenn alles schwieriger, nerviger, anstrengender und auch blöder ist :
Eins ist größer , als ich es mir je hätte ausmalen können…
DIE LIEBE!
Und die Liebe macht , dass dieses ganze Negative am Muttersein unwichtig ist… sie macht, dass man in dem ganzen Wahnsinn am Ende doch sowas wie Glück empfindet.
„Ich bin absolut kein Star, hol mich hier raus,ein paar Stunden , oder einen Tag aber bring mich bitte auch ganz schnell wieder hierhin zurück!“
Diesen schönen Text hat Manuela Plaisier geschrieben :)

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