Chroniken 15
Geschwister-/Krümel-Chroniken

Geschwister-Chroniken: Teil 15

Die letzte Ausgabe der Geschwister-Chroniken im Jahr 2020. Man, war das eine wilde Tour. Und MAN bin ich froh, wenns vorbei ist. Aber die Kinder, die genießen die letzten Tage des Jahres nochmal richtig, denn sie freuen sich einfach nur wahnsinnig auf den Weihnachtsrummel und die Geschenke. Und ich freue mich mit ihnen. <3

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SÖHNCHEN-STATUS:

4 JAHRE, 3 Monate
Seit fast einer Woche geht der kleine Mann nun nicht mehr in die Kita wegen dem neuen, harten Lockdown und wie während der ersten Runde auch … fehlt ihm nichts. Ich beneide ihn ein bisschen, muss ich gestehen, denn er ist so wunderbar rundum glücklich damit, dass seine drei liebsten Menschen – und natürlich auch die Kätzchen – endlich wieder 24/7 in seiner Nähe weilen. Er liebt das schlicht total und fragt eigentlich wirklich so gut wie nie, ob wir uns nicht doch mal mit jemandem verabreden können. Stattdessen konzentriert er sich zu 100% darauf, mir eine Frikadelle an den Kopf zu quasseln. Ich weiß, ich sage das immer: ABER ES WIRD JEDEN MONAT NOCH MEHR!!! Er redet ohne Punkt und Komma, denkt sich ganze Geschichten aus, stellt die wildesten Fragen, hört dann aber wenigstens echt zu, wenn ich antworte. Letzteres finde ich richtig toll, denn das kenne ich nicht von allen meinen Kindern. ;)
Schon etwas länger nennt er sich selbst einen Technik-Freak und diese Ambition wird Zusehens stärker. Er baut und schraubt so irre gerne, dass wir auch die Weihnachtsgeschenke ein bisschen danach ausgerichtet haben. Falls jemals echt die Schnullerfee kommen sollte, bekommt er sogar einen echten Roboter (liegt schon in meinem Schrank), den wir dann mit ihm gemeinsam zusammenbauen. Ja, das ist eigentlich für deutlich ältere Kinder. Aber wir sind absolut sicher, dass es ihn begeistern wird, denn dann weiß er, wie der Roboter funktioniert … und baut vielleicht nichts davon wieder auseinander. Vielleicht aber doch. ;)
Und ja, der Schnuller ist tatsächlich immer noch da. Aber nur im Bett. Also zum Einschlafen und zwischendurch kurz in der Nacht. Begeistert bin ich nicht, aber der letzte Versuch, ihn davon zu trennen hat mein Muttiherz fast brechen lassen. Also habe ich mich mit der Schnullerfee darauf geeinigt, dass er nur noch im Bett und da auch nur kurz zum Einsatz kommen darf und dafür noch ein paar Wochen bleibt. So fanden und finden wir es alle ok. :)

TOCHTER-STATUS:

7 JAHRE, 2 Monate
Meinem kleinen Mädchen fehlen ihre Freunde und Freundinnen. Wir versuchen durchaus, ab und an ein Kind zu treffen – soweit wir es vertreten können – aber ihr fehlt tatsächlich einfach der tägliche Umgang mit mehr Kids in ihrem Alter. Schon morgens fragt sie mich, mit wem wir denn heute verabredet sind … und das jeden Tag. Die Schule vermisst sie aber nicht. War ja klar. ;)
Ich bin so froh, dass sie zumindest ihren Bruder hat, obwohl der Abstand zwischen ihnen aktuell recht groß ist. Ich möchte nicht sagen, dass sie etwas auf ihn herabblickt, aber wahrscheinlich ist es genau das. Sie fühlt es gerade so sehr, dass sie älter ist als er … man kann es richtig sehen. Klar, dass muss so sein; sie IST älter als er und die Schule sowie die Erfahrungen, die sie dort in den letzten Monaten gemacht hat, haben sie wirklich über sich hinauswachsen lassen. Ich beobachte das, wie wohl die meisten Mütter, mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich kann schon sehen, wie sie als Teenie sein wird. Ich kann schon sehen, wie sie sich immer mehr von uns löst. Vor allem aber kann ich sehen, was für eine wundervolle junge Dame sie ist und sein wird. Laut und polterig, aber so liebevoll. Zum Beispiel hat sie bei unserem Versuch, den Schnuller los zu werden, so zuckersüße Sachen zu ihrem Bruder gesagt, ihm wirklich versucht zu helfen, loszulassen und an sich selbst zu glauben, dass ich (wenig pädagogisch wertvoll) nur noch geflennt habe. Es mag sein, dass sie im Moment oft ziemlich hart ist und ungerecht zu dem kleinen Floh, dass sie unglaublich viel schmollt und schimpft und unzufrieden ist mit der Gesamtsituation. ABER wenn‘s um die Wurst geht und jemand wirklich traurig ist, dann ist sie da und tut was sie kann, um das Leid zu reduzieren. Hach, ich liebe sie so sehr. Ich hoffe, sie weiß das! <3

MAMA-STATUS:

So alles in Allem: Eigentlich geht’s mir ganz gut, für meinen körperlichen Grundzustand und die Situation, in der wir ja nun alle gemeinsam stecken. Aber ich spüre so eine unterschwellige Nervosität aufkeimen. Ganz komisch und gar nicht so schön, denn ich befürchte, es ist nicht die Vorfreude auf Weihnachten. ;) Naja, überraschend ist es natürlich nicht, selbst wenn meine Familie und ich bislang wirklich glimpflich davongekommen sind und unsere Laune längst hätte deutlich schlechter sein können, kann man nun halt einfach nicht mehr so tun, als wäre diese Vorweihnachtszeit so wie immer. Trotzdem: Auch ich versuche mich auf die Feiertage zu freuen und rödel bis dahin noch ein bisschen zwischen Kindern und Blog umher, um alles zu schaffen und allem gerecht zu werden, während zumindest der Krümel und die Mausemaus es kaum mehr erwarten zu können, dass endlich der Weihnachtsmann und das Christkind anrollen. ;)

Ich möchte ehrlich sein: Natürlich liebe ich meine Kinder so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen kann und wirklich jederzeit für sie von einem Hochhaus springen würde. Allerdings … erfüllt mich die Vorstellung, wieder wochenlang ohne Schule und Kita und somit ohne Auslastung der beiden Krawallnudeln hauptsächlich Indoor zu verbringen ETWAS mit Sorge. Vor allem die Große verlang wirklich gefühlt durchgehend nach Input und damit meine ich leider nicht: Hier hast du ein Buch, lern lesen. ;) Sondern Input in Form von Kommunikation, Austausch, Spielen usw. durch MICH. Der kleine Bruder mag nämlich sehr gerne mal eine Pause machen und haben. Die Mausemaus lieber nicht. ;)

Hach, naja, Ferien hätten wir ja eh gehabt. Kein Problem. Auch eine Verlängerung ist nicht wild. Ich denke, was mir einfach Sorgen bereitet, ist die unausgesprochene Option, dass es nicht am 10. Januar 2021 vorbei ist und ich stattdessen endlich mal so richtig in den Genuss von Homeschooling komme, wie es viele Eltern ja bereits bis zur vollständigen Zerstörung ihrer Nerven hinter sich haben. DIE haben gerade wahrscheinlich so richtig Bock. Nicht.

Die Kinder sind aber noch richtig gut drauf. Klar, die Freunde und Freundinnen fehlen, dass wir kaum was unternehmen ist doof, genauso wie der Mangel an Schnee, und dass Mama und Papa sogar arbeiten müssen, anstatt rund um die Uhr Memory oder Maumau zu spielen, nervt ein bisschen, aber ansonsten überwiegt die Vorfreude auf Weihnachten. Gottseidank ist es bald endlich soweit; Gottseidank gibt’s dann ENDLICH Geschenke. Und ich hoffe inständig, dass wir Eltern … äh, der Weihnachtsmann … alles richtig ausgesucht haben, die beiden Flöhe mega glücklich sind und einander das jeweilige andere Geschenk auch gönnen und sich nicht darum prügeln. Wobei … Prügeleien wird’s bestimmt geben, die gibt’s ja immer. Täglich. TÄGLICH!!! Es hört gar nicht auf. Dieses Lieblingsspiel haben wir ja schon länger und es scheint seinen Reiz nicht zu verlieren, obwohl ich so langsam keine Lust mehr habe, ständig dicke Lippen und Nasen zu kühlen. Die Mausemaus fällt nämlich IMMER irgendwann aufs Gesicht. Aber vorher sind sie nicht zu stoppen und finden es irre lustig. Möglicherweise sollte ich einfach Eishockey-Helme bestellen und gut ist. Oder Boxhandschuhe. Herrje, warum bin ich da nicht früher draufgekommen?! DAS wäre das ideale Geschenk für meine Kinder gewesen. Mist. Zu spät. ;) Möglicherweise liegt dieses Versäumnis daran, dass mein Hirn seit einigen Tagen nur noch auf Sparflamme läuft. Ich bin einfach durch mit diesem Jahr … und außerdem konstant krass überzuckert, weil ich die ganze Zeit reflexartig Schokolade essen MUSS. Ich kann es nicht verhindern. Gut, dass meine Waage kaputt ist. Wenigstens das! :D

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr den Beitrag teilt. :-*

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4 Kommentare für “Geschwister-Chroniken: Teil 15

  1. I feel you! Ich bin mit 4 Kindern zuhause (5,4,2 und 8 Monate) und an manchen Tagen komme ich erst abends zum Hinsetzen – dabei sollte ich auf Knien dankbar sein, dass noch kein Schulkind dabei ist und der Mann zum Arbeiten in seine Rettungswache gehen darf. Aber das Dauerbespaßen auf unbestimmte Zeit wird auch hier wieder anstrengend.