Geburtsbericht
Geburtsberichte

Leser-Geburtsbericht: Vera G. erzählt

Bei meiner großen Tochter war der ET der 04.12.12 und ich hoffte, das es bitte NICHT an Nikolaus werden würde.
Die Schwangerschaft war gelinde gesagt ne Katastrophe, die Toilette war meine beste Freundin, die ich mehrmals täglich umarmte, trotzdem konnte ich noch mit Genuss essen.
Wir renovierten gerade unser Haus, ich habe vorsichtig mitgearbeitet, 10 Wochen vor dem ET war es aber wohl doch zuviel, nach dem Toilettengang Blut, und auch nicht wenig! Mist! Ich hab sofort meinen Mann gerufen, ab ins Auto und zum Arzt. Beim Arzt angekommen, wurde ich gebeten, mich nochmal ins Wartezimmer zu setzen, es war wohl eine Patientin „zusammen geklappt“.
Ich saß also in einer hellblauen Hose, die mittlerweile im Schritt nicht mehr hellblau war, aber immerhin spürte ich immer mal wieder Bewegungen von meiner Tochter, was mich etwas beruhigte. Als ich dann ins Zimmer durfte, wurde ich sofort untersucht, die Blutung hatte zu diesem Zeitpunkt wieder aufgehört. Zur Beobachtung wurde ich trotzdem ins Krankenhaus gebracht, mit angeschlossener Kinderklinik. Zudem wurde vorsichtshalber zwei Lungenreifespritzen gegeben. Nach 3 Tagen durfte ich wieder nach Hause, es war alles ruhig, ich bekam die Auflage, mich ruhig zu halten. Also setzte ich mich brav ins spätere Wohnzimmer und habe gelesen, etc, während mein Mann fleißig das Haus weiter renovierte.
Ca 2 Wochen vor ET, es war ein Mittwoch, ich fühlte mich sehr unwohl, es waren immer wieder Übungswehen da, den ganzen Tag über. Am Abend wollte ich ins Krankenhaus, es war mir nicht geheuer. Leider geriet ich an eine Ärztin, von der ich mich überhaupt nicht ernst genommen fühlte. Sie guckte in den Mutterpass und raunzte mich an, was ich den hier wolle, ich hätte doch noch 2 Wochen. Darauf hin hat sie dann sämtliche Untersuchungen vorgenommen, nicht sehr feinfühlig, es tat mitunter ziemlich weh. Als sie fertig war, bekam ich gesagt, es wäre alles in Ordnung, ich hätte ja schließlich auch noch 2 Wochen! Super, vielen Dank auch! Also wieder nach Hause und ins Bett.
Am nächsten Morgen: Blut! Allerdings eher eine Schmierblutung, also erstmal abwarten…. Freitag morgen, immer noch Schmierblutung! So wollte ich nicht ins WE, also ab zum Doc. Dort wurde mir gesagt, das kommt vermutlich von der Untersuchung, aber vorsichtshalber kontrollieren wir das nochmal. Gesagt, getan, alles in Ordnung…. mhhhmmm… irgendwann meinte der Arzt dann, er findet kaum Fruchtwasser….. ob ich was dagegen hätte, wenn eingeleitet würde, so wolle er mich nicht ins Wochenende gehen lassen, das sei ihm zu riskant. Ich hatte eh keine Lust mehr aufs Schwanger sein, also bitte! Am CTG liegend rief ich meinen Mann an, er solle ins Krankenhaus kommen, wir trafen uns dann im Kreißsaal, den wir komplett für uns hatten, ebenso die Ärztin und die Hebamme. Es wurde um 12 Uhr ein Gel vor den Muttermund gespritzt, worauf dann prompt Wehenstürme einsetzen, die mit Buscopan reduziert wurden. Nach ein paar Stunden wurde nochmal Gel nachgespritzt, zwischendurch wurde immer wieder CTG geschrieben und der Muttermund kontrolliert. Um 22 Uhr wurde es dann heftiger, ich bekam über einen Zugang Buscopan, wie sich später herausstellte, war der Zugang verstopft… um 24 Uhr ging es in den Kreißsaal, ich probierte sämtliche Positionen, es war alles doof, also legte ich mich aufs Kreißbett. Es zog sich, ich war irgendwann völlig fertig und bekam alles nur noch verschwommen mit, irgendwann hatte ich die Hebamme UND die Ärztin auf mir knien, trotzdem wollte weder die Fruchtblase platzen, noch wollte meine Tochter so recht raus kommen, endlich wurde dann die Fruchtblase geöffnet, letztendlich wurde meine Tochter am 24.11. um 4.45 Uhr mit der Saugglocke vom Chefarzt geholt, der irgendwann noch dazu gerufen wurde. Ich hatte ziemliche Schmerzen beim Sitzen, was von den Ärtzten und Schwestern immer auf meine Dammnaht geschoben wurde. Bei der Untersuchung nach 6 Wochen beim FA stellte sich dann heraus, das mein Steißbein in Mitleidenschaft gezogen worden ist, weshalb ich 8-10 Wochen nicht sitzen konnte. Trotz allem fühlte ich mich in dem Krankenhaus gut aufgehoben.
Für meine 2. Tochter war der ET der 24.7.2016, die Schwangerschaft war noch schlimmer, ich nahm 10 Kilo ab und wurde ins Krankenhaus eingewiesen, zum Aufpäppeln, reichlich Infusionen. Essen war mir verhasst, Appetit wurde zum Fremdwort, mir war nur elend! Im 7. Monat schwanger haben wir noch geheiratet, die Feier hab ich ganz gut überstanden, Essen könnte ich auch etwas. Insgesamt war alles recht ruhig, 2 Tage vor ET war ich nachmittags noch schwimmen, zum Abend hin bat ich meine Eltern, die Große zu sich zu nehmen, es rumorte im Bauch und der Schleimpfropf löste sich. Nachts um 1 Uhr am 21.07. musste ich zur Toilette, auf dem Weg ins Bett wurde es etwas feucht zwischen den Beinen, ist das etwa Fruchtwasser??? Da die Tochter noch nicht richtig im Becken lag, hatte man mir nahe gelegt, einen RTW für den Liegendtransport anzufordern, was ich dann auch tat. Dann informierte ich meinen Mann, der fuhr mit dem Auto hinter uns her, mittlerweile kamen Wehen im 3 Minuten-Takt, die Sanis vom RTW hatten etwas Sorge, das die Geburt im RTW stattfinden könne, entsprechend sind sie mit Blaulicht ab zum KH. Dort angekommen, Untersuchung… alles ruhig! Der Mann wurde nochmal nach Hause geschickt, ich ins Bett auf Station. An Schlaf war aber nicht zu denken, ich durfte dann auf dem Flur hin und her wandern, wobei ich immer wieder Wehen veratmen musste, außerdem sollte ich während der Wehen schön die Hüften schwingen, damit die Tochter ins Becken rutscht. Wieder einmal war nichts los, ich durfte mir ein Zimmer aussuchen. Der Muttermund öffnete sich langsam, um halb sieben hab ich meinen Mann angerufen, er könne sich langsam mal auf den Weg machen. Um 7.30 Uhr kam die Hebamme zu mir, wie es denn aussähe, sie hätte noch einen geplanten Kaiserschnitt, ob ich es solange noch aushalte? Ja, kein Problem. Um 9 Uhr wäre sie wieder da, sie würde dann anrufen, wenn wir runter kommen können.
Eine Stunde später meinte das Kind dann plötzlich, sie hätte keine Lust mehr und wolle dann mal raus! Eine Schwester hat mir beim veratmen geholfen, eine andere hat die Hebamme alarmiert, um 8.45 Uhr durfte ich endlich runter in den Kreißsaal, dort wünschte ich mir eine Wassergeburt, also wurde die Wanne hergerichtet. Der Muttermund war bei 5 cm, der Gynäkologe müsste nochmal auf Station, kein Problem, das wird hier noch etwas dauern! Dann äußerte ich noch den Wunsch, das die Fruchtblase geöffnet werden sollte, da sie bei der 1. Tochter auch nicht platzen wollte. Der Wunsch wurde erfüllt, ich stieg in die Wanne, dort wurde nochmal getastet, weil ich das Bedürfnis hatte, zu pressen. Der Muttermund war komplett offen! Ich suchte noch kurz eine gute Position, letztendlich hat mein Mann mich unter den Armen festgehalten, und dann 2 Presswehen später war die 2. Tochter geboren, um 10.01 Uhr. Der Gynäkologe kam übrigens zu spät, da war die Geburt schon vorbei.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Vera geschrieben. :)

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