Hallo, mein Name ist Silke und seit August 2018 hat sich mein Leben komplett geändert…
Im August 2018 wurde die Schwangerschaft festgestellt, im Oktober 2018 zog ich mit meinem Freund zusammen, im Dezember 2018 haben wir geheiratet und im Januar 2019 kam unser Sohn zur Welt…
Am 02.08.2018 fand ich abends einen Knoten in der Brust und hatte total Panik, da es aber schon spät abends war habe ich bis zum nächsten Tag gewartet und bin dann zu meinem Frauenarzt gegangen.
Bei der Untersuchung kam raus das der Knoten eine Milchdrüse war und nach dem Ultraschall stand fest das ich in der 21 SSW war. ET war der 06.01.2019.
Der Schock saß tief, weil ich mitten in einer Umschulung war und nix gemerkt habe.
Viele denken jetzt bestimmt wie kann das sein das die nix gemerkt hat? Das haben mich die Leute aus der Praxis auch gefragt und das sehr ungläubig und unfreundlich. Da stand für mich schon fest das ich einen anderen Arzt brauche.
Mein Mann hat erstmal gar nix gesagt (er hat schon drei Kinder) als er es erfahren hat, später hat er sich aber natürlich gefreut. Vor allem weil es ein Mädchen werden sollte. Oder auch nicht…
Da ich schon lange Zeit Depressionen und Panikattacken habe und daher auch lange Antidepressiva genommen habe wurde es etwas kompliziert aber mit meiner neuen Frauenärztin und guten Freunden haben wir die Schwangerschaft sehr gut überstanden.
Mit einem leichten Schwangerschafts-Diabetes ging es zum Vorgespräch ins Krankenhaus und wir haben festgelegt, dass es eine spontane Geburt werden sollte, mit der Option eines Kaiserschnittes falls ich es nicht durchhalte.
Nachdem wir einen Termin zum 3D Ultraschall hatten stand dann fest das es doch ein Junge wird, ein wenig blöd da wir den Namen und die Dekoideen fürs Kinderzimmer schon hatten. Nach ein paar Tagen war die Freude aber genauso groß und die Devise „Hauptsache gesund“. Da wurde uns auch gesagt, dass der kleine Kerl mit Sicherheit schon im Dezember kommen würde.
Durch reine Willenskraft meinerseits haben wir es bis zum 02.01.19 geschafft. Um 5 Uhr morgens gingen die Wehen im unteren Rücken los und kamen gut alle 15 Minuten. Nachdem ich absolut nicht mehr liegen konnte bin ich dann durch die Wohnung getigert um meinen Mann nicht zu wecken.
Gegen 7 Uhr hat sich dann der Schleimpfropfen gelöst, die Wehen wurden stärker und die Abstände kürzer. Ich ging duschen und mein Mann telefonierte mit der Hebamme und seinem Chef. Meine Schmerzen wurden im Laufe des Vormittags so groß, dass wir um 13 Uhr im Kreissaal ankamen.
Der Muttermund war 4cm weit offen und die Wehen kamen regelmäßig im 8 Minuten abstand. Die Ärztin sagte uns das wir nach dem CTG nochmal nach Hause oder einen Kaffee trinken gehen könnten. Dass hatte sich nach dem CTG erledigt, weil ich vor schmerzen weder stehen, gehen, liegen oder sitzen konnte.
Also blieben wir da und ich bekam ein schönes zwei Bett Zimmer, etwas gegen die Schmerzen und eine lange heiße Badewanne mit Lavendel.
Um 21.30 Uhr mussten wir den Essensplan ausfüllen, das hat mein Mann gemacht, da ich vor lauter Schmerzmittel nix mehr mitbekommen habe. Jede Minute „schlaf“ die ich bekam war himmlisch. Leider war das nicht viel und ich lief im Zimmer auf und ab und Veratmete eine Wehe nach der anderen. Vom laufenden auf die Toilette gehen mal ganz abgesehen.
Meinen Mann habe ich irgendwann nach Hause geschickt da alles so blieb wie es war, bis um 1.45 Uhr. Meine Bettnachbarin klingelte nach der Schwester da ich so im Delirium war, das ich das nicht mehr geschafft habe.
Die Nachtschwester kam auch und ich hätte sie töten können, so unfreundlich war sie. Dann ging es in den Kreißsaal, mein Mann wurde angerufen und die Anästhesistin kam für die PDA.
Ab dem Zeitpunkt habe ich nicht mehr viel mitbekommen außer das was mein Mann gesagt hat. Weder die Hebamme noch der Arzt sind zu mir durchgedrungen. Zwischen Panikattacken, Pfefferminzöl zum Riechen, pressen und dem Wunsch das das ein Ende hat ging die Zeit völlig an mir vorbei.
Um 8.43 Uhr erblickte unser kerngesunder Sohn Ben Lucian das Licht der Welt und meine erste frage war ob der Sichelfüße habe… Tja, das Gefühl als ich ihn das erste Mal im Arm hatte war sehr schön, nicht überwältigend, nicht die Liebe auf den ersten Blick und ich habe die Schmerzen auch nicht vergessen, aber hergeben möchte ich den kleinen Kerl nie wieder.
Diesen schönen Geburtsbericht hat Silke geschrieben :)