Rabenmutter 2.0

Wie man sich bei anderen Mamis unbeliebt macht … mit Absicht ;) !

Manchmal läuft es in der Mutti-Dimension genauso wie im Kindergarten: Es wird sich gezankt, auf niederstem Niveau beschimpft, fies gestichelt, an den Haaren gezogen und gepitscht. Naja, letztere Handlungen werden eher nur im übertragenen Sinne ausgeführt … meistens jedenfalls :D . Trotzdem ist das natürlich nichts, auf das wir Mamis stolz sein können (oder sollten), ABER es gibt einiges, was wir zu unserer Verteidigung anführen können:

  • Wir sind oft müde und daher leicht reizbar!
  • Wir sitzen zwar alle irgendwie in einem Boot, haben aber manchmal noch deutlich weniger gemeinsam als früher mit Arbeitskollegen oder Trinkbekanntschaften!
  • So richtige Über-Muttis können echt die Hölle sein!
  • Wir verbringen den Großteil unserer Zeit mit kleinen Kindern – da kann man aus Versehen schon mal trotziges Streitverhalten adaptieren!
  • Ständig von allen Seiten mit unaufgeforderten, pädagogisch hochgradig wertvollen Tipps bombardiert zu werden, nervt echt gewaltig!
  • Es gibt so Tage … da will selbst die tapferste, cleverste und taffeste Mutti einfach nur AUSRASTEN!
  • Wir sind oft müde und daher leicht reizbar (DAS muss man echt zweimal nennen!!!).

Außerdem: Auch in anderen Bereichen oder Branchen benehmen sich Erwachsene wie zu groß geratene Kleinkinder. In der Politik zum Beispiel gehört das doch zum Alltag, oder? ;)

Im Grunde ist das also alles ganz normal. Nicht schön und keineswegs cool, aber trotzdem ganz normal! Wir Mamis sind eben auch nur Menschen, die einfach NICHT IMMER über jeden (zumeist glücklicherweise nur verbalen) Angriff hinwegsehen können … ich jedenfalls nicht. Manches nervt mich so wahnsinnig, das ich reagieren MUSS! Und dann bin ich froh, wenn ich so ein paar „nette“ Ideen – sozusagen einen kleinen Leitfaden, um mich bei DOOFEN Mamis zu revanchieren – in Peto habe :D .

WIE MAN (DOOFE) MAMIS ÄRGERT:

DER KLASSIKER: MIT KINDS-LEISTUNGEN PRAHLEN!
Ich bekomme da ja tatsächlich fast zu viel, wenn ich Eltern sagen höre: „Ne, dienstags können wir nie. Da geht die kleine Isabelle (4 Jahre alt) nach dem Ballett noch zum Chinesisch-Unterricht.“ Anstatt aber nur verkrampft zu lächeln und das Weite zu suchen, mag ich manchmal lieber antworten. Nett und höflich, versteht sich ;) . Zum Beispiel so: „Och, dass ist ja niedlich! Meine kleine Madam hat ihren ersten Chinesisch-Kurs bereits vor einem Jahr – also mit zwei – so erfolgreich gemeistert, dass wir sie seit dem parallel Russisch und Suaheli lernen lassen. Wir wollen das arme Kind schließlich nicht unterfordern!“ Zack, neue Freunde gewonnen … NICHT! Hahahahaha, aber die entrüsteten Blicke sind es dann echt wert!

Pfui, wie ungesund: Mit Süßigkeiten wedeln!
Es ist nicht neu, dass ich niemals einen Orden für die gesündeste Kinder-Ernährungs-Strategie erhalten werde. Aber trotzdem halte ich mich (normalerweise) an grobe Regeln. Ich versuche, ausschließlich Snacks für die Mausemaus dabei zu haben, die zumindest nicht völlig ungesund sind – trotzdem sind neben Obst, Dinkel-Kräckern oder Reiswaffeln durchaus auch mal ein paar Kekse (mit wenig Zucker ;) ) dabei oder mit Käse überbackene Laugenbrezeln. ABER die Gummibärchen, die ich immer irgendwo versteckt mit mir führe, um meine Trotz-Queen im Notfall überzeugend bestechen zu können, packe ich nicht vor anderen Kindern aus. Denn das wär gemein. Viele Mamis und Papis verzichten auf solch schnöde, extrem zuckerhaltige Druckmittel … vor allem, wenn ihr Kids noch ganz klein sind. Die Gier bei den Stöpseln wird aber natürlich dennoch geweckt, sobald Süßigkeiten sichtbar werden. Also … halte ich sie im Verborgenen. Bis, ja, bis mich jemand so sehr reizt, dass ich gemein werden MUSS! Dann packe ich sie im Blickfeld des zur doofen Mutter gehörenden Kindes aus, schlage allerdings seine Bitten darum ab und sehe dann mit Genugtuung zu, wie die Nerv-Mutti plötzlich mit einem wütenden, frustrierten Giftzwerg konfrontiert ist. Das ist – zugegebenermaßen – schon ziemlich gemein und wird von mir auch nur dann praktiziert, wenn ich … oder schlimmer noch … meine Tochter vorab besonders mies behandelt wurden.

Mit gleicher Münze heimzahlen: Probleme aufdecken und unverblümt Erziehungstipps geben.
Es gibt verschiedene Arten, auf die eher unangenehmen Phasen der „Goldstücke“ anderer Mütter zu reagieren. Mag ich die Mami des Kindes, dass gerade mit Sand nach seinen Freunden wirft, heftig unter Verwendung ziemlich übler Schimpfworte rumbrüllt, gemein schubst, Spielzeug klaut oder gar seiner Mutter gegen das Schienbein tritt, lächle ich ihr verständnisvoll zu, um ihr das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein und schon gar nicht für das Verhalten ihres Sprösslings verurteilt zu werden. Handelt es sich jedoch um eine dieser Über-Muttis, die bisher kaum eine Gelegenheit ausgelassen haben, mit dem Finger auf mich zu zeigen, den Kopf zu schütteln und mich mit Ratschlägen zu bombardieren, wenn mein leider nicht immer zauberhaftes Töchterchen mal wieder in einem Höhenflug in Sachen Selbstbewusstsein, kombiniert mit einem Anfall von Müdigkeits-Aggression und reiner Ich-bau-jetzt-mal-bewusst-Mist-Ambition auf 6-jährige Jungs zugeht, mindestens einen von ihnen mit einer Schüppe haut und dann grinsend wartet, was nun wohl passiert, DANN lächle ich nicht. DANN drehe ich den Spieß lieber mal um, setze einen sehr mitleidigen Blick auf, lege der unangenehmen Person aufdringlich meine Hand auf die Schulter und spule eine Reihe fragwürdiger und mindestens 50 Jahre alter Erziehungstipps ab, die ich mit dem Satz: „Ich weiß, es ist schwer, aber du MUSST einfach konsequenter sein!“ kröne. Und dann genieße ich ihren Blick, die langsam erscheinende Zornesfalte und den verkniffenen Zug um ihren Mund …
Jaaaaahhhhaaa, so fühlt es sich an, wenn man mal einstecken muss, gute Frau!

So unsympathisch: Von der ach so perfekten, fehlerfreien Beziehung schwärmen!
Diese Version des Mutti-ärgerns habe ich selbst noch nicht ausprobiert … aber schon serviert abbekommen. Nicht, dass ich meinen Mann nicht liebe und glücklich mit ihm bin – doch perfekt sind wir deshalb bei weitem nicht. Weder als Individuen, noch als Paar. Anderen das Gefühl zu vermitteln, es wäre so, liegt mir daher völlig fern. Nicht zuletzt, weil ich es durchaus genieße, manchmal – so in netter Runde – ein bisschen über meinen Mann abzulästern (ganz liebevoll gemeint natürlich ;) ).
Andere Paare sind da jedoch anders, deshalb weiß ich, wie nervig es rüberkommen kann, wenn einem (zum Beispiel bei einem lockeren Essen zu viert) vorgeschwärmt wird: „Also wir beide waren unter der Geburt bzw. während der 36-stündigen Wehen durchgehend ein Spitzen-Team. Nicht wahr, Schatzi? Ja, so war es wirklich. Ich habe ihn zu keiner Zeit angeschrien oder beschimpft. Das mache ich nie! Wir sind nämlich eigentlich immer nett zueinander. Und – wie gesagt – ein perfektes Team. Streiten ist einfach nicht unser Ding, weil wir uns soooo sehr respektieren und lieben. Stimmt doch, Hasi?!“ Awwwww, da mag ich mich kurz abwenden und ein kleines Kötzerchen von mir geben. Doch wer weiß: Vielleicht lasse ich etwas in dieser Art auch mal vom Stapel – wenn mich ein anderes Elternpaar so richtig sauer gemacht hat ;) .

Ein bisschen lustig: Dem eigenen Kind beibringen, doofe Muttis Oma zu nennen :D
Laut meiner Mutter hatte ich als Kind eine Phase, in der ich jede Frau, die älter als meine Mutter wirkte (also älter als 30 Jahre!) als Oma bezeichnet habe. Ebenfalls laut meiner Mutter … kam das gar nicht gut an :D . Aber ich finde das sehr, sehr lustig!!! Deshalb halte ich es für eine ausgezeichnete Idee, der kleinen Madam beizubringen, auf ein kleines Zeichen von mir hin, nervige Muttis mit Oma anzusprechen. Ich arbeite dran ;) .

Mega gemein: Dem Mann empfehlen, sich mehr Auszeiten von der Familie zu gönnen!
Manche Mütter sind sooooo ätzend – mit ihrem herablassenden kommunizierten Kinder-Erziehungs-Allwissen, stetig perfekter, unbekotzter und am besten noch strahlend weißer Kleidung (selbst nach drei Stunden Spielplatz-Aufenthalt … wie ist so etwas nur möglich???) in einer Größe, die wir anderen zuletzt mit 16 Jahren in unseren Jeanshosen gelesen haben und die deshalb unübersehbar die Nase rümpfen, wenn eine NORMALE Mutti gedankenverloren Kinder-Speise-Reste aus ihren Haaren pult, während sie barfuß und bis zu den Knöcheln im Schlamm steht – dass sie manchmal einen Dämpfer verdienen. Nein, dass ist so nicht richtig. Wir NORMALEN Muttis verdienen bzw. brauchen es manchmal, diese „Einhörner“ der Mutti-Dimension so ein kleines bisschen mit Dreck zu bewerfen. Im übertragenen Sinne natürlich ;) . Mein Favorit: Ganz in Ruhe abwarten, bis mal der Mann dazu auf der Bildfläche erscheint und ihn dann total reizend in ein Gespräch verwickelnd. Wie nebenbei berichtet man dann von den wirklich TOTAL glücklichen Paaren, die ihre Kraft für die Familie daraus beziehen, dass sich VOR ALLEM die stark überlasteten Herren (das ist Bauchpinselei pur für die meisten Männer ;) ) ein schön zeitaufwändiges Entspannungs-Hobby OHNE Frau und Kinder gönnen oder sogar allein in mehrwöchige Urlaube flüchten, um sich zu sammeln. In einem Testosteron-gesteuerten Hirn ist solch eine Aussage gleichzusetzen mit der Saat des Bösen *diabolisch lach* !!!
(Weiß ich übrigens auch wieder nur, weil das mal eine Bekannte bei MEINEM Mann gemacht hat … zwar nicht aus Gemeinheit, aber gewirkt hat’s trotzdem ;) ).

Nein, natürlich würde ich so etwas fieses (also vor allem letztere Idee) nie wirklich umsetzen! NIEMALS! *hüstel* Aber allein der Gedanke an die Möglichkeiten … sie nur mal kurz in Erwägung zu ziehen … lässt mich schmunzeln, wenn ich eigentlich bereits vor Wut koche. Und das finde ich persönlich sehr, sehr hilfreich ;) .

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7 Kommentare für “Wie man sich bei anderen Mamis unbeliebt macht … mit Absicht ;) !

  1. Ich habe sehr gelacht ? vielen Dank dafür! Besonders gefällt mir der Tipp, dem Partner der vermeintlichen Supermami eine Auszeit schmackhaft zu machen *hihihi* sehr gehässig aber die Vorstellung allein ist super *Daumen hoch*

  2. Hihi, gute Tipps. Werd sie mir merken. Es gibt eben Frauen, die echt ALLES besser wissen und es nicht für sich behalten können (Du gibst deinem Kind BROT??? – Ihr trinkt aus EINEM Becher? Unter diesen Regenplanen Schwitzen die Kinder total…!!!)
    Ja, ich GESTEHE: Ich bin eine Rabenmutti und nachmittags gibt es Schokolade. ICH mag die nämlich auch.