Corona-Update 7
Corona

13 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 7

Mittlerweile alle zwei Wochen geben „LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten“ aus den verschiedensten Ländern Corona-Updates zur aktuellen Corona-Virus-Lage in ihrem Zuhause – unter welchen Beschränkungen sie gerade leben, wie sie damit klarkommen, welche Auswirkungen das alles auf sie hat und wie sie sich fühlen. Es ist ihnen überlassen, was genau sie erzählen möchten; sie gewähren uns einfach einen ganz persönlichen kleinen Einblick in ihre aktuelle Situation während der Corona-Krise. Es geht nicht um Politik oder Zahlen … es geht rein um Familien.

Mit dabei sind – je nachdem wie sie es zeitlich schaffen – Eltern aus folgenden Ländern:

  1. Norwegen
  2. Schweiz
  3. Formentera
  4. Dänemark
  5. Niederlande
  6. England
  7. Deutschland
  8. Österreich
  9. Portugal
  10. Shanghai/China
  11. LA / USA
  12. Texas / USA
  13. Kalifornien / USA
  14. NY / USA
  15. Moskau /Russland
  16. Spanien
  17. Stockholm/Schweden
  18. Transsilvanien/Rumänien
  19. Italien
  20. Belgien
  21. Brasilien
  22. Singapur
  23. Island
  24. Südafrika
  25. Australien

Vielleicht melden sich nicht alle jede Woche, aber doch so oft es ihnen (trotz Kinder, Arbeit, Krankheit, Krisen und Hüttenkoller) möglich ist. Und ich bin dankbar FÜR und gespannt AUF jeden dieser Einblicke!

Corona-Updates in Video-Form:

Mit dabei ist diesmal Gina aus Südafrika.

Corona-Updates in Text-Form:

Mit dabei sind diesmal Andrea aus Texas, Katharina aus Shanghai, Anke aus Köln (Ich ;) ), Damaris aus der Schweiz, Rike aus Australien, Julia aus Los Angeles, Sabrina aus Norwegen, Doris aus Moskau, Charlotte aus Kalifornien und Anke aus England.

Los Angeles / USA

Hallo, ich bin Julia und wohne mit Mann (Musiker) und Sohn, 8, in Los Angeles. Hier ist mein Update:
Seit Freitag letzter Woche gibt es die Möglichkeit des “Curbside Pickup” in einigen Läden, d.h. man kann online oder per Telefon Ware bestellen und dann praktisch wie beim Drive-In vorbeifahren und jemand bringt einem die Ware zum Auto. Ich hab‘s noch nicht ausprobiert. Wohl kaufen wir so z. Zt. unsere Lebensmittel, da wir auf diese Art und Weise nur ca. 5 Minuten am Laden warten müssen anstatt 30-60 Min anstehen.

Die meisten Wanderwege sind auch wieder geöffnet sowie ein paar Botanische Gärten. An den Strand darf man zum Schwimmen, Surfen und Wandern/Joggen, nicht jedoch zum Sonnenbaden. Restaurants/Cafés sind noch auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Rede ist jedoch davon, eventuell Museen mit begrenzter Zahl an Besuchern demnächst aufzumachen.

Das Gesundheitsamt des Kreises Los Angeles hat die Bürger darauf vorbereitet, dass die meisten Maßnahmen noch mindestens 3 weitere Monate in Effekt bleiben werden. Unsere Kurve steigt auch nur ganz langsam weniger an. Die Zahlen für das ganze Land sehen extrem dunkel aus, und Gesundheitsexperten wie Rick Bright (der Direktor der Biomedical Advanced Research and Development Authority, der von Trump gefeuert wurde) sagt uns den “darkest winter in modern history” vorher. Genau die aufmunternde Botschaft, die man jetzt braucht!

Einige meiner deutschen Freunde hier überlegen mittlerweile laut, zumindest für absehbare Zeit wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Ich gebe zu, dass es nach zwei Monaten auch langsam schwerer wird. Ich habe noch Teilzeitarbeit von zu Hause, auf die ich mich extrem schwer konzentrieren kann. Home schooling (dritte Klasse) ist wie Zähneziehen, und da mein Mann computertechnisch etwas, äh, Schwierigkeiten hat, bleibt der größere Teil zumindest jetzt noch an mir hängen. Alle Gigs meines Mannes wurden natürlich für den Rest des Jahres gestrichen. Heute hat er überraschend eine Anfrage für zwei Auftritte in Utah im Juni bekommen, und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Open Air? Gut. Aber Flugzeug?!?!? Oh Gott…

Im Moment möchte ich eigentlich nur schlafen, damit die Zeit rumgeht. Keine Ahnung, wie wir das noch ein paar Monate (mindestens?) so durchhalten sollen. Und was kommt danach?

Wie gehts Euch allen? Ich freu mich, die anderen Berichte zu lesen. Immer interessant und oft auch tröstlich.

PS: Bei wem gibts eigentlich schon Klopapier?!?!?

Shanghai / China

Nĭ hăo aus Shanghai! Hier scheint die Sonne, hier pulsiert das Leben, hier steigt die Laune! Wie ihr unschwer erkennt: Die letzte Zeit hier lief echt super. Ich schiebe das auch darauf, dass ich mich mental inzwischen komplett darauf eingestellt hab, dass die Kinder bis September zu Hause bleiben müssen und ich endlich auch in diesem neuen Alltag angekommen bin. Bis auf die Kindergärten und die Grundschulklassen 1 bis 3 sind nun alle Schüler wieder in der Schule und obwohl nicht offiziell bestätigt ist, dass es für die Jüngeren in diesem Schuljahr nicht mehr weitergeht, tut es gut, nicht (mehr) darauf zu warten.

Ein weiterer Grund für die gute Laune: Das Leben fühlt sich hier endlich wieder normal an. Es gibt noch Restriktionen, ja. Der Mundschutz ist allgegenwärtig, die App mit dem entsprechenden Healthcode obligatorisch. Aber alle Läden, Restaurants und Bars sind geöffnet. Und da ist dann auch nichts mit Abstand, Plexiglasschutzvorrichtungen oder vorheriger Reservierungspflicht. Heute Abend zum Beispiel steht endlich mal wieder ein Mädelsabend an. Auch die Museen sind offen – just in time für den morgendlichen Ausflug von Papi und den Kids, damit Mama die zu erwartenden Nachwehen des Cocktail-Abends kurieren kann…  Seit einer Woche sind auch die großen Vergnügungsparks geöffnet und wir freuen uns, die Kids als Quarantäne-Belohnung endlich mit dem ersehnten Disneyland-Ausflug zu überraschen.

Mit jeder Öffnung steigt natürlich die Möglichkeit einer zweiten Infektionswelle. Die Zahlen in Shanghai waren allerdings immer recht stabil; die Situation zumindest in dieser chinesischen Stadt ganz gut im Griff. Und nach wie vor gelten Quarantäneregeln für Leute von außerhalb. Außerdem trackt dieser Staat seine Bürger wie wir wissen in einem besonderen Ausmaß. Als wir neulich in einen Indoor-Spielplatz wollten, mussten wir nicht bloß den üblichen Code vorzeigen, sondern einen weiteren QR-Code scannen, der auf meinem Handy dann sämtliche Orte aufführte, an denen ich mich die letzten 14 Tage aufgehalten hatte. Und damit eben auch anzeigte, ob ich in irgendwelchen nationalen Risikogebieten oder in der Nähe von Risikopersonen war. Effektiv, aber zutiefst befremdlich.

Die Öffnung des Landes merkt man nicht nur innerhalb der Städte, sondern auch landesweit. Zum 1. Mai-Feiertag waren Millionen Chinesen schon wieder unterwegs, auf Familienbesuch oder für einen Kurztrip. Wir haben uns auch eine kleine Shanghai-Auszeit gegönnt. Zwar haben wir uns noch nicht wieder in den Schnellzug getraut, sind aber mit dem Auto immerhin raus nach Suzhou gefahren und hatten das Gefühl, als wären wir in einem Drei Tage-Urlaub. Verrückt, wie sehr man sich nach all den Entbehrungen über viele kleine Dinge freut. Genau dieses Gefühl möchte ich mir eine Weile bewahren und hoffe, dass ich es auch in eine Post-Corona-Zeit hinüberretten kann. Auch und gerade, weil sich das Leben in Shanghai weiter normalisiert.

Ich hoffe, viele von euch sind ebenso zuversichtlich und haben eine gute Woche hinter (und vor!) sich.

Liebe Grüße von
Katharina und zwei Kids

Köln / Deutschland

Hallöchen ihr Lieben, heute mache auch ich, Anke, einfach mal selbst mit einem Update au Deutschland mit :D Seit Anfang der Woche scheint Corona so gut wie erledigt zu sein. SO fühlt es sich zumindest an, wenn man durch die Stadt läuft. Von den Masken, die man in Geschäften und in der Bahn tragen muss, mal abgesehen, läuft so gut wie alles wieder ganz normal. Ausgenommen … die Sache mit der Kinderbetreuung bzw. Schule. Zumindest die meisten Kids sind immer noch zu Hause bei Mama und damit liegen natürlich sehr viele potenzielle Arbeitskräfte lahm und Nerven blank. Die Mausemaus darf angeblich ab dem 28. Mai wieder in die Kita. Wie regelmäßig oder lange das sein wird, scheint noch nicht klar. Ich jedenfalls habe bisher keine Info darüber bekommen. Überhaupt kommt von unserer Kita nicht viel. Nichts eigentlich. Deshalb sehe ich es auch noch nicht, dass der Krümel tatsächlich auch mal wieder gehen wird. Laut Stadt stehen ihm 2 Tage vor den Ferien zu. ZWEI Tage Kita nach dann fast drei Monaten Pause. Ich denke nicht, dass er da Bock drauf haben wird oder ich auch nur grob eine Chance habe, ihn mal kurz dazulassen. Der kleine Floh hat mit dem Thema abgeschlossen. ;)
Naja, warten wir es ab. Auch, was mit der Einschulung der Großen passiert. Findet sie statt? Ich hab keinen Schimmer. Dazu gibts bisher ebenfalls keine richtige Info.
Ich persönlich bin aktuell etwas angenervt. Na sowas. ;) Ich freue mich zwar sehr darüber, endlich wieder Freunde treffen zu können und die Kinder glücklich lachend auf dem Spielplatz zu sehen, gleichzeitig jedoch hab ich echt Schiss davor, wie es weitergehen wird. Kommt die nächste Welle? Ich vermute es stark. Nur wann ist die Frage. Und was passiert dann? Die vielen Verschwörungstheoretiker sammeln gerade schließlich neue Anhänger wie die Kinder Steine und das macht mir echt Angst. Mehr als der Virus.
Und: Der Mann soll langsam wieder mehr im Büro arbeiten. Das bedeutet für mich: Die komplette Kinderbetreuung und alles andere fällt wieder – wie aktuell in vielen Familien – elegant in ausschließlich meinen “Tanzbereich”, obwohl ich ja eigentlich auch arbeiten muss und möchte. Tja, schade Marmelade. Erstmal gilt aber natürlich, abwarten und Tee trinken. Es hilft ja nix ;)
Fühlt euch gedrückt, wo auch immer ihr seid :-*

Schweiz

Hallo zämä, ich bin Damaris und lebe mit meiner Familie im schönen Appenzellerland in der Schweiz. Vor zwei Wochen gab es in der Schweiz ja die ersten Lockerungen. Da die Ansteckungsfälle bis auf +/- 25 pro Tag gesunken waren, gab es jetzt seit Montag, 11. Mai, noch weitere Lockerungen. Das heißt alle obligatorischen Schulen wurden wieder geöffnet, teilweise unter besonderen Bedingungen (z. Bsp. aufgeteilte Klassen), bestimmte Einkaufsläden (Gartencenter) wurden wieder geöffnet und im Detailhandel dürfen wieder alle Artikel verkauft werden. Ich freue mich sehr über diese Lockerungen, da sie wieder ein Stück mehr das Gefühl von Normalität geben. Gleichzeitig bin ich gespannt ob oder besser gesagt wann es eine zweite Welle geben wird. Wir als Familie haben seit letzter Woche auch wieder ganz langsam Kontakt zu den engsten Freunden und haben nach Monaten unsere Eltern endlich wieder mal live gesehen. Natürlich immer mit den geltenden Sicherheits- und Hygieneregeln. Ich merke zurzeit, dass mir momentan Umarmungen mit Freunden und Familie extrem fehlen. Froh über die Lockerungen bin ich auch ganz besonders, da mein Mann und ich nächste Woche unseren 12. Hochzeitstag feiern und ich meine Überraschung für ihn wie geplant durchführen kann (jetzt muss nur noch das Wetter stimmen). Es wird jetzt seit Monaten wieder das erste Mal sein, dass wir ohne unseren Junior unterwegs sind, sogar mit Übernachtung. Einerseits freue ich mich, andererseits spüre ich auch dass dieses enge und lange Zusammenleben in unserem ganz kleinen Familienkreis auch wieder sehr viel Nähe zueinander gebracht hat, so dass der Abschied schwerer fällt als noch vor Corona. Auch dank der Lockerung ist es mir möglich an ein Vorstellungsgespräch zu gehen, da ich per Ende Juni meine Stelle gekündigt habe. Corona kam zwei Wochen nach meiner Kündigung, so dass es im Nachhinein ein extrem schlechter Moment war zu kündigen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es doch noch mit einer neuen Stelle klappt. Darum gibt es nächste Woche einige schöne und auch spannende Erlebnisse die auf mich warten. Eben wieder ein Stück Normalität. Das tut extrem gut.

Liebe Grüsse
Damaris

Moskau / Russland

Hallo, ich bin Doris und lebe mit meiner Familie (Mann und 5-jährige Zwillinge) seit ca. 4 Jahren in Moskau.

Die Zahlen in Russland und vor allem in Moskau steigen und steigen. In den letzten 10 Tage hatte Russland täglich über 10.000 neue gemeldete Fälle, davon nach wie vor, die meisten in Moskau. Es wird davon ausgegangen, dass mittlerweile 2% aller Moskauer erkrankt sind, was ca. 250.000 entspricht.

Die Selbstisolationsmaßnahmen sind noch einmal bis Ende Mai verlängert worden. Nur Bauunternehmen und Industrie dürfen wieder arbeiten. Außerdem gilt seit dem 12. Mai in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und an allen öffentlichen Plätzen Masken- und Handschuhpflicht. Eine Entspannung der Lage ist noch lange nicht in Sicht.

Was mich irritiert und was ich so gar nicht verstehen kann, ist wie manche Leute mit der Situation hier umgehen. Viele halten sich weder an Masken noch an Handschuhpflicht (mein Blick aus dem Fenster verrät mir viel). Spielplätze, Schaukeln – alles was abgesperrt ist, wird trotzdem genutzt. Ich weiß von Leuten, die sich auch trotz Quarantäne und Selbstisolation mit anderen treffen. Und ich bin nicht die einzige, die diese Beobachtung gemacht hat. Ich kann es verstehen, es ist wirklich schwierig und die Decke fällt einem auf den Kopf – aber so werden die Zahlen doch auch nicht geringer und wir sitzen alle noch ewig zu Hause fest. Vor ein paar Wochen habe ich noch regelmäßig Polizei gesehen, die auch Leute ansprachen und nach Hause schickten. Davon ist jetzt keine Rede mehr.

Mir persönlich geht es ganz gut. Ich komme damit zurecht, für mich ist es sogar weniger stressig als sonst. Wir sind zu Hause. Wir haben viel Familienzeit. Wir sind gesund. Ich telefoniere mit Familie und Freunden. Manchmal komme ich mir schon etwas merkwürdig vor, weil ich die Situation an sich gar nicht sooooooo schlimm finde und die Zeit mit Kindern und Mann sogar genieße. Was mir wirklich fehlt ist die Perspektive, wann es endlich wieder losgehen kann. Ich würde gerne Pläne machen, wann wir nach Deutschland fliegen. Ich würde gerne unseren nächsten Urlaub planen – aber es macht halt alles im Moment gar keinen Sinn. Wer weiß wie es in 2,3 oder 6 Monaten aussieht? Vielleicht trifft uns dann die 2. Welle von der so viel geredet wird.

Im Moment hoffe ich einfach nur, dass auch hier in Moskau die Zahlen bald anfangen zu sinken und wenigstens die Wirtschaft ein wenig hochgefahren werden kann. Und dass wir bald mal wieder richtig spazieren gehen und die Kinder mal wieder auf den Spielplatz können. Und ich würde mich gerne mal wieder mit meiner Freundin treffen, die quasi gegenüber wohnt, deren Wohnung ich aus unserem Fenster sehen kann und mit der ich im Moment nur über Video reden kann.

Texas / USA

Howdy, ich bin Andrea und lebe mit meiner Familie in einem Vorort von Dallas in Texas, USA.
Noch leben wir in Texas, muss ich wohl sagen. Nach einigem Hin und Her haben wir uns entschieden, unser Auslandsjahr 6 Wochen früher als geplant zu beenden. Ende Juni geht’s für uns wieder nach Deutschland.

Da mein Mann zurzeit im Home-Office arbeitet, wird er das auch aus Deutschland weiter machen können. Aber ich hoffe, dass sich unsere private Situation in der Heimat wieder etwas entspannt. Denn in den letzten Wochen lagen hier wirklich die Nerven blank. Unser Sohn möchte mittlerweile die Wohnung nicht mehr verlassen. Ich kann ihn kaum dazu bewegen, mal einen Spaziergang zu machen. Da ich ihn ja nicht allein zu Hause lassen kann, endet es entweder im Streit, in endlosen Diskussionen oder damit, dass wir viele Tage am Stück komplett in der Wohnung sind. Das ist für mich ein Albtraum! Hier in Texas öffnen zwar mittlerweile wieder viele Geschäfte und Restaurants, da der Virus aber ja nicht weg ist, und die Fallzahlen in der Region weiter deutlich steigen, gehen wir dennoch weder essen, noch shoppen. Aber die State Parks haben wieder geöffnet und wir hatten letztes Wochenende die Gelegenheit, einen tollen Spaziergang durch die Natur zu machen.

Ein Grund für unsere frühere Abreise ist auch die unübersichtliche Situation hier vor Ort. Wir machen uns Sorgen, dass sich die Lage doch noch sehr verschärfen wird. Es gibt auch hier mittlerweile eine deutliche Spaltung zwischen den Befürwortern und Gegnern der Maßnahmen. Die Stimmung ist aufgeheizt.

Anfang Juni wird voraussichtlich die Preschool unseres Sohnes wieder öffnen. Er möchte unter keinen Umständen nochmal zur Preschool und ich denke, wir werden ihn auch zu Hause lassen, um kein Ansteckungsrisiko einzugehen. Aber wir werden sicher noch einmal hinfahren, um uns zu verabschieden. Darüber, dass es diese Möglichkeit gibt, bin ich sehr froh. Denn so können wir das Kapitel Preschool in Texas wenigstens vernünftig abschließen, wenn schon der ganze Rest so unvollständig bleiben muss. Es ist wirklich ein merkwürdiges Gefühl, hier unter diesen Umständen abzureisen.

Wir hoffen, dass wir in Deutschland etwas mehr zur Ruhe kommen können. Wahrscheinlich müssen wir nach unserer Rückkehr 14 Tage in Quarantäne, aber danach ist evtl. auch ein Treffen mit den Nachbarskindern drin oder wir können mal zu einem Spielplatz gehen. Das wäre eine Entlastung. Wir sind gespannt, wie sich alles entwickelt.

Gestern hat der Pool unserer Wohnanlage wieder geöffnet. Ich hoffe, dass ich unseren Sohn davon überzeugen kann, wenigstens dort mal eine kleine Abkühlung zu suchen. Das kann die letzten Wochen vielleicht etwas erleichtern. Und den Pool werden wir in Deutschland sicher schmerzlich vermissen ;-)

Australien

G‘Day Mates, ich bin Rike und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Sydney/Australien.

Die letzten zwei Wochen waren geprägt von „back to normal“ irgendwie. Die Kurze geht wieder in die Preschool, die Primaryschool hat sich dazu entschlossen, in Phasen die Kinder zurückzuholen. Während andere Schulen den Schulbetrieb direkt normal laufen lassen, darf unser Großer erstmal nur einen Tag die Woche zur Schule gehen. In der nächsten Phase, ungefähr Anfang/Mitte Juni, dann zwei Tage und so weiter. Damit möchte die Schule alles noch ein wenig entzerren. Mich stört es teilweise, da durch das Homeschooling nur der Haushalt liegen bleibt. Den Großen stört es sehr. Er will endlich wieder einen richtigen Lehrer. Absolut verständlich. Trotzdem bin ich beeindruckt von mir, dass ich jemandem das Dividieren beibringen kann.

Zwischen meinem Mann und mir läuft es auch besser. Also es war vorher schon gut, aber er hat sich jetzt richtig in das Homeoffice eingefuchst und dadurch, dass ich endlich mal draußen war, ohne alles auf direktem Weg erledigen zu müssen, hatten wir auch wieder Gesprächsthemen. Denn jetzt trifft man den ein oder anderen und traut sich mal, stehen zu bleiben und ohne schlechtes Gewissen zu quatschen. Natürlich immer noch mit ausreichend Abstand.

Nun überlegen wir, wie wir die Urlaube dieses Jahr gestalten werden. Irgendwie absurd, wenn man so in die Welt schaut. Aber im Juli sind 2 Wochen Termferien. Bis dahin soll zumindest das Reisen im Bundesland erlaubt sein. Gut, dass New South Wales allein schon so groß ist wie Deutschland, Polen, Tschechien und die Niederlande zusammen. Da besteht immerhin Auswahl. Wir trauen der Ruhe nur noch nicht. Wir wollen auch irgendwie noch nicht in einem Frühstücksraum mit anderen sitzen oder wieder nah an der Strandmatte eines anderen liegen. Das Vertrauen ist weg. Wir sind gespannt, wie sich die Zahlen hier entwickeln, wenn sich die Menschen wieder im größeren Radius bewegen.

Wir haben genauso unseren ersten Heimaturlaub im Dezember in Deutschland abgesagt. Darüber sind wir besonders unglücklich. Gebucht war noch nichts, jedoch können wir mit insgesamt 4 Wochen Quarantäne uns unseren Urlaub auch anders vorstellen. Die Entscheidung wurde von allen Beteiligten akzeptiert. Oder hingenommen. Je nachdem. Aber wer weiß schon, wie die Lage im Dezember ist.

Hoffen wir das Beste. Stay safe everyone!

Norwegen

Hallo! Ich heiße Sabrina und wohne seit vier Jahren mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen (2 und 6 Jahre) in der Nähe von Stavanger/Norwegen.
Norwegen hat rund 5,4 Millionen Einwohner. Der Corona-Status sieht aktuell so aus (Stand 14.05.2020): 8179 Menschen sind bestätigt infiziert, 62 Menschen sind derzeit deswegen im Krankenhaus und 232 sind bereits gestorben.

In der letzten Woche hat sich einiges getan. Die Staatsministerin hat am 6. Mai eine Pressekonferenz gehalten. Die Prioritäten waren klar… An erster Stelle stehen Kinder und Jugendliche, dann Arbeitsleben und dann Veranstaltungen. Das Ergebnis: Ab 11. Mai wurden alle Schulen für Schüler der 5.-10. Klasse geöffnet.

Ab 1. Juni öffnen dann auch wieder die Restaurants (soweit noch nicht geschehen) und die Vergnügungsparks. Viele Restaurants haben in den vergangenen Wochen einen Lieferservice ohne Aufpreis angeboten. Es war aber auch möglich „Take-away“ zu bestellen und es im Restaurant “kontaktlos” abzuholen.

Ab 15. Juni dürfen wieder größere Veranstaltungen bis 200 Personen stattfinden.

Am 15. Mai soll eine Entscheidung über die Grenzöffnung getroffen werden. Da richtet sich Norwegen nach der EU. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Meine Eltern mussten ihren Oster-Urlaub bei uns absagen und auch meine Schwiegereltern durften natürlich im Mai nicht zu uns kommen. Auf beiden Seiten war die Enttäuschung groß, aber wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.

Generell ist es so, dass sich alles mehr und mehr normalisiert. Es ist schön, endlich wieder Freunde zu treffen. Auch wenn man auf die herzliche Umarmung zur Begrüßung verzichten muss. Dennoch merke ich, dass diese ganze Situation irgendwas mit mir gemacht hat. Vieles nehme ich nicht mehr als selbstverständlich hin. Wiege jetzt doppelt ab, ob ich wegen zwei Sachen wirklich einkaufen gehen muss oder ob es nicht warten kann. Bin emotionaler geworden. Nah am Wasser gebaut.

Am Sonntag, 17. Mai ist in Norwegen Nationalfeiertag. Er wird anders laufen, als in den vergangenen Jahren. Alle öffentlichen Feiern wurden abgesagt. Man darf sich zwar privat treffen, sollte aber natürlich die Hygienemaßnahmen einhalten und Abstand halten. Wenn möglich gerne draußen, soweit das Wetter es zulässt.

Bleibt gesund, passt weiterhin gut auf euch auf und liebe Grüße aus Norwegen!

Kalifornien / USA

Hi ich bin Charlotte und lebe mit meiner Familie in Cameron Park, Kalifornien.

Bei uns ist jetzt auch in zwei Wochen nicht so viel Neues passiert. Kalifornien hat so 71.000 Fälle und knapp 3.000 Tote.
Wir hier in unserer Nähe kennen niemanden, der erkrankt oder gestorben ist. Es gibt eine Ansammlung von Fällen in einem Heim für betreutes Wohnen. Dort sind leider ein paar ältere Personen verstorben.
Ansonsten ist es beim Einkaufen sehr unterschiedlich. In einigen Märkten kommt man nur mit Maske herein und in anderen vergisst man für einen Moment glatt die Corona Krise. An Lockerungen ist neu, dass kleinere Geschäfte z.B. unser kleiner Donut-Shop wieder öffnen dürfen. Aber mit den bekannten Einschränkungen wie Maske, Abstand und nur wenige Personen im Laden.
Seit heute darf man auch wieder in die Parks am See. Aber alles streng geregelt mit Abstand.  Man soll nur zum Laufen, Radeln oder Bootfahren kommen. Kein Picknick oder ähnliches.

Das Schuljahr ist quasi vorbei. Die Lehrer haben die Klassenräume/ Bänke der Kids ausgeräumt. Ich habe eine große Tüte voll mit dem persönlichen Stuff meines Sohnes nach strengem Zeitplan abgeholt. Das finde ich persönlich immer wieder sehr schade und traurig für die Kinder.

Uns persönlich geht es gut. Niemand ist krank. Schön finde ich die Öffnung der Parks.  Dann kann man auch mal wieder etwas anderes machen mit den Kindern.

Ansonsten haben wir uns relativ gut mit dem Zustand jetzt arrangiert.  Es gibt aber immer mal wieder einen Tag, an dem man bissel durchhängt. Es bedarf echt Willenskraft, jeden Tag zu strukturieren und nicht so dahinzuleben. Aber was soll ‘s. Solche Tage gehören wohl dazu.

Alles Gute für Euch!
Charlotte, CA

England

Hallo mal wieder aus England!
Nach einer Fernsehansprache von Boris dürfen wir zwar jetzt häufiger raus, aber irgendwie weiß jetzt keiner mehr, was jetzt neuerdings OK ist und was nicht. So eine wischiwaschi Rede hat da nicht geholfen.
Das ist schade, denn ich glaube kaum, dass alle sich weiterhin vorsichtig verhalten und die Ansteckungsgefahr bleibt weiterhin bestehen.
Ab 1.6. sollen Kitas und Tagesmütter wieder Betreuung anbieten und mein Mann und ich wissen nicht, was wir machen sollen: wollen wir die Vollzeit-Plätze der Kids z. B. erst wieder im Juli nutzen, müssen wir trotzdem für den Juni voll bezahlen. Ebenso, wenn wir temporär weniger Stunden Betreuungsbedarf anmelden. Andererseits wäre es eine mega Entlastung für uns als Vollberufstätige, wenn wir nicht ständig alles halbe/halbe machen müssten. Der Ältere zeigt weiterhin Anzeichen dafür, dass er die Schnauze voll hat: seine Familie wohnt in der Antarktis und auf einmal hat er 4 weitere Brüder und wir sind nicht mehr seine Eltern. Er muss dringend mal raus aus dem Haus und etwas anderes erleben, als täglich die Enten und Gänse an den Teichen im Wohngebiet zu suchen und füttern.
Wir hoffen, dass die Kita die kleinen Gruppen mit maximal 8 Kindern alters gemischt anbieten wird: Wenn dann meine Jungs mit jeweils gleichaltrigen, aber eben auch Geschwistern in einer solchen Kleingruppe sind, dann wäre wenigstens die Anzahl der Haushalte kleiner. Duschen nach der Ankunft zuhause werden wir aber so oder so machen, aber das ungute Gefühl bleibt.
Für mein mentales Wohlergehen wäre es sehr wichtig, aber die Gefahr ist nicht sehr viel weiter gebannt als vorher.
Heute war mal wieder ein Tag voller Enttäuschung auf Zeit für mich und deswegen bin ich eher geneigt, dass beide wieder zurück in die Kita gehen. Falls ich morgen Abend endlich mal wieder auch nur 30 Minuten Zeit für mich bekomme, dann sieht meine Sicht vielleicht wieder anders aus, aber hoffen wie nicht alle, dass sich das normale Leben mit seinen positiven Seiten wieder einstellt und dass wir die Chance gerade nutzen, die sonst normalen nicht so guten Seiten zu ändern?
Viele Grüße!
Anke

Niederlande

Hallo,
oder auch Hoi aus den Niederlanden! Ich, Eske, wollte Euch kurz erzählen, wie es bei uns in der Provinz Groningen so aussieht.
In Bezug auf Covid-19 ist die Lage hier im Norden zum Glück immer noch relativ ruhig, auch wenn es auch hier durchaus dramatische Krankheitsverläufe gibt. Insgesamt sind momentan hier in den gesamten Niederlanden 43.681 Personen an Corona erkrankt, 5.643 Personen sind daran gestorben.

Die letzte Woche kann man – abgesehen vom Muttertag – eigentlich überschlagen. Da lief unser Corona-Leben weiter wie schon die gesamten vorherigen Wochen, abgesehen von der Tatsache, dass eigentlich Mei-vakantie war, die Mädchen somit frei gehabt hätten und ich auch einige Tage Urlaub hatte. Das tat schon gut, nicht immer auch noch Home-Office betreiben zu müssen.

Aber jetzt zu dieser Woche: hier begann am Montag wieder die Schule, zuerst die Basisschool, also die Grundschule, die hier mit 4 Jahren beginnt. Das bedeutete, dass auch meine Mädchen, die 4 und 6 Jahre alt sind, wieder zur Schule gehen würden. Es gab genaue Verhaltensregelungen für die Eltern, die Kinder dürfen nicht mehr in die Klassen begleitet werden (besonders für die Kleinen natürlich doof) und so. Aber das ist alles ziemlich im Rahmen, die Kinder benutzen unterschiedliche Eingänge und gerade die Kleinen sind doch ziemlich abgetrennt vom Rest. Trotzdem bleibt natürlich ein sehr mulmiges Gefühl.

Aber auf jeden Fall starteten sie Montag relativ unbeeindruckt wieder in die Schule und wurden dort sehr nett von ihren Lehrerinnen empfangen. Die Große half der Kleinen morgens ein wenig und somit klappte alles gut und ich konnte um 13.55 zwei Eis-essende, ziemlich zufriedene Mädchen wieder abholen. Das Schöne ist momentan, dass die Klassen geteilt sind, die eine Gruppe Montag und Donnerstag kommt und die andere Dienstag und Freitag. Diese Tatsache kommt, glaube ich, vor allem meiner Kleineren sehr zugute, statt in einer Klasse von 26 4-Jährigen jetzt mit 13 Gleichaltrigen mit einer Lehrerin zusammen zu sein. Vor allem für etwas ruhigere Kinder ist das natürlich echt schön. Am Donnerstag fand dann der zweite Schultag statt und auch dieser verlief gut. Aber man sah eben doch kleinere Unterschiede, inwieweit die Lehrer eben bei den Kindern doch noch mal helfen oder eben auch nicht. Aber das ist wohl immer so.

Mittwoch kam dann für mich die wichtige Nachricht: Niedersachsen kippt die Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus dem Ausland! Yippieh! Endlich steht unserem Schultaschen-Kauf für die Große, dem Umzug natürlich vor allem und einfach ganz normal dem Besuch in Deutschland nichts mehr im Wege. Diese Neuigkeit war wirklich so wichtig für mich und hat die vorher doch sehr genervte Stimmung wieder etwas gebessert!

Sorgen mache ich mir, ebenso wie viele, natürlich um die kleinen Dinge des Lebens, wie die Einschulung der Großen und die Frage, ob es im nächsten Schuljahr wieder Ganztagsangebote gibt und solche Dinge. Erschreckend finde ich aber vor allem auch die Neuigkeiten über die schweren möglichen Folgen von Corona bei Kindern, über die ich mir durchaus Gedanken mache, gerade bei dem aufgenommenen Schulbetrieb hier, der irgendwann auch wieder ausgebaut werden soll.

Viele Grüsse und bleibt gesund,
Eske

Spanien

Hallo, ich bin Jana und wohne seit 12 Jahren in Spanien. Zusammen mit meinem Mann und meiner zweijährigen Tochter lebe ich in der Nähe von Barcelona.

Die offiziellen Zahlen liegen derzeit bei etwa 230.000 Infizierten und 27.500 Todesfällen (Deutschland: knapp 174.000 Infizierte und 7.900 Todesfälle).

Ich muss gestehen, dass, obwohl die Zahlen nicht so steil angestiegen sind, wie ich es vermutet hatte nachdem bei den ersten Ausflügen die Leute sehr eng beieinander waren, habe ich langsam keine Lust mehr… Ich will an den Strand und mit einem Kaffee in der Hand die Füße in den Sand stecken.

Einige haben offensichtlich nicht verstanden, warum das Ganze gemacht wurde, sondern begrüßen sich auf der Straße mit Handschlag- zur Umarmung reicht es momentan zum Glück noch nicht.

Hier hat nicht nur jedes „Bundesland“ seine eigenen Regeln, sondern die Landkreise haben sogar noch eigene. Während wir weiterhin nur unseren einstündigen Spaziergang machen können, wurde in etwa 100 km Entfernung die ersten Bars eröffnet. Da sich aber nicht an die Regeln gehalten wurde, hat man die Bars ganz schnell wieder geschlossen.

Es gibt viele, die ohne Maske (wir haben keine Maskenpflicht) auf engen Raum einkaufen oder spazieren gehen, obwohl es wieder welche zu kaufen gibt. Selbst im Supermarkt werden sie jetzt angeboten. Auch Gele und Alkohol gibt es wieder, aber keine Latexhandschuhe. Oder ich habe noch nicht den richtigen Laden gefunden. Also gehe ich momentan mit den Handschuhen vom Abwaschen einkaufen. Nicht besonders schön, aber Not macht erfinderisch!

Mein persönliches Mama-Highlight war gestern mich ausgiebig von meiner Lieblingspysiotherapeutin durchkneten zu lassen. Ich kann mich zwar heute kaum bewegen, aber es tat so Not.

 

Ich danke euch allen, die ihr euch die Zeit genommen habt, mitzumachen und bin schon gespannt auf eure nächsten Corona-Updates!

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! :-*

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