Geburtsbericht
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Leser-Geburtsbericht: Anna R. erzählt

Mein errechneter ET war ein Freitag Mitte Oktober. Meine Schwangerschaft verlief, bis auf einen leichten Diabetes, eigentlich sehr unkompliziert und ich fühlte mich die ganze Zeit über sehr fit.

Knapp 6 Wochen vor errechnetem ET fühlte ich mich abends plötzlich komisch und maß daraufhin meinen Blutdruck. Dieser war so hoch, dass ich im Kreißsaal der Uniklinik anrief. Ich sollte sofort vorbei kommen.

Es wurden die ganze Nacht über Untersuchungen gemacht, aber dem Kleinen ging es gut. Bei mir waren die Werte „an der Grenze zu einer Präemklapsie“, so die Worte der Ärztin. Was auch immer das heißen sollte. Ich wurde stationär aufgenommen, sollte beobachtet werden und der Blutdruck sollte mit Medikamenten eingestellt werden. Das war eine ziemliche Überraschung für uns, da bei keinem der vorangegangenen Arzttermine darauf hingewiesen wurde, dass etwas darauf hindeuten könnte.

Alles entwickelte sich gut. Nach 2 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde mir bei der Visite gesagt, dass ich wohl am Folgetag nach Hause kann. Mein Mann blieb noch bis abends bei mir in der Klinik und fuhr dann auf eine Geburtstagsfeier.

Um kurz vor 12 in der Nacht, wachte ich auf, dachte ich muss zur Toilette. Auf dem Weg dorthin merkte ich, dass meine Fruchtblase gesprungen war. Was? Es waren doch noch über 5 Wochen bis zum Geburtstermin!

Schnell meinen Mann angerufen und die Schwester geholt, ab in der Kreißsaal. Dort wurde mir gesagt, ich sollte noch versuchen zu schlafen und mich auszuruhen, wenn ich nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden Wehen bekomme, müsste eingeleitet werden. Schon ca. 30 Minuten später bekam ich Wehen. Noch nicht sehr schlimm, aber regelmäßig und gut spürbar. Ich wollte nach 2 Stunden in die Wanne. Die Hebamme meinte OK, aber sie wollte vorher mal nach dem Muttermund schauen. 8cm! Nach nur 2 Stunden. Ich durfte für 20 Minuten in die Badewanne und musste dann wieder raus. Ab da waren die Wehen wirklich heftig, nach weiteren 2 Stunden hatte ich Presswehen, aber mein kleiner wollte nicht raus. Das CTG zeigte, dass die Herztöne abfielen. Etwas stimmte nicht. Ich bekam in dieser Situation gar nichts davon mit (zum Glück). Aber mein Mann sah, wie die Ärtzin zum Telefon griff. Die Hebamme wollte noch eine Wehe abwarten. Die Ärztin lehnte sich auf meinen Bauch und tatsächlich war unser Sohn mit dieser Wehe geboren. Mein Mann durchtrennte die Nabelschnur und er wurde mir direkt auf die Brust gelegt.

Dann wurde es plötzlich wieder hektisch. Immer wenn er aufhörte zu schreien, hörte er auch auf zu Atmen. Die Kinderärzte wurden gerufen und nahmen ihn mit, mit den Worten „Wir bringen ihn gleich zurück“. So lag ich im Kreißsaal und wartete und wartete. Nach 2 Stunden war mein Sohn immer noch nicht wieder bei mir und ich machte mir schreckliche Sorgen. Mein Mann wurde auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht informiert.

Und dann der Schock – er hatte Atemaussetzer aus unerklärlichen Gründen und wurde auf die Intensivstation verlegt.

Ich will hier nicht weiter ausholen. Der Moment und die ersten 2 Tage nach der Geburt waren schrecklich und schrecklich anders als wir uns alles vorgestellt hatten. Letztendlich war der Grund für die Atemaussetzer aber nicht schlimm, er musste 2 Wochen in der Klinik bleiben, wir waren fast die ganze Zeit bei ihm. Das wichtigste: Er ist heute ein kerngesunder Junge und wir sind überglücklich.

Trotz dieser schlimmen Stunden nach der Geburt, habe ich die Geburt als solche als “nicht schlimm” und  irgendwie “menschlich und natürlich machbar” empfunden. Ich fühlte mich gut versorgt und von Hebamme und natürlich meinem Mann gut begleitet. Zum einen weil es so schnell ging (nach nur 5,5, Stunden war unser Sohn da, als erstes Kind) und vermutlich auch weil ich zu dem frühen Zeitpunkt noch gar nicht damit gerechnet hatte und mich so nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten konnte, sondern einfach instinktiv fühlte und handelte.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Anna geschrieben :)

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