Geburtsbericht
Geburtsberichte

Julia K. erzählt

Am Mittwoch dem 30.10.2013 konnte ich nicht einschlafen, irgendwie wusste ich nicht wie ich liegen soll und wir haben noch rumgealbert, dass es ja morgen losgehen könnte, weil wir für Freitag Kinokarten haben und Thor 2 schauen wollen.
Ich bin dann irgendwann doch noch eingeschlafen und musste total oft auf Toilette. Gegen viertel nach 4 Donnerstag Morgen wurde ich wach und es machte knack. Geistesgegenwärtig sprang ich aus dem Bett und schon lief mir das Wasser die Beine runter. Zuerst dachte ich “Glück gehabt, das Bett hat nichts abbekommen.”, als Nächstes dann: “Oh mein Gott, mir ist die Fruchtblase geplatzt. Es geht wohl los…” Dann bin ich breitbeinig ins Badezimmer gewatschelt. Erst mal auf Toilette. Da lief es dann und lief und lief.
Mein Mann lag unterdessen noch seelenruhig im Bett und schlief.
Ich hab mich währenddessen um wichtigere Gedanken gekümmert. “Wie zum Henker komm ich an ein Handtuch OHNE die ganze Wohnung nass zu machen?”
Irgendwie kam ich dann doch an eins und watschelte mit Handtuch zwischen den Beinen zurück ins Schlafzimmer zu meinem Angetrauten, der noch immer selig schlief. Na das sollte sich gleich ändern. Ganz ruhig, um ihn nicht zu erschrecken stupste ich ihn an und leitete das Gespräch mit den *Ironie an* sehr erfolgreichen Worten *Ironie aus* “erschreck dich nicht” ein.
Dann erklärte ich meinem Mann die Fruchtblase wäre geplatzt. Reaktion von ihm: “och nee oder? JETZT? Sicher? Und was jetzt?” Wir packten also die Krankenhaustasche zu ende und riefen ein Taxi.
Wir fuhren also zum Krankenhaus, wo ich uns schon telefonisch angekündigt hatte.
Wir sind also hoch zum Kreißsaal und wurden dort erst mal in einen Raum zum Ctg schreiben gelegt. Wehen hatte ich ein paar leichte, aber die waren nicht der Rede wert. Der Kleinen ging es aber gut. Die Hebamme machte dann noch einen Test um herauszufinden ob es sich wirklich um Fruchtwasser handelte, das Ergebnis war eindeutig positiv. Nun wurden wir spazieren geschickt. Es war mittlerweile 5 Uhr morgens.
Alle zwei Stunden sollten wir im Kreißsaal auftauchen.
Außerdem bekam ich ein Zimmer.
Nachdem ich weitere Male am CTG hing, tat sich nicht sehr viel. Wehen hatte ich kaum.
Wir verbrachten also den Donnerstag damit spazieren zu gehen, am Ctg zu hängen und im Fernsehen ‘ASSITV’ auf Rtl zu schauen. Fazit war nach dem Nachmittag von meinem Mann: Geburt ist langweilig!

12 Stunden nach dem Blasensprung bekam ich ein Antibiotikum und eine erste Tablette zur Einleitung. Diese schlug auch an, ich bekam schon 10 Minuten nach Einnahme Wehen im 5 Minuten Takt. Diese waren auch gut spürbar. Am ctg dagegen waren sie nicht zu sehen. Also hieß es wieder: kommen sie in zwei Stunden wieder zum ctg. Nachts fing es an zu schmerzen und ich wollte zum Kraft tanken etwas gegen die Schmerzen haben. Alles was ich in dem Moment dachte war: “verdammt ich wollte doch keine Schmerzmittel! ”
Immerhin konnte ich dann etwas dösen.

Am nächsten Morgen schrieb mir um halb acht mein Mann, ob es reichte wenn er nicht wie besprochen um acht sondern erst um neun käme. Irgendwie fühlte ich mich aber nicht gut und wollte ihn gern schnell an meiner Seite haben. Er kam also mit dem Taxi.
Mir war mittlerweile recht flau im Magen, essen wollte ich nichts. Ansonsten war alles beim alten. Alle 5 Minuten wehen, die am besten auf dem Klo auszuhalten waren.
Wir gingen wieder zum Kreißsaal und ich wurde ne weile ans ctg gehangen. Dann bekam ich die zweite Tablette. Befund war zu dem Zeitpunkt 5cm.
Nach der Tablette erfuhr ich was echte wehen waren. Diese waren echt fies und gut auf dem ctg zu erkennen. Manchmal hatte ich 2-3 wehen direkt hintereinander ohne pause.
Während der wehen durfte mich keiner ansprechen, das konnte ich echt nicht ab. Mein Mann wurde zum ‘Händchen und Klappe halten’ verdonnert.
Oh man sollte das anstrengend werden als der Anästhesist mit mir über die PDA sprechen wollte… dazu gleich mehr. Irgendwann fielen die Herztöne der kleinen auf etwa 120, was etwas niedrig ist. Die Hebamme meinte das entweder etwas nicht stimmt oder die Kleine schläft. Um sie zu wecken schlug sie dann zwei Nierenschalen gegeneinander über meinem Bauch, was tatsächlich half.
Etwa 2-3 stunden später wollte ich das sie die Kleine holen. Verdammt noch mal hatte ich schmerzen. Wegen mir per Kaiserschnitt. Da hat allerdings die Hebamme nicht mitgespielt. “Nee nen Kaiserschnitt bekommen sie nicht… heut Abend um 6 haben sie ihr Kind. Morgen laufen Sie schon wieder hier rum. Wenn sie nen Kaiserschnitt bekommen ist das nicht der fall. Aber eine pda kann ich Ihnen anbieten“
Obwohl ich auf KEINEN FALL eine Pda wollte war meine Reaktion in dem Moment: Her damit! Dann wurde der Anästhesist gerufen der mir in aller Ausführlichkeit während meiner Wehen die Risiken einer pda auflistete.
Endlich wurde die pda gelegt. Diese brachte mir eine solche Erleichterung, dass ich glatt nochmal 1-2 stunden schlief. Irgendwann spürte ich, dass ich die Wehen nicht mehr veratmen konnte und einen Druck nach unten. “Oh ich glaub ich hab Presswehen” mein Schatz rief eine Hebamme, die meinen Muttermund tastete und sagte: oh Sie sind vollständig, Sie dürfen jetzt mit drücken wenn Sie möchten. Ich komm gleich wieder.
Und- verließ den raum.
Mein Mann und ich waren etwas verwirrt. Aber- ich drückte fleißig mit.

Als die Hebamme dann endlich zurück kam, schaute sie zwischen die Beine und sagte: “oh ich seh das Köpfchen schon, ich hol mal die Ärztin.” Und ging wieder.
Dann wurde alles aufgebaut, Beinstützen und so weiter. Mir wurde erklärt wie ich zu pressen habe und dann ging es los. 2 Presswehen später war der Kopf geboren. Dann eine veratmet und dann eine weitere und mein Baby war auf der Welt. Stolz schnitt mein Mann die Nabelschnur durch und legte mir meine Tochter auf den Bauch.

Unsere Tochter ist also am 1.11.13 um 15:42 geboren. Sie war 51cm lang und zarte 2880g leicht.

Sie ist unser ganzer Stolz.

Achja: aus Thor 2 wurde dann tatsächlich nichts

Diesen schönen Geburtsbericht hat Julia K. geschrieben :)

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