Guten Morgen Ritual
Rabenmutter 2.0

Unser „Guten-Morgen“-Ritual – mit 2 Schulkindern

Da es nun schon wieder drei Jahre her ist, dass ich hier mal unser „Guten-Morgen“-Ritual aufgeschrieben und geteilt habe, dachte ich, es ist an der Zeit für eine Aktualisierung sozusagen. Mittlerweile haben wir morgens wenigstens nur noch ein Ziel – die Grundschule – und ich muss nicht mehr zusätzlich in einen anderen Stadtteil kurven, um dort ein Kind in die Kita zu bringen. Ganz ehrlich: Das ist schon eine enorme Erleichterung. Allerdings muss ich gestehen, dass wir alle die Uhrzeit hassen. Echt jetzt. So ganz grundsätzlich. Niemand in unserer Familie ist ein „früher Vogel“ – zumindest nicht freiwillig. ICH stehe fast eine Stunde vor allen anderen auf, damit ich in Ruhe duschen gehen kann; ganz einfach, weil meine Laune sonst noch schlechter wäre UND ich später meist nicht mehr dazu käme. Aber fröhlich stimmt mich das trotzdem nicht. Genauso wenig der Umstand, dass ich anschließend eigentlich nur angemotzt werde von den lieben Kleinen, was ich voll verstehe … trotzdem lässt es mein Mama-Herz natürlich nicht hüpfen. Ihr wisst, was ich meine. ;)

Du hast keine Lust oder Zeit, zu lesen? Dann scrolle einfach bis zum Ende des Textes runter und hör dir den PODCAST an!  

Naja, egal. Es ist wie es ist und es ist überall ähnlich. Bei uns ist es so:

Unser aktuelles „Guten-Morgen“-Ritual – mit 2 Schulkindern

  1. Mein Wecker klingelt um 6:15 Uhr.
  2. Ich fahre völlig verpennt hoch, denn dank nächtlicher Wechseljahres-Hitzewallungen habe ich mitten in der Nacht mal wieder ne Stunde wach-gelegen und so vor mich hin-geglüht … die Stunde fehlt mir jetzt natürlich.
  3. Ich schlurfe in die Küche, um die Katzen zu füttern, die (der Stimmlage nach zu urteilen) innerhalb der nächsten 15 Sekunden einen schrecklichen Hungertod sterben, WENN ICH OLLER DOSENÖFFNER NICHT ENDLICH IN DIE PUSCHEN KOMME UND SERVIERE!!!!
  4. Ich schlurfe weiter ins Bad, um meine Me-Time des Tages einzuläuten.
  5. Erstmal Zahn-Knirsch-Schiene raus und das Mombie-Gesicht im Spiegel bewundern. Wow, einfach wow.
  6. Auf dem Klo sitzend die Zähne putzen – ich bin einfach ne EINS-PLUS in Sachen Zeitmanagement!!!
  7. Kurz vom Handy ablenken lassen und auf Instagram Nachrichten beantworten.
  8. Ab unter die Dusche mit dem schläfrigen Hintern.
  9. Nach dem Duschen schalte ich mein aktuelles Hörbuch ein und mache mich fertig.
  10. Um 7:00 Uhr verlasse ich das Bad und wecke den Mann.
  11. Er ist genauso begeistert vom Aufstehen wie ich, schleppt sich grummelnd in die Küche und setzt Kaffee auf.
  12. Während er unter die Dusche geht, wecke ich die Kinder. Das erste Mal.
  13. Ich fülle in der Küche die Brotdosen und Trinkflaschen der Kids.
  14. Ich unterbreche diese Aufgabe 2 x, um die Kinder erneut zu wecken.
  15. Das Söhnchen steht auf, verkündet, dass er NICHT in die Schule gehen wird und rollt sich auf der Couch zusammen.
  16. Die doofe Mama erklärt wie jeden Morgen, was Schulpflicht bedeutet UND dass er garantiert wie jeden Tag NACH der Schule sagen wird: Ich hatte echt Spaß, Mama.
  17. Er schüttelt den Kopf, zieht eine Schnute und weigert sich, sich anzuziehen.
  18. Ich mache erstmal die Brotdosen fertig und brülle gleichzeitig der Tochter rüber, dass sie keine Zeit zum Frühstücken haben wird.
  19. Die Tochter steht auf und schenkt mir einen Blick, der noch schlechtere Laune als beim Söhnchen verkündet.
  20. Sie schenkt mir ein Grummeln, schlurft zum Bad, öffnet die Tür und flötet: „Guten Morgen, Papa!“
  21. Ich frage mich, wie jeden Morgen seit JAAAAAAAAHREN, warum Papa das Geflöte bekommt und ich die schlechte Laune.
  22. Ich bin überhaupt nicht beleidigt. DU BIST BELEIDIGT!!!
  23. Das Söhnchen zieht sich an.
  24. Die Tochter zieht sich an. In Zeitlupe.
  25. Ich frage mich, wie man sich so langsam bewegen kann, ohne das ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum besteht.
  26. Ich erkläre, dass sie WIRKLICH nicht mehr frühstücken kann.
  27. Sie macht sich Müsli.
  28. Ich atme ein, ich atme aus.
  29. Während das Müsli „zieht“ macht sie sich die Haare.
  30. Ich mache dem Söhnchen die Haare.
  31. Die Kinder packen ihre Brotdosen in den Schulranzen.
  32. Ich decke den Tisch und fülle meinen Kaffee in einen Thermobecher. (Ich werde ihn eh erst auf dem Rückweg von der Schule trinken können; vorher schaffe ich es nie.)
  33. Beide Kinder essen ihre jeweilige Kleinigkeit.
  34. Ich bekomme Puls beim Blick auf die Uhr – noch vier Minuten bis zum „Abflug“ (7:50 Uhr), sonst schaffen wir es nicht pünktlich zur Schule.
  35. Ich scheuche die Kinder ins Bad zum Zähne putzen und kurz durchs Gesicht waschen. Muss reichen.
  36. Ich putze Zähne nach.
  37. Der Mann hilft beiden Kindern beim Jacke- und Schuhe anziehen, weil sie sonst in der Bewegung erstarren, während sie irgendwas erzählen. Reden und anziehen gleichzeitig GEHT NÄMLICH NICHT!!!
  38. Ich schnappe mir meinen Kaffee und schiebe die Kinder raus. Dabei murmel ich mein tägliches „Guten Morgen“-Mantra: Verdammte Hacke, wir sind schon wieder zu spät! VERDAMMTE HACKE, WIR SIND SCHON WIEDER ZU SPÄT!
  39. Der Mann räumt noch den Tisch ab und geht zur Arbeit.

Hach, was soll ich sagen: Es ist so schön. Ich LIEBE unser Morgen-Ritual. ;) Zwischendurch gibt es noch die Variation, dass man etwas vergisst und nochmal zurückmuss ODER das jemand so sehr keinen Bock auf Schule hat, dass Tränen fließen. Regen mag ich auch doll, denn dann müssen noch ausreichend Schirme gefunden und ggf. die Schuhe gewechselt werden.
Was mir aber tatsächlich ein bisschen hilft, ist der Gedanke, dass es in so ziemlich jeder Familie so oder sehr ähnlich abläuft und wirklich niemand Freude daran hat. Ich entnehme das den abgekämpften Gesichtsausdrücken der anderen Eltern, die mir dann morgens an der Schule begegnen. Geteiltes Leid ist halbes Leid, richtig?! :D

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt :-*

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Ein Kommentar für “Unser „Guten-Morgen“-Ritual – mit 2 Schulkindern

  1. Vielen Dank, ich hab mich schlapp gelacht! Ich wusste nicht, dass es in anderen Familien so ähnlich ablaufen kann. Vor allem das Erstarren beim Erzählen 😂😂😂 LG Kerstin