Geburtsbericht
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Geburtsbericht – von einer Mama, die gerne ganz anonym bleiben möchte

Gut 2 Jahre nach der Geburt meiner Tochter war ich wieder schwanger. Auch wenn es gewollt war und ich mich riesig auf das zweite Kind gefreut habe, war die Schwangerschaft von vorne herein schwierig. Meine Tochter war damals unterversorgt und die Schwangerschaft wurde damals deutlich zu früh beendet, bei einem Geburtsgewicht von etwa 1,5kg. Bei dieser Vorgeschichte bekam ich direkt den “Hochrisikoschwangerschafts-” Titel und wurde zu unzähligen zusätzlichen Untersuchungen geschickt. Als mein Sohn dann auch recht zierlich war, bekamen alle Ärzte Panik. Es herrschte große Uneinigkeit darüber, ob ich eine normale Geburt versuchen kann oder das Risiko für das Kind zu groß wird. Nach vielen Gesprächen habe ich mich für einen normalen Geburtsversuch entschieden und musste zum errechneten Termin zur Einleitung in die Klinik. Nachdem 2 Tage gar nichts passierte, kamen die Wehen mit voller Wucht. Ich hatte alle 1,5 Minuten heftige Wehen und musste lange am CTG hängen, da die Herztöne des Kindes zu auffällig waren. Außer mir, war aber niemand beunruhigt. “Ich gebe Ihnen mal Paracetamol und dann können Sie gleich wieder auf die Station”, sagte mir die diensthabende Hebamme und ich dachte, ich höre nicht richtig. Auf der Station angekommen, brach ich auf dem Flur zusammen und wurde direkt von der Schwester wieder in den Kreißsaal gebracht. Die Schmerzen waren nicht mehr auszuhalten, die Wehen kamen ohne Pause. Obwohl im Kreißsaal trotz Corona eine Begleitperson erlaubt war, zögerte die Hebamme einen Anruf bei meinem Mann immer wieder heraus. Es würde noch zu lange dauern. Als sie mir dann noch einmal sagte, sie würde mich mit Schmerzmittel wieder auf die Station schicken (die Herztöne waren bereits seit mehreren Stunden auffällig!), habe ich einen Arzt verlangt. Das kam bei der Hebamme gar nicht gut an. Sie sagte mir nur noch “Ich sitze dann ab jetzt vorne, es bringt Ihnen ja auch nichts, wenn ich Ihnen hier Gesellschaft leiste”. Als die Ärztin endlich kam, wurde eine Blutuntersuchung am Kind durchgeführt (Blutentnahme am Köpfchen). Ergebnis: Notkaiserschnitt, weil der Sauerstoffgehalt alarmierend war. Alle rannten um mich herum, ich wurde in Windeseile in den OP geschoben und wachte 1,5 Stunden später alleine auf. Die Nummer meines Mannes war nicht auffindbar, daher konnte er erst dann angerufen werden. Unser Sohn war gottseidank kerngesund, hatte nur Anpassungsschwierigkeiten und musste daher einen Tag von mir getrennt auf der Kinderstation liegen. Wenn ich daran zurück denke, bin ich gleichzeitig unendlich dankbar und wütend. Bei allem Verständnis für den Hebammenmangel und die entsprechende hohe Arbeitsbelastung… Wenn ich mir vorstelle, wie die Gesundheit meines Kindes am seidenen Faden hing, wird mir schlecht. So fahrlässig darf man doch nicht im Kreißsaal agieren. Auch meine Nachsorge-Hebamme war schockiert. Bei der Klinik beschweren? Klar, hab ich versucht. Aber bei einem Notkaiserschnitt wird man leider nicht ernstgenommen. “Nach so einem Notkaiserschnitt werden oft Sündenböcke gesucht, wenn er noch nicht verarbeitet ist…”.

Dieser leider wirklich erschütternde Geburtsbericht wurde mir von einer Mama geschickt, die gerne anonym bleiben, aber dennoch ihre Geschichte teilen wollte.

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