Es ist Ende Juli 2023, bald ist der errechnete Termin zur Geburt meines 2. Sohnes erreicht, der 5.8.2023. Aber er macht keinerlei Anstalten auf die Welt zu wollen. Die Tage vergehen, es passiert nichts. Am 4.8. ist der letzte reguläre CTG Termin bei der Frauenärztin, sie sagt “wird bestimmt ET+10” und ich nur “Nein, sicher nicht”. Sie lacht. Montag, 7.8., nächstes CTG, jetzt wird ja alle 2 Tage geschaut, ob alles ok ist. Frauenärztin ist zufrieden, verändert am Gebärmutterhals oder am Muttermund hat sich aber nichts (ist zwar weich aber nicht durchlässig). Mittwoch, 9.8., wieder CTG, sie sagt wieder, dass wir uns wohl in 2 Tagen wiedersehen, da sich nichts groß getan hat, ich seufze nur…
Doch dann kommt alles anders. Ich gehe an diesem Abend ins Bett, rede mit meinem Sohn im Bauch und singe (nicht laut, nur so im Kopf) “ich lass jetzt los, ich bin frei” von Frozen ;-) hab den Text aber etwas angepasst an mein Baby und mich. Es wird ein richtiges Mantra draus irgendwie :-) und um Punkt Mitternacht habe ich sehr unregelmäßig über die nächsten Stunden Vorwehen. Dazwischen schlafe ich aber echt gut. Morgens um 8uhr des 10.08. stehe ich auf, mache Frühstück und immer noch diese Vorwehen, was mich ja freut. Nachdem der Kaffee fertig ist wecke ich meinen 1. Sohn und meinen Mann. Als ich ihm sage, dass es wohl losgeht, wird er leicht panisch ;-) ich kann ihn aber beruhigen und sage ihm, dass noch Zeit ist. Wir frühstücken noch, mein Mann geht duschen und ich veratme die Wehen, die aber noch sehr gut auszuhalten sind. Gegen 11Uhr werden die Wehen aber intensiver und ich rufe dann im Krankenhaus an. Ich sage wie die Lage ist und das wir in der nächsten Stunde etwa da sind. Mein Mann hat inzwischen unserer Nachbarin Bescheid gegeben, dass wir unseren Sohn zu ihr bringen, weil es losgeht mit der Geburt. Dann gehts gegen 12uhr endlich zum Auto, ich veratme fleißig die Wehen. Abstand inzwischen etwa alle 5 Minuten. Wobei zwischendurch auch mal fast 10 Minuten liegen. Um 12.30Uhr sind wir im Krankenhaus, da wird gleich nach dem Muttermund geschaut, 2cm geöffnet. Wehen sind noch zu unregelmäßig, wir sollen noch spazieren gehen. Ok, gesagt getan. Wir sind aber erst mal runter zur Anmeldung, damit ich stationär aufgenommen werde, da wurden die Wehen bereits stärker. Trotzdem sind wir noch ins EG zur Cafeteria, ich hab sehr Hunger. Ich konnte ein paar Bissen vom Kuchen essen, 2 Schluck vom Kaffee, dann sag ich zu meinem Mann “ich kann nicht mehr, es wird stärker, wir sollten wieder hoch”. Er hat schnell einen Rollstuhl geholt und wir sind wieder nach oben in den 3. Stock und ab in den Kreißsaal. Die Hebamme ist etwas verblüfft, dass wir schon wieder da sind. Aber sie sieht auch, dass die Wehen stärker sind. Es ist kurz vor 14Uhr. Muttermund wird noch mal kontrolliert, 8cm etwa. Die Wehen kommen sehr regelmäßig und stärker nun, ich veratme sie gut. Der Arzt fühlt meinen Muttermund während einer Wehe und meint, dass es noch etwas fest ist. Ich bekomme ein Mittel, damit es weicher wird. Scheint zu helfen, denn es kommen nun auch Presswehen. Die Hebammen motivieren mich sehr schön mitzuschieben, dennoch brauche ich etwa 10 Presswehen (so genau weiß ich es echt nicht mehr) bis unser kleiner Schatz da ist :-) Uhrzeit 15:47Uhr. Nachdem er da ist wird er mir gleich auf die Brust gelegt, die Nabelschnur darf auspulsieren. Er schreit viel und laut. Ich beruhige ihm, zumindest versuche ich es. Ein wenig hilft es. Naja er muss auch erst mal ankommen. Die Nabelschnur schneidet mein Mann durch, dann wird der Kleine gemessen und gewogen etc. In der Zwischenzeit werde ich genäht, hab einen Dammriss 2. Grades. Der Arzt ist locker drauf, und Humor hat er auch. Seinen Witz weiß ich aber nicht mehr ;-)
Nachdem ich versorgt bin wechsle ich auf das abdere Bett, der Kleine kommt neben mich und trinkt zum 1. Mal an der Brust. Ein schönes Gefühl. Dann geht es auf mein Zimmer für die nächsten Tage. Gerade rechtzeitig zum Abendessen. Das brauche ich auch sehr nach der Geburt, tut gut was zu essen.
Alles in allem war es eine schnelle und auch schöne Geburt :-)
Diesen spannenden Geburtsbericht hat Corina L. geschrieben :)