Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Bettina erzählt

Als ich mit meinem ersten Sohn Schwanger war, lebten wir noch in Aachen. Als Kölnerin war mir immer wichtig, dass meine Kinder echte Kölner werden. Also mussten sie natürlich in Köln auf die Welt kommen. Die Sorge, dass sie in Düren oder irgendwo auf der A4 das Licht der Welt erblicken war da, aber hat mich nicht davon abgehalten ;) Mein erster Sohn wurde im Dezember 2017 in Köln nach vielen Treppen und stundenlangem Warten auf die Öffnung des Muttermundes geboren. Alles in allem eine Recht entspannte Entbindung mit toller Unterstützung vom Papa und den Hebammen.
Meine Tochter konnte im August 2019 Dank der Großeltern, die auf das erste Kind aufpassen auch nach vielen Stunden spazieren gehen und warten auf den langsamen Muttermund in Köln geboren werden. Und dann auch noch am Geburtstag der Oma. Das verbindet sie bis heute.
Nun zum dritten Kind. Die Schwangerschaft lief wie bei den beiden vorher komplikationslos. Wegen Corona war ich im Beschäftigungsverbot. Mittlerweile wohnten wir in Köln und hatten einen perfekten Plan für die Geburt. Die beiden “großen” im Kindergarten und Oma und Opa übernehmen sie. Tja. Nix da….
9 Tage vor ET wurde ich krank. Leichte Halsschmerzen, etwas schlapp. Aber alle Corona Tests waren negativ. Dieser schlug dann weitere 3 Tage später leider doch an. 6 Tage vor ET war also klar: damit war der Traum von der Geburt geplatzt.
Die nächsten 2 Tage trug ich dauerhaft eine Maske. Die Kinder waren natürlich zu Hause. Mein Mann durfte glücklicherweise ebenfalls zu Hause bleiben um mich zu unterstützen. Meine Tochter wurde eine Woche nach mir positiv getestet, mein Mann 5 Tage nach mir. Mein Sohn war ebenfalls krank, bei ihm fiel allerdings kein Test positiv aus.
Also verbrachten wir alle die nächsten Tage krank zu Hause und wurden wundervoll von Nachbarn und Familie versorgt. Mittlerweile war der ET vorbei. Den wöchendlichen Termin beim Gynäkologen könnte und durfte ich aufgrund der Infektion nicht wahrnehmen. So lag ich zu Hause, 2 Wochen keine Untersuchung und mittlerweile 2 Tage über Termin. Eigentlich war ich relativ entspannt und auch gesundheitlich wieder relativ fit, als mir meine Schwägerin, die zu dem Zeitpunkt auch selber schwanger war sagte, dass ich nun unbedingt Mal eine Untersuchung bräuchte. Leider war da niemand bereit zu. Die Gynäkologin konnte erst einen Termin am nächsten Tag nach Feierabend anbieten und die Krankenhäuser in der Umgebung hatten keine Kapazitäten. Und dann war ja auch noch die Frage, wie ich da hin komme.
Letztlich konnte ich nach vielen Telefonaten und einigen Tränen von meinem Vater zum Krankenhaus gebracht werden, bekam dort im Isolationszimmer völlig vermummt und bei wir geöffnetem Fenster im Januar eine Untersuchung.  Dem kleinen ging es sehr gut.
Am nächsten Tag gönnte ich mir eine Badewanne. Gegen 14 Uhr merkte ich erste Wehen, meine Tochter schlief völlig erschöpft vom hohen Fieber und diesem Husten in meinem Arm ein während ich sie veratmete.  Ich war noch sehr entspannt, denn die beiden Geburten vorher hatten ja immer sehr lang gedauert. Ich rief also im Kreissaal an und erkundigte mich nach der Lage. Denn ich musste ja in einen extra vorbereiteten Kreißsaal. Dort war zum Glück nichts los. Bereits eine halbe Stunde später wurden die Wehen häufiger, länger und stärker. Laut der App hätte ich da längst fahren müssen ? Nachdem ich nicht mehr so einfach während der Wehe sprechen konnte und schon kniend veratmete, rief ich einen RTW, der gegen 15:20 da war. Die Wehen kamen da schon ca alle 4 Minuten. Das Krankenhaus ist zum Glück nur ca 15 min von uns entfernt, trotzdem ist eine Fahrt im RTW mit Wehen etwas, das ich nie wieder erleben möchte.
Meine Tochter wachte kurz bevor der RTW kam auf. So konnte ich mich zumindest noch von allen verabschieden. Das Drama war trotzdem groß.
Im Krankenhaus angekommen wurde ich sehr liebevoll aufgenommen, die Hebammen und Pflegerinnen waren alle unglaublich entspannt und hilfreich. Auch wenn sie alle dreifach Handschuhe, Kittel, Haube und doppelte Masken tragen mussten. Eine Hebammenschülerin ist die ganze Zeit bei mir geblieben und hat mich unglaublich liebevoll unterstützt. Bei der ersten Untersuchung war der Muttermund erst ca 2 cm geöffnet. Ich war etwas frustriert, da bei den vorangegangen Geburten die Öffnung des Muttermundes immer sehr viele Stunden gedauert hatte. Und so lange alleine in diesem Kreissaal mit nur einem Toilettenstuhl wollte ich nicht verbringen. Also veratmete ich stehend weiter Wehen und ließ alles auf mich zukommen. Was blieb mir auch anderes übrig. Eine zweite Untersuchung wurde erst gemacht, als ich meldete, dass ich das Bedürfnis habe zu schieben. Und tatsächlich war der Muttermund diesmal sehr schnell geöffnet, so dass unser Sohn schnell geboren werden konnte. Um 17:09 Uhr war er putzmunter auf der Welt. Nach den ersten Untersuchungen rief ich den Rest der Familie an um das neue Mitglied vorzustellen. Alle waren den Tränen nah. Der Papa hat sehr gefehlt aber einen so wichtigen Teil zu Hause übernommen.
Nach 6 Stunden im Kreissaal konnten wir das Krankenhaus verlassen und vom Papa abgeholt werden. Oma und Opa saßen im Wohnzimmer und passten auf die schlafenden Kinder auf.
Nach einer weiteren Woche waren wir zum Glück endlich alle negativ und konnten wieder in die Freiheit.
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Bettina geschrieben :)

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