Die ganze Schwangerschaft über hatte ich bereits das Gefühl, dass unsere Tochter sich überlegt an Nikolaus 2018 das Licht der Welt zu erblicken, mein Mann hielt mich schon für verrückt. Ausgezählt war ich übrigens für den 03.12.2018.
Also ging ich am Morgen des 05.12. ganz routinemäßig ins Geburtshaus zur Übertragungskontrolle, da ich mich trotz des ersten Kindes entschieden hatte dort in Begleitung von Hebammen zu entbinden. Da ich persönlich mich in Krankenhäusern nicht besonders wohl fühle.
Die Kontrolle verlief gut und nichts sah nach Geburt aus. Ich bekam Eisenkraut mit, welches ich vermischt mit Himbeerblättern trinken sollte, da ich ja bereits über dem ET war.
Zuhause tat ich wie besprochen und trank den Tee. Etwa eine Stunde nachdem ich meine Kanne leer hatte setzten Wehen ein, welche ich als Übungswehen abtat, schließlich kamen diese in den letzten Tagen häufig vor und es sah ja auch nichts nach Geburt aus.
Ich kochte und aß mit meinem Mann als dieser von der Arbeit kam.
Die Wehen kamen und gingen in unregelmäßigen Abständen wurden gegen Abend jedoch stärker, so dass wir entschlossen uns um 19 Uhr hinzulegen, könnte ja noch eine lange Nacht werden.
Um 22:00 Uhr hielt mich nichts mehr im Bett und ich weckte meinen Mann, die Wehen kamen bereits alle 3 Minuten, ließen sich aber gut veratmen. Also riefen wir die Diensthabende Hebamme an und verabredeten uns für 23:30Uhr im Geburtshaus. Bei der Untersuchung war der Muttermund 3cm offen, ich bekam Buscopan und Paracetamol um etwas zu entspannen und noch etwas Schlaf zu bekommen.
Mein Mann lag neben mir im Bett und veratmete mit mir jede Wehe, welche wie Wellen kamen und gingen dazwischen schlief ich. Um 4:00Uhr beschloss ich in die Wanne zu gehen, dort konnte ich gut entspannen, der Muttermund öffnete sich einen cm pro Stunde und es ging gut voran. Inzwischen war auch eine Hebammen Schülerin dazu gekommen, der ich am Morgen noch erlaubt hatte, gerne bei der Geburt dabei zu sein.
Ich fühlte mich sicher und geborgen, mein Mann und die Hebammen an meiner Seite. Bei 8cm Öffnung verließ ich die Wanne und turnte auf dem Bett mit einem Gymnastikball, in Bewegung war der Schmerz erträglich. Die Hebamme rief nun auch eine zweite ausgebildete
Hebamme hinzu, um die herrannahende Austreibungsphase mit zu begleiten. Ich war morgens um 8 an einem Punkt an dem ich kein Bock mehr hatte und ernsthaft darüber nachdachte, ob ein Kaiserschnitt nicht auch toll gewesen wäre, da erinnerte ich mich an den Geburtsvorbeteitungskurs indem es hieß “wenn ihr nur noch aufgeben wollt und am liebsten weglaufen würdet, ist es bald vorbei” und das traf auch ein, nach einigen Presswehen und ein paar Presswehen, welche für eine Beckenboden schonende Geburt weggeatmetet werden sollten, gar nicht so einfach wenn der ganze Körper drücken will :-D hielten wir unsere wunderschöne Tochter in den Armen und wir waren eine Familie.
Nachdem die Nachgeburt da war und die Nabelschnur nicht mehr pulsierte durfte mein Mann diese durchtrennen und die 3 Hebammen verließen den Raum, als die Maus an meiner Brust trank.
Nach einer Stunde allein als Familie bekamen wir Frühstück und anschließend wurde ich noch mit einem Stich zusammen genäht, mit den Worten damit es nachher ordentlich aussieht :-D
Die U1 wurde von den Hebammen durchgefürhrt und am 06.12. um 12:30Uhr befanden wir uns bereits auf dem nach Hause weg.
Ich bin den beiden Hebammen, so wie der Schülerin unglaublich dankbar dafür, dass sie mich einfach begleitet haben. Ebenso dankbar bin ich meinem Mann der sich zwar etwas hilflos fühlte, da er mich nicht anfassen durfte aber für mich war das beste, dass er einfach da war.
Diesen schönen Geburtsbericht hat Tamara geschrieben :)