Corona Update 16
Corona

10 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 16

Alle 4-5 Wochen geben „LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten“ aus den verschiedensten Ländern Corona-Updates zur aktuellen Corona-Virus-Lage in ihrem Zuhause – unter welchen Beschränkungen sie gerade leben, wie sie damit klarkommen, welche Auswirkungen das alles auf sie hat und wie sie sich fühlen. Es ist ihnen überlassen, was genau sie erzählen möchten; sie gewähren uns einfach einen ganz persönlichen kleinen Einblick in ihre aktuelle Situation während der Corona-Krise. Es geht nicht um Politik oder Zahlen … es geht rein um die persönlichen Eindrücke und Familien.

Mit dabei sind – je nachdem wie sie es zeitlich schaffen oder was es zu erzählen gibt – Eltern bzw. Mütter aus folgenden Ländern:

  1. Norwegen
  2. Schweiz
  3. Formentera
  4. Dänemark
  5. Niederlande
  6. England
  7. Deutschland
  8. Österreich
  9. Portugal
  10. Shanghai/China
  11. LA / USA
  12. Texas / USA
  13. Kalifornien / USA
  14. NY / USA
  15. New Jersey / USA
  16. Moskau /Russland
  17. Spanien
  18. Stockholm/Schweden
  19. Transsilvanien/Rumänien
  20. Italien
  21. Belgien
  22. Brasilien
  23. Singapur
  24. Island
  25. Südafrika
  26. Australien
  27. Neuseeland
  28. Peru

Es machen nicht alle jedes Mal mit, aber doch so oft es ihnen (trotz Kinder, Arbeit, Krankheit, Krisen und Hüttenkoller) möglich ist. Und ich bin dankbar FÜR und gespannt AUF jeden dieser Einblicke!

Corona-Updates:

Mit dabei sind diesmal Saskia aus Island, Johanna aus Peru, Jaqueline aus der Schweiz, Charlotte aus den USA/Kalifornien, Anni aus NY/USA, Doris aus Russland, Naddel aus Brasilien, Rike aus Australien, Anke aus England und Anke aus Deutschland.

Island

Goðan dag ihr Lieben!
Ich heisse Saskia und wohne mit meinem Mann und unserer 4 jährigen Tochter in Sauðárkrókur in Nordwestisland.

Kurz nachdem das letzte Update raus kam, kamen bei uns die neuen Regelungen. Ich will gar nicht so sehr ins Detail gehen und denke es reicht, wenn ich sage, alles wurde gelockert und Island ist mittlerweile, ausser ein paar griechischer Inseln, das einzige Land in Europa, das grün im Corona Ranking ist. Wir sind mittlerweile bei 38 Infizierten im ganzen Land.
Sonst war der Januar eher ruhig bis zum Kindergeburtstag am 24., den wir mit insgesamt 20 Gästen feiern konnten und der ein voller Erfolg war.

Und dann kam der 28. Januar und der ganze Corona Scheiss holt uns doch noch ein. Denn plötzlich halte ich völlig geschockt meine Kündigung in der Hand. Wie ihr ja wisst, arbeite ich in einer Touristeninfo und bin bei der Stadt angestellt. Wir hatten über die ruhige Zeit viel aktualisiert und vorbereitet, für wenn die Touriisten (isländisch und/oder ausländisch) zurück kommen. Durch den Arbeitsvertrag bei der Stadt waren meine Kollegin und ich uns so sicher, dass wir sicher waren. Tja, falsch gedacht. Beide stehen wir am 1. Mai ohne Arbeit da. Einige von euch wissen auch, dass mein Mann mental krank ist, seit November arbeitslos ist und mindestens noch ein Jahr in einem Programm steckt, das ihn hoffentlich gesund bzw. besser machen und wieder fit für den Arbeitsmarkt machen soll. Somit bin ich eigentlich seit Geburt unserer Tochter unter Dauerstrom, manage den Haushalt und die Kindererziehung zu 90% alleine und fühle mich manchmal wie eine alleinerziehende Mutter mit 2 Kindern. Aber wenigstens der Job war die eine Konstante, um die ich mir keine Sorgen machen musste… Nun nicht mehr… und schon wieder könnte ich losheulen. Ich glaube, ich bin immer noch in einer Art Schockstarre, der Kopf steckt ganz tief im Sand und ich brauche einfach noch ein paar Tage, um mich wieder zu fangen. Zum Glück beträgt die Kündigungsfrist 3 Monate und ich habe noch Zeit mich um etwas neues zu kümmern. Und zum Glück ist mein Mann verständnisvoll und sagt, ich soll nicht den erstbesten Job annehmen, nur um zu arbeiten, sondern soll mir Zeit lassen und überlegen, was ich möchte, um letztendlich nicht noch gestresster zu sein. Aber mal ehrlich, was soll man als nächstes machen, wenn man eigentlich schon da war, wo man hin wollte und wenn aufgrund von Corona einfach der gesamte Tourismus tot ist? Ich weiss theoretisch auch, das jeder immer nur so viel mit auf den Weg bekommt, wie er tragen kann, aber praktisch denke ich im Moment: Warum musste das Paket noch schwerer werden?

So, das war heute ein ganz schlimmes Auskotz-Update und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, denn natürlich weiss ich auch, das es vielen noch viel schlimmer geht. Trotz das es mir so mies geht, wünsche ich euch allen von Herzen alles Gute und hoffe ihr seid und bleibt alle gesund. Bis zum nächsten Mal.

Peru

Hallo liebe Mitlesenden,

hier in Peru ist mittlerweile der Sommer angekommen. Es ist ziemlich warm und so stehe ich oft schon um 6.00 Uhr morgens auf und gebe mir die volle Corona Dröhnung in Form von Nachrichten.  Vielleicht erinnert sich noch jemand an meinen ersten Bericht letztes Jahr – im September war das glaub ich. Tja, ich könnte den Bericht jetzt einfach nochmal so abschreiben. Intensivbetten alle belegt, Sauerstoff alle oder man muss 3 Tage anstehen, um seine Flasche zu füllen. Seit 5 Tagen ist wieder Quarantäne angeordnet und es wurde vieles wieder geschlossen. Im November/Dezember hatten wir uns ja mal wieder ein wenig rausgewagt und uns ein paar Mal mit Freunden im Park getroffen und das Highlight letzten Jahres war das Weihnachtskekse backen mit Freunden des Sohns. All das habe ich aber seit Weihnachten wieder eingestellt, da die Zahlen wieder gestiegen sind und immer noch steigen.  Und so werden wir auch diesen Sommer wohl nur vom Fenster aus erleben, dieses Mal immerhin in einer größeren Wohnung und mit einer Nintendo Switch, die ich vor lauter Verzweiflung gekauft habe, damit das Kind irgendwie beschäftigt ist. (Jetzt kann er immerhin vom Tablet mal zur Switch wechseln!! *IRONIE*)

Die Allgemeinstimmung in Peru ist allerdings genauso wie vermutlich in Deutschland auch nicht allzu gut. Man hat einfach keine Lust mehr auf Corona und man hat das Gefühl die Menschen ignorieren es teilweise. Während in Deutschland immerhin schon mit der Impferei begonnen wurde, scheitert es hier schon am Transport des Impfmittels aus China. Es gab zwar ein Datum, aber da KLM die Flüge nach China eingestellt hat, steht es jetzt in den Sternen, wann der Impfstoff mal angeflogen kommt. Außerdem hat eine Umfrage ergeben, dass sich 40% der Bevölkerung sowieso nicht impfen lassen will….  In wieweit das jetzt dazu beiträgt, die Pandemie im Land unter Kontrolle zu bringen, sei mal dahin gestellt.

Im Moment sind hier noch Sommerferien, aber im März beginnt die Schule wieder und auch dieses Schuljahr wird erst einmal online stattfinden. Noch mache ich darüber Witze und sage zu meinem Sohn, dass er bestimmt zum Abschluss der Grundschule (Dez. 2023) wieder in der Schule ist.  Innerlich mache ich mir aber schon viele Gedanken, was 2 Jahre „Isolation“ (oder mehr) für Auswirkungen auf Kinder/Erwachsene haben.  Wie lange müssen wir noch aushalten und vor allem wie lange können wir es noch aushalten?

Bleibt alle gesund! Viele Grüße aus Peru!

Johanna

Schweiz

Grüezi aus der Schweiz,

ist jetzt schon ne Weile her, dass ich ein Update gesendet habe. Ich habe meistens den Abgabe-Termin verschlafen :-)

Also ich bin Jacqueline und wohne mit Mann und 2 Kindern seit Mitte 2020 wieder in der Schweiz, davor waren wir 6 Jahre in Neuseeland und Singapur wohnhaft.

Tja, was soll ich sagen – die Schweiz ist ein neutrales Land und gibt sich bei Entscheidungen sehr zögerlich. Vor ein paar Wochen wurden die Massnahmen angezogen – arbeiten im Home Office ist Pflicht, alle Läden ausser die lebensnotwendigen haben geschlossen inklusive allen Freizeiteinrichtungen und es gilt eine 5 Personen Regel – man darf sich also im privaten und öffentlichen Raum nur zu fünft treffen.

Langsam aber sicher vermisse ich die sozialen Kontakte und die Interaktion mit anderen. Covid-19 begleitet uns nun schon seit 1 Jahr, den vor 1 Jahr gab es die ersten Einschränkungen in Singapur, da hat Europa noch über uns gelacht :-) And here we go 1 Jahr später sitzen wir alle zusammen in diesem Boot – wobei Singapur da glaube ich besser abschneidet.

In 1 Woche sind bei uns wieder Ferien und ich höre die Leute drumherum von Ferien reden und fasse mir dabei an den Kopf – kann man nicht mal für 1 Jahr seine Füsse still halten? Die Antwort ist dann immer – ist ja nicht verboten. Tja das hat D voraus, da gelten ja gewisse Reisebeschränkungen.

Wir haben es eigentlich ganz gut dadurch das Schulen und Kindergarten immer noch auf haben und wir am Tag ein paar arbeitsintensive Stunden und die Kids eine Abwechslung haben. Aber wie gesagt die soziale Interaktion der Erwachsenen ist halt total eingeschränkt und das macht sich so langsam aber sicher bemerkbar. Das einzige positive daran ist das ich echt viel Zeit habe mich auf mein Studium und mein kleines Unternehmen zu konzentrieren und auch am Wochenende mal 2-3 Stunden arbeiten kann ohne das mir irgendwo Zeit fehlt. Ansonsten steigen unsere Ausgaben für kleine bunte Plastiksteine namens Lego und Bastelsachen exponentiell an. Da wird gemalt und geklebt und gestrickt und gestickt was das Zeug hält. Ich war selten so kreativ wie momentan :-) Das hilft mir mich zu beschäftigen und meine tägliche Sporteinheit im Wohnzimmer hält mich fit und versorgt mich mit Glückshormonen – stay positiv ist die Devise.

Ach ja und Überlebensnotwendig – wir haben in eine Kolbenkaffeemaschine investiert und das rettet so manchen Tag. Es geht doch nichts über einen guten Kaffee und da die Restaurants und Cafes für die nächsten 4 Wochen auf jeden Fall geschlossen bleiben mussten wir das jetzt einfach nutzen.

So das war das Update von mir.
Jacqueline

USA / Kalifornien

Hallo ich bin Charlotte aus Kalifornien.

Bei uns  hat sich eigentlich nicht wirklich etwas verändert.  Also familiar nicht. Mein Mann geht arbeiten.  Die Kinder im Hybrid-Model in die Schule.

Wir sind gesund. Sorge macht mir der Anstieg der Fälle klar. Und ich frage mich,  warum man nicht sich besser schützen kann, damit es langsam besser wird für uns alle. Sorgen mache ich mir weiter auch um meine Eltern.  Meine Schwester und Familie und Freunde generell.

Hoffe,  dass alle gesund bleiben.

Beängstigend und traurig finde ich die Meldungen aus Deutschland,  wo man viel von wirklicher Existenznot hört und liest. Das tut mir sehr leid.

Ansonsten ist von hier nichts so großartig Neues zu berichten.

Bleibt weiterhin gesund!

Liebe Grüße aus Kalifornien,
Lotte

USA / NY

Hallo an alle,

tatsächlich schreibe ich, Au Pair Anni, mal wieder ein Update zwischen Schneesturm Wahnsinn, Corona Kacke, dem verrückten Alltag mit zwei Kleinen Kindern und meinen ganz eigenen Projekten und Entscheidungen, die gerade so anstehen!
Tatsächlich gibt es hier gerade sehr viel zu tun, mit den Schneefällen dieser Woche durfte ich ein paar Stunden mehr als geplant arbeiten (Snowdays sind da echt Fluch und Segen zu gleich!) und langsam muss ich mir Gedanken über meine berufliche Zukunft machen. Erst sollte es Lehramt werden, jetzt doch mehr Marketing, oder vielleicht BWL? Duale Studien klingen da sehr attraktiv für mich, aber wie sieht das ganze mit Corona jetzt aus, vor allem da ich zwar einiges von Deutschland mit bekomme, aber halt nicht bezüglich dem Ausbildungsmarkt. So richtig großartig, wird es wohl nicht sein..
Mit meinen 5 Monaten übrig in den Staaten, wird nun auch das reisen wieder mehr Thema, ist dies doch ein so großer Part der Au Pair Erfahrung. Aber kann und möchte ich riskieren krank zu werden oder gar andere später anstecken, nur um reisen zu können? NEIN. Und trotzdem ruft das Herz nach mehr Erfahrungen, mehr reisen und mehr erleben, ist das doch auch die große Belohnung vor Augen, im manchmal ziemlich anstrengenden Au Pair Alltag!
Aber zur Familie und mir: Es geht uns gut, wir sind gesund und glücklich. Die Einschränkungen nerven, sind aber soweit normal geworden. Meine Große Maus musste vor zwei Wochen in Quarantäne, hatte sie nach der Klassenzusammenführung (A und B Gruppe, jeweils bestehend aus 8 Kindern, wurden im neuen Jahr wieder zu einer Klasse) mit einem später positiv getesteten Kind gespielt. Da merkt man deutlich, dass solche Schritte langsamer passieren müssen, das wir noch nicht so weit sind für größere Gruppen..
Zum Glück: Sie wurde negativ getestet. Und trotzdem, was wenn nicht? So sehr der ganze Mist nervt und „meine“ Kids so gerne in die Schule gehen, da fragt man sich schon, was riskieren wir hier eigentlich und in welcher Welt leben wir aktuell? Manchmal scheint das ganze so surreal zu sein und ich finde es immer noch schockierend zu wissen, dass wir in einer weltweiten Pandemie leben!
Nochmal zu mir: Ich habe mir meine Erfahrung hier einfach anders vorgestellt und ich werde zunehmend frustrierter, einfach weil es kein zurück geben wird, sobald meine Au Pair Erfahrung abgeschlossen ist. Ich bin so so Dankbar in einer tollen Familie zu leben, gesund zu sein und bin nach wie vor generell positiv gestimmt, aber manchmal da kotzt es mich einfach an!! Ich weiß, dass ich hier von Luxusproblemen spreche, ob es das reisen oder ausgehen am Wochenende nach NYC ist, aber das wäre nun gerade Teil meines Lebens, genauso wie während der Woche Spielplatzbesuche mit den Kids, Freunde treffen und dieses sorgenfreie, normale Leben „von früher“ halt!
Ach manno, ich weiß ja auch nicht! Irgendwie läuft es vergleichsweise so gut für uns und ich sehe wie schlecht es anderen geht, aber gleichzeitig tut es einfach weh, zu wissen was „meine“ Kids, aber auch ich gerade verpassen!
Wie auch immer, ich hoffe euch allen geht es der Situation entsprechend gut, haltet die Köpfe hoch, sonst fällt die Krone runter!
Anni

Russland

Hallo Ihr Lieben, ich bin Doris und wohne mit meiner Familie (Mann und zwei Töchtern) in Moskau.

Russland ist immer noch das am viert schwersten betroffene Land der Welt. Jedoch gehen die Infektionszahlen in den letzten Tagen stark zurück. Gestern wurden ca. 16.500 neue Fälle gemeldet, davon 1.545 in Moskau. Im Vergleich zu den letzten Monaten ist das wirklich sehr wenig, Tendenz fallend – und das ohne Lockdown. So ganz kann ich das nicht nachvollziehen und verstehen, aber natürlich bin ich im Moment optimistisch, dass ein Ende abzusehen ist. Es gibt schon ein paar Erklärungsansätze dafür, dass die Zahlen so runtergehen. Zum einen hat der Moskauer Bürgermeister letzte Woche veröffentlicht, dass davon auszugehen ist, dass bereits ca. 6 Millionen Moskauer den Virus hatten (von 12 Millionen), zum anderen glaube ich persönlich, dass sich viele gar nicht mehr groß kümmern, ob sie Corona haben oder nicht und sich gar nicht mehr testen lassen und zum dritten wird hier in großem Umfang geimpft – auch wenn dies wahrscheinlich noch nicht wirklich viel ausmacht. Immerhin ist die Impfbereitschaft der Moskauer nicht sehr ausgeprägt nur 30-40% wollen sich impfen lassen. Ich habe mich mit ein paar russischen Freunden unterhalten, und die sagen alle, sie wollen keine Versuchskaninchen sein und sich deshalb nicht impfen lassen.

Ich habe es dennoch gewagt und mir letzte Woche die erste Impfdosis geben lassen. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mir freiwillig Sputnik impfen lasse, vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt, niemals. Nachdem ich mich aber mit dem Thema näher befasst habe und Risiken/Nutzen abgewägt habe, hat der Nutzen ganz klar überwiegt. Und es war super einfach. Ich habe innerhalb von 24h einen Impftermin bekommen, bin in ein Impfzentrum gefahren, musste ein paar Angaben zu meinem Gesundheitszustand machen und wurde geimpft. Den nächsten Termin habe ich gleich mitbekommen. Die Impfung selber habe ich super vertragen (Einstichstelle hat ein wenig geschmerzt und ich hatte eine etwas höhere Körpertemperatur als normal). Mein Mann hat sich ein paar Tage vor mir impfen lassen und auch bei ihm gab es keine größeren Probleme. In meinem internationalen Freundeskreis ist die Impfbereitschaft sehr hoch und einige sind schon geimpft. Das gibt wirklich Hoffnung, dass es bald besser wird. Auch wenn eine Impfung nicht bedeutet, dass wir jetzt weniger vorsichtig sein müssen – ich möchte auch nicht Überträger sein und meine Kinder anstecken.

Manchmal bin ich schon sehr überrascht und auch entsetzt, wie locker manche mit dieser Pandemie umgehen. Letzte Woche habe ich es gewagt und mich mit ein paar Freundinnen zum Essen verabredet, das erste Treffen nach über 6 Monaten. Ich hatte mich darauf verlassen, dass ein Lokal ausgewählt wird, in dem es Corona-Konform zugeht. Aber das war nicht der Fall. Es war ein kleines, gemütliches Lokal – alle saßen dicht beieinander und es war voll. Der Nachbartisch saß bestimmt keine 50cm von mir entfernt. Fand ich persönlich sehr unangenehm und habe es dann auch sehr bereut, dass ich überhaupt zu dem Essen gegangen bin. Meinen Freundinnen schien das nicht viel ausgemacht zu haben, die lobten das Restaurant und fanden alles super. Meine Bedenken haben sie zwar ernst genommen, fühlten sich aber dennoch wohl und unterhielten sich darüber, wo sie alles nächsten hinfahren möchten und wie toll es ist, dass die Sperrstunde aufgehoben wurde.

Ich hoffe, dass es jetzt endlich besser wird und ich freue mich für meine Mädels, dass sie am Wochenende Geburtstag feiern können. Sie durften beide je zwei Freunde aus dem Kindergarten einladen (die sie sowieso jeden Tag sehen) für eine kleine Feier zu Hause und nächsten Montag wird dann im Kindergarten nochmal im größeren Rahmen nachgefeiert (ist hier so üblich).

Ich bin im Moment wirklich optimistisch, dass es auch im Rest der Welt bald besser wird und ich hoffe, dass auch in Deutschland die Impfungen bald richtig anlaufen. Bis dahin bleibt gesund! Liebe Grüße aus Moskau!

Brasilien

Hallo ich bin die Naddel und wohne mit meinen beiden Töchtern in Brasilien auf einer vorgelagerten Insel. Nach unserem laaaangen Aufenthalt in Deutschland sind wir jetzt wieder seit 2,5 Wochen zu Hause.

Laut Internet brauchten wir zur Einreise in Brasilien einen PCR Test und eine online Formular bei unserer Gesundheitsbehörde, haben wir gemacht. Das Flugzeug De- Portugal war proppen voll, Masken-Pflicht wurde ständig kontrolliert. Der Überseeflieger war leerer, alle, die alleine flogen, saßen auch alleine.

Leider hatten wir ständig Turbulenzen, das ist mir und meiner Großen nicht so gut bekommen, die Stewardess war sehr hilfsbereit, aber hat auch drauf bestanden, dass wir die Masken immer wieder aufsetzen.

Hier in Brasilien ist Maskenpflicht, es steht immer noch überall was zum desinfizieren oder wenigstens Waschbecken mit Seife, aaaaber ansonsten läuft hier alles normal. Läden auf, Restaurants auf,Leute sitzen in den Bars am Strand nur minimal weiter auseinander als sonst. Nur die Schulen sind weiterhin zu.

Wir starten am Montag mit einer persönlichen Kennenlern-Runde unter allen möglichen Hygieneregeln und dann geht’s wieder digital jeden Tag von 8 bis 11 über WhatsApp und Zoom.

Geimpft wird hier auch schon ganz fleißig, Personal in der ersten Reihe (KKH, Polizei etc.) und über 80jährige, oft wird die Familie der Angestellten mitgeimpft, weil die halt meisten unter einem Dach leben mit vielen Menschen.
Wie genießen auf jeden Fall die Sonne und unsere Einsamkeit auf der Insel.

Australien

G‘Day Mates! Ich bin Rike und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Kindern (5 und 8 Jahre) in Sydney/Australien.

Bei uns hier ist die Lage im Vergleich zu Europa eher ruhig. Nach dem Ausbruch an den Northern Beaches kurz vor Weihnachten und dem teilweisen Lockdown hatten wir jetzt mal 2 Wochen gar keine Community Transmission. Bedeutet: Nach 4 Wochen war alles unter Kontrolle. Dann gab es einen Fall in Perth, der mit einem 5 tägigen Lockdown beantwortet wurde. Nun ist es in Melbourne etwas unruhig, immerhin wurde da wer positiv getestet und die Tennisspieler der Australien Open müssen nun im Hotel bleiben. Irgendwie so, genau bin ich da nicht im Thema, wohl verfolge ich aber, dass nun über bessere Bezahlung der Sicherheitsleute diskutiert wird und warum man solche Events in einer Pandemie überhaupt durchzieht.

Unsere Woche war hingegen recht stressig. Die Sommerferien sind um. Vor 2 Wochen waren wir noch in den Snowy Mountains und haben eine kleine Wanderung unternommen. Waren im Freizeitpark und Schlittschuh laufen. Alles ganz stressfrei, denn durch die fehlenden Touristen, haben wir viel Platz gehabt und konnten uns in Ruhe alles anschauen. Irgendwie auch komisch, manchmal geisterhaft, aber wir sehen es positiv.

Tja und nun habe ich endlich zwei Schulkinder. Juhu! Der Schulbetrieb ist seit letztem Mai schon wieder zum Standard zurück gekehrt. Ich arbeite auch wieder normal. Es gibt hier und da noch Einschränkungen oder Vorkehrungen gegen Corona, aber das läuft auf Abstand halten, Maske tragen, Desinfektionsmittel benutzen raus.

Der Einzige, der weder was von Ferien noch von zurück-zum-Alltag mitbekommen hat, ist mein Mann. Der sitzt immer noch brav im Homeoffice. Im Dezember wurde die Regelung aufgehoben, dass alle im Homeoffice sein müssen, die es können. Jetzt basteln die Unternehmen und die Regierung daran die Leute wieder in die Büros zu holen. Wir sind gespannt.

Nun steht die Frage nach der Impfung im Raum. Ich habe mal was von Oktober gehört. Und bin mir nicht sicher, ob bis dahin alle Australier durchgeimpft sein sollen oder ob es dann erst richtig anfängt, schließlich ist die Not hier nicht sehr groß. Auch weiß ich nicht, ob wir zu den „Australiern“ gehören. Kriegen wir was ab? Müssen wir das selbst bezahlen? Ich lasse mich überraschen.

Mit meinen Gedanken bin ich täglich noch in Deutschland. Beim letzten Mal hatte ich davon berichtet, dass sich viele bei mir melden und ihr Herz bei mir ausschütten. Das ist immer noch so. Ich höre diese Verzweiflung und ich sitze hier und kann nicht helfen. Ich erzähle dann gerne, was wir hier so machen. Viele freuen sich darüber mal was anderes zu hören oder ein paar schöne Bilder zu sehen. Manche werden auch traurig, weil sie dieses Fernweh haben oder einfach mal wieder was unternehmen möchten. Tja, und dann weiß ich auch wieder nicht weiter.

Meinem Opa geht es übrigens besser. Naja, so gut wie es einem 94 jährigen in einem Altersheim eben gehen kann. Er hat die Coronainfektion überstanden und ist auch schon geimpft worden. Wenigstens etwas positives. Jetzt hoffe ich darauf, dass meine infizierten Freunde Corona überstehen werden.

Stay safe everyone!

England

Hallo aus England,
so langsam sind wir es glaube ich alle satt, dass wir uns weiterhin in allem einschränken müssen, aber verstehen, dass es nötig ist und ziehen es Zähne knirschend weiterhin durch.
Die Zahlen gehen sehr langsam zurück, Schulen sind weiterhin geschlossen und der einzige Lichtblick ist für uns, dass der Kleine weiterhin in die Kita gehen kann. Er ist noch zu klein, um zu verstehen, dass er privilegiert ist weiterhin seine Freunde sehen und mit ihnen spielen zu dürfen, aber es ist eine große Erleichterung, dass er beim Home schooling des großen nicht durch die Gegend rennt. Der große ist allerdings regelmäßig traurig, dass er seine Freunde nur per Video sehen kann und fragt häufiger danach, ob er wieder in die Kita kann.
Zur Zeit haben mein Mann und ich beide Arbeit in Teilzeit, wechseln uns mit dem Unterricht ab, denn ein 5jahriger bleibt für die 15 Minuten Fernunterricht jede Stunde nicht sitzen und schreiben alleine macht er erst Recht nicht. Das ist anstrengend, wenn er ständig keine Lust hat. Wären da nicht mindestens 10 willig sitzende Kinder aus seiner Klasse, die OHNE Eltern brav mitmachen, wie so Marionetten, wären wir vermutlich entspannter.
Vorerst müssen wir bis 8. März ausharren, dann gibt es vermutlich neue Regeln. Bis dahin dürfen wir ab und an Besuch von meiner Schwester haben, mit der wir eine Unterstützunsgsgruppe gebildet haben. Sie wohnt alleine und außer einkaufen hat sie keine Kontakte. Weil sie zwei Stunden entfernt wohnt, sehen wir sie Mal am Wochenende und es ist jedes Mal für alle ein Highlight. Fast so wie der Schnee vor 2 Wochen. Am Sonntag soll es wieder schneien und wir können die Vorfreude auf Schlittenfahren um 8 Uhr alleine am Hügel in der Nachbarschaft gut gebrauchen.
Wir drücken die Daumen, dass ihr Wege habt euch abzulenken und dass es euch abgesehen von Langeweile wie bei uns auch gut geht.
Viele Grüße!
Anke

Deutschland

Wir sind immer noch im Lockdown, der vorerst bis Mitte des Monats gehen soll, aber wahrscheinlich nochmal verlängert wird. Ich zumindest rechne damit und fände es ehrlich gesagt auch richtig im Hinblick auf die Mutation des Virus, die hier ja auch langsam Fuß fast. Gleichzeitig habe ich natürlich keinen Bock mehr, wie wohl die meisten. ;) Aber bis auf blanke Nerven durch Homeschooling, zu viel Zeit indoor mit zwei aufgekratzten Kindern, Arbeit im Chaos und das Vermissen von Menschen, die wir lieben und mit denen wir gerne endlich wieder Zeit verbringen würden, gehts uns immer noch gut. Dennoch mache ich mir Sorgen. Und das um so viele Faktoren. Die Impfungen gehen aber so schleppend voran, dass ich manchmal ausrasten möchte. Ich persönlich bin da wohl etwas naiv rangegangen; ich dachte tatsächlich, es würde zumindest ein wenig schneller gehen. Aber so … hach, ich finde es frustrierend. Ich hoffe jetzt, dass zumindest meine Eltern bald eine Dosis erhalten; da würde mir schon ein großer Stein vom Herzen fallen. Von diesem eher egoistischen Gedanken mal abgesehen, hoffe ich auch ganz allgemein, dass das Projekt Impfen irgendwie an Fahrt aufnimmt. So viele Menschen brauchen sie ganz, ganz dringend. Um zu überleben, um wieder rausgehen oder um weitermachen zu können. Um weiter HELFEN zu können.
Was die Wirtschaftslage angeht, habe ich auch Angst. Sogar die Mausemaus macht sich in diesem Punkt langsam Sorgen. “Mama, ich glaube, die Geschäfte und Kinos werden nie wieder aufmachen”, sagte sie letztens, als wir durch die Fußgängerzone liefen. Oh man, es ist eine wirklich sehr spezielle Zeit, in der unsere Kinder aufwachsen. Sie müssen sich um Themen Sorgen machen, die in so ein kleines Köpfchen nicht reingehören sollten. Wie auch der Umstand, dass der Virus tötet. Beide Kinder wissen das, beide Kinder sprechen darüber. Beide Kinder möchte ich am liebsten da raushalten, aber das geht ja nicht.
Huch, ich schweife ab ;) Kurz: Aktuell sehen die Zahlen eigentlich besser aus, aber dadurch, dass das nicht für jeden Landkreis gilt und die Mutation auf dem Vormarsch ist, könnte die Nummer immer noch nach hinten losgehen. Naja, hoffen wir weiter das Beste! Was bleibt uns sonst?
Fühlt euch gedrückt,

Anke

 

Ich danke euch allen, die ihr euch die Zeit genommen habt, mitzumachen und bin schon gespannt auf eure nächsten Corona-Updates!

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! :-*

Der LÄCHELN UND WINKEN Newsletter

Freu dich jeden Samstag über eine Mail von mir, mit allen Links zu den Neuerscheinungen der Woche und verpasse damit keinen Beitrag mehr - ganz egal, welcher Social Media Algorithmus gerade einen Pups quer hängen hat. ;)

Ich verschicke natürlich keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Kommentar für “10 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 16