Geschwister-/Krümel-Chroniken

Krümel-Chroniken: 30. (Lebens-)Monat

Ich liebe es, Mutter zu sein. Und das wirklich die meiste Zeit. Außer, das Trotzkind rastet gerade völlig aus. ODER ich fühle mich mal wieder völlig zerrissen bei einem dieser Eltern-Themen, die uns gleichzeitig ein weinendes und ein lachendes Herz bescheren. DAS kann dann schon anstrengend sein. Aber es gehört eben dazu. ;)

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KLEINKIND-STATUS:

Körperchen: Das Krümelchen kratzt so langsam an der 14 Kilo-Grenze und ist damit – vor allem in der Trage – schon ziemlich schwer geworden. Ganz arg fällt mir das auf, wenn ich ihn draußen in Winterklamotten auf dem Arm habe, weil er nicht mehr laufen oder in den Kinderwagen will. Das schaffe ich nicht mehr lange, ohne zu jammern ;) und setze ihn daher zügig wieder ab. Vor die Brust geschnallt geht’s aber trotzdem noch, wenn auch nicht mehr den kompletten Mittagsschlaf über, sondern nur noch maximal 45 Minuten.
„Isch bin scho gooooß, isch bin scho eine Ella!“ betont der kleine Mann mittlerweile täglich und ich hänge dann jedes Mal zwischen zwei Gefühlen: Stolz und ein bisschen Traurigkeit. Es geht einfach soooo schnell!
Können/Verhalten: Die kleine Quasselstrippe plappert wirklich alles nach, was die große Schwester zum Besten gibt … und das ist VIEL! Ist die junge Dame nicht zugegen, weil sie in der Kita ist, wird er ein bisschen ruhiger, aber auch nicht viel. Tatsächlich unterhalten wir uns wirklich schon recht ausgiebig :D. Und spielen Rollenspiele. Eeeeeendlos lange sind wir zum Beispiel Geisterjäger oder Feuerwehrmänner und erleben Abenteuer. Ziemlich süß, ABER ich bin oft auch froh, wenn die Mausemaus wieder da ist und mich ablöst ;) .
Die Trotzerei ist weiterhin Teil des Alltages und gipfelt aktuell gerne mal in sehr lautem, schrillen schreien, wenn der Floh so ganz anderer Meinung ist als ich. Um dem vorzubeugen, lasse ich ihn manchmal einfach sein Ding durchziehen, wenn es sich um nichts Dramatisches handelt. Dann ist der Schirm eben mal nicht richtig aufgespannt, der Schuh am falschen Fuß oder die Mütze der Schwester auf seinem Kopf. Wen juckt’s?! DESWEGEN einen Trotzanfall auszulösen, erspare ich mir und ihm dann lieber. :D
Schlaf-Elend: Es wird nicht besser. Immer noch wacht er alle zwei Stunden auf und sucht meine Nähe. Meist schläft er ab spätestens drei Uhr nachts komplett auf meiner Matratze und hält stetigen Körperkontakt. Er braucht das offenbar ganz dringend. Und das ist ok. Trotzdem hoffe ich, dass eine Verbesserung seines Schlafverhaltens jetzt in greifbare Nähe rückt, da die Tochter mit drei ziemlich plötzlich ein einigermaßen erträgliches Schlafverhalten entwickelte. Vielleicht ist es beim Krümelchen genauso. Kann ja sein!

MAMA-STATUS:

Körper: Leider habe ich aktuell ein bisschen Probleme mit meinen Zähnen – zwei stehen unter „Beobachtung“ und verhindern, dass ich (wie sonst) ständig Süßkram futtere. ÜBERRASCHENDERWEISE habe ich dadurch abgenommen bzw. halte mein Nach-Grippe-Gewicht, obwohl ich wieder dazu übergegangen bin, spät abends noch Chips zu essen. Tja, wer hätte gedacht, dass Gummibärchen und Schokolade mein Gewicht (und meine Zähne) so negativ beeinflussen könnten?! Gottseidank bin ich vergesslich! ;)
Ansonsten geht’s mir körperlich aber recht gut. Von der Müdigkeit mal abgesehen. Ich durfte sogar einen Magen-Darm-Infekt „aussetzen“, den die Mausemaus sich vor Karneval noch flott gegönnt hat und den ihr Bruder zumindest teilweise übernommen hat. ICH aber nicht! Juchuuu!
Und sonst so: Ich bin echt fertig mit Winter und Regen und Stürmen. Ich möchte es bitte jetzt wieder etwas schöner haben, nach der Kita gemütlich mit den Kids zum Spielplatz schlendern und dort haufenweise erwachsene Gesprächspartner treffen. Ich merke, dass mir das langsam fehlt.
Ach ja, ich hatte ja auch Geburtstag! Jetzt bin ich offiziell 42 Jahre ALT! Herrgott nochmal, wann ist das denn bloß passiert???

Zack, ist das Kind 2,5 Jahre alt. Wie krass ist das denn!? Ich finde es wirklich erstaunlich, wie sehr sich die Zeitwahrnehmung verändert, wenn man Mama oder Papa ist. Die Monate rasen nur so dahin, doch wenn wir unsere Kleinen ansehen, können wir immer noch spüren, wie es war, sie zum ersten Mal im Arm zu halten. An wirklich nichts erinnere ich mich so gut, wie an diese beiden ersten Momente mit meinen Kindern. Verblüffend, wundervoll … und wirklich irre, dass dieser erste Moment mit dem Krümelchen schon 2,5 Jahre her ist.

Ebenfalls etwas irre war mal wieder Karneval. Da wir in der Kölner Innenstadt leben, bekommen wir in den Tagen zwischen Weiberfastnacht und Veilchendienstag echt täglich die volle Packung „Frohsinn“ ab, ob wir wollen oder nicht. Gerade dieses Jahr hatte ich eigentlich so gar keine Lust, mich in ein Kostüm zu werfen und mit zwei Kindern sowie einem noch weniger als ich ambitionierten Gatten an der Straße zu stehen, um mich mit harten Bonbons bewerfen zu lassen. ABER die Mausemaus hatte Bock (wie immer) und so konnten wir nicht entkommen ;) . Wie sich jedoch herausstellte, haben wir nur EIN Karnevals-jeckes Kind – der Krümel kommt offenbar eher nach seinen Eltern. Soll heißen: Während seine große Schwester vor Verzückung kaum noch atmen konnte, an zwei Tagen hoch motiviert mehrere STUNDEN am Zoch stand und aus Leibeskräften KAMELLE brüllte, war der Kleine eigentlich schon nach 20 Minuten bedient und saß ab da – wie sein Vater – nur noch die Zeit ab. Am Rosenmontag kniff er sogar komplett, weigerte sich, noch einmal in sein Tiger-Kostüm zu schlüpfen und bestand darauf, mit Papa zuhause zu bleiben (fand der natürlich super! ;) ), während ich mit der Großen wieder losziehen MUSSTE und mich seit diesem Tag fürchte, dass die Mausemaus von irgendjemandem gesteckt bekommt, dass auch SIE ein Funke-Mariechen werden könnte!!!

Und vor noch etwas fürchte ich mich aktuell ein bisschen, auch wenn noch ein paar Monate bis dahin verstreichen werden und es dann auch einfach Zeit sein wird: der Kitastart für den kleinen Floh. Natürlich weiß ich, dass die meisten Kinder heutzutage viel früher als die meinen in die Fremdbetreuung gehen und das Krümelchen im Sommer mit fast drei auch absolut bereit für diesen Schritt sein wird. Nur mein Mama-Herz vielleicht nicht. ;) Die Eingewöhnung der Großen war grässlich und wirklich hart für uns beide. Und gefühlt kleben der Krümel und ich sogar noch etwas inniger aneinander, wobei sicher ein Teil davon dem Dauerstillen geschuldet ist und sich etwas entzerren wird, wenn wir die Nummer im Frühling an den Nagel hängen (so der Plan ;) ). Dennoch ist es natürlich richtig und nicht nur für den kleinen Mann ein wichtiger Schritt! Auch ich brauche endlich mal wieder etwas Zeit ­– für meine Arbeit, aber auch für mich persönlich. Schließlich war ich ja im Grunde seit mehr als 5,5 Jahren nicht mehr allein – sicher werde ich es genauso wie das Söhnchen genießen, wenn wir die Eingewöhnung hinter uns haben und die neue Phase unseres Familienlebens langsam Normalität wird. Nur jetzt noch … fürchte ich mich ein bisschen vor dieser Veränderung. Einfach, weil ich es gewöhnt bin, den Floh bei mir zu haben und nur schwer Abschied nehmen kann von der Zeit, die wir so innig miteinander verbracht haben. Ich glaube aber, so geht es den meisten Mamis – mal mehr, mal weniger, jedoch unabhängig vom WANN – wenn ihre Kinder den nächsten Schritt machen, sich weiterentwickeln, größer werden und sich nach und nach von Muttis Rockzipfel entfernen. Das gehört dazu. Und ist Teil dieses Abenteuers … der Elternschaft. <3

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Dieser Text ist ebenfalls erschienen auf Eltern.de <3

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2 Kommentare für “Krümel-Chroniken: 30. (Lebens-)Monat

  1. Schön geschrieben! ?
    Aber dass der Kleine so an Dir klebt liegt nicht unbedingt am Stillen, sondern an seiner Persönlichkeit. Er braucht halt ganz viel Mama! Und seine Nähe-Tanks füllt er u.a. eben auch beim Stillen auf, das macht ihr schon alles richtig so ?