Schnee in Köln
Geschwister-/Krümel-Chroniken

Geschwister-Chroniken: Teil 52

Was ein Start ins Jahr das war. So viele Ups and Downs direkt zu Anfang. Man kann nur gespannt sein, wie es weitergeht, aber der Januar hat echt vorgelegt. Bei uns ging es auch abwechslungsreich los, bei mir stressig, bei den Kindern zum Teil mit langen Gesichtern, weil sie sehr gerne deutlich mehr Ferien gehabt hätten und der viele Regen auch bei ihnen auf die Stimmung geschlagen hat … bis der Regen zu Schnee wurde!

Du hast keine Lust oder Zeit, zu lesen? Dann scrolle einfach bis zum Ende des Textes runter und hör dir den PODCAST an!  

SÖHNCHEN-STATUS:

7 JAHRE, 4 Monate
Nachdem der Krümel ja nun die ersten richtigen Ferien hatte – also SCHULferien – wissen wir: Er kommt danach nur schwer und langsam wieder in den Tritt. Ich weiß gar nicht, ob es an der Tageszeit liegt, zu der Schule nun mal beginnt, oder am Gesamtkonzept. Jedenfalls hatte er wirklich keinen Bock darauf, wieder hinzugehen. Jeder Montag war eine Qual und das finde ich so doll schade, weil er immer so glücklich mit dem Tag ist, wenn ich ihn abhole. Es geht ihm also durchaus gut in der Schule, er hat viele Freunde und kommt mit dem Stoff auch super klar (obwohl wir eigentlich immer etwas nacharbeiten müssen, was aber nicht am Können, sondern an seinem persönlichen Arbeitstempo liegt)- dennoch hält sich seine Motivation ganz arg in Grenzen.
Von dem schulischen „Schwung ist Mangelware“-Thema abgesehen läufts aber echt rund beim kleinen Floh. MÖGLICHERWEISE ist es meinem Mini-Me schlicht zu kalt für alles in dieser Jahreszeit und er ist eigentlich mehr so Typ Winterschlaf, wie die Mama eben. Wir wissen es dann im Frühling. ;)

TOCHTER-STATUS:

10 JAHRE, 3 Monate
Die Tochter erzählt selbst: „Mein letzter Monat war schön. Ich hätte lieber länger Ferien gehabt. Aber als es dann geschneit hat, hab ich mich mega gefreut. Dann sind wir nämlich mit Freunden direkt zum Rodeln gegangen … mitten in Köln. Ich glaube, so viel Schnee gabs hier noch nie in meinem Leben. Fast meine ganze Schule war im Park zum Schlittenfahren. Es hat so viel Spaß gemacht. Bis ich dann gegen einen Baum gefahren bin. Und zwar volle Pulle. Ich hab mir aber nur einen kleinen blauen Fleck geholt, sonst nichts.
In der Schule haben wir ein neues Thema angefangen: die 17 Ziele. Das sind Ziele, die unsere Umwelt verbessern sollen. Wir recherchieren ganz viel und arbeiten in Teams an den Zielen. So, das wars von mir für heute!“

MAMA-STATUS:

So alles in Allem: Wie wahrscheinlich auch mein Sohn, bin ich halb im Winterschlaf. Ich muss eigentlich echt durchziehen, hab super viel auf dem Zettel und immer zu wenig Zeit für alles. Im Dezember hatte ich versucht, etwas abzugeben sozusagen bzw. mir Unterstützung in einem Jobbereich zu holen, aber das hat nicht so geklappt, wie ich gehofft hatte und so hab ich mich doch dagegen entschieden.
Ich hab ein Großprojekt gestartet, dass gut anläuft, aber halt echt Zeit frisst. Ich wünschte wirklich, ich könnte einfach irgendwo mehr Stunden für den Tag buchen … so wie zusätzlichen Speicherplatz in der Cloud. Gerne direkt als Abo. Das wäre doch mal was.
Da sich da aber ja wahrscheinlich nichts tun wird, versuche ich, mich noch besser zu strukturieren und endlich mal Mut zur Lücke zu finden. Es fällt mir so unglaublich schwer, mir selber einzugestehen, dass ich schlicht nicht alles schaffen kann, was ich gerne möchte … WIESO FÄLLT MIR DAS NUR SO SCHWER!!! Ich weiß das schließlich, würde es auch jedem anderen raten, nur ich selber überschreite dennoch ständig meine eigenen Kraftgrenzen. Vielleicht bin ich einfach nicht sehr clever. ;)

Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und schreibe es auf: Aktuell verstehen sich die beiden Granaten echt gut, es gibt zwar Gezicke, aber gefühlt weniger Streit als noch vor ein paar Wochen und zusätzlich scheinen wir sehr gut darauf zu reagieren, dass wir fast keine Kitaviren mehr abbekommen. DAS liebe ich echt ganz doll!

Was ich auch ganz doll liebe – und die Kinder wahrscheinlich noch mehr – sind die besonderen Wintererinnerungen, die diesen Januar geschaffen wurden, denn es lag tatsächlich mal ein paar Tage Schnee in Köln. Ich bin immer unsicher, ob andere verstehen, WIE besonders das hier ist, deshalb sage ich mal so: In dieser Form gabs das nicht, seit die Kids auf der Welt sind; für beide war es das erste Mal richtig Schnee in ihrer Stadt. Und das war schon sehr toll, auch wenn ich erstmal Witze darüber gemacht habe, weil es natürlich (gemessen an anderen Regionen) nicht so viel war. Aber wir waren einfach mal 4 Tage lang in Folge rodeln in einem Park ganz in unserer Nähe. Wir haben unseren Schlitten durch die City getragen und Schulfreunde am „Hang“ getroffen, uns blaue Flecken geholt (echt alle) und den Winter gefeiert, obwohl vor allem der Krümel und ich eigentlich gar nicht so Winter-Fans sind. Dennoch wussten wir es super zu schätzen. Daher war der Schnee hier ganz klar das Highlight des Monats und wird garantiert Wurzeln schlagen in den Erinnerungen der Kinder. Hach, ich finde diesen Gedanken super schön. Wirklich ganz arg.

In MEINE Erinnerungen ebenfalls eingehen wird bestimmt, dass der Krümel neuerdings die Augen rollt … ÜBER MICH! Beim ersten Mal dachte ich, ich sehe nicht richtig und hätte fast gelacht. Aber ich habe dann doch noch rechtzeitig zu zumindest etwas mütterlichen Strenge zurückgefunden, denn – ich schwöre – ich war im recht und er nicht und ich mag es nicht so sehr, wenn die Kinder ERNSTHAFT die Augen über mich rollen, wenn ich gerade schimpfe oder so.

Wegen der ursprünglichen Sache habe ich dann jedenfalls eine kleine „Sanktion“ ausgesprochen und sofort wurde mir mal wieder sehr klar, wie unterschiedlich die Geschwister gestrickt sind. Während die Mausemaus ja wirklich immer mit mir diskutiert, sich schrecklich ungerecht behandelt fühlt und auch doll sauer wird, wenn irgendwas mal eine Konsequenz für sie hat … reagiert der Krümel einfach mit Akzeptanz. So krass! Und er hält sich dann von sich aus an die „Strafe“ (ich setz das immer in Gänsefüßchen, weil ich da echt nie viel mache und leider oft schnell einknicke), erinnert mich sogar noch daran. Ich kann gar nicht sagen, wie entspannend ich das finde! :D

Ich schreibe das wahrscheinlich oft, aber ich finde es halt auch echt immer wieder unglaublich spannend zu sehen, wie komplett unterschiedlich die beiden sind und reagieren, wie starke Charaktere sie sind und wie unfassbar ich sie für ihre Besonderheiten liebe … sogar für die, die mir im Alltag den letzten Nerv rauben. Ich wünsche mir sehr, dass das immer so sein wird. <3

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Ein Kommentar für “Geschwister-Chroniken: Teil 52

  1. Liebe Anke, ich folge dir schon länger auf Instagram und liebe deine Reels. Jetzt habe ich deinen Blog entdeckt und freu mich über die vielen Texte, die ich jetzt lesen kann :-)
    In den letzten Wochen hatte ich viele Frustmomente, in denen ich mich vom Familienalltag überfordert und genervt gefühlt habe. Deine Texte haben mich motiviert den Alltag wieder mit mehr Humor zu sehen, zu reflektieren und meine Gedanken aufzuschreiben. Die Idee der monatlichen Status-Chronik werde ich übernehmen. Danke für die Inspiration und dafür, dass du zeigst, dass der Alltag nicht so schwer sein muss, wie er sich manchmal anfühlt.
    Liebe Grüße
    Anja