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SELBSTSTÄNDIGE MÜTTER – INTERVIEW MIT SILVIA Malinowski (u.a. Entspannungs-Trainerin)

Wann und warum jemand in die Selbstständigkeit startet, ist wirklich so individuell verschieden wie die Jobs, die dann ausgeübt werden … Silvias Geschichte ist dafür mal wieder ein fantastisches Beispiel, was ihr Interview extrem spannend macht. Die mittlerweile 53 jährigen ist verheiratet und Mama einer 17 jährigen Tochter – einem wunderbaren “Menschen mit Behinderung”, wie sie selbst sagt.<3  Silvia ist Entspannungs-Trainerin, Yoga-Lehrerin und Klangmassage-Praktikerin und plaudert an dieser Stelle nun ein bisschen aus dem Nähkästchen!

SELBSTSTÄNDIGE MÜTTER – INTERVIEW MIT SILVIA Malinowski (Entspannungs-Trainerin, Yoga-Lehrerin, Klangmassage-Praktikerin)

1. Beschreibt doch erst einmal kurz, was du beruflich genau machst, welche Aufgaben dein Job beinhaltet und ob du von Zuhause arbeitest oder ein Büro bzw. einen externen Arbeitsplatz hast?

Ich habe eine Entspannungspraxis im Obergeschoss unseres Einfamilienhauses. Ich gebe Yogakurse, Meditationscoachings, Klangmassagen, Frauenwohlfühltage, YinYoga Workshops, Yoga- und Meditationswochenenden und außerdem „auswärts“ Yoga und bewegte Mittagsstunde im Rahmen des Betriebssports bei einem ortsansässigem Arbeitgeber und einer Rehabilitationsklinik im Nachbarort.

2. Seit wann bist du 100% selbstständig mit deinem Business und wie viel Stunden pro Wochen fließen in dein Business? Und: Bist du zufrieden mit deinem Einkommen, gemessen an der Zeit, die du investierst?

Seit 2018 bin ich 100 % selbstständig, davor 4 Jahre nebenberuflich zusätzlich zu einer 20 Wochenstunden-Bürotätigkeit. Je nachdem, ob „Saison“ ist (für mich im Entspannungsbereich Frühjahr, Herbst und Winter) fließen schon mal locker über 40 Wochenstunden in mein Business. Im Sommer dagegen mache ich zwei Monate Kurspause, da ist es dann deutlich weniger. Aber wenn im Winter Frauenwohlfühltage und Klangabende vor- und nachzubereiten sind, sind mindestens 40 Wochenstunden zu leisten.

Da ich die Preise selbst bestimme, bin ich zufrieden mit meinem Einkommen. Falls nicht, könnte ich jederzeit eine Preiskorrektur vornehmen.

3. Wann und wie hast du die Entscheidung getroffen, dass die Selbstständigkeit der beruflich richtige Weg für dich ist?

Die Entscheidung, dass die Selbstständigkeit für mich der richtige Weg ist, hat ehrlich gesagt mein Körper für mich getroffen. Nachdem ich fast 30 Jahre meinen sicheren Bürojob mit Betriebsrentenanspruch hatte, fiel es mir (wie sicher vielen von uns, finanzielle Sicherheit ist fast allen von uns sehr wichtig, lieber gehen wir 10 Jahre mit Magenschmerzen und Herzrasen zu einer ungeliebten Arbeit) nicht leicht, diese Sicherheit aufzugeben.

Aber Mitte 2017 wurde immer deutlicher, dass ich die berufliche Sicherheit aufgeben musste. Ich bekam dermaßen starke Rückenschmerzen, immer während meiner Bürotätigkeit, dass ich nur noch mit Schmerztabletten arbeitsfähig war. Hingegen hatte ich bei allen Tätigkeiten in meiner Entspannungspraxis überhaupt keine Schmerzen. Es war, als schlüge mir jemand imaginär mit dem Zaunpfahl auf den Kopf, damit ich endlich losließ, was mir nicht mehr guttat.

4. Gibt es etwas, dass dir vor diesem Schritt Sorgen gemacht hat? Bzw: Wovor hattest oder hast du den meisten Respekt in Sachen Selbstständigkeit?

Siehe oben hat es mir am meisten Sorgen gemacht, die finanzielle Sicherheit loszulassen. Heiße Sommer, in denen alle „draußen“ sind, Corona, Finanzkrisen….ich bin nicht mehr abgesichert und darauf angewiesen, dass ich gesund bleibe, um mein Einkommen zu erzielen. Keine Events, keine Kurse = kein Einkommen.

5. Was liebst du am meisten an deinem Job in dieser Form?

Das selbstbestimmte Leben liebe ich am meisten! Ich kann völlig autark bestimmen, wieviele Termine ich annehme, welche Events ich plane, zu welchen Zeiten ich mir freinehmen möchte. Und: dass die Menschen freiwillig zu mir kommen und sich Entspannung wünschen. So habe ich schon unglaublich viele großartige Menschen kennenlernen und begleiten dürfen.

Außerdem bin ich zu Hause, wenn meine Tochter mal krank ist. Ich kann trotzdem meiner Arbeit nachgehen, aber immer wieder mal nach ihr schauen. Das war im Bürojob eine Katastrophe und ständig mit schlechtem Gewissen verbunden, wenn man (äh Frau) wegen Erkrankung des Kindes zu Hause blieb.

6. Was magst du am Wenigsten?

Die Buchhaltung….zum Glück unterstützt mich mein Mann sehr und nimmt mir sehr viele buchhalterische Aufgaben ab!

7. Wie klappt es mit der Vereinbarkeit mit der Familie? Bekommst du alles unter einen Hut? Wo sind bei dir die „Stolperfallen“?

Ich werde von meiner Familie (meinem Mann und meiner Tochter) wirklich sehr unterstützt in meiner Selbstständigkeit. Unser Haus ist z. B. sehr hellhörig (70er-Jahre Fertighaus-Bungalow), so dass die zwei im Erdgeschoss leise sein müssen, wenn ich im Obergeschoss Veranstaltungen oder Kurse habe. Darauf nehmen sie von Beginn an unglaublich viel Rücksicht.

Eine große Stolperfalle war lange Zeit für mich, dass ich zu Hause arbeite. Da erledigte ich dann bis zur letzten Minute noch die Wäsche, bügelte, räumte „gerade noch“ die Spülmaschine ein usw. bevor meine Klienten in die Praxis kamen zu Einzelterminen oder Kursen. Das ist für mich dann oft hektisch gewesen, mittlerweile habe ich das Problem besser im Griff und nehme mir mehr Pausen oder gehe schon eine halbe Stunde eher in meine Praxisräume, damit ich auch wirklich präsent und wach bin für die Menschen, die mich aufsuchen!

8. Gibt es etwas, dass du anderen Müttern, die sich beruflich gerne selbstständig machen wollen, als Tipp mitgeben magst?

Auf jeden Fall finde ich es extrem wichtig, von Anfang an die Familie „mit ins Boot zu holen“! Ohne Rückendeckung ist es schwierig, die Selbstständigkeit zu verwirklichen. Und sollte ein Familienmitglied sogar dagegen sein, wird es noch schwieriger.

Und: du musst für deine Selbstständigkeit „brennen“, es muss dir ein absolutes Herzensbedürfnis sein, deinen Traum zu verwirklichen, egal in welcher Branche.

Und: du brauchst wahrscheinlich Durchhaltevermögen. Bei mir hat es (durch Corona noch zwei Jahre länger) einige Jahre gedauert, bis meine Praxis ausgebucht war.

***
Vielen lieben Dank, Silvia, für diese mega spannenden Einblicke in dein Berufsleben!!! <3

Und an alle interessierten Leser:innen:

Auf Instagram findet ihr Silvia hier: @entspannunginherford

Und ihre Homepage hier: www.entspannunginherford.de 

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