Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Alwine erzählt

Die Geburt von unserem Sohn sollte sich an eine recht komplikationslose Schwangerschaft anschließen (Ödeme und Sommer passen eben nicht gut zusammen, aber sonst alles “normal”).

Gerne hätte ich zu Hause entbunden, weil ich “drinnen” (innerhalb der Klinik) zu viel gesehen habe. Mein Mann jedoch hat “draußen” (Rettungsdienst) zu viel gesehen und das kam für ihn gar nicht in Frage, weil er echt Angst hatte. Und der Kompromiss: in die Klinik, in der die Kinderklinik ist und ambulant bleiben. Das stand für mich fest.

Und dann kam der ET und ging. Der Bauch war riesig, das Kind schon recht groß, aber symmetrisch groß und gut versorgt. Also habe ich alles das gemacht, was helfen soll. Laufen, Laufen, Laufen, Treppen, warm baden, …

Dann wurde versucht das Kind per Eipollösung zum losmarschieren zu überreden. Aber nix.

ET+10 war dann der Tag an dem es hieß, ich solle jetzt da bleiben (nachdem ich schon einmal mit Sack und Pack in der Klinik stand und der leitende Oberarzt entschied ich könnte noch einmal gehen) zur Einleitung, damit wir keine Schulterdystokie riskieren (wie gesagt, das Kind war schon recht groß).
Nur hieß es dann, ich bleibe da, einleiten wird aber nichts weil zu viele Frauen in der Betreuung sind. Kam für mich nicht in Frage. Ich bleibe nicht in der Klinik, ohne das etwas passiert.
Also habe ich dann spontan die Klinik gewechselt. Und dort mit Cytotec begonnen. Ich hatte wundervolle Wehen daraufhin (auf dem CTG), aber keine einzige effektive, musste eine einzige mal veratmen.

Da ich B-Streptokokken habe, musste ich mit Beginn der Wehen auch mit Antibiotika anfangen.

Ich war die überwiegende Zeit alleine, weil ja Corona war. Tagsüber hatte ich dank Cytotec gute Wehen (also immer noch laut CTG) und abends Stillstand.

An Tag drei war ich echt durch, durfte inoffiziell mit meinem Mann mal die Klinik verlassen und mit unseren Hunden eine Runde laufen.
Ich hatte schon das Gefühl irgendwas ist anders und habe eine Unterlage mit ins Auto genommen.
Zurück in der Klinik ist bei der Untersuchung des Muttermund die Fruchtblase geplatzt. Und neue Hoffnung: jetzt geht’s bestimmt los.

In der Nacht wieder Stillstand. Leider mit steigenden Infektwerten trotz Antibiotika.

Also haben wir uns an Tag vier der Einleitung (dann auch mal mit Prostaglandingel) und am Abend für einen Kaiserschnitt entschieden, weil die Infektparameter sprunghaft anstiegen und wir unser Kind nicht gefährden wollten.

Gesagt, getan. Es hat viele Anläufe gebraucht mir die Spinale zu stechen, während mein Mann ohne Info in der Umkleide saß.
Das Kind musste dann per Saugglocke und massiv Druck auf meinen Oberbauch aus dem Schnitt gepresst werden, weil er so fest saß im Becken.
Ganz dunkelblau war er und hat erstmal nicht geatmet (ca. 1 – 1½ Minuten) und meldete sich natürlich nicht.
Bei mir stieg die Narkose auf, so dass ich nicht zu meinem Sohn in den Kreißsaal durfte, sondern in den Aufwachraum musste, damit ich nicht aufhöre zu atmen (ACHTUNG: das ist nicht die Regel, ich bin extrem empfindlich auf jedes Medikament und habe mit so etwas gerechnet).
Ganz schief war unser Sohn vor lauter eingequetscht sein. Hatte so viel Fruchtwasser geschluckt, dass er die 24h so viel gebrochen hat.
Trinken konnte er auch nicht. Wir haben ihn lange mit abgepumpter Milch über eine an den Finger geklebte Sonde gefüttert. Aber im Endeffekt habe ich es nach einiger Zeit geschafft ihn zu stillen.

Ich fühle mich ein bisschen betrogen um eine schöne Geburt und bin auch wütend, dass ich das nicht haben durfte. Gleichzeitig es war die absolut richtige Entscheidung den kleinen zu holen! Ich würde es wieder so entscheiden, nur früher.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Alwine geschrieben :)

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