Geburtsbericht
Geburtsberichte

Alexandra S. erzählt

Einige Wochen vor ET ergriff mich leichte Panik: Nur zu gut erinnere ich mich heute noch an den Wehensturm bei der Großen vor rund 3,5 Jahren. Es ging alles so zügig, der Muttermund war innerhalb einer halben Stunde auf, ich hatte zwischen den Wehen keine Pausen. Und auch keine Zeit für Schmerzmittel oder einer PDA. Die Geburt hab ich als heftig und überrumpelnd empfunden. Ich hoffte, dass es dieses Mal etwas ruhiger verlaufen würde.

Zum Glück verging die Panik genauso schnell, wie sie gekommen war. Stattdessen fühlte ich mich plötzlich “bereit“. Den Montag über zog es hier und dort immer ein bisschen und ich hatte das Gefühl, es würde bald losgehen. Doch am nächsten Morgen war alles wie weggeblasen, die Enttäuschung natürlich groß. Also mit dem Töchterlein bei 39+2 noch schön zum Turnen, das Kind möchte ja beschäftigt werden. Abends kam meine Mutter vorbei, um bei uns zu übernachten. Sie hatte sich angeboten, am nächsten Tag netterweise mit ihrer Enkelin zum HNO zu gehen, damit ich das hochschwanger nicht auch noch erledigen müsste. Welche glückliche Fügung, dass sie ausgerechnet an dem Tag da war, denn kaum hatte ich mich ins Bett gelegt, sprang gegen 23.15 Uhr die Fruchtblase. Ein kleiner Adrenalinstoß durchfuhr mich. “Ok, jetzt geht es los“. Die erste Geburt war eingeleitet worden. Welch ein anderes Gefühl es doch ist, wenn die Geburt von allein losgeht.

Also schnell meiner Mama und meinem Mann Bescheid gegeben. Während wir auf meine Schwiegereltern gewartet haben, die uns zum Krankenhaus fahren sollten (mein Mann hat keinen Führerschein), lief ich erstmal schön alle 5 Minuten zur Toilette. Mit Handtüchern unterm Hintern ging dann es los. Wäre ich mal lieber selbst gefahren. Meine Schwiegervater bretterte so waghalsig über die Autobahn, obwohl alles frei war und ich noch gar keine Wehen verspürte, dass einem fast schon schlecht wurde.

Im Kreißsaal wurde zunächst ein CTG geschrieben. Muttermund bei 2 cm, Wehen kaum vorhanden. Sollte sich nichts tun, sollte gegen 8 Uhr eingeleitet werden. Die Hebamme schickte mich gegen 1.30 Uhr aufs Zimmer. Da mein Mann dort nicht mit hin durfte über Nacht, beschlossen wir, dass er noch mit zu meinen Schwiegereltern fahren sollte, um sich dort etwas auszuruhen. Großer Fehler. Zum Schlafen kam ich eh nicht, da das Fruchtwasser immer noch lief und lief und ich deshalb ständig auf Toilette bin oder die Jogginghosen wechseln musste, die langsam knapp wurden, obwohl ich wohlweislich zahlreiche eingepackt hatte.

So gegen 2 Uhr wurde mir dann bewusst, dass ich plötzlich und in recht kurzen Abständen Wehen veratmen musste. Auf dem Zimmer fühlte ich mich nicht mehr wohl, sodass ich zurück zum Kreißsaal bin. Dort wurde natürlich wieder ein CTG geschrieben und die Hebamme ging raus ein paar Formalitäten erledigen. Die nächsten 20 Minuten waren die schrecklichsten überhaupt während der gesamten Geburt. Die Wehen wurden so heftig, ich wäre am liebsten weggelaufen (auf welch dämliche Gedanken man kommt). Zudem hab ich den blöden Rufknopf nicht gefunden. Mit heftigen Schmerzen allein zu sein, das werde ich nicht vergessen. Als die Hebamme dann endlich wiederkam, war ich echt erleichtert. Nur hatte ich leider eine liebe, aber leicht trantütige Hebamme erwischt. Nachdem ich dann so Sätze wie “Ich will nicht mehr“, “Ich kann nicht mehr“ rausgehauen habe, was ich nie von mir erwartet hätte, hab ich dann mal von meiner Seite aus gefragt, wie es denn mit Schmerzmitteln/PDA aussehe und ob es nicht langsam Zeit wäre, meinem Mann Bescheid zu geben. Also für Schmerzmittel etc. wäre zu spät, aber das mit meinem Mann wäre eine gute Idee. Ob ich es selbst machen würde? Inzwischen hatte ich so gut wie keine Pause mehr zwischen den Wehen, da hatte ich echt keine Zeit meinen Mann anzurufen. Hätte sie aber auch allein drauf kommen können. Da fiel ihr dann zum Glück doch noch ein, dass sie es ja machen könne. Halleluja.

Inzwischen war die Ärztin dazu gekommen, da der Muttermund nun vollständig auf war. Es mag jetzt so kurz nach 3 Uhr gewesen sein. Nach ein paar Presswehen war der Kopf fast geboren. Doch plötzlich hörten die Wehen auf. Ein sehr unangenehmes Gefühl sag ich euch, wenn der Kopf halb rausguckt und alles bis auf äußerste gedehnt ist (natürlich bin ich gerissen). Irgendwann hab ich dann ohne Wehen gepresst, da sich ihr Zustand verschlechterte. Ein toller Moment, als sie dann um 3.35 Uhr da war. Ich habe selbst die Nabelschnur durchschnitten. Nur schade, dass es der Papa nicht rechtzeitig geschafft hat. Er kam erst bei der Geburt der Plazenta und hat erst beim zweiten Hinschauen realisiert, dass ich unsere Tochter bereits im Arm hatte.

Hebamme und Ärztin meinten dann beide nur zur mir, dass es bei der ersten Geburt wohl nicht an der Einleitung lag, dass es so fix ging, sondern dass mein Körper wohl so gepolt sei. Auch dieses Mal war der Muttermund innerhalb kürzester Zeit komplett auf, die Presswehen konnte ich an einer Hand abzählen. Selbst im Mutterpass steht der Vermerk “rasche Geburt“. Na ja, so bin ich wenigstens stolz, es beide Male ohne PDA und Schmerzmittel geschafft zu haben.

Diesen schönen Geburtsbericht hat Alexandra geschrieben :)

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