Geschwister-/Krümel-Chroniken

Krümel-Chroniken: 1. und 2. (Lebens-)Woche

Da ist es nun also, mein zweites Kind, das Krümelchen, das kleine Brüderchen der Mausemaus auf das wir alle so lange gewartet haben. Und jetzt? Wird jetzt WIEDER alles anders … so wie damals nach der Geburt der kleinen Madam … nur eben ANDERS anders? Bricht das Chaos in unserem gerade sortierten Familienalltag aus? Bekommen der Göttergatte und ich uns wieder ständig wegen jedem Quatsch in die Wolle? Oder besteht auch die Chance, dass wir einfach einigermaßen elegant die Kurve kriegen? Ich hoffe es sehr! Bisher siehts gar nicht mal so schlecht für uns aus ;) . Jedenfalls freuen wir uns alle wie Bolle, dass der Krümel da ist. Endlich. Und das er gesund und munter in die Welt hinausbrüllt. Was will man mehr als Mama? (Schlaf…Schlaf hätte ich wirklich auch gern … nur so ein bisschen … BITTE :D )

1. WOCHE MIT DEM KRÜMELCHEN

BABY-STATUS:
Gewicht: 3.840 Gramm bei der Geburt, drei Tage später nur noch 3.420 Gramm. Da hab ich mir doch glatt kurz Sorgen gemacht, denn: Klar weiß ich, dass Säuglinge nach der Geburt erst einmal abnehmen, weil die Milch bei der Mutter ja noch nicht eingeschossen ist und die Babys daher nur so eine Art „Vor-Suppe“ bekommen ;) . Außerdem ist der Magen noch total mini. Aber fast 400 Gramm so schnell zu verlieren fand ich auf die Größe meines Krümelchens betrachtet doch schon eine Menge. Die Kinderkrankenschwester im Krankenhaus war auch nicht so richtig begeistert. Deshalb musste ich mal zum Vorher- Stillen-Nachher-Wiegen anwackeln. Glücklicherweise hatte ich den Milcheinschuss just ein paar Stunden vor dem „Contest“ (knapp 2 Tage nach der Entbindung) und der Krümel und ich überzeugten ratzfatz mit einer Mega-Still-Menge von 30 Gramm Milch pro Brust im Kind. Tschakka! Problem gelöst, denn der Sohnemann konnte ab da gar nicht mehr anders als zunehmen.
Länge: 52 cm. Gar nicht mal so lang für sein Geburtsgewicht. Deshalb nannten ihn die Hebammen im Krankenhaus auch liebevoll (naja, geht so ;) ) „das Bröckchen“.
Schlafverhalten: Nachdem die kleine Madam ja bekanntermaßen 2,5 Jahre kontinuierlich um den Titel der schlechtesten Schläferin aller Zeiten gekämpft hat, wünschte ich mir mehr als alles auf der Welt, dass mein zweites Kind nachts wenigstens drei Stunden am Stück schlafen würde. Was heißt „ich wünschte“ … ich hatte das so BESTELLT!!! Leider jedoch ist das dem Krümelchen schnurzwurscht – es schlief in den ersten Tagen maximal zwei Stunden am Stück (und zwar ausschließlich in meinem Arm) und ließ sich sehr gerne ca. 5 mal pro Nacht stillen. Herzlichen Dank auch! TAGSÜBER hingegen waren 4 Stunden am Stück pennen sofort drin. Wahrscheinlich um mich zu ärgern ;) .

MAMA-STATUS:
Gewicht: 77 kg. Am Morgen bevor der Krümel sich auf den Weg gemacht hat, stand ich beim Frauenarzt nochmal auf der Waage und las höchst unerfreuliche 85 Kilo vom Gerät ab. Da sind 77 natürlich schon ein enormer Schritt nach vorn ;) . Allerdings ist das verlorene Gewicht natürlich in erster Linie dem Baby, dem Fruchtwasser, der Plazenta und der ganzen Flüssigkeit, die ich die letzten Wochen in meinen Beinen (für eine möglicherweise ewig andauernde Trockenperiode in Köln ;) ) deponiert hatte, zuzuschreiben. Das ist nun alles raus aus meinem Körper und wog gemeinsam offenbar schon mal so um die 8 Kilo. Ab jetzt werde ich wohl nicht mehr ganz so rasant Gewicht verlieren … was schade ist … aber natürlich ganz normal … und völlig ok … und ich werde keinen Druck machen … ich bin die Geduld in Person … ich versuche es zumindest :D .
Umfang: Tja, hätte ich wirklich gerne gewusst, wie mein Bauchumfang so ziemlich direkt nach der Geburt war. Ich habe nur leider nicht daran gedacht, mal nachzumessen. Ich war so abgelenkt von diesem ZUCKERSÜßEN BABYGESICHTCHEN. Und so muss es ja auch sein <3 .
Top fand ich diese Woche, dass die taube Stelle, die sich auf meinem extrem überspannten Babybauch um den Nabel herum gebildet hatte, tatsächlich weg geht. Aktuell ist die Haut zwar noch etwas überempfindlich, aber ich bin guter Dinge, dass sich der Nerv wieder ganz erholen wird. Als Flop stellte sich hingegen meine Blutung heraus, denn der Wochenfluss versiegte schon nach wenigen Tagen fast komplett. Viel zu früh, befand meine Hebamme und empfahl mir deshalb, Frauenmanteltee zu trinken. Ich dachte erst, dass sie übertreibt und es doch total prima ist, wenn’s schnell aufhört. BIS ich (mal wieder) im Internet nachgelesen habe, was das für Konsequenzen haben kann (mehr Krankenhaus, Schmerzen, ggf. sogar OP) … da hatte ich dann plötzlich voll Bock auf Tee ;) . Hat geholfen!
Und sonst so:
Top fand ich diese Woche, dass die taube Stelle, die sich auf meinem extrem überspannten Babybauch um den Nabel herum gebildet hatte, tatsächlich weg geht. Aktuell ist die Haut zwar noch etwas überempfindlich, aber ich bin guter Dinge, dass sich der Nerv wieder ganz erholen wird. Als Flop stellte sich hingegen meine Blutung heraus, denn der Wochenfluss versiegte schon nach wenigen Tagen fast komplett. Viel zu früh, befand meine Hebamme und empfahl mir deshalb, Frauenmanteltee zu trinken. Ich dachte erst, dass sie übertreibt und es doch total prima ist, wenn’s schnell aufhört. BIS ich (mal wieder) im Internet nachgelesen habe, was das für Konsequenzen haben kann (mehr Krankenhaus, Schmerzen, ggf. sogar OP) … da hatte ich dann plötzlich voll Bock auf Tee ;) . Hat geholfen!

Am Mittwoch, debaby-chroniken_12n 21.09.2016 „checkte“ ich im Krankenhaus ein, einen Tag später kam endlich das Krümelchen auf die Welt und sonntags hatte ich dann schon keine Lust mehr auf stickige Luft, grässliches Essen und diesen ätzenden Plustersack, den sie dort Kopfkissen nennen (da bin ich echt eigen!). Dabei war es eigentlich gar nicht soooo schrecklich im Krankenhaus, denn ich hatte eine nette Zimmernachbarin, deren Sohn nur eine Stunde nach meinem geboren worden war und witziger Weise auch Karl hieß. Wir bildeten so also das Karlchen-Zimmer und hatten im allgemeinen eine ganz angenehme Zeit zusammen … in der wir uns über den Schmerzpegel unserer Dammrisse, der Angst vor dem ersten echten Klogang mit frischer Naht am Hintern und den für uns als Mütter von Töchtern ungewohnten Wickel-Umgang mit kleinen Schniepies austauschten. Trotzdem reichte es mir nach ein paar Tagen. Ich wollte heim ­– zu meinem großen Kind, meinem ziemlich gestressten Mann (plötzlich ein paar Tage allein sein mit einem Kleinkind kann schon etwas anstrengend sein :D ) und MEINEM Kopfkissen.

Grundsätzlich fand ich die Idee, mich im Krankenhaus ein bisschen von den Strapazen der Geburt zu erholen und mit meinem kleinen Söhnchen „anzukommen“, absolut super. Allerdings brach es mir jeden Tag das Herz, wenn die Mausemaus sich beim Verabschieden an mich klammerte, weil sie nicht ohne mich nach Hause gehen wollte. Und … nicht ohne das Baby. Denn in das hatte sich die große Schwester auf den ersten Blick heftig verliebt. „MEIN Baby“, nannte sie es sofort (und dabei ist sie bisher geblieben ;) ) und wollte gar nicht mehr aufhören, ihren kleinen Bruder abzuknutschen und zu knuddeln.

In einigermaßen weiser Voraussicht, dass ich eventuell meinen nachgeburtlichen, externen Aufenthalt verkürzen wollen würde, hatte ich bereits ein paar Wochen zuvor unsere Kinderärztin gefragt, ob sie möglicherweise die U2 übernehmen und dafür zu uns nach Hause kommen könnte (ich hatte keine Ahnung, dass einige Ärzte das anbieten, bis mir eine LÄCHELN UND WINKEN-Leserin den Tipp gab! Ein Praxis-Wartezimmer voller kranker Kinder hätte ich meinem nur wenige Tage alten Säugling nämlich nicht zumuten wollen). Ihr Ok ermöglichte es mir, wirklich ganz frei zu entscheiden, wann es für mich genug war mit Krankenhaus – sonntags – und dann einfach zu gehen.

Schon am nächsten Tag kam meine Hebamme zu mir. Wir quatschten ein bisschen, sie wog das Baby und tastete meinen Bauch ab. Da alles in Ordnung war, das Stillen zwar nicht schmerzfrei (ich hatte beinahe völlig verdrängt wie scheiß-unangenehm die erste Zeit ist – als würde ein Welpe mit spitzen Milchzähnen auf meinen Brustwarzen kauen!), aber dennoch reibungslos klappte und ich auch keine Fragen hatte, blieb sie jedoch nicht lange und kam danach auch nicht JEDEN Tag vorbei. Beim zweiten Kind weiß man eben schon, was gerade alles passiert und ist entsprechend ruhiger bzw. vorbereitet. So lag zum Beispiel schon bei meiner Heimkehr ein Weißkohl-Kopf im Kühlschrank, weil ich aus Erfahrung weiß, dass mir die kühlenden Blätter des (leider im BH schnell etwas müffelnden Gemüses ;) ) am besten gegen eine aufkeimende Brustentzündung helfen. Und auch meine erhöhte Weinerlichkeit und der täglich wachsende Wunsch, mein Baby vor allem und jedem zu beschützen, überraschten mich nicht – genauso war es auch nach der Geburt der kleinen Madam. Die Stillhormone machten mich einfach nur WIEDER zu einer ständig wegen so ziemlich allem, was auch nur im entferntesten ein kleines bisschen emotional war, losheulenden Mega-Glucke ;) . Nichtsdestotrotz finde ich es auch diesmal beeindruckend, was Hormone auslösen können. Vielleicht sogar noch etwas mehr, als beim ersten Mal, denn diesmal dachte ich eigentlich, durch mein Wissen um diese unsichtbare Kraft etwas weniger stark darauf zu reagieren. Dem war / ist jedoch nicht so :D .

Gänzlich unvorbereitet hingegen war ich auf die Art und Weise, wie das Krümelchen seine Windeln „befüllt“ … nämlich mit ordentlich Wums. Er macht nicht einfach Pupu – er explodiert förmlich. Und das NATÜRLICH vorzugsweise mit NACKTEM Hintern. So auch als die Kinderärztin für die U2 anrückte. Ich hatte das Krümelchen gerade halbnackt auf dem Wickeltisch liegen, als sie klingelte, und hielt mich für irre clever, als ich zum Schutz vor etwaigen Maleurchen ein Spucktuch um die Hüften meines Mini-Söhnchens schlang, bevor ich zur Haustür eilte. Ich drückte gerade den Öffner als der kleine Mann – ohne eine Miene zu verziehen – scharf unter dem Spucktuch hervor SCHOSS und in sekundenschnelle unseren gesamten Flur, die Tür, die Wand, den Kinderwagen und die Wickeltasche mit grellgelber Sprühkacke dekorierte. „Also die Farbe sieht schon mal richtig gut und gesund aus“, sagte die Ärztin lachend zur Begrüßung und fand die Situation ganz offenbar etwas lustiger als ich. „Das freut mich doch“, antwortete ich trotzdem einigermaßen höflich, drückte ihr mein Zweitgeborenes in den Arm und begann, zumindest den Boden wieder betretbar zu wischen.

Während Frau Doktor das Krümelchen auf Herz und Nieren prüfte (komplett tiptop in Ordnung!,) umriss ich kurz die Geburt … mit all ihren unerfreulichen Highlights. „Ach, aber sie kriegen doch sicher noch eins, oder?” grinste sie anschließend. Und meinte das höchstwahrscheinlich sehr ernst. Denn so wie es scheint, ist drei heutzutage das neue zwei – die Gute (selbst Mutter von drei Kindern) war nicht die erste, die mich schon jetzt auf meinen potenziell zukünftigen erneuten Kinderwunsch ansprach. Aber ehrlich gesagt … MIR TUN DIE MUMU UND DER ARSCH NOCH VON DIESER GEBURT WEH, ALSO LASST MICH DAMIT IN RUHE!!!

2. WOCHE MIT DEM KRÜMELCHEN

BABY-STATUS:
Gewicht: 4.100 Gramm zeigte die Waage der Hebamme am Ende der Woche an. Bäm, da will wohl jemand ein ganz großer werden ­– oder zumindest ein ganz schwerer :D . Wenigstens muss ich mir keine Sorgen machen, dass mein Baby womöglich nicht genug Milch bekommt bzw. ich zu wenig davon „zur Verfügung stelle“. Also … alles super!
Länge: Mein Plan war, den Krümel einmal die Woche zu messen. Der Plan gefällt dem Krümel aber nicht. Er ist dagegen. Er zieht die Beinchen an, windet sich und zappelt unaufhörlich herum. Also kann ich nur raten: Irgendwas unter 56 cm, denn die Strampler passen noch ;) .
Schlafverhalten: Sagen wir es mal so: Das Krümelchen schläft NACHTS so unterirdisch mies, dass ich diese Woche doch tatsächlich einmal aufgrund der bodenlosen Müdigkeit beim Binden-Wechsel die neue Binde vergessen habe. Aufgefallen ist es mir … zu spät. Und ja, dass war wirklich eklig!
Natürlich ist nach zwei Wochen noch nichts in Stein gemeißelt, aber ich sehe doch schon ziemlich viele Parallelen zwischen dem Krümelchen und seiner großen Schwester, wenn es um das Thema schlafen geht. Einziger Unterschied: Den Krümel kann ich schlafend ablegen … nicht lange und nicht immer … aber eben manchmal. Und das genieße ich dann sehr.

MAMA-STATUS:
Gewicht: 75 kg. Zwei Kilo in einer Woche weg … nicht schlecht, Herr Specht (Hahahaha, voll der 90er-Jahre-Spruch :D) Meinem Essverhalten nach zu urteilen kann ich mir diesen Erfolg jedoch immernoch nicht selbst auf die Fahne schreiben, sondern werde ihn wahrscheinlich wieder eingelagerten Wasserreservoirs verdanken. Denn ich esse – genau wie vor der Geburt – nur Mist, viel Süßes und natürlich von allem zu viel. Himmel, ich MUSS etwas ändern!
Umfang: 98 cm. In der 39. SSW hatte ich einen Umfang von 113,5 cm. Das heißt, der „Auszug“ des Krümels sowie die ersten zwei Wochen natürliche Rückbildung (also mit natürlich meine ich, ohne mein Zutun) reduzieren die Wampe um etwas mehr als 15 cm. Schon ordentlich, wie ich finde. Logischerweise hätte ich gerne schneller meine schlanke Mitte zurück, allerdings bin ich nicht bereit, dafür sofort (oder jemals :D ) Sport zu machen – ich kann mir auch kaum vorstellen, dass das zu diesem Zeitpunkt gesund wäre. Daher verspüre ich tatsächlich schon fast eher Mitleid, denn Neid, wenn ich an Frauen wie Heidi Klum denke, die extrem schnell nach einer Geburt wieder wie Barbie höchstpersönlich aussehen müssen. Ich bestell mir lieber ein paar neue, WEITE Shirts und hoffe, das meine stark beanspruchten Schwangerschaftshosen noch ein paar Wochen (oder Monate) halten.
Und sonst so: Die Hormonumstellung beschert mir – wie am Anfang der Schwangerschaft – attraktive Pickel am Kinn. Ich warte aber noch ein bisschen ab, bevor ich wieder die Creme wechsle. Vielleicht reguliert sich meine Haut von selbst. Weitaus erfreulicher finde ich, dass mein Nabel nach 10 Tagen beinahe vollständig in seine ursprüngliche Form zurückgefunden hat – lustiger weise ist am selben Tag der Rest Nabelschnur des Krümelchens abgefallen. War also unser Nabel-Day :D .

Ich stelle fest: Ich bin schlecht im Wochenbett halten. Schon wieder. Bereits vor drei Jahren habe ich bewiesen, dass es nicht in meiner Natur liegt, mal auf dem Arsch sitzen zu bleiben … oder sogar in der horizontalen … und darauf zu achten, wieviel Ruhe mein Körper gerade braucht. Diesmal wollte ich es anders machen. Besser. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich viel hinzulegen, meinen Mann einfach machen zu lassen, locker zu bleiben. Denn beim letzten Mal rächte sich meine Gebärmutter aufgrund meines Fehlverhaltens (zu frühe Shoppingtouren, Putzorgien und lange Spaziergänge) mit schlimmen Kopf- und Unterleibsschmerzen. Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Trotzdem hielt ich es jetzt für eine brauchbare Idee, 9 Tage nach der Geburt mit meiner Familie zur Apfelernte bei einem Freund zu fahren und dort stundenlang mit dem Säugling im Tragetuch im Apfelhain zu stehen. Naja, wenigstens habe ich nicht mitgeholfen, sondern nur zugeguckt. Mein Beckenboden war aber natürlich trotzdem nicht begeistert – oh Wunder – und „belohnte“ mein spektakulär dümmliches Verhalten mit einer Steigerung des sowieso schon stetigen Gefühls, ständig pinkeln zu müssen. Ich bin eben ein Idiot. Ein UNBELEHRBARER Idiot sogar. Oh man ….

Viel besser als ich das Wochenbett meistert die kleine Madam das große Schwester sein. Sie macht das wirklich mega toll! Der kleine Bruder wird geknuddelt, abgeknutscht (gerne mit Essensresten im Mund, so dass das Baby dann eine Stunde nach Salami oder Leberwurst riecht) und besungen. Wenn sie von einem Ausflug mit Papa nach Hause kommt, fliegt sie nicht mehr der Mama in die Arme, sondern sie ruft: „WO IST DAS BABY!“ und stürzt sich auf ihn. Hört sie ihn nachts weinen, nuschelt sie im Halbschlaf: „Alles ist gut, Baby!“, weil ich das immer zu ihr sage.
Und manchmal beugt sie sich über ihn und säuselt ihm ins Ohr: „Du kleine, süße Baby-Mausemaus“. Mir treibt das jedes Mal Tränen der Rührung in die Augen – das sie sogar IHREN Kosenamen an den Krümel weitergibt, ist mehr Zucker, als mein Hormonüberlastetes Mama-Herz ohne heulen aushalten kann.

Ich bin so dankbar, dass die kleine Madam ihr Brüderchen bisher so gut annimmt und hoffe, es bleibt noch ein wenig länger so. Natürlich sehe ich auch die andere Seite, die Verlustangst in ihren Augen, wenn ich mit dem Baby kuschle, aber ich bemühe mich nach Kräften, sie sofort aufzufangen und mit einzubeziehen. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass es nicht leicht ist für sie – und sogar noch schwerer wird, wenn sie begreift, dass unser Karlchen bleibt. Für immer. Und unsere Mama-Ella-Beziehung dadurch dauerhaft verändert wird. MICH belastet das jetzt schon. ICH habe durchaus schon geweint, nur weil meine Große endlich mal wieder in Ruhe – ohne Baby zwischen uns – auf meinem Schoss saß und ihr Gesicht an meinen Hals drückte. Ich vermisse das. Ich vermisse es sogar sehr, Zeit NUR für sie zu haben. Aber … das Krümelchen braucht mich nun eben auch. Und aktuell (zumindest was den Zeitfaktor angeht) mehr als die kleine Madam.
Ach, ich bin echt ein hormonelles Jammer-Läppchen …

Einen Teil meiner Jammerlappigkeit verdanke ich wahrscheinlich auch dem Schlafmangel. Der Krümel gönnt mir nur selten mal mehr als eine Stunde Schlaf am Stück, ist dazwischen wach oder so unruhig, dass ich kaum die Augen zumachen kann. Und WENN er dann endlich schläft, wird die Mausemaus wach, gröhlt: „Ich habe ausgeschlaft! Hast du mir schon meine Milch gemacht?“ und lässt sich auch nicht von meinem flüsternd gebettelten: „Och komm, nur noch eine halbe Stunde!“ beirren. Zwar versuchen der Göttergatte und ich, mich ein bisschen aus dem Morgenritual rauszuziehen, damit ich etwas „nachschlafen“ kann, aber die Mausemaus hält nicht viel davon, beim Anziehen und Frühstücken auf die Mama zu verzichten. Ich verstehe es sogar. Sie will nicht NOCH MEHR Gewohntes aufgeben müssen. Das ist mehr als nachvollziehbar. Nur … ich bin soooo … gääääähn!

Nachmittags klappt es deutlich besser, dass Papa die erste Geige spielt und mit der Mausemaus um die Häuser zieht. DANN darf ich doch mal liegen bleiben – auf der Couch oder im Bett – und sie geht bereitwillig mit, ohne Tränen oder Gemecker. Ich habe zwar meist ein schlechtes Gewissen, weil ich immer das Gefühl habe, sie zu vernachlässigen, aber gleichzeitig genieße ich die Zeit, die ich mit dem Krümelchen ganz allein sein darf … kurz … bevor ich ins Koma falle :D .

Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf Eltern.de 

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6 Kommentare für “Krümel-Chroniken: 1. und 2. (Lebens-)Woche

  1. Schön, dass Du wieder schreibst. HHabe Deine Berichte schon vermisst. Bin selbst seit 10 Tagen zweifach Mama und kann mich gut in Deinen Berichten wiederfinden.

  2. Oh ich kann alles so gut nachvollziehen, bei uns läuft es gerade genau so, nur das mein zweiter eine Woche jünger ist als deiner und mein großer noch nicht redet, aber er liebt ihn auch und gleichzeitig ist es aber auch dieses Verhalten auf Grund der Eifersucht. Ich bin gespannt wie die zeit dann wird, wenn meine Mann bald wieder arbeiten geht und ich morgens beide fertig machen muss (und mich ja auch noch) und nachmittags den großen davon abhalten muss den kleinen abzuschlecken wärend ich stille….aber es muss klappen….irgendwie; warscheinlich mit ein paar Tränen auf beiden Seiten. …
    liebe grüße und die besten Wünsche

  3. Ein schöner Bericht! Ich schicke dir 3 Paletten Schlaf, 4 Pakete stillfreundlichen Kaffee, 10 große Tafeln kalorienreduzierte Schokolade und ein Set “Nerven aus Stahl” sowie ein Gebraucht- (und damit erfahren)modell “Mamas dritte Hand” !

    Bei uns wird es in wenigen Wochen ja sicher ähnlich sein, bloß dass unsere Maus noch nicht so viel quasselt^^

    Alles Gute für euch