Corona Updates
Corona

16 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 6

Einmal pro Woche geben „LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten“ aus den verschiedensten Ländern Corona-Updates zur aktuellen Corona-Virus-Lage in ihrem Zuhause – unter welchen Beschränkungen sie gerade leben, wie sie damit klarkommen, welche Auswirkungen das alles auf sie hat und wie sie sich fühlen. Es ist ihnen überlassen, was genau sie erzählen möchten; sie gewähren uns einfach einen ganz persönlichen kleinen Einblick in ihre aktuelle Situation während der Corona-Krise. Es geht nicht um Politik oder Zahlen … es geht rein um Familien.

Mit dabei sind – je nachdem wie sie es zeitlich schaffen – Eltern aus folgenden Ländern:

  1. Norwegen
  2. Schweiz
  3. Formentera
  4. Dänemark
  5. Niederlande
  6. England
  7. Österreich
  8. Portugal
  9. Shanghai/China
  10. USA / LA
  11. USA /Texas
  12. USA/Kalifornien
  13. USA / NY
  14. Moskau /Russland
  15. Spanien
  16. Stockholm/Schweden
  17. Transsilvanien/Rumänien
  18. Italien
  19. Belgien
  20. Brasilien
  21. Singapur
  22. Island
  23. Südafrika
  24. Australien

Vielleicht melden sich nicht alle jede Woche, aber doch so oft es ihnen (trotz Kinder, Arbeit, Krankheit, Krisen und Hüttenkoller) möglich ist. Und ich bin dankbar FÜR und gespannt AUF jeden dieser Einblicke!

Corona-Updates in Video-Form:

Mit dabei sind diesmal Anna aus Österreich und Gina aus Südafrika.

 

Corona-Updates in Text-Form:

Mit dabei sind diesmal Marion aus Transsilvanien / Rumänien, Rike aus Australien, Nikola aus den Niederlanden, Damaris aus der Schweiz, Sabrina aus Norwegen, Doris aus Russland, Saskia aus Island, Charlotte aus Kalifornien / USA, Jana aus Spanien, Jaqueline aus Singapur, Anke aus England, Carla aus Portugal, Nadine aus Dänemark und Naddel aus Brasilien.

Rumänien

Hi, ich bin Marion aus Transsilvanien. Nun ist es also offiziell – die Schulen in Rumänien werden bis nach den Sommerferien geschlossen bleiben. Das bedeutet, vom 11. März bis (mindestens) zum 14. September gehen die Kinder nicht zur Schule. Das ist genau ein halbes Jahr lang. OMG. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben und weiß gar nicht, was ich sagen soll… Vermutlich, dass ich froh bin, dass mein Sohn erst in der zweiten Klasse ist, und deshalb für uns kein wichtiger Abschluss, Versetzung oder ähnliches ansteht. Und dass ich seine Hausaufgaben zumindest selbst noch verstehen und korrigieren kann. Und dass es wenigstens ihn sehr freut, so lange zuhause bleiben zu dürfen. Und dass wir eine Menge Benzin sparen, denn wir haben einen langen Schulweg. Ich verstehe es ja auch irgendwie. Ein Land wie Rumänien könnte zur Zeit eine Schulöffnung schon aufgrund der Hygienevorschriften überhaupt nicht stemmen. Der Schuletat ist hier so gering, dass die Schüler sogar ihr eigenes Klopapier mitbringen müssen, von Einmal-Handtüchern will ich gar nicht reden. Die Klassen in den deutschsprachigen Schulen sind so begehrt, dass in der Regel 30 Schüler auf ca. 25qm sitzen. Natürlich beobachte ich auch die Situation in Deutschland und das relativ planlose Herumwurschteln der einzelnen Bundesländer. Ob sich dieser ganze Aktionismus und unfassbare logistische Aufwand wirklich lohnt, nur damit die Kinder noch fünf Wochen lang an zwei oder drei Tagen zur Schule gehen können – ich bezweifle es. Und trotzdem kann ich es irgendwie alles nicht glauben. Es ist so surreal. Wie hoffnungsvoll wir alle noch zu Silvester waren, dass 2020 ein gutes Jahr wird. Denke ich an meine eigene Schulzeit, wäre das alles so unvorstellbar gewesen. Mit einer Maske zur Schule gehen, dort kein enges Kichern mit der besten Freundin, und nur die Hälfte der Klasse ist da, oder sogar gleich ein halbes Jahr Zuhause bleiben…. Ich bin eigentlich kein Pessimist, aber irgendwie habe ich im Moment das ungute Gefühl, dass die langfristige Kurve unserer allgemeinen Lebensqualität den gleichen Verlauf nehmen wird, wie der Aktienkurs der Lufthansa. Ich bin grad völlig ratlos, wohin das alles noch führen soll. Und merke, dass ich mich jetzt zu allem Überfluss auch noch wie meine eigenen Eltern anhöre.

Australien

G‘Day Mates, ich bin Rike und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Sydney/Australien.

Diese Woche hat die Schule wieder angefangen. Der Große (7) wird weiterhin zu Hause lernen. Eigentlich sollte das die Kleine (4) auch. Da ich nicht arbeite, fand ich es nicht angebracht, sie schon zu schicken. Jedoch hat die Preschool Bilder gemailt, von den Kindern, die vor Ort sind, das ist hier so üblich. Madame hat ihre Freundinnen gesehen und war unsagbar am Boden zerstört, dass die miteinander spielen dürfen, und sie zu Hause bleiben muss. Ich habe dann gehofft, dass sie es vergisst, leider war dem nicht so. Sie hat gebettelt und gefleht und so geweint.

Mein Mann und ich haben uns dann hingesetzt und noch einmal überlegt, wie wir dieses „Stay Home“ weiter handhaben wollen. Australien lockert seit heute (1.Mai) die Beschränkungen wieder. Insgesamt gibt es hier 6.753 Fälle mit 91 Toten. In unserem Bundesstaat liegt die Fallquote bei 0,04%. Die Schulen haben Phasenpläne vorbereitet, die Preschool einen sehr ausgeklügelten Desinfektionsplan. Das beruhigt einen. Trotzdem wollten wir sie zu Hause behalten.

Was mich aber zum Umdenken brachte war, dass ich in so einer Hau-Ruck-Aktion noch kurz einkaufen musste und wie normal die Kurze geschnappt habe und in den Supermarkt gefahren bin. Dort angekommen hatten wir keine Masken dabei (ist hier nicht Pflicht). An sich hatte ich mir aber angewöhnt, immer eine zu tragen. Und in dem Moment kam die Panik. Mir ist total heiß geworden, ich habe mich nicht getraut zu atmen, habe Platzangst bekommen und Angst vor den Menschen. Und das alles mit einer 4jährigen an der Hand.

Da habe ich mir gedacht: „Wie bescheuert. Am Wochenende waren wir doch schon im Park. Du nimmst sie mit zum Einkaufen. Auf der Straße spielt sie mit den anderen Kindern. Sie hält vernünftig Abstand. Selbst die Regierung lockert die Beschränkungen.“ Mein Mann meinte: „Warum entschuldigst du dich für etwas, was sich richtig anfühlt und wohin wir eh alle wieder wollen? Warum suchst du Entschuldigungen für Normalität? Sei froh, dass Australien bis jetzt so glimpflich davongekommen ist.“

Ich denke, dass wir mit der Angst vor Corona irgendwann genauso leben müssen, wie mit der Angst vor Masern, Windpocken, Ebola, Malaria, Scharlach oder FSME. Aber diesen Schritt zu machen und das Kind wieder zu schicken, empfand ich als unsagbar schwer.

Stay safe everyone!

Niederlande

Hallo zusammen, ich heiße Nikola und wohne mit meinem Mann und unserem 2jährigen Sohn in Almelo in den Niederlanden. Ich weiß nicht, wie ihr das alle inzwischen so empfindet, aber es stellt sich hier wieder Stück für Stück (gefühlte?) Normalität ein. Die Geschäfte haben in der Stadt wieder auf, zwar unter strengen hygienischen Auflagen, aber man kann hier wieder relativ normal einkaufen gehen. Ich finde das ehrlich gesagt noch alles ein wenig verfrüht, hoffentlich drehen wir nicht noch eine “Ehrenrunde” mit den ganzen Corona-Maßnahmen, weil wir alle nicht geduldig genug waren. Ich bin gestern am Baumarkt hier in Almelo vorbeigefahren, als ich auf dem Weg zum Einkaufen war und bin echt erschrocken, wie viele Menschen sich da auf engstem Raum auf dem Parkplatz getummelt haben, ohne zu schauen, dass da 1,5m zwischen sind.

Die Schulen beginnen hier wieder nach den Maiferien am 11. Mai. Das betrifft dann auch meinen Bonussohn, der in Vlaardingen zur Schule geht. Gemischte Gefühle bei uns Allen…Er muss erst 2 Tage pro Woche hin, damit nicht zu viele Kinder zusammen sind. Aber man macht sich schon Gedanken ob alles funktioniert und die Kids die Hygieneanweisungen auch umsetzen.

Wie es mit der Spielgruppe und dem Schwimmkurs für den Kleinen aussieht bleibt erstmal abzuwarten. Wir machen also weiter Bespaßungsprogramm zuhause, und es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich inzwischen des Öfteren angenervt und gelegentlich reizbar bin und die Nase von Corona ein wenig voll habe. Genauso wahrscheinlich wie unsere Katze. Ich glaube die ist froh, wenn wir wieder mal länger aus “ihrem” Haus sind.

Ab Juni sieht es zum Glück so aus, dass ich wieder ein wenig arbeiten kann. Da freue ich mich riesig drauf, das ist auch mein Lichtlein am Corona-Himmel. Mal wieder was anderes machen und sehen. Versteht mich nicht falsch, ich bin gerne Mama, aber ein Ausgleich zu der Betreuungsarbeit ist gerne willkommen.

In diesem Sinne: liebe Grüße aus den Niederlanden, bleibt fröhlich und gesund
Nikola

Schweiz

Hallo zämä, ich bin Damaris und lebe mit meiner Familie im schönen Appenzeller Land in der Schweiz. Diese Woche fanden die ersten Lockerungen des Lockdowns statt. Das heißt, einige Geschäfte konnten wieder geöffnet werden. Erst hieß, es dass sich diese langsamen Lockerungen bis Juni hinziehen, doch jetzt geht es teilweise doch schon schneller als zuerst von der Regierung geplant und kommuniziert. Ab 11. Mai werden die obligatorischen Schulen wieder geöffnet, Einkaufsläden dürfen wieder das ganze Sortiment anbieten, Museen öffnen wieder und auch Restaurants dürfen unter strengen Vorlagen wieder öffnen. Ich selber erwarte das Ganze gespannt, da die zweite Welle kommen wird. Ich bin gespannt ob diese Welle grösser wird und ob die Einschränkungen wieder stärker werden. Ich kämpfe schon länger mit immer wieder kehrenden psychischen Problemen (unabhängig von Corona). Doch jetzt gerade geht es mir wieder sehr schlecht. Ob NUR durch diese Corona-Krise ausgelöst kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber sie hat sicher einen Einfluss. Vorher hatte ich doch sporadisch noch Unterstützung durch die Großeltern, die mal einen Tag, einen halben Tag oder auch ein Wochenende auf Junior aufgepasst haben. Das fällt komplett weg, da die Großeltern rein alterstechnisch in die Risikogruppen gehören (ansonsten wären sie gesund). Diese Entlastung die komplett wegfällt spüre ich schon sehr und hat bestimmt Einfluss auf meinen psychischen Zustand. So freue ich mich sehr, dass die Lockerungen langsam kommen und das soziale Leben ganz langsam wieder hochgefahren wird. Mein Sohn (4 Jahre) macht es wirklich sehr gut. Ich bin froh, dass er sich sehr gut alleine beschäftigen kann. Doch auch ihm fehlen seine Freunde und er fragt jetzt immer mehr wann wir uns dann wieder treffen dürfen. Für mich war es ein Glück, dass die Kinderbetreuungsstätte geöffnet hatte und ich ihn hinbringen könnte. Einerseits wäre es im Homeoffice praktisch nicht machbar gewesen und andererseits hatte er so als Einzelkind trotzdem noch Kontakt zu anderen Kindern. Es bleibt spannend ?

Norwegen

Hallo! Ich heiße Sabrina und wohne seit vier Jahren mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen (2 und 6 Jahre) in Norwegen.
Die Situation ist fast unverändert. Maskenpflicht ist hier kein Thema. Es gibt aber durchaus einige Freiwillige, die beim Einkaufen auf Nummer sicher gehen wollen und eine Maske tragen.
Seit zwei Wochen ist die Kita geöffnet und es funktioniert prima. Wir Eltern dürfen zwar nicht auf das Kitagelände (die Kinder werden am Tor in Empfang genommen und dort von den Eltern auch wieder abgeholt), aber es ist trotzdem genug Zeit um sich von den Kids zu verabschieden. Die Gruppen wurden wie geplant geteilt. Ein Teil verbringt den Tag im Außenbereich der Kita und der andere Teil ist im Wald. Die Wald-Kinder (alle im Alter von ca. zwei Jahren) schlafen in kleinen Hängematten, spielen Naturbingo oder basteln mit den Sachen, die sie im Wald finden. Gestern kam der Kurze mit einem selbstgebastelten Insektenhotel nach Hause. Tolle Idee wie ich finde!
Für den Großen begann am Montag wieder die Schule. Es war eine große Umstellung über einen so langen Zeitraum gemeinsam zu Hause zu sein. Aber die Umstellung zurück ist auch nicht weniger anstrengend. Die Schüler und Eltern haben aber ein tolles Feedback für die vergangenen Wochen bekommen. Auch in der Schule wurden die Klassen geteilt und eine Vielzahl der Stunden findet, soweit das Wetter es zulässt, draußen statt. Wie in der Kita auch, hat jede Gruppe ihren eigenen Bereich.
Seit Montag gehe ich wieder arbeiten und da sind die Maßnahmen zur Sicherheit für die Patienten und Angestellten sehr hoch. Als Zahnarzthelferin muss ich vor der Behandlung mit dem Patient einen speziellen Fragebogen durchgehen und Temperatur messen. An Schutzkleidung trage ich fast alles was geht… Über meiner normalen Arbeitskleidung habe ich zusätzlich noch einen Kittel, der nach jedem Patienten gewechselt wird, ein OP-Häubchen, zwei Masken und ein Visier.
Generell ist es aber schon so, dass das Leben sich hier wieder relativ “normal” anfühlt. In den Läden steht aber weiterhin Händedesinfektion bereit, die auch von sehr vielen Leuten genutzt wird. Abstand halten und aufeinander aufpassen sollten wir trotzdem noch.

Liebe Grüße und bleibt gesund!

Russland

Hallo, ich bin Doris und lebe mit meiner Familie (Mann und 5-jährige Zwillinge) seit ca. 4 Jahren in Moskau.

In Russland gibt es mittlerweile an die 115.000 Corona-Fälle, davon rund die Hälfte in Moskau. Die täglichen Fallzahlen steigen im Moment, gestern waren es fast 8.000 neue Fälle in Russland. Somit ist hier noch lange keine Entspannung in Sicht. So richtig ernst scheinen die Leute das hier auch nicht zu nehmen.

Gestern war ich nach Wochen mal wieder einkaufen, macht sonst mein Mann oder wir lassen Lebensmittel liefern, und habe mich schon sehr gewundert. Viele liefen ohne Masken rum, auch die Supermarktmitarbeiter und Mindestabstand hat auch fast niemand eingehalten. Ich habe auch das Gefühl, dass wieder mehr Leute unterwegs sind. Der Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass viele unterwegs sind. Dabei wurden die Beschränkungen hier erstmal bis nach den Mai-Feiertagen (bis zum 12. Mai) verlängert. Im Moment gehe ich aber nicht davon aus, dass sich danach viel ändern wird.

Eine Freundin von mir hat mich ein wenig geschockt, denn sie erzählte, sie hätte gehört, bis Jahresende würde es keine Flüge aus Russland mehr rausgeben. Das halte ich persönlich für übertrieben, aber unseren Sommeraufenthalt in Deutschland sehe ich leider nicht. Was besonders für die Kinder hart sein wird, denn die vermissen Omas, Opas, Tanten, Onkel und Cousine.

Uns geht es ansonsten soweit gut. Wir leben so vor uns hin. Die Tage sind gut gefüllt, was auch dem Online-Unterricht unseres Kindergartens zu verdanken ist. Ich bin wirklich froh, dass dies angeboten wird und die Kinder auf diese Weise Kontakt nach außen haben.

Es heißt also: durchhalten, abwarten und das beste draus machen….

Island

Hallo ihr Lieben,
ich heisse Saskia und wohne mit meinem Mann und unserer 3-jährigen Tochter in Sauðárkrókur im Norden Islands.

Ich weiss gar nicht so richtig, wie ich diese Woche anfangen soll. Ich glaube, am meisten bewegt hat mich die Nachricht aus Deutschland, dass die weltweite Reisewarnung bis Mitte Juni ausgedehnt wurde und mein Papa somit entschieden hat, am 30. Mai nicht zu uns zu kommen. Wir hatten bisher noch keine Möglichkeit persönlich miteinander zu reden, deswegen weiss ich noch nicht so genau, wie es weitergeht. Soweit ich weiss bieten einige Fluggesellschaften an, die Flüge kostenlos zu verschieben. Ob das in unserem Fall passt, müssen wir schauen. Meine Schwester fängt im August eine Ausbildung an und irgendwie war das jetzt im Juni die „perfekte“ Gelegenheit nochmal die Urlaubsplanung Aller unter einen Hut zu bringen. Nach dem Sommer wirds echt schwierig. Klar könnte man jetzt sagen, ich war naiv zu glauben, das könnte klappen, aber was soll ich sagen, an irgendwas muss man sich ja festhalten. Jedenfalls bin ich jetzt ganz schön traurig und weiss auch noch gar nicht so richtig, wie ich das unserer Tochter beibringen soll. Kopfschmerzen sind wohl vorprogrammiert.

Ansonsten gibt es diese Woche gar nicht so viel neues zu berichten. In der Arbeit haben wir uns auf die Wiedereröffnung am Montag vorbereitet. Wie ich im ersten Text erwähnt hatte, arbeite ich in einer Touristeninfo und wir sind im selben Haus mit einem Museum und Restaurant. Wir starten mit 7h pro Tag im Mai und am Wochenende wird erstmal nur das Restaurant offen sein und die Ausstellung bleibt geschlossen. Ausserdem werden wir unseren Fokus dieses Jahr ausschliesslich auf isländische Reisende legen, da keiner mit vielen Touristen aus dem Rest der Welt rechnet.

Freyja war diese Woche im Kindergarten. Die letzte Woche mit verkürzten Öffnungszeiten und halber Gruppengrösse. Ab nächste Woche geht es auch dort wieder normal los. Wir haben das gute Wetter genutzt und sind diese Woche mit dem Fahrrad zum Kindergarten gefahren. Das hat uns richtig gut getan. Freyja hatte sehr viel Spass, nach dem Kindergarten noch in der Gegend rumzufahren und zu entdecken. So hatten wir auch die Möglichkeit, an der Takstelle anzuhalten und ein Eis in der Sonne zu essen. Trotzdem habe ich nach wie vor das Gefühl, dass die Stimmung bei uns sehr angespannt ist. Oft wenn Freyja mich oder ihren Papa anspricht, geschieht das sofort schreiend oder meckernd oder quengeld, für mich ein Zeichen von grosser Frustration. Und ich wünsche mir so sehr, ich könnte es ändern oder ihr helfen, aber das funktioniert immer seltener und auch das macht mich unendlich traurig und frustriert mich selbst.

Hoffen wir das beste für diesen Sommer. Das wenigstens die (Ur)Omas im Juli und August kommen dürfen, wenn wir Kindergartenferien haben. Hoffen wir dieser scheiss Virus verzieht sich bald. Und hoffen wir alle bleiben nach wie vor gesund.

Ich schliesse diese Woche indem ich euch allen eine dicke Umarmung aus Island schicke, denn die könnte ich im Moment selbst ganz oft gebrauchen. Alles Liebe euch allen!

Kalifornien / USA

Hi , ich bin Charlotte aus Kalifornien. Ich lebe mit meiner Familie jetzt in Cameron Park. Wir sind gerade umgezogen. In Corona-Zeiten ein ungewöhnliches Unterfangen. Wir haben alles allein gemanagt. Mega anstrengend. But successful!

Aktuelle Zahlen in den USA (1. Mai):
Fälle: 1,065.472
Gestorben: 61.669

Nach wie vor kümmern wir uns persönlich nicht um die Zahlen. Wir leben unser Leben und haben einfach momentan genug zu tun.

Beim Einkaufen wird es einem wieder bewusst. Es gibt nach wie vor viele Leute, die nun eine Maske tragen. Aber niemand scheint mir panisch oder ängstlich zu sein. Ich vergesse mitunter oft den Abstand zu halten.
Es gibt, glaub ich, so mehrere Gruppen von Menschen, die ganz unterschiedlich mit dem Virus umgehen. Ich selber gehöre zur Gruppe der Ignorierer. Mir geht das alles ziemlich auf den Keks. Ich habe keine Angst vor der Erkrankung und möchte schlichtweg nur Normalität haben. Ich halte die längere Schließung von Restaurants und Läden für Existenzgefährdend. Es gibt mittlerweile viele Stimmen gegen den Shutdown.

Distance learning liegt seit einer Woche auf Eis. Ich hab einfach keine Zeit dafür. Die Kinder springen lieber in den Pool. Und das kann ich voll verstehen.

Hier ist jetzt noch 1 Monat Schule. Dann ist summer break für 2,5 Monate.

Mich beschäftigt jetzt eher, ob ich die Kinder an der neuen Schule anmelden kann. Wir haben nämlich mit unserem Umzug den school district gewechselt.

Traurig sind wir darüber, dass beide Kinder ihre Abschlüsse nicht so schön wie normalerweise bekommen werden. Der 11-jährige verlässt die elementary school und wechselt auf die middle school und der 5 jährige hätte seinen Kindergarten-Abschluss gehabt.

Es passiert also gerade eher nur so Familienzeugs bei uns.
Liebe Grüße, Charlotte

Spanien

Hallo, ich bin Jana und wohne seit 12 Jahren in Spanien. Zusammen mit meinem Mann und meiner zweijährigen Tochter lebe ich in der Nähe von Barcelona.

Es hat sich in der letzten Woche nicht viel geändert… Die Fall- und Todeszahlen sind rückläufig. Wir haben derzeit etwas weniger als 300 Todesfälle täglich, insgesamt aber schon fast 25.000.

Ab heute dürfen wir uns draussen auch wieder sportlich betätigen. In einem Radius von einem Kilometer von unserem Zuhause und nur Einzeln oder maximal mit denen man zusammenwohnt. Auch darf ab heute die ältere Generation draussen wieder frische Luft schnappen. Die entsprechenden Zeitspannen wurden so gelegt, dass sich die verschiedenen Gruppen nicht überschneiden und auch damit nicht zu viele gleichzeitig draussen sind. Wenn ich mir aber ansehe, wie die erste Lockerung vor einer Woche lief (Kinder dürfen seitdem eine Stunde in Begleitung nach draussen), bleiben wir erstmal doch noch zuhause. Vorgegeben war: ein Erwachsener mit max. 3 Kindern und mind. 1,5 – 2m Abstand. Allerdings hat man Bilder gesehen, wie sich alle schön kuschelig nebeneinandergesetzt haben, viele ohne Maske; grössere Gruppen von Kindern haben zusammen Fussball gespielt und die, die spazieren gingen, liefen Schulter an Schulter… Wir schauen mal, was die Zahlen nächste Woche sagen.

Wir haben diese Woche versucht, so früh wie möglich aufzustehen um schon was vorzuarbeiten und mittags noch ein halbes Stündchen auf den Balkon gehen zu können. Den werden wir dieses Wochenende auch sehr gut nutzen. Es ist sehr sonnig und draussen essen findet meine Tochter momentan sehr spannend…

Ich muss aber auch sagen, dass die Motivation allgemeint momentan eher im Keller ist. Das Klatschen jeden Abend wird ständig ein bisschen weniger. Es wird zwar noch geklatscht, aber mit weniger Energie und ich habe das Gefühl, es werden jeden Abend weniger… Auch die Polizei und Krankenwagen fahren abends nicht mehr, was immer ein persönliches Highlight meiner Tochter war.

Singapur

Hallo, ich bin Jacqueline und lebe mit meinem Mann und unseren 2 Söhnen (9 und 3 Jahre alt) seit 1.5 Jahren in Singapur.

Wir sind in Woche 4 von unserem Lockdown, Woche 3 vom Home-Schooling und haben noch 4 Wochen vor uns da der Lockdown noch einmal verlängert wurde. Ich muss sagen wir haben uns der Situation ziemlich gut angepasst und die Jungs werden extrem verwöhnt mit mal nem neuen Spiel, neuem Konstruktion-Spielzeug und gestern habe ich eine Lego-Bestellung aufgegeben J. Aber sie machen es toll und wir haben nur ganz wenige Tantrums. Ich bin extrem froh das mein Mann am Abend kocht und ich mich darum nicht auch noch kümmern muss. Es würde wohl nur Brot und Butter geben, weil mir am Abend einfach die Kraft fehlt das auch noch zu machen. Dafür darf er den ganzen Tag mehr oder weniger ungestört arbeiten und wird nur zu den Mathe-Aufgaben gebraucht. Mein Fernstudium ist ein bisschen in den Hintergrund geraten und ich versuche so viel wie möglich am Wochenende zu erledigen, wenn die Kinder mich eigentlich nicht brauchen um irgendwelche Aufgaben zu lösen. Und da es momentan eh keinen Unterschied macht ob Wochentag oder Wochenende spielt es keine Rolle – können eh nirgends hin.

Seit letzter Woche muss man jetzt seinen Ausweis vorzeigen und die Kontaktdaten hinterlassen, wenn man einkaufen geht. Wir dürfen nun nicht mal mehr in unserem Condo joggen oder die Kinder eine Runde laufen lassen – weil man das Social-Distancing nicht kontrollieren kann. Das ist ziemlich frustrierend weil wir haben nur 5 lokale Neuinfizierten, aber knappe 900 Neu-Infizierte pro Tag bei den ausländischen Arbeitern die üblicherweise auf den Baustellen arbeiten und in abgeschirmten Häusern wohnen und mit den „normalen Bürgern“ praktisch keinen Kontakt haben. Andere Länder lockern ihre Restrictions und in den deutschen Medien kann man die Rufe nach Ferien lesen und bei uns wird alles verschärft.

Morgen hat mein Jüngster seinen 4. Geburtstag und in 27 Tagen wird mein ältester 10 – 2 Geburtstage in der Quarantäne und ohne Geschenke von Oma, Opa und den Paten, da es momentan keinen Postverbindung von Deutschland/Schweiz nach Singapore gibt. Aber wir machen das Beste draus und ich hoffe sie geniessen ihren Tag trotzdem.

Ich suche mir so meine kleinen Nischen am Tag an denen ich mal 15-30 min für mich alleine habe. Üblicherweise bin ich joggen gegangen, was ja nun nicht mehr geht also ist nur noch spazieren angesagt. Ansonsten lese ich wieder viel mehr Bücher und habe ein Malen nach Zahlen Bild angefangen – das entspannt so schön.

Bis zum nächsten Mal, bin gespannt was sich bis dahin wieder verändert hat.

England

Hallo von Anke aus England!
Die letzten Wochen waren recht gleich, abgesehen von Zeiten mit weniger oder mehr Fernsehprogramm für die Kinder: Ich glaube, mein Mann und ich versuchen uns gegenseitig zu unterbieten, was den Vorteil hat, dass wir uns jetzt wesentlich kreativer Aktivitäten für die Kleinen einfallen.
Wir haben jetzt zwei selbstgebaute Lavalampen; ein Pappkarton-Haus oder eine Rakete, je nachdem, welches Kind du grad fragst; gebastelte Osterglocken am Fenster; einen Spross aus Orangenkernen gezüchtet und alle möglichen anderen Dinge, die meist über eine Woche hinweg zusammen gestellt werden. Wie die in der Kita das in einer Einheit hinkriegen, ist mir weiterhin ein Rätsel.

Aus Verzweiflung habe ich mit Sauerteig angefangen und netterweise jetzt mit Hilfe von der Mutter einer Freundin, die mich per Email und Youtube-Videos angelehrt hat, noch nicht ganz aufgegeben. Mein älterer Sohn (4) hat am Wochenende seine Lust endlich wieder raus zu dürfen so ausgedrückt: “Mama, Daddy, ich packe meinen Rucksack und fahre zu Oma und Opa in den Urlaub! Auf dem Weg besuche ich noch Peggy in Belgien!”. Ach wie schön das nur wäre! In ein paar Wochen verstreicht unser zweiter Kurzurlaub, der durch die Pandemie gestrichen wurde und da das für den besonderen Geburtstag meiner Mutter ist, macht es das dann noch ein bisschen schwieriger. Jetzt überlege ich fieberhaft, wie und womit ich ihr eine Freude machen kann und was an den gemeinsamen Urlaub herankommt.
Fotokalender habe ich bereits Ende März drucken lassen und an Familie und Freunde verschickt, also werde ich mal im WWW suchen oder einen Beitrag in der Gruppe posten, schließlich haben viele von euch tolle Ideen, die mir niemals in den Sinn kommen würden ohne eure Hilfe.

Es sieht so aus, als wird Lockdown noch über mehrere Wochen weitergehen, mit eventueller Lockerung auf das Level, dass sich zwei Haushalte treffen dürfen. Dann beneide ich jetzt schon die Familien, die in der Nähe wohnen und vielleicht schaffen wir es dann meine Schwiegermutter wieder zu sehen. Ein kleiner Lichtblick, aber immerhin.

“Dank” zahlreicher Zoom-Gespräche für die Arbeit und Privates kann mein Kleiner jetzt perfekt in die Kamera winken und herzerweichend wie eine Taube gurren – das ist bei schwierigen Gesprächspartnern immer hilfreich, weil die dann weniger grummelig sind. Wer hätte gedacht, dass sich das mal auszahlt?

In den letzten Wochen war das Wetter traumhaft schön und unser Eiscreme-Konsum ist dementsprechend hoch. Zum Glück gibt es einen Eisladen im Ort, der auch liefert, wie wir vor zwei Wochen erfahren haben. Ach, wie schade, dass man Eis im Wert von mind. £20 bestellen muss ;) Ich geh dann mal Eis essen.

Viele Grüße!
Anke

Portugal

Olá! Ich bin Carla und lebe mit meinem 7-jährigen Sohn seit fast genau 17 Jahren in Portugal, in der Nähe von Lissabon.

Wir sind seit dem 13.03. zu Hause, ich im Home Office und mein Sohn mittlerweile in der Tele-Schule… und es fängt immer mehr an zu nerven…
Aber so langsam sollen ab dem 4. Mai, wie in Deutschland, einige Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe, wie z.B. Friseure öffnen und eine gewisse Normalität einkehren. Bin gespannt, wie das dann mit den Masken und den anderen Sicherheitsvorkehrung läuft…

Meine Kollegen werden wohl ab Mai wieder einige Tage in der Woche ins Büro fahren. Da ich alleinerziehend mit meinem Sohn bin und die Schulen, zumindest die Grundschulen, vorerst nicht öffnen werden, werde ich wohl weiterhin von zu Hause arbeiten müssen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich wäre auch sooo gerne wieder ein paar Tage ins Büro gefahren. Einfach raus aus dem, was jetzt meine Routine ist…

Es wird immer anstrengender die Arbeit, das Kind, die Schule, etc. unter einen Hut zu bekommen. Ich habe das Gefühl, ich werde niemandem mehr gerecht. Der Arbeit nicht, dem Kind nicht, der Schule nicht, dem Haushalt nicht, aber auch mir nicht… Obwohl ich „zu Hause“ bin, habe ich noch weniger Zeit für mich, als „damals“ als ich fürs Arbeiten noch außer Haus ging.

Ich merke immer mehr, wie diese Situation, diese Isolation, dieses Home Office, die Home Schule, einfach dieses Home Everything an meinen Nerven zerrt und ich an meine Grenzen komme. Ich schlafe schlecht und habe schon mehrmals zu Beruhigungstabletten gegriffen, einfach, weil mich die Panik gepackt habe. Ich bin mir vorgekommen, wie der kleine Zwerg, der vor dem großen Berg steht und nicht weiter weiß… L Es ist eine riesen Herausforderung…

Hinzu kommt, dass ich jetzt auch wieder durchgehend das Kind habe, außer alle zwei Wochen am Sonntag für ein paar Stunden, wo er bei seinem Vater ist…

Das macht Corona momentan mit mir… Sorry, dass ich nichts Positiveres berichten kann…

Es gibt aber auch schöne Momente, ganz klar… Trotz allem, wenn wir uns nicht wegen Schule oder Hausaufgaben streiten, habe ich tolle, intensive und lustige Momente mit meinem Sohn. Wir wachsen als Team noch mehr zusammen. Aber auch er vermisst seine Freunde und sich mit ihnen einfach so draußen treffen zu können.

Wir werden jetzt einfach das lange Wochenende und den versprochenen Sonnenschein genießen!

Schönen Feiertag euch!
Até breve, Carla

Dänemark

Ich bin Nadine und wohne an der schönen Westküste Dänemarks. Nachdem ich jetzt 2 Wochen ausgesetzt habe, gibt es diesmal wieder ein Update von mir. :)

Hier ist es seit Corona sehr ruhig, da keine deutschen Touristen da sind. Diese machen hier die Mehrheit an Touristen aus. Deshalb versuchen viele Dänen den Ferienhausvermietungen unter die Arme zu greifen und zu helfen, in dem sie selbst Urlaub hier buchen. Das ist natürlich nicht annähernd so viel wie sonst, aber eine kleine Hilfe. Viele Ferienhausvermieter mussten auch schon ihren Mitarbeitern kündigen und arbeiten in Minimalbesetzung weiter. Der Grenzhandel ist auch lahmgelegt, die Dänen können nicht mehr in Deutschland günstig einkaufen. Dafür brummen die Geschäfte auf süddänischer Seite, da nun wieder „zu Hause“ eingekauft werden muss. :D

Wann die Grenze von Dk wieder öffnet, ist noch nicht sicher und Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hielt sich bei der heutigen Pressekonferenz sehr bedeckt zu diesem Thema. Alle hoffen auf Öffnung zum 10.Mai 2020, da von allen Seiten, auch vom Tourismus, Druck ausgeübt wird. Es wird gehofft, dass wenigstens die Menschen aus Schleswig-Holstein über die Grenze dürfen um zu urlauben. Die Infektionszahlen sind rückläufig, stationär sind momentan nur noch 16 Personen. 

Meine Tochter geht seit 2 1/2 Wochen zur Schule und die Jungs seit 2 Wochen in den Kindergarten. Alles wurde, nachdem es beschlossen war, megaschnell und sehr gut umgesetzt. Die Kinder der Klassen 0-5 gehen zu unterschiedlichen Eingängen in die Schule, waschen sich dann sofort die Hände und gehen dann ins Klassenzimmer. Im Laufe des Tages wird oft Hände gewaschen und Abstand gehalten. Der Lehrstoff ist so verpackt, dass er sehr praktisch ist und die meiste Zeit draußen stattfinden kann. Die Klassen sind hier von Haus aus kleiner als in Deutschland, was das Ganze etwas einfacher macht.

Im Kindergarten ist der Außenbereich in 3 Teile aufgeteilt. Es gibt nur 3 Gruppen im Kindergarten. Eine für die Kindergrippe und 2 für sind Kindergarten. Die 2 Gruppen Kindergarten wechseln wöchentlich den Außenbereich, so dass es nicht langweilig wird. Die meiste Zeit verbringen die Kinder draußen. Wenn das Wetter ok ist, essen sie auch draußen. Hier ist es sowieso so, dass die Kinder auch bei schlechtem Wetter raus gehen, außer bei richtigem Unwetter. Die Spielsachen werden 2x täglich gereinigt. Die erste Woche waren die Jungs täglich 3 Stunden dort, die 2. Woche 5 Stunden täglich. Die Erzieher und die Kommune sind sehr zufrieden, wie alles läuft.

Uns geht es sehr gut damit und wir haben eigentlich so gut wie keine Einschränkungen. Hier muss man auch keine Masken tragen. In den Geschäften stehen am Eingang Desinfektionsmittelspender.

Vor dem 10. Mai soll dann beschlossen werden, wie die weitere Öffnung Dänemarks stattfinden kann. Alle warten gespannt mit viel Hoffnung.

Brasilien

Hallihallo ich bin die Naddel und wohne mit meinen beiden Töchtern in Brasilien auf einer Insel am Atlantik! Die Stadt ist über eine Brücke erreichbar und hat ca. 36.000 Einwohner!
Diesmal möchte ich euch von dem Ausreise-Drama meiner Eltern berichten! Und ich kann euch sagen, es ist keine Ausnahme, sondern weltweit die Regel! Ich habe von unglaublich vielen Betroffenen gelesen.

Meine Eltern hatten schon Pech mit der Hinreise, dank einer unfähigen Mitarbeiterin der Tap Portugal, die die Buchung meiner Eltern am Flughafen nicht finden konnte. Der Flug musste neu gebucht werden, dass hat die Dame auch nicht hinbekommen, meine Eltern hatten keinen Rückflug! Das stellten wir Anfang März fest (Anreise Anfang Februar) brauchten aber dank beginnender Corona Krise über eine Woche, um das von der Tap bestätigen zu lassen. Egal, dieser Flug wurde sowieso gestrichen, somit haben wir nicht das Problem, dass sie auf einem Gutschein sitzen, der ihnen nix nutzt!

Geplante Ausreise 25.3.

Wir haben das gemacht, was Urlaubern geraten wurde: Airline angeschrieben, hahhaaaaa guter Witz … reagieren, die nicht drauf, aber online kam die Meldung, die fliegen erst ab 4. Mai wieder.

Beim Konsulat gemeldet – Ergebnis: Email-Verteiler mit unzähligen privaten E-Mail-Adressen, keine Hilfe, nur immer wieder der Hinweis, fliegen sie so schnell wie möglich zurück und bleiben sie gesund.
Bei Elefand eingetragen, die Liste vom Auswärtigen Amt, Antwort: es gibt noch kommerzielle Flüge aus Brasilien, kümmern sie sich selbst… Na, danke für nix.

Ja, gibt es von Sao Paulo und Rio de janeiro, dass ist am anderen Ende des Landes,1.600 km entfernt, und zu Preisen jenseits von Gut und Böse und Inlandsflüge werden immer weniger!

Ok, wir denken nach! In der Zeit versuchen 3 andere Deutsche hier wegzukommen, 2 schaffen es, einer kommt zurück. Inlandsflug gecancelt, über 100 km (hier knapp 2 Std. Fahrt) umsonst gefahren zum Flughafen.

Kriegsrat mit dem Rückkehrer und einem Urlaubspärchen, wir versuchen Inlandsflug mit Transatlantik über die Lufthansa als Paket zu buchen für den 13.4.

12.4. 17.30 Uhr mitten beim finalen Kofferpacken. WhatsApp Nachricht vom Mitreisenden: Inlandsflug gecancelt, nächster Flug 18. MAI …. What the f…  Lufthansa-App weiß von nix, da ist alles noch im grünen Bereich. Häh?  Ok, telefonieren. Mitarbeiter: Nee, alles gut für ihren Flug.. Ich: Habe aber Info, dass… Mitarbeiter: Welche Airline? Ich: Latam, ihr Kooperationspartner… Mitarbeiter: Hmm, ach so, ah ja, ist gecancelt, nächster Flug 18.Mai. Ich: Blitz Idee, gehen von Salvador (Bundesstaat Hauptstadt) Flüge nach Sao Paulo? Ja, aber kostet nochmal 400 mehr pro Person, die Umbuchung auf den 18. ist kostenlos ? Frage meine Eltern. Klack, Stromausfall, Verbindung weg….

Nächtlicher Kriegsrat, weil Salvador ist 600 km weg, es fahren keine Busse, es gibt keine Flüge von hier, vielleicht kann unser Touristenguide sie holen, wir versuchen das. Neuer Anruf, neues Ausreise Datum 20.4.

Touristen Guide krank, ich kann sie nicht fahren, anderer Guide ok, äh, ach so, es darf niemand rein in die Stadt, ok, er kommt mit zweitem Fahrer, dann gehts gleich zurück.  Hotel in Salvador in Flughafen Nähe zum Glück kein Problem.  Dann habe ich ein Déjà-vu … Ich komme aus Ostberlin und stand öfter mal an der Grenze, um Verwandte zurückzufahren oder abzuholen! Das was hier ablief, war ähnlich! Taxi kommt an Stadt Einfahrt, dreht um bleibt ca.50 m vor der Polizei Kontrolle stehen.

Ich fahre mit meinen Eltern raus, sage an der Kontrolle Bescheid, dass ich nur bis zum Taxi fahre und sofort wieder zurückkomme, um 14 Tage Quarantäne zu vermeiden, das ganze natürlich mit Maske, meine Eltern wechseln das Auto, ich fahre zurück, werde auf Fieber überprüft, darf aber weiterfahren!

Die Rückreise hat dann insgesamt 4 Tage gedauert. Und 5.000 Euro in der Economy class gekostet!!! Hergekommen sind sie für 2000 Business Class auch mit Hotel und Taxi?
Keine Kontrolle in Frankfurt, nur Fieber gemessen, kein Hinweis auf Quarantäne.
Berlin, kein Fieber messen, Zettel mit Bitte um Meldung bei Gesundheitsamt! Mehr nicht!!

Und die Großeltern, die zu Hause am TV große Reden hören, wir holen unsere Leute zurück, wundern sich, warum meine Eltern nicht wiederkommen.. weils den Staat einen Scheiß interessiert… Wenigstens eine Preisbremse bei den Airlines wäre nett, da Lufthansa ja deutsch ist! Mein Fazit: ich hätte zu den Preisen nicht ausreisen können und kenne einige, die aus dem Grund noch hier sind! Zum Teil privat untergekommen, weil Hotels zu bzw. kein Geld mehr dafür da ist.

 

Ich danke euch allen, die ihr euch die Zeit genommen habt, mitzumachen und bin schon gespannt auf eure nächsten Corona-Updates!

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! :-*

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Ein Kommentar für “16 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 6