Meine ganz schön (un)besonderen Sommerferien-Highlights
Eigentlich kann ich es kaum glauben, aber: unsere Sommerferien sind schon rum. 6 Wochen, die mir wie immer am Anfang so lang vorkamen, sind schneller verflogen, als ich gucken konnte. Normal, könnte man jetzt sagen. So ist es doch immer! Aber NORMAL ist ja nun irgendwie schon lange nichts mehr. Und so ist eben auch meine Stimmung am Ende dieser, für uns ersten 6-wöchigen Schul-Sommerferien, anders als früher … als vor Corona.
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Tatsächlich bin ich gerade etwas schwermütig. Ich habe das Gefühl, diesen 6 Wochen nicht „gerecht“ geworden zu sein, sie ausreichend genutzt zu haben, weder für die Kinder, noch für mich. Dass Wetter war so oft kacke, dass wir viel weniger Ausflüge gemacht haben, als wir uns vorgenommen hatten. Die Laune war dadurch auch mieser und die Akkus wurden nicht richtig aufgeladen, weil der ständige Regen – von der Unwetterkatastrophe mal ganz abgesehen – schlicht aufs Gemüt gedrückt hat. Verreisen wäre sicher eine Möglichkeit gewesen, aber wir haben schon früh entschieden, dass wir während der Pandemie nicht groß reisen werden. Die Entscheidung dahin fiel auch gar nicht so schwer, weil mein Körper gerade eh keine schlechten Hotelbetten vertragen würde und der Krümel vor allem im Auto blitzschnell reisekrank wird. Dennoch hatten wir mehr vor, als wir im Endeffekt umgesetzt haben und jetzt frustriert es mich. Gerade im Hinblick darauf, was uns möglicherweise im kommenden Herbst und Winter wieder erwarten wird. Ich habe ernstzunehmende Angst vor einer weiteren Runde Homeschooling, vor Quarantänen für die Kinder, aber auch schlicht keinen Bock auf noch mehr Regen, monatelanger Kälte (ich bin da was empfindlich ;)) und der frühen Dunkelheit. Ich hab keinen Bock, wieder Wochenlang frierend auf Spielplätzen zu stehen, weil die Kinder drinnen sonst durchdrehen. Und ich fürchte mich auf ätzend lange Tage in der Bude. Meine Akkus haben sich einfach von der letzten Runde noch nicht erholt … und ich gehe mal schwer davon aus, dass viele gerade in dasselbe Boot einsteigen wie ich.
Genau DESHALB schreibe ich jetzt mal meine Highlights dieser Sommerferien auf. Damit ich sie selber nochmal ganz genau sehe und dieses doofe Gefühl abschütteln kann, dass sie „nicht genug“ waren. Damit ich dann lächle, tief durchatme, meine Schultern straffe und mit gehobenem Blick in die nächste Runde Schul-Kita-Corona-Herbst/Winter-Alltag gehen kann. :D
1. Der Mann hatte frei
DAS gab‘s noch nie: Der Mann hatte doch tatsächlich – gleichzeitig mit den Kindern – ganze 6 Wochen frei. Die Zeitspanne hatte sich so ergeben, weil er zwischen zwei Jobs stand, aber dass es dann auch noch perfekt in die Ferien der Kinder fiel, war schon ein echt krasser Glücksfall. Denn so konnten wir Familienleben und -alltag einmal völlig entzerrt erleben. Eine immense Wohltat nach 1,5 Jahren gemeinsamem Homeoffice mit Kindern, die uns wirklich nochmal neu zusammengeschweißt hat. <3
2. KEIN Homeschooling
Ich weiß, ich hatte eigentlich noch Glück, dass die Mausemaus „nur“ eine Erstklässlerin war in diesem krassen, letzten Corona-Schuljahr, aber ganz ehrlich: das möchte ich bitte nicht nochmal machen müssen. Ich bin keine Lehrerin und mein Kind ist mein Kind und nicht meine Schülerin. Ja, ich habe ihr lesen beigebracht und ein bisschen rechnen und wir werden beide den Rest unseres Lebens stolz darauf sein, dass gemeistert zu haben. ABER wir haben uns auch sehr viel angebrüllt und sicher Narben in unserer Beziehung aus diesen Monaten davongetragen, die einfach nicht hätten sein müssen. Deshalb haben wir beide NULL BOCK gehabt, auch nur irgendwas in Sachen Schule während der Ferien zu unternehmen. Wir haben NICHTS gemacht, obwohl „dranbleiben“ sicher wichtig gewesen wäre. Wichtiger war mir aber, dass wir zur Ruhe kommen. Und nun hoffe ich einfach, dass die Lücken im kommenden Schuljahr von echten Lehrern geschlossen werden können.
3. Impfung fertig
In der ersten Ferienwoche, als der Krümel noch in die Kita und die Mausemaus in die Ferienbetreuung gehen konnten, bekamen der Mann und ich unsere zweiten Impfungen. Himmel, haben wir uns gefreut und tun es noch, denn eigentlich sollte es die erst etwas später geben. So aber, hatten wir in der Mitte der Ferien schon unseren vollen Schutz und das hat eine große Last von unseren Schultern genommen. <3
4. Schwimmkurs/ Seepferdchen
In Köln einen Schwimmkurs zu ergattern ist immer schwer, ganz egal, wann man ihn machen möchte. Aber schafft man es sogar in einen Ferien-Crash-Kurs, feiert man das wie einen 6er im Lotto … und das haben wir getan! :D Zwei Wochen lang ist der Mann jeden Morgen mit der Mausemaus ins Schwimmbad gedackelt, damit sie im Wasser sicherer wird. Und vom Spaßfaktor fürs Kind mal abgesehen, stand sie am letzten Tag sogar mit dem Seepferdchen in der Hand vor uns, womit niemand gerechnet hatte, weil es nicht mal der Seepferdchen-Kurs, sondern eine Vorstufe war. Möglicherweise bin ich fast geplatzt vor Stolz. Und möglicherweise gehört diese kleine Wasserratte einfach in einen Schwimmverein, weil sie keinen anderen Sport so sehr liebt wie schwimmen. Wir werden uns da mal schlau machen. Und sind krass dankbar, dass es in diesen Sommerferien so wunderbar geklappt hat!
5. Freunde (wieder-)treffen
„Ihr wollt nicht verreisen? Aber was macht ihr dann?“ wurde ich am Anfang der Sommerferien oft gefragt und antwortete immer: Freunde treffen! Nichts habe ich im Lockdown mehr vermisst, als wirklich regelmäßig Zeit mit netten Menschen zu verbringen. Mit ihnen zu lachen, sie in den Arm zu nehmen, Ausflüge zu machen und bei schlechtem Wetter mit ihnen am Kaffeetisch zu sitzen, während die Kinder Spielzimmer auseinandernehmen. Und all das haben wir in diesen Ferien gemacht. Viel sogar. Gut, Ausflüge eigentlich weniger als geplant, ABER dennoch haben wir so gut wie jeden Tag mit unseren großen und kleinen Freunden die Zeit genossen – so unbeschwert wie schon lange nicht mehr. Mir hat das unglaublich gutgetan und den Kindern genauso, denn ihre Bindungen untereinander hatten schließlich auch gelitten. Nun sind sie wieder fest und sicher – alte wie neue. :D
6. Papa-Tochter-Kurzurlaub
Aus den oben bereits genannten Gründen stand eigentlich selbst ein Kurzurlaub für die komplette Familie von vorneherein nicht auf dem Plan, aber der Mann wünschte sich eine kleine Auszeit für die Mausemaus und sich. Ein Papa-Tochter-Urlaub … mit zwei Übernachtungen im Hotel, mit Pool auf dem Dach und dem Meer in der Nähe. Und genau das hat er für sich und die Mausemaus auch geplant. Verraten haben wir es ihr erst wenige Tage vorher, um sie nicht jeck zu machen vor Vorfreude. Und dann sind die beiden einfach losgefahren und haben diese ganz besondere Zeit mega genossen. Ich bin sicher, beide werden sich ewig daran erinnern; an einen kleinen Urlaub nur für sie zwei. Ein wundervoller Gedanke. Ich bin mega froh, dass das geklappt hat und auch, dass der Krümel es voll ok fand. „Wir fahren mit, wenn der Virus weg ist und ich nicht mehr immer kotzen muss. DANN fahren wir mit ans Meer!“ hat er gesagt, als ich ihn fragte, ob er traurig ist. War er aber echt nicht und so haben wir auch unsere Zeit nur zu zweit genossen.
7. Nur-der-Papa-Kurzurlaub
In der letzten Sommerferien-Woche ist der Mann dann nochmal alleine los; er hat sein Rennrad eingepackt, sich ins Auto gesetzt und ist nach Italien gefahren. Ohne Frau und ohne Kinder. Um einmal nur für sich zu sein, ganz viel radzufahren … und abends anzurufen und zu sagen, dass er uns wie Sau vermisst. :D Ich bin unheimlich froh, dass er das noch gemacht hat, weil wir nicht wissen, wann er nochmal so viel freie Zeit haben wird und weil auch seine Akkus dringend aufgeladen werden mussten. Ich gönne es ihm von Herzen … und bin sehr froh, dass ich nicht mit radfahren musste. ;)
So, mir geht’s schon besser. :D Wenn ich mir das so anschaue, hatten wir doch alles, was wir brauchten, um rückblickend eine schöne Zeit gehabt zu haben. Es gab kaum Streit, kaum Stress, aber dafür viel Lachen und Liebe. Was will man mehr??? Und wenn wir jetzt noch das Glück haben, dass uns vielleicht sogar ein mega toller Spätsommer gegönnt wird, der uns doch noch einmal Sonnen-Kraft tanken lässt und uns ein paar zusätzliche nackte-Füße-im-Sand-Momente schenkt, kann der Herbst mit all seinen (für mich persönlich echt nervigen) Tücken ruhig kommen. Ich bin für alles bereit … außer fürs Homeschooling. ;)
PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr den Beitrag teilt :-*
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Ein Kommentar für “Sommerferien 2021 – meine Highlights”