Ganz ehrlich, ich kann mich gar nicht so genau erinnern, wann es anfing … ob es direkt nach der Geburt der Mausemaus war, dass irgendwo in mir ein Schalter umgelegt wurde oder ob sich die Veränderung „anschlich“, als würde man einen Dimmer langsam aufdrehen und deshalb gar nicht merken, dass man plötzlich in gleißendem Licht steht. Und mit diesem Licht mein ich eigentlich den Stress, den Druck, diese blöde, nervige Stimme in mir, die mir seit ich Mutter bin ständig zuflüstert, dass ich nicht genug mache, dass ich mehr schaffen kann, wenn ich mich nur anstrenge, weil ich eine taffe Mama bin und damit Multitasking- und krass Leistungsfähig bin und dazu noch (meist gezwungenermaßen) mega schnell! Ich merke allerdings gerade, dass diese Stimme in mir zu laut geworden ist und deshalb gibt’s jetzt einen Reminder an: ICH MACHE GENUG! Und weil ich weiß, dass es unheimlich vielen anderen Müttern genauso geht wie mir, sie ständig das Gefühl haben, zu wenig zu schaffen, ja, sogar zu versagen, gibt’s diesen Reminder nicht nur für mich, sondern auch für euch: IHR MACHT GENUG! <3
Reminder: Wir machen genug!
Ja, ich finds irgendwie cool, mich ein bisschen als Supermum zu sehen. Stimmt ja auch, dass ich jeden Tag unglaublich viel stemme, genauso wie all die anderen Mamis auch, die wie ich dieses „Super“ vor ihrem Titel verdienen und auch tragen sollten. Weil wir nämlich super SIND! Wir rocken jeden Tag die Elternschaft mit all ihren Ups and Downs und wuppen gleichzeitig unsere Jobs, den Haushalt und unsere Beziehungen. Wir managen seit 1,5 Jahren all das sogar während um uns herum eine Pandemie tobt. Und stehen trotzdem immer noch jeden Morgen auf, nach viel zu wenig Schlaf, um dort weiterzumachen, wo wir am Abend zuvor völlig übermüdet aufgehört haben. Wir SIND Supermums! Allerdings haben viele von uns – und da gehöre ich leider zu – in den letzten Monaten und Jahren vielleicht vergessen, dass sogar die echte Superhelden wie Superman, Batman oder Wonderwoman Grenzen haben, Pausen machen und manchmal scheitern oder bei irgendwas Hilfe brauchen. Und das ist absolut normal und wird von niemand negativ bewertet. Nur wenn wir Mütter uns mal hinsetzen, am helllichten Tag eine Folge gucken oder die Kinder trotz Sonnenschein einen Nachmittag vor der Glotze parken, weil WIR keinen Bock auf Spielplatz oder Playdate haben, fühlen wir uns mies, weil wir diese Zeit doch schließlich sinnvoller nutzen könnten … und auch sollten, so flüstert uns diese nervige Stimme jedenfalls dann zu und zieht möglicherweise direkt Beispiele von anderen Müttern heran, die angeblich alles besser, schneller und dabei noch glücklicher hinbekommen als wir selbst.
DAS IST DOCH KACKE!
Ich merke, dass es mir zu viel wird. Ich merke, dass ich mich einer Grenze nähere, die ich lieber nicht überschreiten sollte. Ich merke gleichzeitig, dass es mir schwerfällt, stehenzubleiben und einfach mal stolz zu sein auf mich … auf all das, was ich jeden Tag schaffe, was ich in den letzten Monaten und Jahren geschafft habe. Und ich merke, wie sich direkt dieses schlechte Mutti-Gewissen auf den Weg macht, wenn ich auch nur daran denke, etwas weniger oder sogar GARNICHT zu machen, mal einen Gang runterzuschalten und damit dann vielleicht meinen eigenen, durch unterschiedliche Faktoren viel zu hoch gewordenen Ansprüchen an mich selbst, nicht mehr gerecht zu werden. Deshalb:
Ich brauche einen Reminder. Ihr auch?
Ab jetzt hängen folgende Sätze an meinem Kühlschrank. Für mich, als Reminder, wann immer ich sie brauche:
> Ich mache das toll!
> Ich mache genug!
> Ich darf das jetzt mal liegen lassen!
> Ich habe mir jede Pause verdient, die ich einrichten kann!
Falls es euch so geht wie mir, sei es auch nur manchmal, braucht ihr diesen Reminder vielleicht auch. Schreibt euch die Sätze ab, hängt sie euch auf. Egal wohin, nur so, dass ihr sie sehen könnt. Und dann atmet durch … und setzt euch endlich mal auf die Couch, anstatt einkaufen zu gehen, die Kinder zu bespaßen, E-Mails zu checken, Unkraut zu zupfen oder WAS AUCH IMMER AUF EURER TO DO LISTE STEHT … setzt auch am helllichten Tag hin … mit Chips und Schokolade und schaut euch ne Folge auf dem Handy an, während die Kinder über die Glotze beschallt werden oder kneten oder in der Betreuung sind. Nehmt euch einen Moment für euch, ohne schlechtes Gewissen, weil ihr es verdient habt. Weil: WIR MACHEN GENUG!!!
PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr den Beitrag teilt!
…und den Artikel lese ich während die frisch gewaschene Wäsche im Korb auf dem Balkon wartet und ich mich eigentlich nur kurz bei einer Freundin über meine dreijährige beschweren wollte. Die ich momentan einfach nur ätzend finde, der man nichts recht machen kann und sie fucking ALLES ALLEINE machen will. Man! Für heute bin ich durch…. trotzdem auf dem Spielplatz, der Mann hat der Oma beim Handwerken geholfen und ich halt so die Kids. Gut den Haushalt haben wir zusammen gemacht, machen wir aber immer. Diese ganzen Widerworte und “ich KANN DAS ALLEINE!!!” Den ganzen Tag……..ich mach mal Wäsche weiter….❤️