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SELBSTSTÄNDIGE MÜTTER – INTERVIEW MIT Annika Bremerich (Selbstbehauptungstrainerin)

Die Gründe, warum sich Mütter beruflich selbstständig machen sind wirklich sehr verschieden … von “Endlich verwirkliche ich meinen Traum” über “Irgendwie hat sich das so ergeben” bis zu “Es war DIE Chance für mich” ist echt alles dabei und noch mehr dazwischen. Mega spannend, wie ich finde, genauso wie die vielen unterschiedlichen Erfahrungen und Learnings, die nach der Entscheidung für die Selbstständigkeit folgen. Deshalb freue ich mich so sehr über die wirklich sehr rege Beteiligung an dieser Community … es haben sich schon so viele interessante Frauen bei mir gemeldet – ich hoffe, ich kann sie alle mit Interviews hier veröffentlichen! <3

Diesmal ist es Annika Bremerich, die meine Fragen beantwortet hat und damit tolle Einblicke in ihr Berufsleben gewährt. Annika ist 39 Jahre alt, verheiratet, Mama eines 5-jährigen Kindes UND: Selbstbehauptungstrainerin und Kinderstärkerin! Viel Spaß beim Lesen!!!

SELBSTSTÄNDIGE MÜTTER – INTERVIEW MIT Annika Bremerich (Selbstbehauptungstrainerin und Kinderstärkerin)

1. Beschreibt doch erst einmal kurz, was du beruflich genau machst, welche Aufgaben dein Job beinhaltet und ob du von Zuhause arbeitest oder ein Büro bzw. einen externen Arbeitsplatz hast?

Ich bin ausgebildete Selbstbehauptungstrainerin, sowie Kinder- und Jugendcoach. Jede Woche bin ich in einem Kindergarten oder in einer Grundschule unterwegs und zeige dort den Kindern, was sie machen können, wenn sie mal geärgert werden.

So ein Kurs dauert meistens 3 Tage. An den restlichen Tagen bin ich im Homeoffice und verwalte dort meinen Onlineshop, plane die Social Media Postings für Superlöwe und packe die Bestellungen alle noch selbst von Hand.

2. Seit wann bist du 100% selbstständig mit deinem Business und wie viel Stunden pro Wochen fließen in dein Business? Und: Bist du zufrieden mit deinem Einkommen, gemessen an der Zeit, die du investierst?

Ich bin seit dem Sommer 2022 zu 100% selbstständig und arbeite ca. 40 Stunden/Woche an meinem Business. Vor allem die Social Media Arbeit „zwischendurch“ nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch, als ich das anfangs gedacht hatte. Mein Stundenlohn für die Kurse ist für mich absolut in Ordnung, allerdings verdiene ich insgesamt mit Superlöwe noch lange nicht ausreichend, da ich als StartUp aktuell auch noch sehr viel in Beratungen, virtuelle Assistenten und Werbung investiere und ich hier immer noch auf der Suche nach der passenden Strategie für mich bin, die auch genügend Gewinn übrig lässt.

3. Wann und wie hast du die Entscheidung getroffen, dass die Selbstständigkeit der beruflich richtige Weg für dich ist?

Ich habe bis Anfang 2018 in einem Vollzeitjob gearbeitet, bis ich gemerkt habe, dass es so für mich persönlich nicht mehr weitergeht. Ich war unglücklich und brauchte neue Herausforderungen.

Einen direkten Sprung in die vollständige Selbstständigkeit habe ich mich anfangs nicht getraut, da dies ein völlig neues Terrain für mich war und ich vor allem das Finanzielle überhaupt nicht einschätzen konnte. So habe ich zunächst auf ein Teilzeitmodell mit Teilselbstständigkeit gesetzt. Das war für mich der genau richtige Weg, denn gerade am Anfang braucht eine Selbstständigkeit etwas Anlaufzeit.

Die Entscheidung zur Vollselbstständigkeit wurde mir dann 2022 quasi abgenommen, denn für Superlöwe hatte ich mich für ein Gründerstipendium beworben, welches ich auch erhalten habe. Die Voraussetzung dafür war allerdings eine Gründung in Vollselbstständigkeit, was ich dann getan habe.

Es fühlt sich gut an, mein eigener Chef zu sein, aber die Unsicherheit gerade im Bezug auf die Finanzen schwingt doch immer mit.

4. Gibt es etwas, dass dir vor diesem Schritt Sorgen gemacht hat? Bzw: Wovor hattest oder hast du den meisten Respekt in Sachen Selbstständigkeit?

Die größten Sorgen habe ich (leider) wenn ich auf meinen Kontostand schaue, denn gerade als kleiner Onlineshop musste ich schon in ordentliche Vorleistungen gehen, was die Produktion meiner Superlöwen-Sachen betrifft. In meinem Businessplan war immer ein Werbebudget vorgesehen, es war aber nie vorgesehen, dass Werbung und Vertrieb nicht so einfach ist, wie ich mir das dachte. So habe ich leider schon einiges an Lehrgeld bezahlen müssen und das tut weh. In diese Richtung habe ich auch weitere Sorgen, dass ich auf die falschen Lehrmeister setze und so noch mehr Geld verbrenne.

5. Was liebst du am meisten an deinem Job in dieser Form?

Ich liebe die Arbeit mit den Kindern, ich liebe es mir neue Dinge auszudenken und die Freiheit und (zumindest manchmal) auch Zeit zu haben, diese umsetzen zu können. Und ich bin schon sehr stolz, auf das, was ich in den letzten Jahren schon geschafft habe.

6. Was magst du am Wenigsten?

Ich weiß, die meisten antworten hier mit Buchhaltung, da muss ich aber gestehen, dass mir das an manchen Tagen sogar Spaß macht und gerade in unkreativen Phasen hilft, trotzdem etwas Sinnvolles zu tun.

Ich mag aber Werbung und Vertrieb nicht so gerne. Ich liebe meine Produkte und bin zu 1000% von ihnen überzeugt, aber andere Menschen dazu zu bringen, etwas zu kaufen, damit tu ich mich echt schwer.

7. Wie klappt es mit der Vereinbarkeit mit der Familie? Bekommst du alles unter einen Hut? Wo sind bei dir die „Stolperfallen“?

Ich arbeite vorwiegend, wenn mein Sohn im Kindergarten ist. Wir haben aber auch tolle Omas und Opas, die oft einspringen, wenn sie gebraucht werden. Das ist insgesamt schon ein sehr großer Luxus ohne den es deutlich schwieriger wäre. Das Praktische am selbstständig sein ist auch, dass ich mir meine Arbeitszeit selbst so legen kann, wie es für mich passt und ich kann selbst entscheiden, was jetzt welche Priorität bekommt. Manchmal sitze ich abends bis 22/23 Uhr vor dem Laptop, manchmal entscheide ich aber auch schon um 13 Uhr, dass es jetzt an der Zeit ist, mal eine Runde spazieren zu gehen und die Arbeit ruhen zu lassen.

8. Gibt es etwas, dass du anderen Müttern, die sich beruflich gerne selbstständig machen wollen, als Tipp mitgeben magst?

Ich bin ein Freund von einem Mix aus „hör auf dein Herz“ und „hab einen Plan“. Wenn du eine Idee für eine Selbstständigkeit hast, dann schau mal, ob es bei dir in der Nähe ein Gründerzentrum oder ähnliches gibt. Hier bekommst du erste Hilfen, vor allem was die Kalkulation für ein eigenes Business betrifft. Du solltest gerade für den Anfang etwas gespart haben, oder zumindest nicht zu 100% auf die neue Selbstständigkeit angewiesen sein. Aber du solltest auf jeden Fall anfangen: mach den ersten Schritt und dann den zweiten und entwickle dich immer weiter. Für jedes Problem gibt es immer eine Lösung  – trau dich da auch gerne nach Hilfe zu fragen. Und wenn anfangs deine Erwartungen noch nicht erfüllt werden: gib nicht auf und glaub an dich. Der Anfang ist nicht leicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es immer besser und besser wird.

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Vielen Dank, liebe Annika, dafür, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen und uns so viel von deinen Erfahren als beruflich selbstständig arbeitende Mutter erzählt hast! <3

Auf Instagram findet ihr Annika übrigens hier: @super.loewe

Und ihre Homepage hier: www.superloewe.com

Foto-Credit: Lisa Mergelmeyer

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