Geschwister
Geschwister-/Krümel-Chroniken

Geschwister-Chroniken: Teil 12

Eigentlich schwärme ich ja immer davon, wie sehr sich die Mausemaus und der Krümel lieben und wie harmonisch es meist läuft zwischen ihnen. Eigentlich. Aktuell geht hier allerdings eher die Post ab, denn beide Kinder stecken bis zum Hals in Phasen, die meine Nerven oftmals bis aufs äußerste spannen. Aber hey … das gehört natürlich dazu und ist deshalb auch voll schön. Tja. *hust* ;)

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SÖHNCHEN-STATUS:

4 JAHRE
Das Krümelchen ist jetzt tatsächlich schon vier Jahre alt. Ich kann es nicht fassen. Er trägt die Kleidergröße 104-110 und wiegt so viel, dass ich nun wirklich oft ablehne, wenn er draußen auf dem Arm herumgetragen werden will. Allerdings fällt das schwer, denn er sagt nicht, dass er getragen werden möchte, sondern dass er kuscheln will. Und wenn wir gerade unterwegs sind, dann geht das natürlich nur auf dem Arm. Der Fuchs. :D Überhaupt finde ich, dass dieses Kerlchen – genau wie seine Schwester – vielleicht tatsächlich cleverer ist, als es für MICH gut ist. Der Junge haut Sprüche raus, bei denen ich erst einmal stocke oder direkt loslachen muss, was aber beides nicht unbedingt pädagogisch wertvoll ist :D Einiges poste ich ja, aber bei weitem nicht alles! Es ist wirklich so: Auch der Krümel scheint den Fokus in seiner Entwicklung auf die Sprache zu legen, beschränkt sich bei der Ausübung seines Steckenpferdes allerdings nicht nur auf die Qualität seines Gequassels, sondern frönt definitiv auch der Quantität. Keine Ahnung, ob der kleine Geist einfach üben MUSS … doch mir bluten abends krass die Ohren. Ich liebe diesen kleinen Floh ja wirklich abgöttisch, aber aktuell ist er nicht mal ruhig, wenn er sich eine Folge anschauen darf. DANN fasst er jede Szene der Geschichte für mich zusammen. Unabhängig davon, ob ich es gerade nicht mitgucke oder sogar neben ihm sitze. Es ist wirklich … äh … toll! ;)
Wirklich richtig super toll ist, dass er endlich in der Kita angekommen ist. Er geht gern. Gottseidank! Manchmal müssen wir früher los als geplant, weil er so dringend möchte. Und das alles nur, weil die Mausemaus irgendwann angefangen hat, ihm eine spezielle Frisur für die Kita zu machen. Drei Zöpfe müssen es sein. Mittlerweile mache ich sie, weil die Tochter es zu anstrengend findet. Aber ohne ist keine Option. Die Kita-Zöpfe waren für den Krümel der Schlüssel. Seitdem geht er jeden Morgen lachend los. Unglaublich. Und so schön!  
 

TOCHTER-STATUS:

6 JAHRE, 11 MONATE
In fast genau vier Wochen wird mein erstes Kind 7 Jahre alt. Und ich sitze unheimlich oft neben ihr und bewundere sie. Sie ist so hübsch! Und lieb! Und stark! Und besonders! Und … so verdammt kacken-frech im Moment, dass ich sie wirklich jeden Tag mindestens einmal an die Wand nageln möchte. Ich wusste ja, dass diese Phase kommt, dass sie bei den meisten Kindern durch den Schuleintritt ausgelöst wird. So eine Art Höhenflug. Die Kinder wünschen sich nicht länger, groß zu sein. Sie begreifen, dass sie es SIND. Weil sie in der Schule anders behandelt werden, anderen Input bekommen und mit ganz neuen, eben auch deutlich älteren Kindern in täglichen Austausch treten, sich vergleichen und messen (nicht doof, sondern natürlich gemeint), neue Seiten an sich entdecken oder ausprobieren, obwohl sie vielleicht gar nicht zu ihnen passen. Es passiert um sie herum so viel, dass es auch in ihnen heftig zur Sache geht. Wie gesagt, ich habe damit gerechnet und ich denke, ich verstehe einigermaßen, was da gerade in meinem Kind passiert. Und doch … kracht es an einem Stück zwischen uns. Nie zuvor war sie ungerecht zu ihrem Bruder. Jetzt aber schon. Stark und gerne im Mittelpunkt zu sein, ist schlicht ihre Natur, doch nun erreichen diese Züge Dimensionen, die echt anstrengend sind und eben ständig dazu führen, dass ich Grenzen ziehen muss. Ich AHNE wie es in der richtigen Pubertät zwischen uns laufen wird und muss gestehen, dass ich mich etwas fürchte. Um so mehr versuche ich schon jetzt einen Weg für uns zu finden, wie sie sich ausprobieren und Grenzen austesten kann, ohne dass sie meine Nerven komplett vernichtet :D ICH muss diesen Weg finden. Das wird spannend. ;)

MAMA-STATUS:

So alles in Allem: Mir geht es endlich ein bisschen besser. Also vor allem körperlich … gerade in Bezug auf meine Halswirbelsäule. Die neue Knirsch-Schiene scheint tatsächlich zu helfen, meinen Kiefer ins Lot zu bringen und damit auch meine HWS. Erstmals seit Jahren stehen alle Wirbel so, wie sie sollen und selbst wenn das aktuell zu muskulären „Anpassungsschwierigkeiten“ führt, habe ich doch langsam echt Hoffnung, irgendwann wieder schmerzfrei zu sein. DAS ist eine enorme Erleichterung.
Arbeiten muss jetzt aber nicht nur daran, sondern auch an meinem Hang, mich ständig so total auszupowern. Ich mach einfach zu viel, bin immer gestresst und schlafe deshalb noch schlechter, als eh schon wegen dem Nacken. Ich muss dringend mehr auf mich achten, auch mal nein sagen und echte Pausen für mich einplanen. Und sei es nur, dass ich aufhöre, am Rechner zu essen, während ich arbeite. Pausen müssen drin sein. UNBEDINGT! Wie heißt es so schön: Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. ;)

Beide Kinder stecken bis zum Hals in krassen Phasen, preschen regelrecht in ihrer Entwicklung voraus, so sehr, dass der Mann und ich manchmal hinter ihnen zurückbleiben und gucken, als hätten wir irgendwas Wichtiges nicht mitbekommen. Und ganz ehrlich: So fühlt es sich gerade auch oft an. :D Die Mausemaus spielt unheimlich viel mit den Viertklässlern in ihrer Klasse (die Klasse besteht zur Hälfte aus frisch eingeschulten Kindern und zur Hälfte aus „alten Hasen“) und übernimmt von ihnen natürlich Verhaltensweisen. Ergo: Manchmal bekomme ich Sprüche und Gegenwind wie von einer 10jährigen, obwohl vor mir meine kleine Mausemaus steht. Wobei klein natürlich null passt. Sie ist ja so groß wie die anderen mit 9 oder 10. Da muss sogar ich mich daran erinnern, dass sie eigentlich erst sieben wird und vieles zwar sagt oder macht, aber eigentlich keine Ahnung hat, warum oder was es bedeutet. Dem Krümel geht es genauso wie mir. Er ist oftmals genauso überrascht, weil seine geliebte große Schwester im Moment anders reagiert als gewohnt, was dann SEINE neuen, in der Kita gelernten Seiten zum Klingen bringt. Ergebnis: Es knall gewaltig. So viele Geschwister-Streitigkeiten wie jetzt hatten wir noch nie. Wegen jedem Pups gehen die zwei an die Decke, die Mausmaus kreischt und schimpft, bevor sie schmollend abzieht, der Krümel … kreischt und haut. Auch fantastisch. Boah, meine Nerven machen hier echt Überstunden, vor allem, weil die Stimmung so schnell wechselt, dass ich es kaum mitkomme. Und dann wird ja auch noch viel gerauft – nur aus Spaß, aber vom Klang her zum Teil kaum vom Streit zu unterscheiden. Kurz: Es ist gerade richtig schön hier. RICHTIG! SCHÖN! :D

Nichtsdestotrotz denke ich, dass es eigentlich noch ok ist, wenn man bedenkt, was die Kinder gerade stämmen müssen. Es ist ja nicht nur der Schul-Eintritt und Kita-Start für den Krümel (letztes Jahr lief es ja nur so semi-gut), sondern all das passiert, nachdem sie 6 Monate nur zuhause waren UND ja immer noch eine Pandemie herrscht. Immer noch gibt es Einschränkungen. Immer noch herrscht bei sehr vielen Menschen Angst. Immer noch sagen wir Dinge wie: Nein, das geht leider nicht wegen dem Virus. Das geht ja nicht spurlos an den Kleinen vorbei …

Zum Beispiel Karls Geburtstags-Feier. Es gab keine große Party, obwohl er sich das zum ersten Mal in seinem Leben gewünscht hat, sondern zwei ganz kleine. Klar, auch mega und mehr, als viele andere Kinder (oder ich ;) ) zum Geburtstag erleben, aber eben doch anders, als er es sich gewünscht hat und früher schon bei Ella gesehen hat. Dieses Jahr war das erste, in dem er nicht nur klare Geschenk-Wünsche hatte, sondern auch eine echte Vorstellung von seiner Feier. Im Endeffekt war es natürlich auch so voll toll und komplett ok, aber ich glaube, die beiden merken – genau wie alle anderen Kinder – schon ganz arg, dass etwas einfach nicht stimmt und uns Eltern Sorgen bereitet. Auch wenn wir es hier mega gut haben. Wirklich! Und ich ihnen auch DAS immer wieder sage.

Ach, ich weiß es nicht. Vielleicht suche ich auch nur Erklärungen dafür, dass die zwei mich im Moment echt fertig machen und ich abends ungelogen tief aufatme, wenn sie beide eingeschlafen sind. Vielleicht liegt‘s sogar null an ihnen, sondern nur an mir – dass ICH gerade nicht auf der Höhe bin und mein Nervenkostüm daher mal wieder mit mehr Transparenz glänzt, als ein Negligé. KÖNNTE sein. Macht aber nichts, wird ja bald wieder besser. Also … das hoffe ich zumindest. ;)

 

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Artikel teilt :-*

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2 Kommentare für “Geschwister-Chroniken: Teil 12