Gelassenheit
Rabenmutter 2.0 Tipps & Tricks

Mehr Gelassenheit als Mama

Meine ganz persönlichen Tipps für mehr Gelassenheit als Mama.

„Liebe Anke, du wirkst immer so gelassen als Mama – wie machst du das nur? Hast du vielleicht mal ein paar Tipps für mich?“ schrieb mir letztens mal wieder eine LÄCHELN UND WINKEN-Leserin und löste damit ein leicht beseeltes Lächeln in meinem Gesicht aus. Wie schön, dachte ich, dass ich so auf andere wirke … obwohl ich selber das Gefühl habe, ständig aus der Hose zu springen und im Prinzip grundsätzlich mit einem Puls kurz vor Schnappatmung herumzulaufen! ;) Dass ist übertrieben (zumindest ein bisschen ;) ), aber NATÜRLICH bin ich genauso wenig durchgehend eine gelassene Mutter wie alle anderen. Ich halte mich wacker, finde ich. Und ich habe in den fast 8 Jahren als Mama schon eine Menge gelernt; auch in Punkto Gelassenheit. Trotzdem gibt es Situationen, in denen ich hochgehe wie eine Bombe oder Tage, an denen mein Nervenkostüm so dünn ist, dass ich entweder nur schreien oder mich in Embryonal-Stellung vor Netflix zusammenrollen möchte. Das ist normal! Hoffe ich. :D

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Da ich aber wirklich nicht zum ersten Mal um meine persönlichen Tipps für mehr Gelassenheit gebeten wurde, bin ich jetzt doch endlich mal richtig tief in mich gegangen, habe krass ehrlich mein eigenes Verhalten reflektiert und tatsächlich mal ein paar „Kniffe“ zusammengefasst, die mir in meinen Elternalltag mit Kindern, Job und Haushalt ein bisschen mehr Gelassenheit schenken. Und die teile ich nun auch sehr gerne … also, zumindest die, die pädagogisch nicht total verwerflich sind und trotzdem verhindern, dass ich mir an besonders anstrengenden Tagen im Affekt ein One-Way-Ticket auf die Malediven buche. ;)

(Meine) 6 Tipps für mehr Gelassenheit als Mama

  1. Die Idee von Perfektion loslassen.

Gerade ganz am Anfang der Elternschaft legen viele frischgebackenen Mütter (Papis tatsächlich weniger) die eigene Latte sehr hoch, weil sie zum einen möglicherweise VOR der Geburt des ersten Kindes eine sehr klare Vorstellung von sich selbst als Super-Mama hatten und dieser nun auch in der Realität gerecht werden wollen und zum anderen, weil in der Eltern-Dimension leider gefühlt ständig ein „pädagogischer Leistungs-Vergleich“ auf einem oftmals recht hohen Level stattfindet, dem man sich vielleicht nicht sofort entziehen kann. Der Wunsch, zumindest eine fast perfekte Mutter zu sein, immer alles richtig zu machen und dem Kind nur das Allerbeste zukommen zu lassen – egal auf welcher Ebene – ehrt zwar, aber ist unmöglich zu erfüllen. Denn: Es gibt keine Perfektion in der Elternschaft, keine in der Pädagogik und auch keine unter den kleinen Mäusen selbst. Die ganze Nummer ist eine krass individuelle Kiste voller Stolpersteine und Möglichkeiten, mal eben was zu verkacken. Aber DAS IST OK! Es bedarf nämlich gar keiner Perfektion, ein Kind in Liebe großzuziehen. Wenn man das begriffen hat, wenn man weiß, dass Fehler dazugehören und nicht alles, was mal schief geht, gleich ein Beinbruch, sondern schlicht eine Erfahrung ist, aus der man lernt, DANN wird es schon deutlich leichter … und man viel gelassener das alltägliche Chaos genießen. ;)

  1. Richtig und individuell Prioritäten setzen.

Perfektion ist es also nicht, was man anstrebt, aber man muss sich wohlfühlen und das bedeutet eben auch, dass es nicht für jeden reicht, die Hausarbeit liegen zu lassen. Ich persönlich kann sehr gut durch ungeputzte Fenster sehen, bekomme aber zu viel, wenn ich zu Hause durch Krümel waten muss. Staubsaugen muss ich, ich kann mich sonst nicht entspannen. Und ich muss auch arbeiten können. Dafür koche ich nicht immer. Ich bastle echt ungern mit den Kindern, aber ich lese sehr gerne vor. Den Kinder ist es mega wichtig jeden Tag rauszugehen und das ich schlicht viel in ihrer Nähe bin. ANDEREN sind andere Sachen wichtiger. Aber wir sind halt wir, deshalb setzen wir bzw. ich die Prioritäten so, dass wir ganz individuell glücklich sind. Ich vergleiche meine Prioritäten nicht mehr mit denen anderer Familien, denn die sind eben … anders. Und das ist ok. Prioritäten brauchen wir aber, denn klar ist: Man schafft nicht alles, selbst wenn man möchte, und es ist ganz normal, dass im Grunde jeden Tag etwas „hinten runterfällt“. Egal, solange die Kinder abends sagen, dass sie einen schönen Tag hatten … und gestaubsaugt ist. ;)

  1. Nicht vergessen: Auch Eltern-Bedürfnisse zählen!

Ganz, ganz wichtig, um mehr Gelassenheit zu erlangen ist, dass man sich als Mama nicht vergisst. Gilt natürlich auch für Papis. Selbst wenn man sagt: Wir möchten unsere Kinder bedürfnisorientiert erziehen, heißt das nicht, dass die Bedürfnisse der Eltern NICHT zählen. Die zählen genauso. Allerdings sind sie ganz unterschiedlich. Manche brauchen Freizeit, Sport oder sonstige Auszeiten, andere nur ihre abendliche Stunde vor der Glotze, ohne dass jemand MAMA brüllt. Da darf man wieder keine Vergleiche ziehen. Man muss nur rausfinden, was man selbst braucht, um nicht durchzudrehen und sich das GUTEN GEWISSENS gönnen – auch das trägt enorm zu mehr Gelassenheit bei!

  1. Den Druck rausnehmen, immer (pädagogisch) wertvoll zu sein.

Dieser Punkt gehört zum Thema Perfektion loslassen, geht aber noch einen Schritt weiter. Denn selbst wenn wir wissen, dass wir nicht perfekt sind, hinterfragen wir doch ständig, was wir als Eltern tun und überlegen, ob das nun eigentlich (noch) vertretbar ist oder ob man sich dafür schlecht fühlen muss, wenn man z.B. jeden Tag den Fernseher anwirft oder den Kindern mal Fastfood vorsetzt. Ist das schon verwerflich? Sind wir dann schlechte Eltern oder faule oder doofe, weil doch überall kommuniziert wird, dass man für Kinder am besten jeden Tag frisch und gesund kochen und den Medienkonsum stark einschränken sollte? Und was weiß ich noch alles, um „pädagogisch wertvoll“ zu agieren? Fakt ist: Manchmal schaffe ich es abends nicht mehr zu kochen und dann bekommen die Kinder eben mal Mikrowellen Pommes. Wenn es nicht jeden Tag ist, ist das völlig okay für mich; für die Zwerge ja eh. Und sie dürfen auch Fernsehen. Logisch! Sonst komme ich doch zu gar nichts! Schließlich ist so eine Mami-to-Liste auch abends immer noch gut bestückt und möchte abgearbeitet werden. Also … habe ich irgendwann aufgehört, mich selbst dafür zu verurteilen, dass ich sowas mache. Ich kann nicht ständig pädagogisch wertvoll sein und super gesund kochen. Ich kanns nicht und ich muss auch nicht.

  1. Lernen, nein zu sagen.

DAS ist krass wichtig und immer noch eine der Baustellen, die ich am schlechtesten im Griff habe: Nein sagen. Vor den Kindern kann ich es, aber ich packe mir dennoch viel zu viel drauf, weil ich andere unterstützen oder ihnen etwas abnehmen möchte. Oft wird es mir dann zu viel und ich gerate ins Schleudern. Da hat niemand etwas von. Gelassenheit kann sich nur einstellen, wenn man ihr ein wenig Raum gibt … und deshalb muss man auch als sehr fürsorgliche, motivierte Super-Mum NEIN sagen. Nein, zu Ansprüchen und/oder Aufgaben, die wir gerade nicht auch noch bewältigen können. Und das ist mega ok, denn so lernen es unsere Kinder direkt mit!

  1. Ruhig mal kapitulieren.

Es gibt Dinge, die können wir nicht ändern, selbst wenn wir alles versuchen und es uns von Herzen für uns oder unsere Kinder wünschen. Z.B. das Schlaf- oder Essverhalten unserer Kleinen? JAHRE habe ich wirklich nichts ausgelassen, um die Mausemaus besser zum Schlafen zu bekommen. Ich habe wirklich ALLES (außer schreien lassen) versucht … nichts half. SIE ist ein Schlechtschläfer. Der Krümel ebenfalls über Jahre und darüber, wie die beiden essen, möchte ich gar nicht sprechen. ;) ABER es ist ok für mich, ich „kämpfe“ nicht mehr dagegen. Ich habe kapituliert. Ich kann meine Kinder nämlich nicht zwingen, zu schlafen oder durchzuschlafen, ich kann sie auch nicht zwingen, mehr Hunger zu haben und ich WILL sie nicht dazu zwingen, zu essen, was sie wirklich nicht mögen, nur weil das alle anderen machen. Seit ich das verstanden habe, lebe ich viel entspannter damit; mein Stresslevel ist rapide gesunken. Dann gehen sie eben später ins Bett und essen weniger als andere Kinder. Sie sind gesund und glücklich; dann wird’s wohl so richtig sein. So what?! :D

 

Fazit: Mir persönlich helfen diese 6 Punkte, eine gelassenere Mutter zu sein. Aber ich möchte echt nochmal betonen, dass ich das nicht immer bin. Bei weitem nicht! Nur als Beispiel: Während ich gerade daran saß, diesen Artikel hier zu schreiben, wurde ich von der Ferienbetreuung der Tochter angerufen, weil ich mein gesundes, dort negativ getestetes Kind abholen sollte. Sie hatte draußen im Feucht-kalten dreimal die Nase hochgezogen und einem Betreuer gesagt, er solle besser Abstand halten, weil sie (angeblich) noch erkältet sei. Was sie nicht war. Und zack war ich auf 180, stinksauer und definitiv im ersten Ansatz unfair zu allen Beteiligten. Ich war weit weg von „gelassen sein“ und brauchte gefühlt ewig, um runterzukommen und mir wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass wir in einer völlig irren Zeit leben, mein Kind erst 7 Jahre alt ist und die anwesenden Betreuer so wenig perfekt mit der Situation umgehen wie alle anderen auch – mich eingeschlossen. DANN konnte ich wieder gelassener reagieren. Aber auch erst dann. Das ist ok. Weil: Ich bin absolut nicht perfekt … auch nicht in Punkto Gelassenheit. :)

 

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr den Beitrag teilt! <3

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