Geburtsbericht
Geburtsberichte

Leser-Geburtsbericht: Alisa K.

Et von unserem 2. Kind war der 20.11.2019.
Die Geburt unserer Tochter im April 2017 hatte so ihre Tücken (Einleitung, Wehensturm, anschließende Not OP wegen hohem Blutverlust – die Plazenta kam nicht heraus), aber war im Großen und Ganzen gut verlaufen.
Für die 2. Geburt wünschte ich mir einen natürlichen Anfang, keine OP und viel weniger Eingriffe seitens der Hebamme während der Geburt.
Ein eigentlich unwichtiger Wunsch war es noch, dass unser Sohn mind. 3 Tage später kommt, damit er ein Schütze und kein Skorpion wird :-D
Und tatsächlich gingen alle Wünsche in Erfüllung.
2 Tage nach ET war ich zur Kontrolle bei der Frauenärztin. Am Morgen hatte ich leichte Schmierblutungen und ich dachte schon, es kann nicht mehr allzulange dauern. Mein Bauch war riesig. Viel viel größer als bei unserer Tochter. Wildfremde sprachen mich darauf an…. aber es war alles okay mit dem kleinen Mann und die Ss verlief super. Das Personal beim Frauenarzt lachte schon und sagte, sie hatten eigentlich gehofft, mich nicht mehr zu sehen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass sich der Mumu bereits öffnet und die Ärztin stimulierte ihn ein wenig. Im Laufe des Tages bekam ich immer öfter ein Ziehen im Unterleib und am Mittag rief ich meinen Freund an, er sollte doch bitte Feierabend machen und nach Hause kommen, damit wir noch einen entspannten Nachmittag mit unserer Tochter verbringen können, weil ich glaube, dass unser Sohn heute kommen wird. Wir waren bei meinem Vater zu Besuch und mein Freund kam kurze Zeit später. Während mein Vater mit meiner Tochter spielte, lag ich auf dem Sofa und hörte in mich hinein… nahm jedes Ziehen wahr und bereitete mich mental auf die Geburt vor. Ich hatte das Bedürfnis nochmal spazieren zu gehen. Also gingen wir die 500 Meter zum Karussell und Lilly durfte noch ein paar Runden fahren. Zurück konnte ich dann schon nicht mehr laufen vor Schmerzen bzw diesem unsagbaren Druck nach unten. Mein Freund holte das Auto und wir verabschiedeten uns von meinem Vater. Zu Hause angekommen, legte ich mich ins Bett. Das Ziehen wurde regelmäßiger und doller. Meine Tochter legte sich zu mir- ich las ihr ein Buch vor, wir kuschelten. Meine Wehen musste ich bereits zwischendurch veratmen. Sie nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss. Das war wirklich schön. Mein Freund und ich stritten kurz, denn ich wollte, dass mein Papa zu uns kommt und bei Lilly bleibt und er wollte, dass seine Mutter kommt. Nach kurzer Diskussion rief ich also meinen Vater an und sagte, er könne jetzt doch schon kommen, es geht bald los. Bis er da war ging ich nochmal unter die Dusche, die wirklich gut tat. Als er dann endlich da war und wir uns verabschiedeten, hatte ich erneut eine Wehe und er fragte: Tut das weh? Wir mussten lachen… gegen 22 Uhr fuhren mein Freund und ich dann ins Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin kamen die Wehen bereits alle 5-10 Minuten. Da es mein 2. Kind ist, durfte ich direkt in den Kreißsaal und wurde ans ctg angeschlossen. Es war eine unfreundliche Hebamme, die in einem unfreundlichen Ton sagte: dann legen sie sich mal hin, mir egal auf welche Seite.
Ich guckte meinen Freund an und sagte: ok ich glaube wir können wieder fahren- meine Wehen sind weg. Ich hatte Angst vor einer Hebamme, die vielleicht übergriffig werden könnte. Nahm aber meinen Mut zusammen und sagte mir, komme was wolle, ich weiß mich zu wehren.
Nach dem ctg kam die Hebamme erneut herein, lobte mich, wie toll ich meine Wehen veratme, untersuchte mich kurz (mumu war bei 8 cm) und ließ uns wieder alleine. Es entwickelte sich wirklich toll. Die Hebamme wurde freundlich und ließ uns komplett machen und griff nicht ein. Ich sollte nochmal zur Frauenärztin für einen Ultraschall. Dabei kam raus, dass der kleine Mann sehr groß sei und sie jetzt noch den Oberarzt dazu ruft, weil die Geburt schwierig werden könnte. Und sie nicht versteht, warum mir das keiner vorher mal gesagt hätte.
Na danke auch…. so kurz vor den Presswehen sind das eher hinderliche Informationen. Hatte ich die Wehen doch bis jetzt gut veratmet und aktiv nach unten entspannt, damit sich der mumu öffnet. Übrigens war das wirklich eine schöne Erfahrung. Diesen Schmerz ganz wahrzunehmen und trotzdem nicht zu verspannen, sondern zu entspannen.
Die Fruchtblase wollte nicht platzen. Mumu war bei 10 cm. Hebamme wollte sie aufstechen, verstand aber, das s ich es nicht wollte. Ich hatte zwar wirklich keine Lust mehr auf diese Schmerzen und wir sagten, warum machen wir das eigentlich nochmal (Kaiserschnitt wäre ja auch eine Option gewesen..), aber ich wollte alles so natürlich wie möglich. Wenn ich dachte schlimmer kann der Schmerz nicht mehr werden, kam nochmal eine Schippe oben drauf. Da fiel mir der Satz wieder ein: wenn die Frau denkt, sie kann nicht mehr und sich einen Kaiserschnitt wünscht, dann dauert es nicht mehr lange. Und es stimmte.. kurz darauf platzte die Fruchtblase filmreif. Das Kreißbett war zu einem art Stuhl gestellt und während gerade Hebamme und Ärztin an meinen gespreizten Beinen vorbeiliefen bekam ich eine Presswehe, bei der die Fruchtblase mit lautem Knall platzte und alle nass machte… wir haben gelacht. Fruchtwasser war leicht grün, ich bekam ein Antibiotikum. Weiter nicht schlimm. Allerdings hatte ich nach dem Ultraschall so Angst vor der Geburt, dass ich keine richtigen Presswehen bekam. Ich fing an zu fluchen, wie scheisse es sei, ich will jetzt pressen und das kann doch nicht wahr sein. Also bekam ich kurz darauf einen wehentropf und dieser löste schnell kurze presswehen aus. Während ich meinen einen Fuß gegen die Hüfte der hebamme drückte und den anderen gegen die der Ärztin presste ich meinen Sohn – wie auch bei der 1. Geburt – ohne wirkliche presswehen heraus. Ich hatte so Schmerzen in den Beinen. Das war unglaublich. Ich dachte ich kann nicht weiter pressen. Aber er musste ja raus kommen. Die hebamme und die Ärztin waren super und haben mich weiter motiviert. Um 00.48 Uhr (yeah ein schütze) kam unser 2. Kind gesund mit 4570 gr und 54 cm auf die Welt. Der Oberarzt war dann da, als alles vorbei war.
Es war eine tolle Geburt und nach 3 Stunden bonding im Kreißsaal konnte ich sogar ins Zimmer laufen und mein Baby selbst schieben. Im Nachhinein wäre ich doch lieber direkt nach Hause gegangen, einfach weil ich meine große so sehr vermisste.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Alisa geschrieben. :)

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