Geburtsbericht
Geburtsberichte

Leser-Geburtsbericht: Hanna Z. erzählt

Hallo ihr lieben,
heute möchte ich euch gerne von der Geburt unsere Tochter erzählen. Sie durfte in einem Hebammenkreißsaal zur Welt kommen.
Ein Hebammenkreißsaal bedeutet, dass nur Hebammen für die Geburt zuständig sind. Es sind kein Arzt, Schwestern oder Assistenzärzte anwesend, wenn dies nicht von Nöten ist. Das wunderbare daran ist aber auch, dass sich dieser Hebammenkreißsaal in einem Krankenhaus befindet und somit Ärzte zur Stelle wären, wenn es notwendig werden würde. Noch eine Besonderheit dieses Kreißsaal ist, dass keine Medikamente verabreicht werden, außer ein Arzt kommt dazu. Die Hebammen die diesen Kreißsaal leiten sind 32 Frauen jeden Alters, die sich für die Versorgung einer großen Fläche zusammengeschlossen haben.
Soweit zu dem Wo.
Nun das Wann.
Los ging das ganze an einem Mittwoch Abend, als wir zu Besuch bei Freunden waren, mit seltsam einzuordnenden Rückenschmerzen und ein kleines bisschen Übelkeit. Donnerstagmorgen verabschiedete sich dann der Schleimpfropf (sieht schon komisch aus und ich bekam ein wenig Bammel. Nach einem Telefonat mit einer Freundin war ich beruhigt.) Bei der Kontrolle beim Frauenarzt waren wir bei einem mickrigen Zentimeter Muttermund. Also fuhren wir mit gepackten Taschen wieder nach Hause um abzuwarten. Den Donnerstag und den Freitag über habe ich immer mehr wehen bekommen, sobald ich baden ging, waren diese aber wieder weg. Beim letzten Anlauf das ganze mit warmem Wasser in Gang zu bekommen hatte ich Blut in der Unterhose. Ich kann euch sagen, wir waren sehr, sehr aufgeregt. Ein Anruf im Kreißsaal brachte die Erkenntnis, dass es sehr wahrscheinlich nur der Muttermund ist und wir uns gemütlich auf den Weg machen können. Als wir im Kreißsaal ankamen waren wir dann bei 5-6 cm Muttermund. Die Schmerzen waren zu dem Zeitpunkt eher gering, ich empfand das alles als noch aushaltbar und habe Witze mit meinem Mann gemacht. Zudem haben wir jegliche Art von möglichen Positionen zum wehen getestet. Es war sehr amüsant, da mein Mann auch mal alles testen wollte.
Wir hatten Seile an der Decke, einen Gymnastikball, einen Geburtshocker, eine Matte für den Boden, eine Geburtswanne und natürlich ein Kreißsaalbett. Als die Schmerzen immer mehr in den Rücken zogen, hab ich mich für die Badewanne entschieden. Im warmen Wasser empfand ich die Schmerzen im unteren Rücken viel angenehmer. Wir wissen jetzt übrigens auch, dass ich nicht der Typ Mensch bin, der bei einer Geburt angefasst werden möchte. Rückenmassage war für mich schlimmer als die Wehen an sich. Jeder muss da für sich selbst rausfinden was gerade gut tut und passt.
Nach 4 Stunden und 40 Minuten Smalltalk mit unserer absolut wahnsinnig tollen Hebamme gingen die Presswehen los, ich war noch nie so schnell aus einer Badewanne gestiegen. Angenehm ist anders, aber wenigstens tut sich dann mal was und man kann mithelfen. Fand das viel, viel besser als die anderen Wehen. Wenn ich beschreiben müsste wie sich der Schmerz verändert hat, würde ich sagen, dass es gar nicht mehr weh tat. Nach dem ersten Gefühl pressen zu müssen, hatte ich keine Rückenschmerzen mehr, es war aber verdammt anstrengend. Was für mich sehr nervig war, es war nichts mehr bequem. Wir brauchten ganze 4 Positionswechsel, bis die Kleine richtig gerutscht war und ich es okay fand, wie ich lag. Während den Presswehen durfte ich das Köpfchen fühlen, mein Mann wollte lieber nicht, er hatte Angst was kaputt zu machen. Einen Kopf zwischen meinen Beinen zu fühlen, empfand ich als minimal unheimlich, aber es gab mir auch Kraft und war total schön. Nach 15 Minuten kam die Maus dann auch schon.
Also alles in allem bin ich sehr froh, dass ich es ohne Schmerzmittel geschafft habe und so alles richtig miterleben konnte. Übrigens hatte ich durch die super Versorgung mit Kaffee (untenrum) nur eine minimale Abschürfung.
Möglich war das durch unsere Hebamme, die uns wahnsinnig gut unterstützt hat und uns alles ausprobieren ließ. Und durch meinen Mann, der selbst in den presswehen mit mir gelacht hat, als ich vorschlug nach Hause zu gehen.
Ich wünsche allen Frauen dieser Welt eine so wunderbare Geburt.
P.S. : bei der Kleinen waren wir 13 Stunden im Kreißsaal (das erspare ich euch) und sie brauchte nur 2 Presswehen. Da hatte ich mich mega verschätzt, weil ich dachte bei Nummer 2 geht es viel schneller.
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Hanna geschrieben. :)

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