Geburtsbericht
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Leserin-Geburtsbericht: Kim R. erzählt

Meine Schwangerschaft verlief bis auf Migräne, sehr unproblematisch und dennoch war ich nicht so gerne schwanger, sehnte dem Ende entgegen. Als meine Kleine schon sehr früh ins Becken rutschte und es eine Tendenz gab, dass sie 2-3 Wochen früher kommen könnte, hieß ich diesen Gedanken äußerst willkommen. Es kam wie es kommen musste, der ET stand an und es gab keinerlei Anzeichen. Tag für Tag wartete ich, schließlich ging ich an ET+10 ins Krankenhaus zur Einleitung. Abends bekam ich eine Testdosis. Nachdem sich nichts tat, wurde ich ins Bett geschickt. Die Nacht währte nicht lange. Um 1:30 Uhr spürte ich die ersten Wehen, schmerzlos im 3-6 Minuten Takt. Schlafen konnte ich jedoch nicht mehr. So harrte ich die folgenden 4 Stunden im Zimmer aus und spürte die zunehmende Intensität der Wehen. Schließlich rief ich die Nachtschwester, die mich sogleich in den Kreißsaal schickte. Dort angekommen wurde ich ans ctg angeschlossen, inzwischen schon schmerzhafte Wehen. Zu meiner großen Enttäuschung schlug der Wehenschreiber kaum an und mir graute plötzlich vor dem was noch kommen mochte. Es stellte sich heraus, dass ich starke Rückenwehen hatte, welche das ctg nicht richtig erfassen konnte, denn der MM war schon 4-5 cm geöffnet. Ich durfte meinen Mann anrufen und mir den schönsten Kreißsaal aussuchen, weil nichts los war. Die Wehen musste ich nun ordentlich veratmen.
Ich nahm für die nächsten zwei Stunden ein Bad zur Entspannung, lief dann ein wenig auf der Station herum und probierte mich an Lachgas. Nach insgesamt 8 Stunden Wehen, war ich doch recht erschöpft und bat um eine PDA. Der MM war genau nach Sachbuch 8 cm geöffnet.
Die PDA ließ mich nochmal zwei Stunden schlafen, allerdings ging es geburtstechnisch nicht weiter, sodass ich noch an den Wehentropf gehangen wurde. Weitere drei Stunden später war es dann soweit, MM komplett geöffnet, Fruchtblase wurde gesprengt (Grünes Fruchtwasser – sprich meine Tochter hatte Stress) und ich sollte pressen. Zunächst in Seitenlage, es tat sich nichts, dann die andere Seitenlage, es tat sich nichts und schließlich in Rückenlage. Da passierte es dann: Ihr Köpfchen schlug so wild hin und her, das es wieder ein Stück zurückrutschte und sich nun in einer falschen Lage im Becken befand. Ihre Werte fielen ab und Ruck Zuck war der Kreißsaal voll mit Chefärztin, Assistenzärztin und Hebammen. Man nahm meiner Kleinen im Mutterleib Blut ab (nur mit meinem Einverständnis), um ihre Werte zu überprüfen. Wären diese schlecht gewesen, hätte ein Kaiserschnitt nach Empfehlung der Chefärztin folgen sollen. Aber es war noch akzeptabel. Um das Köpfchen wieder in die korrekte Lage zu bekommen, sollte ich in die Seitenlage und erst einen Wehenhemmer zur Beruhigung der Kleinen und dann nochmal den Wehentropf bekommen. Leider lief die Wirkung der PDA aus, ich bat um erneute Dosis, wurde mir jedoch abgeraten, da diese in Rückenlage wirken muss und die Zeit etwas drängte aufgrund ihres Stresslevels – also Augen zu und durch.
Das Lachgas kam stattdessen nochmal zum Einsatz. Doch der Versuch funktionierte und ihr Köpfchen hatte die korrekte Neigung und lag wieder tief im Becken.
Es ging nun in die Pressphase. Zur Unterstützung riet man mir, dass die Assistenzärztin von oben mitdrückte. Entgegen aller Erzählungen, empfand ich es keineswegs als unangenehm.
Als das Köpfchen das erste mal beinahe rauskam, war ich so überrascht vom Schmerz, dass ich sofort aufgeben wollte, doch mein persönliches Cheerleader Team im Kreissaal spornte mich weiter an. Leider kam der Kopf aber einfach nicht von alleine durch, bis 5-6 Wehen später der erlösende Dammschnitt kam. Kurze Zeit später war meine Tochter geboren.
Die Geburt dauerte 18 Stunden und trotz der kleinen Komplikationen, sehe ich dieses Ereignis als wunderschön an. Ich habe mich durchweg wohlgefühlt und hatte dieses gewisse Urvertrauen, dass alles gut werden würde, so ließ ich mich zu keinem Zeitpunkt stressen und vertraute dem Team vor Ort vollends. Sicherlich hilfreich war auch, dass man mich für jede Aktion nach meinem Einverständnis gefragt hatte, sodass ich immer das Gefühl hatte, noch selbst über meinen Körper bestimmen zu können.
3 Monate später liegt mein großes Glück in meinen Armen und ich bin dem Team aus dem Krankenhaus unendlich dankbar, mir eine schöne Geburt ermöglicht zu haben.
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Kim geschrieben :)

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