Geburtsbericht
Geburtsberichte

Geburtsbericht: Nadica F. erzählt

Ich wollte gerne einmal von meinen ganz ‘normalen’ Geburten berichten.

Als ich zum ersten Mal schwanger wurde, hatte ich das Gefühl, man bekommt nur zwei Arten von Berichten erzählt.

Erstens: die Schlachthaus-Variante (unvorstellbare Schmerzen, über 48 Stunden Wehen, Blut überall, schlecht gesetzte PDA’s, etc.)

Zweitens: die Glückseligkeits-Variante (Hypnose, Glückseligkeit, Orgasmen bei der Geburt, Rosarote-Pupswolken, etc.).

Die erste Variante hat mir eine wahnsinnige Angst gemacht. Ich kann mit Schmerzen nicht gut umgehen und auch kein Blut sehen.

Die zweite Variante lag (und liegt) gänzlich außerhalb meiner Vorstellungskraft.

Ich konnte mich selber beruhigen, indem ich mir sagte, dass ich ein absoluter Durchschnittstyp bin und es ja auch ganz durchschnittliche Geburten geben muss. Die Evolution hat sich das System ausgedacht, also sollte das auch irgendwie klappen. Und Einfluss hatte ich gefühlt ja auch nicht recht. Das Baby ist kein Projekt, das man, wenn man noch nicht so weit ist, nochmal um drei Monate verschiebt.

Lustigerweise liefen beide Geburten (1. 2016 und 2. 2021) sehr ähnlich ab.

Ich wurde nachts wach und dachte, ich hätte ein wenig ins Bett gemacht, aber es handelte sich um einen Blasensprung. Da ich keine Wehen hatte, habe ich langsam den Mann geweckt, Zähne geputzt und wir haben uns noch Tee in Thermobecher gefüllt.

Im Krankenhaus wurde der Blasensprung bestätigt und der Muttermund kontrolliert, aber alles noch nicht aufregend.

Da die Wehentätigkeit nicht so recht in Gang kommen wollte, habe ich nach 12 Stunden (also so im Mittag-/ Nachmittagsbereich) einen Wehentropf bekommen. Ab da ging es dann zügiger. Die Wehen wurden heftiger, mir wurde zum Teil übel, es wurde schmerzhaft. Leider hat die Pressphase bei beiden Geburten doch weit über die im Kurs angekündigten 30 Minuten gedauert. Ich habe geschrien (aber niemanden beleidigt) und mein Körper hat gekämpft. Der ekligste Moment war, als die Hebamme sagte, ich soll mal selber fühlen, da wäre schon ein bisschen Köpfchen und Haare. Aber ich muss ihr nachträglich recht geben, es hat noch einmal ganz neue Kräfte bei mir mobilisiert.

Und dann, nach insgesamt 14 Stunden (von denen aber nur die letzten zwei mit Schmerzen waren), war plötzlich dieses kleine, wunderschöne Wesen da.

Die Nachgeburt lief auch problemlos ab und ich hatte nur minimale Geburtsverletzungen, die genäht werden mussten (nicht mal ganz 1. Grades). Irgendwie hat mein Körper das verdammt gut hinbekommen.

Es gibt sie also die ganz ‘normalen’ Geburten, ohne besonderen Schrecken und ohne besondere Glückseligkeit. Aber selbstverständlich ist jede Geburt einzigartig und damit nicht ‘normal’.

Ein Punkt ist mir noch wichtig zu erwähnen:

Bei der zweiten Schwangerschaft bin ich über ET gekommen und hatte leider einen wenig verständnisvollen Arzt im KH. Er hat mir gesagt, dass wir einleiten MÜSSEN. Als ich sagte, dass ich das nicht möchte und dem Baby gerne noch Zeit gebe, wurde ich zu einem Aufklärungsgespräch gebeten. In diesem Gespräch wurde ich lediglich gefragt, warum ich meine es besser zu wissen als die Ärzte und dass ich dann unterschreiben muss, dass ich die Verantwortung trage, falls das Baby stirbt oder so. Das fand ich alles hart unsensibel und übergriffig.

Um so mehr möchte ich mich bei den tollen Hebammen bedanken, die mich in meinen Entscheidungen unterstützt haben und z.B. auch die Ärzte davon abbringen konnten, unter der Geburt zu schneiden. Hebammen machen einen wahnsinnig tollen Job und ich empfinde sie für eine Geburt wichtiger als jeden Arzt.

Diesen schönen Geburtsbericht hat Nadica geschrieben :)

Der LÄCHELN UND WINKEN Newsletter

Freu dich jeden Samstag über eine Mail von mir, mit allen Links zu den Neuerscheinungen der Woche und verpasse damit keinen Beitrag mehr - ganz egal, welcher Social Media Algorithmus gerade einen Pups quer hängen hat. ;)

Ich verschicke natürlich keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Kommentar für “Geburtsbericht: Nadica F. erzählt