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Mutter-Kind-Kur-Berichte

MUTTER-KIND-KUR: Julia, Monika, Nicole, Sandra & Ute berichten von ihren Erfahrungen

Zum dritten Mal teile ich Erfahrungsberichte von Müttern aus der LÄCHELN UND WINKEN Community zum Thema Mutter-Kind-Kur in Form von kleinen Interviews. Diesmal kommen Julia, Monika, Nicole, Sandra & Ute zu Wort … sie alle haben sich die Zeit genommen, mir meine Fragen zu beantworten und ich bin enorm dankbar dafür. Denn je mehr Mütter erzählen, desto runder wird unser Bild von dem potenziellen Angebot, den Möglichkeiten, die darin enthalten sind und den Wegen, die dorthin führen … oder eben auch nicht.

Richtig gut finde ich, dass man dadurch auch vorher besser “abklopfen” kann, ob so eine Mutter-Kind-Kur (oder auch eine Familien-Kur oder eine weiter Variante) überhaupt etwas für einen selbst ist. Daher – auch wenn ich mich wiederhole: Ich liebe diese neue Kategorie! <3 Und wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

Mutter-Kind-Kur – 5 Interviews

Julia’s Interview:

  1. Aus welchem Bundesland kommst du und wo warst du dann in der Mutter-Kind-Kur?
    Ich komme aus Sachsen und bin in Bayerbach/Rottal/Bayern kurz vor Österreich gewesen.
  2. Womit hast du angefangen? Also: An wen hast du dich als erstes gewendet, als du darüber nachgedacht hast, vielleicht eine Mutter-Kind-Kur machen zu wollen?
    Ich habe das erste Mal während Corona (Sommer 2020) darüber nachgedacht und direkt meinen damaligen Hausarzt gefragt. Der riet mir damals, lieber noch etwas zu warten, bis mein kleines Kind etwas älter ist, dann hätte ich mehr von der Kur, wenn er mehr in Betreuung kann. Auf diesen Rat, der wie ich mittlerweile finde falsch war, da ich ja gar nicht zwingend mit beiden Kindern fahren muss, habe ich gehört und bin erst im Sommer 2022 wieder so richtig drauf gekommen, da wir im Urlaub quasi neben einer Eltern-Kind-Klinik waren. Dann hab ich zuerst meine Schwester gefragt, da sie gerade mit Kur-Beantragung durch war und aktuelle Erfahrungen hatte. Dann hab ich mit anderen Muttis aus der Kita gesprochen und dann wieder mit meinem Hausarzt.
  3. Gabe es Hürden? Und wenn ja, welche?
    Die größte Hürde war 2020 die doch etwas unvollständige Beratung und auch 2022 die Überlastung/Inkompetenz? meines damaligen Hausarztes. Nach dem erneuten Gespräch in 09/22 hat er ewig vergessen, den Antrag zu beginnen und mit mir nochmal einen Termin dafür zu machen. Er hatte sogar anfänglich behauptet, ich müsse mir den Antrag von meiner Kasse besorgen. Da habe ich nochmal Monate verloren, da ich nicht zu sehr drängeln wollte und immer erst nach zwei Wochen wieder mal nachgefragt hab, und schließlich habe ich mir 01/23 einen anderen Hausarzt gesucht und mit diesem den Antrag dann endlich gestellt. Die Bewilligung kam ganz fix von meiner Kasse und dann kam das Thema mit dem Kurplatz. Die Vermittlungsstelle meiner Kasse (Arbeitsgemeinschaft Eltern Kind) hat mir in 02/23 für meine Wunschregion Ostsee/Nordsee ausschließlich Termine ab Ende November anbieten können. Ich wollte aber mit dem großen Kind am liebsten vor seinem Schulanfang in 08/23 fahren. Daher hab ich mich zunächst selbst um einen Kurplatz bemüht und Kliniken angeschrieben, aber das war sehr frustrierend. Da werden häufig keine Wartelisten geführt und man kann maximal vorrücken, wenn man bereits zu einem späteren Zeitpunkt einen Kurplatz in dieser Klinik hat. Dieses Vorrücken ist dann aber in der Regel sehr kurzfristig innerhalb von ca. einer Woche, was nicht gerade zu mehr Akzeptanz beim Arbeitgeber führen würde. Also hab ich mich nach zwei/drei Wochen doch wieder an die Vermittlungsstelle gewandt und mich für deinen Termin über die Herbstferien entschieden
  4. Mit wie vielen Kindern bist du in der Mutter-Kind-Kur gewesen?
    Mit einem Kind, der zweite ist beim Papa/meinem Mann daheim geblieben.
  5. Was fandest du richtig gut?
    Das Wetter ;) Ich hatte riesiges Glück mit dem goldenen Herbst und konnte dadurch sehr viel Zeit draußen in der Sonne, bei Sport und Ausflügen verbringen. Ich fand außerdem super, dass ich viele Behandlungen/Therapieeinheiten hatte, sowohl Sport/Entspannung/Wärme/Massage als auch psychosoziale Gespräche, und trotzdem viele Lücken mit Zeit für mich. Zum zur Ruhe kommen und nachdenken.
  6. Was fandest du richtig schlecht?
    Dass ich keinen separaten Schlafraum für mich bzw. mein Kind hatte. So konnte man sich innerhalb des Zimmers auch nicht aus dem Weg gehen, wenn mal dicke Luft war.
  7. Was hättest du gerne vorher gewusst?
    Dass das Essen leider nur von einem Anbieter geliefert wurde und daher nicht in dem Sinne frisch, hochwertig und regional war. Aufgrund Personalmangel und Geldknappheit war auch das Buffet morgens und abends leider recht eintönig. Man wurde satt, das war kein Problem, aber es war halt schon etwas trist. Krankenhaus eben.
  8. Wie hat es deinem Kind gefallen?
    Nach kurzer Eingewöhnungsphase hat es ihm sehr gut gefallen. Er hatte eine schöne Kinderbetreuungsgruppe und hat sich schnell mit anderen angefreundet. Seine Kur-Anwendungen haben ihn teilweise genervt, da aber auch nicht so richtig was dazu erklärt wurde, warum er was davon jetzt hat und was ihm das bringen soll.
  9. Was würdest du jeder Mama empfehlen, die gerade anfängt, sich um eine Mutter-Kind-Kur zu bemühen?
    Einfach machen, zum Hausarzt gehen und Antrag stellen. Und gut überlegen, ob man alle Kinder mitnimmt oder gegebenenfalls auch den Partner zur Entlastung. Gerade bei kleineren Kindern, die Mittagsschlaf machen, zerreißt das den Therapietag sehr und sorgt für Stress, weil die Kinder dann aus der Betreuung geholt werden müssen.
    Zum Thema Familienkur: Patienten mit Partner nehmen definitiv weniger vom Austausch mit anderen Patienten mit und können vor allem bei den Gesprächsrunden sicherlich nicht so offen herangehen, wenn es beispielsweise um Alltagsprobleme im Familienleben geht. Aber man hat natürlich mal wieder viel Zeit miteinander.
  10. Würdest DU nochmal zur Mutter-Kind-Kur fahren? Und (egal ob ja oder nein): Warum?
    Ja, ich würde nochmal fahren. Ich bin wirklich zur Ruhe und zu Kräften gekommen und habe vor allem durch die Zeit für mich viel mitnehmen können.

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Monika’s Interview:

  1. Aus welchem Bundesland kommst du und wo warst du dann in der Mutter-Kind-Kur?
    Meine erste Kur war in Plön (Schleswig-Holstein). Meine zweite auf Langeoog und bei der dritten waren wir in Bordelum (Schleswig-Holstein).
  2. Womit hast du angefangen? Also: An wen hast du dich als erstes gewendet, als du darüber nachgedacht hast, vielleicht eine Mutter-Kind-Kur machen zu wollen?
    Bei der ersten Kur habe ich mich von der Caritas beraten lassen. Danach habe ich immer selbst im Internet gesucht und dann über Kinderarzt und Hausarzt den Antrag gestellt.

  3. Gabe es Hürden? Und wenn ja, welche?
    So gab es keine Hürden bei mir, da mein Sohn eine Behinderung hat und ich alle 2 Jahre dadurch einen Anspruch hätte. Nur bei meiner letzten, die nicht statt gefunden hat, da ich zwei Monate zu früh den Antrag gestellt hatte. Ich wollte gerne über Weihnachten & Silvester, leider gibt es da sehr wenige Häuser, die geöffnet sind und Behindertengerecht sind. Da ich weiß, dass so ein Antrag auch dauert, hatte ich schon im September den weggeschickt. Gab erstmal eine Ablehnung. Nach Widerspruch wurde mir dann im Januar die genehmigt. Zu spät!! Dann kam Corona und unter diesen Bedingungen wollte ich nicht los.
  4. Mit wie vielen Kindern bist du in der Mutter-Kind-Kur gewesen?
    Die erste habe ich mit beiden Kids gemacht und die anderen beiden nur mit meiner Tochter.
  5. Was fandest du richtig gut?
    Das man sich nicht ums Essen kümmern muss und meist tolle Mütter kennenlernt.
  6. Was fandest du richtig schlecht?
    Was schlechtes gibt es so nicht. Es steht und fällt immer mit dem Haus, Personal und den anderen Müttern. Und sich bewusst machen, dass das kein Urlaub ist!!! Ich würde nicht mehr mit Kindern unter 3 Jahre fahren.
  7. Was hättest du gerne vorher gewusst?
    Dass man nicht alles mitmachen muss, was einem verschrieben/angeboten wird. Wichtig: mit den Ärzten und Therapeuten vor Ort über seine Bedürfnisse reden.
  8. Wie hat es den Kindern gefallen?
    Die Tochter fand es immer mega, viele Kinder zum Spielen da und exklusive Zeit mit der Mama.
  9. Was würdest du jeder Mama empfehlen, die gerade anfängt, sich um eine Mutter-Kind-Kur zu bemühen?
    Sich bitte nicht von einer Ablehnung abschrecken lassen und am Ball bleiben mit Widerspruch. Vor Ort sich drauf einlassen und die Zeit genießen.
  10. Würdest DU nochmal zur Mutter-Kind-Kur fahren? Und (egal ob ja oder nein): Warum?
    Ja, auf jeden Fall. Um die Zeit dort wieder für mich und mein Kind intensiv zunutzen und zu genießen.
    Leider sind meine jetzt schon zu alt(14).

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Nicoles Interview:

  1. Aus welchem Bundesland kommst du und wo warst du dann in der Mutter-Kind-Kur?
    NRW, ich war in Winterberg und Langeoog.
  2. Womit hast du angefangen? Also: An wen hast du dich als erstes gewendet, als du darüber nachgedacht hast, vielleicht eine Mutter-Kind-Kur machen zu wollen?
    Ich habe zuerst meine Mama gefragt. Die hat mir empfohlen zur Caritas oder zum Müttergenesungswerk zu gehen.

  3. Gabe es Hürden? Und wenn ja, welche?
    Keine Hürden.
  4. Mit wie vielen Kindern bist du in der Mutter-Kind-Kur gewesen?
    Mit meiner Tochter, also einem Kind.
  5. Was fandest du richtig gut?
    Den Ortswechsel, die Zeit für mich, die Möglichkeit Sportarten und Entspannungstechniken auszuprobieren. 3 Wochen NICHT kochen und sich auch keine Gedanken darüber machen müssen!!! Ich habe in der Zeit viel über mich selbst gelernt. Meinen Mann habe ich mit 16 kennengelernt und ich war noch nie allein im Urlaub. Auf Langeoog war ich das erste Mal alleine am Strand spazieren. Tolles Gefühl
  6. Was fandest du richtig schlecht?
    Bei mir war in beiden Kuren wirklich alles in Ordnung. Essen war ok. Es gibt immer was was mal nicht schmeckt, aber solange eine Salatbar da ist… Man darf keine 4 Sterne Unterkunft erwarten. Die Zimmer haben kein eigenes TV, aber dafür gibt es Aufenthaltsräume. Ganz ehrlich, haben mich die nörgelnden Mütter am meisten genervt. :)
  7. Was hättest du gerne vorher gewusst?
    Mich hat eigentlich nichts so überrascht, dass ich das unbedingt vorhergewußt haben wollte.
  8. Wie hat es deinem Kind gefallen?
    Meine Tochter war beim ersten Mal 3 Jahre. Die hat den Papa vermisst, sich aber insgesamt sehr schnell eingewöhnt und Spaß gehabt. Beim zweiten Mal war sie 9. Da hat sie in der Betreuung auch Hausaufgaben gemacht, kam aber auch da gut klar und erzählt manchmal jetzt noch davon. Wir haben beide, vor allem an die auf Langeoog, tolle gemeinsame Erinnerungen.
  9. Was würdest du jeder Mama empfehlen, die gerade anfängt, sich um eine Mutter-Kind-Kur zu bemühen?
    Hol dir Hilfe z. B. bei der Caritas. Die helfen beim Ausfüllen der Unterlagen, gucken am Ende noch mal drüber ob auch nichts fehlt. Das ist wichtig, weil die KK jede fehlende Unterschrift nutzen um die Kur zu verweigern. Erwarte keinen Sterneurlaub. Nimm was du kriegen kannst. Leider können nicht alle ans Meer, aber das Sauerland war auch super schön.
  10. Würdest DU nochmal zur Mutter-Kind-Kur fahren? Und (egal ob ja oder nein): Warum?
    Ja! Weil ich besonders die Zeit mit meiner Tochter genossen habe. Klar, man ist an den Wochenenden allein ohne Papa. Das kann anstrengend sein. Aber man knüpft echt schnell Kontakte und verabredet sich dann mit denen für Ausflüge. Srlbst ich war nicht alleine dort, obwohl ich mich mit sozialen Kontakten schwer tue. Die kleinen Gruppentermine fand ich immer toll. Man lernt dort viel, man muss sich natürlich drauf einlassen.

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Sandras Interview:

  1. Aus welchem Bundesland kommst du und wo warst du dann in der Mutter-Kind-Kur?
    Ich komme aus Schleswig-Holstein und war einmal in Grömitz (SH) und einmal in Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) zur Kur.
  2. Womit hast du angefangen? Also: An wen hast du dich als erstes gewendet, als du darüber nachgedacht hast, vielleicht eine Mutter-Kind-Kur machen zu wollen?
    Zuerst habe ich meine Krankenkasse gebeten, mir zu schreiben wie ich so eine Kur beantrage, und wo ich hinfahren „darf“, also für welche Kur-Einrichtungen die Kosten übernommen werden.
  3. Gabe es Hürden? Und wenn ja, welche?
    Ich finde die einzige Hürde ist der UMFANG der vorher notwendigen Termine und Unterlagen! Ich weiß von Frauen, die deswegen keine Kur machen. Zur Bewilligung werden Unterlagen vom Haus- oder Facharzt benötigt, vom Kinderarzt, in meinem Fall noch vom Amtsarzt (Beamtin), du brauchst eine Reservierung für einen Platz in einer Kurklinik, und dann muss die Kasse zustimmen (in meinem Fall auch noch die Beihilfestelle) und dann musst du das alles innerhalb von etwa 6 Wochen geschafft haben, damit deine Reservierung in der Klinik nicht wieder gelöscht wird. Das fand ich sehr anstrengend!
  4. Mit wie vielen Kindern bist du in der Mutter-Kind-Kur gewesen?
    Mit einem, meiner Tochter, einmal als sie 5 Jahre alt war, und einmal als sie 10 Jahre alt war.
  5. Was fandest du richtig gut?
    Richtig gut hat mir und meiner Tochter die GEMEINSAME ZEIT gefallen. Zuhause geht es oft um „wir müssen“, dieses, jenes, welches, der Alltag ist stressig. Meine Tochter war oft kränkelnd mit Atemwegsinfekten, und ich hatte das Gefühl allem nur unzureichend gerecht werden zu können; ich war nie ganz bei der Sache im Job und zuhause hatte ich oft zu wenig Zeit und Muße, um eine entspannte Mama zu sein, von Zeit für mich selbst mal ganz zu schweigen! Mein Nervenkostüm wurde immer dünner. In den 3 Wochen Kur ging es nur um uns und darum, dass wir uns was Gutes tun. Das fing schon mit den gemeinsamen Mahlzeiten an, für die ich nicht kochen, eindecken oder einkaufen musste, oder mit dem Bad, das für uns geputzt wurde. Es gab Gymnastik, Schwimmen, Therapiegespräch, Walking oder Entspannung für mich und Bastelnachmittage, Strandabenteuer, Vorlesestunde, Hallenbad, Waffeln backen und Stockbrot für mein Kind (und mich, ich war natürlich dabei). Wir hatten so viel POSITIVE Zeit miteinander, ohne Druck und Terminstress. Allein schon die Zeit an der Ostsee. Wunderbar. Und ich konnte Anregungen für den Alltag mit nach Hause nehmen. Natürlich ist da der Stress wieder da, aber ich habe ein, zwei neue Möglichkeiten für uns gefunden, besser damit umzugehen.
  6. Was fandest du richtig schlecht?
    Ein bisschen ungünstig fand ich, dass man viele Mamas+Kids mit sehr unterschiedlichen „Baustellen“ zusammen würfelt…das war für manche Aktivitäten oder Gruppen-Gespräche nicht förderlich. Aber richtig schlecht fand ich nix.
  7. Was hättest du gerne vorher gewusst?
    Dass man mit einem kranken Kind nichts mitmachen darf, zumindest bei ansteckenden Krankheiten! Bei uns war das mit einer Bindehautentzündung so, zum Glück nur für 2 Tage, aber manche Mamas mussten wegen Magen-Darm-Infekten des Kindes 5-7 Tage den Kur-Angeboten und dem Speisesaal fern bleiben. Essen gab’s dann auf dem Zimmer. Natürlich ist das nachvollziehbar, aber der Kur-Erfolg ist dann beinahe futsch.
  8. Wie hat es deinem Kind gefallen?
    Meiner Tochter haben beide Kur-Aufenthalte sehr gut gefallen, und sie würde gerne noch einmal eine Kur mit mir machen; inzwischen ist sie mit 13 aber zu groß.
  9. Was würdest du jeder Mama empfehlen, die gerade anfängt, sich um eine Mutter-Kind-Kur zu bemühen?
    Sich vorher überlegen, was für die Zeit der Kur grundsätzlich wichtig ist, um sich wohl zu fühlen. Ich habe zum Beispiel eine Klinik an der See gewählt, Berge wären für mich furchtbar gewesen. Sich nicht von den Formalitäten einschüchtern lassen, und auch keine Wunder erwarten! In drei Wochen lassen sich viele Dinge betrachten und überdenken, aber Schwierigkeiten lösen sich nicht in Luft auf, nur weil man zu Kur fährt. Und es ist auch kein Urlaub! Man sollte die Angebote dort ausprobieren, auch Gesprächsgruppen oder neue Therapien in neuen Bereichen, auch wenn’s manchmal schwer fällt.
  10. Würdest DU nochmal zur Mutter-Kind-Kur fahren? Und (egal ob ja oder nein): Warum?
    Ja! Weil ich dieses intensive „Zeit haben“-Gefühl so sehr genossen habe, Zeit, in der ich viel für mich als Mama, aber auch für mich persönlich tun konnte, und viel für die Mutter-Kind-Beziehung. Sicherlich hatte ich Glück, weil wir beide Kuren relativ gesund verbringen konnten und an vielen Angeboten teilgenommen haben. Auch ist es ein Unterschied ob man mit einem, oder vielleicht mit drei Kindern zur Kur fährt. Es gibt keine Pauschal-Empfehlung oder Erfolgs-Garantie. Für mich und meine Tochter waren aber beide Kur-Aufenthalte überwiegend positiv, und wir erinnern uns noch heute gerne daran.

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Utes Interview:

  1. Aus welchem Bundesland kommst du und wo warst du dann in der Mutter-Kind-Kur?
    Ich komme aus NRW und war in Horumersiel, Friesenhörn Klinik.
  2. Womit hast du angefangen? Also: An wen hast du dich als erstes gewendet, als du darüber nachgedacht hast, vielleicht eine Mutter-Kind-Kur machen zu wollen?
    Ich war bei meiner Hausärztin, die es aufgrund der Umstände zuvor auch bereits angeraten hatte. Wir haben alles gemeinsam ausgefüllt und dann habe ich noch beim Kinderarzt die Indikationen abklären lassen (ob meine Tochter Therapie- oder Begleitkind ist)
  3. Gabe es Hürden? Und wenn ja, welche?
    Es gab ziemlich schnell eine Ablehnung der KK, laut Ärztin Standard. Also einfach Bürokratie und Rennerei, Widerspruch… viel Arbeit für etwas, das einem ja zusteht
  4. Mit wie vielen Kindern bist du in der Mutter-Kind-Kur gewesen?
    Mit meiner damals fast 4-jährigen Tochter.
  5. Was fandest du richtig gut?
    Die gemeinsame Gestaltung des Therapieplanes, die echt guten Anwendungen und die Flexibilität des Planes. Es gab dort tolle Therapien und Therapeuten. Man hatte zumindest nicht das Gefühl eine „Nummer“ zu sein. Es gab die Möglichkeit mit geschulten Personal Gespräche zu führen und den Therapieplan anzupassen.
    Die Kinderbetreuung war super, meine Tochter war gerne dort und spricht auch heute noch davon.
    Es gab auch Me- Time mit Spaziergängen am Meer.
  6. Was fandest du richtig schlecht?
    Den Umgang der Krankenkasse und die Bürokratie.
  7. Was hättest du gerne vorher gewusst?
    Ich war echt gut informiert, die Klinik hat reichlich Informationen zur Verfügung gestellt.
  8. Wie hat es deinem Kind gefallen?
    Meine Tochter war Begleitkind, sie hat keine Anwendungen bekommen. Wir haben uns gemeinsame Aktivitäten gebucht dort und auch an den Wochenenden einiges unternommen.
    Den Kindergarten fand sie toll, und es gab schöne Aktionen.
  9. Was würdest du jeder Mama empfehlen, die gerade anfängt, sich um eine Mutter-Kind-Kur zu bemühen?
    Ich würde mir (wie ich zur Unterstützung beim Widerspruch) die Unterstützung von mukiku.de holen. Die übernehmen Schriftverkehr und auch den Widerspruch falls nötig. Sie machen eine Vorauswahl der Kliniken die passen und reservieren den Platz in der Wunschklinik. Ich hatte tatsächlich mit deren Hilfe innerhalb von 10 Tagen alles fix.

    Wir waren im Winter an der Nordsee. Der Kurgang war nicht ausgebucht, die Gruppe war deutlich kleiner. Man kann sich sehr gut auf seine Anwendungen konzentrieren und wird nicht durch Aktivitäten außerhalb der Klinik abgelenkt ( Horumersiel ist ein richtiger Touri- Ort).

    Man sollte sich auch definitiv im Klaren sein, dass es kein Urlaub ist und man sich auf die theound sich selbst einlassen muss. Wir hatten tatsächlich Mütter im Kurgang, die nach Hause geschickt wurden ( zu viele Anwendungen abgesagt bzw. nicht erschienen).

  10. Würdest DU nochmal zur Mutter-Kind-Kur fahren? Und (egal ob ja oder nein): Warum?
    Definitiv ja!
    Es war eine gute Erfahrung und ich habe viel für mich mitgenommen. Die Auszeit vom Alltag und der Abstand zu vielen Dingen haben gut getan. Man merkt einfach, dass man nicht alleine ist. Wir haben dort Freunde fürs Leben gefunden. Mittlerweile habe ich 2 Kinder und wir planen den nächsten Antrag.

Mehr Interviews folgen…

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3 Kommentare für “MUTTER-KIND-KUR: Julia, Monika, Nicole, Sandra & Ute berichten von ihren Erfahrungen

  1. 💕 Danke für diese Kategorie und die vielen interessanten und informativen Interviews 💕

    Eine Frage beschäftigt mich aber….????
    Wie sieht es mit schulpflichtigen Kids aus, wenn man nicht in den Ferien fährt.
    Gibt es dort eigene Lehrer, oder muss der Lehrer vln zu Hause die ganzen Aufgaben schicken?
    Oder sollte man das Schulkind besser zu Hause beim Papa lassen?

    1. Hallo, meine Tochter war in der 3. Klasse als wir zur Kur waren, die Klassenlehrerin hatte uns den Unterrichtsstoff für Mathe, Deutsch und Weltkunde als Ausdrucke in einem Hefter mitgegeben. In der Kur gab es vormittags 3 Stunden “Unterricht” mit einer Lehrkraft die unterstützt hat bei Bedarf. Nachmittags haben wir wie zuhause auch Hausaufgaben gemacht oder geübt. Hat gut geklappt. :)

    2. Die Schulkinder müssen durch die Schulleitung vol der Schulpflicht befreit werden (Vordruck der Klinik unterschreiben+stempeln).
      Mit den Lehrern besprecht ihr rechtzeitig vor Kurantritt, welcher Stoff in welchen Fächern bearbeitet werden soll und die Kinder müssen dies dann während der Hausaufgabenbetreuung in der Kinderbetreuung mehr oder weniger selbst erarbeiten.
      „Unterrichtet“ wird nicht. Fragen können sie natürlich stellen, aber die Betreuer sind eher Erzieher und keine Lehrkräfte.