Corona Update 12
Corona

9 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 12

Alle vier Wochen geben „LÄCHELN UND WINKEN-Korrespondenten“ aus den verschiedensten Ländern Corona-Updates zur aktuellen Corona-Virus-Lage in ihrem Zuhause – unter welchen Beschränkungen sie gerade leben, wie sie damit klarkommen, welche Auswirkungen das alles auf sie hat und wie sie sich fühlen. Es ist ihnen überlassen, was genau sie erzählen möchten; sie gewähren uns einfach einen ganz persönlichen kleinen Einblick in ihre aktuelle Situation während der Corona-Krise. Es geht nicht um Politik oder Zahlen … es geht rein um die persönlichen Eindrücke und Familien.

Mit dabei sind – je nachdem wie sie es zeitlich schaffen oder was es zu erzählen gibt – Eltern bzw. Mütter aus folgenden Ländern:

  1. Norwegen
  2. Schweiz
  3. Formentera
  4. Dänemark
  5. Niederlande
  6. England
  7. Deutschland
  8. Österreich
  9. Portugal
  10. Shanghai/China
  11. LA / USA
  12. Texas / USA
  13. Kalifornien / USA
  14. NY / USA
  15. Moskau /Russland
  16. Spanien
  17. Stockholm/Schweden
  18. Transsilvanien/Rumänien
  19. Italien
  20. Belgien
  21. Brasilien
  22. Singapur
  23. Island
  24. Südafrika
  25. Australien
  26. Neuseeland
  27. Peru

Es melden sich nicht alle jede Woche, aber doch so oft es ihnen (trotz Kinder, Arbeit, Krankheit, Krisen und Hüttenkoller) möglich ist. Und ich bin dankbar FÜR und gespannt AUF jeden dieser Einblicke!

Corona-Updates in Text-Form:

Mit dabei sind diesmal Doris aus Russland, Charlotte aus Kalifornien, Markus und Anna aus Neuseeland, Rike aus Australien, Saskia aus Island, Anke aus England, Naddel aus Brasilien, Anke aus Deutschland und Nikola aus den Niederlanden.

Russland

Hallo Ihr Lieben, ich bin Doris und wohne mit meiner Familie (Mann und zwei Töchtern) in Moskau. Wie überall steigen die Zahlen der Infizierten auch hier im Moment. Heute wurden in Russland 9400 Neuinfizierte gemeldet und davon 2700 in Moskau. Der Moskauer Bürgermeister hat jetzt wieder dazu aufgerufen, dass alle Personen über 65 besser zu Hause bleiben sollten und wieder vermehrt Homeoffice ermöglicht wird. Außerdem wurden die Herbstferien, die heute starten, um eine Woche verlängert. Die Hoffnung ist, dass jetzt wieder mehr auf die Datcha fahren und sich weniger Leute in Moskau aufhalten. Wir werden sehen, ob der Plan aufgeht.

Im Moment fühle ich mich so ein wenig ratlos, was das Beste wäre. Kinder weiter in den Kindergarten schicken oder lieber zu Hause lassen? Zurück in die Selbstisolation oder einfach alles weiterlaufen lassen? Weiter mit Freunden treffen oder doch lieber nicht? Ich weiß es wirklich nicht. Ich meine, wir rennen jetzt nicht draußen rum und schmeißen uns in jegliches Getümmel, aber wir gehen schon mal in die Mall (natürlich zu Randzeiten) oder ins Restaurant. Die Kinder habe ich zu einem Tanzunterricht angemeldet – ob das wirklich gut war, weiß ich nicht. Andererseits scheinen da maximal drei Kinder in dem Kurs zu sein (allein zwei von mir) und es wird sich dort sehr strikt an die Hygienevorschriften gehalten – aber muss das im Moment wirklich sein? Solche Gedanken habe ich und dabei wünsche ich mir, einfach nur, dass es bald besser wird und solche Dinge bald wieder einigermaßen normal werden, ohne dass man sich den groß den Kopf zerbrechen muss. Im Moment können wir noch viel Zeit draußen verbringen, weil die Temperaturen noch mitspielen und es einigermaßen trocken ist, aber wie wird es sein, wenn es kälter und regnerischer wird?

Unser größtes Problem ist nach wie vor, dass die Grenzen nach Deutschland noch zu sind. Mittlerweile habe ich Zweifel ich daran, dass wir Weihnachten nach Hause fliegen können. Es gibt weitaus schlimmeres, das weiß ich auch, aber wir planen so langsam unseren Rückzug nach Deutschland im nächsten Jahr und es gibt einiges was ich gerne vor Ort erledigen würde bzw. müsste. Und natürlich fehlen uns unsere Familien. Die Kinder fragen immer wieder, wann wir denn mal endlich zu Oma und Opa fliegen. Ich will nicht unnötig jammern, es geht uns gut – wir sind alle gesund und haben nur wenige Einschränkungen, deshalb müssen wir halt einfach abwarten. Mal schauen, vielleicht sieht es in vier Wochen schon besser aus.

Liebe Grüße aus Moskau!

Kalifornien / USA

Hallo Ihr Lieben,
ich bin Charlotte und lebe mit meiner Familie in Cameron Park,  Kalifornien.
Ja wie soll ich anfangen? Lange ist mein letztes Update her.
Die erschreckenden Zahlen lese ich relativ selten. Kalifornien steht in den USA an erster Stelle mit über 800.000 Fällen.  Hauptsächlich auf den Süden, sehr stark Los Angeles betroffen und die Mitte beschränkt.  In Nordkalifornien ist es eher ruhig.
Bei uns startete am 12. August die Schule wieder.  Allerdings nur per distance learning. Was wider Erwarten ganz gut lief.  Die Zoom-Meetings klappten problemlos. Die geforderten Aufgaben mussten zu bestimmten Tagen eingereicht werden.  Alles per Computer. Mein 6. Klässler hat das grösstenteils selbständig erledigt. Also es fühlte sich für ihn immer noch nicht wie Schule an.
Mein Erstklässler kam auch super gut zurecht. Wieder einmal faszinierend, wie schnell sie sich adaptieren können.
Nun startete vor 2 Wochen  die Schule wieder normal. Also fast normal. Die Klassen wurden in Vormittags- und Nachmittagsgruppen geteilt. Ich hab beide für Nachmittag eingeschrieben. Das startet 11.30. Geht aber auch nur 2,5 Std.
Aber wieder etwas Normalität und für mich 2,5 freie Stunden. Seit März wieder etwas ruhiger im Haus. Auch mal ganz nett. Kann ich halt in Ruhe den Haushalt machen. Was Mama’s eben so tun. Wenn diese Phase durch ist, hoffe ich, dass ich Me time schaffe. Lach ;-) Das ist so die stärkste Veränderung für uns persönlich.
Sonst gibt es  verschiedene Bestrebungen, Cafés und  Restaurants wieder auch innen zu öffnen. Momentan ist nur outside dinning erlaubt. Ich kann die vielen Geschäftsleute voll verstehen,  aber angesichts der Zahlen… Aber auch das “Sterben ” der Geschäfte ist nicht unerheblich. Wirklich schwierig zu entscheiden.
Ansonsten ist die zweite traurige Einschränkung, die wir nun haben, die der Nebenwirkungen der wild fires. Viele Tage versinken wir momentan im smoke und somit sehr schlechter air quality. Wenn man nicht unbedingt muss, soll man zu Hause bleiben und Fenster und Türen geschlossen lassen. Nach 10 Tagen smoke freut man sich sehr über einen blauen Himmel.
Es ist sehr schlimm dieses Jahr und wir denken ständig an die Menschen, die evakuiert sind. Oder schlimmer noch, die schon alles verloren haben.
Wir leben auch in einem Risikogebiet. Und haben bis jetzt Glück. Täglich fährt die Feuerwehr und schaut nach. Regen wird es erst Mitte/ Ende November geben.
Wir hoffen einfach weiter auf ein Ende der wild fires. Auf sinkende Corona cases. Und sind gespannt auf die Wahlen vor dem neuen Hintergrund, dass Covid-19 nun auch im Weissen Haus eingezogen ist.
Soweit die Lage in  California.
Liebe Grüße Charlotte

Neuseeland

Kia ora aus Auckland.

Neuseelands Strategie ist seit dem letzten Corona Ausbruch im August aufgegangen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lassen sich wortwörtlich an einer Hand abzählen, Tendenz weiter sinkend. Angst vor einer möglichen Infektion müssen wir also nicht haben. Angst davor den Job zu verlieren, zum Glück auch nicht. Das geht nicht jedem so!
Wir sind immer noch wahnsinnig froh, dass Markus einen Job finden konnte, der Corona-sicher ist.
Aus eigener Erfahrung, genau so von anderen Reisenden wissen wir, die Jobsuche ist gerade unsagbar schwer. Viele fliegen wieder zurück in ihr Heimatland, weil die Ersparnisse aufgebraucht und kein Einkommen in Sicht ist. Ob es zu Hause gerade einfacher ist, mag ich bezweifeln.

Für uns auf jeden Fall nicht, deswegen blicken wir mit einem weinenden und einem lächelnden Auge auf die Situation. Wir fühlen uns wohl, man lebt hier mit wenigen Einschränkungen, fast wie vor Corona. Es geht uns also gut auf der kleinen, geografisch abgelegenen Insel. Auf der anderen Seite steht da eine andauernde Grenzschließung im Raum, bei welcher niemand weiß, wie lange sie noch andauern wird. Gemunkelt wurde anfangs etwas von 18 Monaten, aber wer weiß das schon! Vor knapp 4 Monaten sind wir nun zum ersten Mal Eltern geworden, ich werde dieses Wochenende, räusper…30 :) . Natürlich waren da Besuche und Urlaube mit den eigenen Eltern geplant. Zu Beginn unserer Reise hatten wir Angst, dass wir zur Geburt des Kindes überrannt werden, jetzt sieht es so aus, als ob Karl laufen kann, wenn er Oma und Opa zum ersten Mal sieht. Mal sehen, wie lange wir mit dieser Situation umgehen können. In Auckland angekommen, für immer, sind wir auf keinen Fall. Neuseelands einzige Millionen Metropole ist einfach viel zu verrückt! Zum Einstieg gut geeignet die Behörden alle auf der Nase, aber auf längere Sicht werden wir uns eine ruhigere Gegend suchen.

Also dann, stay save!

Australien

G‘Day Mates, ich bin Rike und wohne mit meinem Mann und meinen beiden Kindern in Sydney/Australien.

Ihr Lieben, in Australien ist die Lage gerade recht ruhig. Und wenn ich euch berichten soll, wie Corona hier aktuell den Alltag bestimmt, dann muss ich euch sagen: fast gar nicht mehr. Wir haben jetzt seit ein paar Tagen keine Neuinfektionen mehr unter den Einwohnern. Das bedeutet zwar nicht, dass Corona nicht noch irgendwo da ist, das betont die Premierministerin von NSW deutlich, doch zur Zeit gibt es nur Reisende, die das Virus ins Land bringen. Und diese werden sehr streng in Quarantäne gehalten und da auch wenige reingelassen werden, haben wir so um die 5 Ansteckungen im Durchschnitt. Aber eben alles Reisende.

Wir merken eigentlich nur, dass viele Menschen von sich aus noch Masken tragen. Desinfizieren von Händen und Gegenständen ist allgegenwärtig und normal geworden. Überall versucht man die Corona-Anweisungen einzuhalten. Jedoch merkt man schon, dass manche Menschen das nur noch albern finden und andere wiederum sehr ernst nehmen. Aber wir finden es nicht mehr einschränkend.

Seit dem 28.9. haben sich auch viele Sachen wieder gelockert. Wir waren Dienstags noch geschockt, als auf einmal in einem Foodcourt wieder mehr Tische standen und die Menschen auch wieder in größeren Gruppen unterwegs waren. An sich hatten wir uns sehr daran gewöhnt Platz beim Einkaufen zu haben usw. Es macht uns aber keine Angst mehr.

Wir haben uns jetzt auch damit abgefunden, dass das Reisen für uns flach fällt. Deswegen ziehen wir in der nächsten Woche auch noch einmal um. Wir investieren somit das Budget anders.

Etwas verunsichert schauen wir noch in die Zukunft was Wirtschaft, Arbeit und Landwirtschaft angeht. Aber da haben wir auch keinen Einfluss drauf. Somit müssen wir den Australien wieder vertrauen das Richtige zu machen.

Ihr Lieben, ich möchte die Gelegenheit nutzen und euch allen viel Gesundheit in die Welt schicken. Bitte bleibt gesund!

Island

Goðan dag ihr Lieben!
Ich heisse Saskia und wohne mit meinem Mann und unserer 3,5 Jahre alten Tochter in Sauðárkrókur in Nordwestisland.

Seit Öffnung der Landesgrenzen im Juni und Lockerung der Regeln sind die Infektionszahlen bei uns stetig steigend. Ganz aktuell sind es über 600 Infizierten, das ist ein Schnitt von ca. 150 pro 100.000 Einwohner. Damit sind wir in einigen Ländern auf der roten Liste gelandet, unter anderem auch in Deutschland.

Bei uns müssen alle Einreisenden (egal ob Isländer oder Touristen) einen Corona Test machen, sofort 5 Tage in Quarantäne und danach nochmals einen Test machen. Erst wenn der zweite Test auch negativ ist, darf man sich frei im Land bewegen. Dies ist auch der Grund warum mein Papa seinen Besuch wieder absagen muss. Vielleicht können sich einige von euch erinnern, dass ich erzählt hatte, das er im Frühjahr schon kommen wollte, da aber die Grenzen noch geschlossen waren. Es macht einfach keinen Sinn, wenn man nur 8 Tage Urlaub hat, 5 davon in Quarantäne zu sitzen. Das macht uns alle sehr traurig, denn keiner weiss, wann sie das nächste Mal kommen können und somit ihr Enkelchen sehen können. Wir skypen zwar regelmässig, dennoch fragt Freyja jedes Mal, ob sie den Opa besuchen darf oder ob der Opa zu Besuch kommen kann und es ist so unendlich schwer, sie jedes Mal wieder zu vertrösten.

Im Moment ist einfach alles so unsicher. Man fühlt sich in gewisser Weise ohnmächtig, machtlos und hat Angst. Corona ist in aller Munde. Die meisten Infektionen sind zum Glück im Hauptstadtgebiet und wir hier im Norden blieben bisher relativ verschont, dennoch ist es unheimlich schwer mit der Situation umzugehen. Das Leben geht irgendwie seinen gewohnten Gang und doch auch nicht. Wir sind am Wochenende zum Grillen eingeladen. Alle Freunde die kommen wollen, sind hier aus dem Ort, die Kinder gehen zusammen in den Kindergarten. Dennoch fragt man sich, ist es okay hinzugehen? Klar für die Kids wäre es toll, aber ist es das Risiko wert? Nächstes Wochenende ist die Konfirmation vom Cousin meines Mannes. Er und seine Mutter und der Grossteil der Familie wohnt hier in der Gegend. Aber sein Vater lebt in Reykjavík mit Frau und Kindern. Also kommen definitiv auch Gäste aus dem Gebiet mit den meisten Infizierten. Meine Schwiegermutter lebt auch im Süden (zwar nicht direkt in Reykjavík, aber sie arbeitet dort) und möchte bei uns übernachten während ihrem Besuch. Ich bekomme ehrlich Bauchweh, wenn ich daran denke. Was ist richtig was nicht? Ich bin mir mittlerweile sicher, das wir nicht zum Fest gehen werden. Nun überlegen wir, ob es okay ist, die Oma wenigstens bis zur Feier bei uns übernachten zu lassen und sie nur die letzte Nacht, nach der Feier auszuquartieren. Ich bin so hin und her gerissen zwischen „ich habe keine Angst vor diesem verdammten Virus, wenn es kommt, kommt es“ und „man muss es ja nicht unnötig riskieren, ich möchte nicht, das mir und meinen Liebsten etwas passiert“.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich und wünsche euch allen von Herzen, das ihr gesund bleiben möget.

England

Hallo mal wieder aus England,
ihr habt bestimmt gehört, dass die Fallzahlen wieder ansteigen und es in einzelnen Regionen erneut strengere Regeln gibt.
Die Tatsache, dass Wales, Nordirland und Schottland andere Regeln haben als England, führt zusätzlich zur Verwirrung bei.
Wir als Familie haben weiterhin reduzierten Kontakt: durch Grundschule und Kita haben wir bereits ca. 45 Kinder in der sogenannten Bubble und da wollen wir nicht noch weitere mit hineinziehen. Also gehen wir nicht mehr zum Schwimmunterricht, weil das Konzept zum Abstand halten und ohne Maske uns zu unsicher ist. Auswärts essen waren wir einmal draußen ohne und einmal mit Kindern – beide Male haben wir es nicht wirklich genießen können. Vor März waren wir regelmäßig mit den Kindern und Freunden im Pub, das fehlt uns jetzt schon ein bisschen.
Rugby spielen geht zum Glück weiterhin für die zwei Kinder, weil es draußen ist und jedes Kind einen abgesteckten Bereich zum Herumlaufen hat und auch die vorherige Variante in der Halle hatte in der Altersgruppe kaum Kontaktpunkte mit anderen Kindern. Deswegen ist es weniger schwierig für die Kinder zu akzeptieren, dass es jetzt draußen ist – auch wenn wir definitiv unsere Skiwäsche für die nächsten Monate hervorholen müssen.

Meine Eltern waren beunruhigt, dass in der Grundschule jetzt andere Regeln herrschen, dass die Klassen nicht gemischt werden können und so weiter. Allerdings ist mein älteres Kind jetzt seit September neu in der Schule und kennt es also gar nicht anders. Deswegen mache ich mir da keine Gedanken. Es macht ihm super Spaß, er wundert sich nicht darüber, dass die Erwachsenen beim Hinbringen und Abholen eine Maske tragen und das ist für mich eine Erleichterung.

Als meine Eltern für ein paar Wochen zu Besuch waren, waren sie überrascht, dass wir weiterhin kaum in den Supermarkt gehen, sondern unsere Lebensmittel nach einer Bestellung nur dort abholen, ohne innen hinein zu gehen. Sie gehen sonst fast täglich einkaufen und es war eine große Umstellung für sie, hier nicht ständig zum Laden um die Ecke rennen können, wenn irgendwas kleineres fehlt. Aber sie haben selbst gesagt, dass es sich so sicherer anfühlt und sie auch zu Hause jetzt weniger häufig gehen werden.

Bei ihnen wie bei uns gibt es genügend Leute, die die Maske nicht richtig tragen oder gar nicht und solche, die sich nur schwer damit abfinden können den richtigen Abstand zu halten.
Eine gewisse Müdigkeit sich an die Regeln zu halten, habe ich mit der Zeit festgestellt, sowohl bei mir als auch bei anderen. Ich weiß zum Beispiel nicht, wie viele Leute sich genau draußen oder drinnen treffen dürfen, lediglich, dass meine Schwiegermutter noch zu Besuch kommen darf oder wir eine Freundin besuchen können. Ob da jetzt noch eine Person oder 5 Personen mehr mit dabei sein dürften, weiß ich dann nicht. In meinen Augen hat der Premier sich da nicht gerade gut ins Licht gestellt, weil die Regeln so unterschiedlich sein können und die wissenschaftlichen Ratschläge nicht immer genau umgesetzt werden. Das ist auch mit ein Grund, warum wir uns weiterhin vorsichtig verhalten.
Die Grundschule meines Sohnes darf keine Nachmittagsbetreuung anbieten, damit die Bubbles sich nicht mischen, aber er dürfte nach der Schule zu einer Tagesmutter gehen, die Kinder aus diversen anderen Klassen oder Schule betreut ohne dass Abstand gehalten werden muss. Das habe ich noch nicht so ganz verstanden.

Von zu Hause aus zu arbeiten wurde erst vor ein paar Wochen nicht mehr so streng gesehen und jetzt sollen wieder alle möglichst zurück nach Hause – zum Glück ist mein Arbeitgeber darauf eingestellt, das wir mindestens bis Februar weiterhin von zu Hause arbeiten. Solche klaren Aussagen fehlen mir manchmal an anderer Stelle und so können wir uns besser darauf einstellen, was in den nächsten Monaten so los sein wird.

Immerhin können wir vielleicht bald eine Katze in unserer Familie willkommen heißen – schließlich ist ja jetzt immer jemand tagsüber zu Hause :) Das ist gerade mein positiver Lichtblick.
Viele Grüße!
Anke

Brasilien

Hallo hier ist die Naddel aus Brasilien, ich wohne mit meinen beiden Mädels auf einer vorgelagerten Insel.

Suprise, suprise, wir sind seit einigen Wochen in Deutschland zu Besuch, das war relativ spontan und musste gut organisiert werden, aber hat geklappt! Auf unserem Weg mussten wir mit Taxi zur Hauptstadt, da die Busse noch nicht wieder fahren, wird aber langsam immer mehr frei gegeben! Im Hotel war das Buffet abgetrennt, man musste mit Maske anstehen und es wurde einem aufgetan was man wollte! Überall stehen automatische Ständer mit Alkohol Gel für die Hände, das ganze Hotel stank 2 mal täglich nach Desinfektion, aber durch die offene Bauweise verflog das schnell.

Unsere Anreise ging über Portugal und da war ne Weile nicht klar, ob das klappen wird, weil dort ein PCR Test verlangt wurde, nicht älter als 72 std. bei Start, aber das hätte unser Labor dort wahrscheinlich nicht zeitlich geschafft! Aber da wir nur umsteigen wollten, war der dann doch nicht nötig.

Am Flughafen war vor dem Sicherheitsbereich ein Infrarotsensor mit Kamera installiert der personenbezogen Foto mit Temperatur auf einen Bildschirm projizierte, das hat mich beeindruckt! Flugzeug war drei viertel voll, Maskenpflicht!

In Portugal wurden Tests bzw. Weiterflugtickets direkt nach Ausstieg kontrolliert, später nochmal Temperatur! Aber kaum Möglichkeiten zum Hände waschen oder Desinfektion, außer auf den Toiletten.

In Deutschland angekommen war ich ehrlich gesagt etwas schockiert! Niemand hat sich für uns interessiert! Kein Fieber messen, keine Desinfektion, kein Hinweis auf den Test oder Info zur Quarantäne! Wir kommen immerhin aus dem Hochrisiko Gebiet Top 2… Das Test-Zentrum war schlecht ausgeschildert, aber die Leute nett! 2 Tage später Ergebnis per Mail mit Abrufcode! Das wars, der war negativ, aber wir hätten Hinz und Kunz anstecken können und die hätten überhaupt nicht gewusst woher.

Auch wie wenig Möglichkeiten es hier bei öffentlichen Gebäuden, Supermärkten etc. gibt zum Hände waschen oder Desinfektion irritiert mich wirklich! Ich mein, die Maske ist schön und gut, aber man kann das ja auch mit den Händen verteilen und das ist ja nur ein bisschen normale Hygiene, warum wird das nicht mehr gefördert?
Selbst meine 4 jährige ist darüber verwundert und fragt immer überall, wo denn das Händezeug ist?!
Auch die Unterschiede in den Einschränkungen und Regeln, je nachdem ob ich links in den nächsten Ort fahre oder rechts, finde ich unverständlich! Mich wundert es nicht, dass sich hier so viele veräppelt vorkommen und glauben, es ist alles nicht so schlimm!
Nun ja, wir machen weiter so, wie wir es gewöhnt sind und erfreuen uns an unserer Familie!

Ach so, meine Große macht ihre online Schule von hier aus weiter, das geht ganz gut.

Deutschland

Die Zahlen steigen. Nicht so schlimm und so schnell wie in vielen anderen Ländern der Welt, aber sie steigen dennoch auch bei uns. Manchmal schaue ich abends in eine Statistik, aber eigentlich muss ich das gar nicht. Ich merke es auch ganz ohne mich richtig in den Medien zu informieren und etwas nachzulesen – ich merke es daran, dass meine Warn-App mir fast durchgehend seit zwei Wochen mehrere Risikobegegnungen anzeigt, nur leichte, aber sie werden angezeigt. Und auch daran, dass mir immer öfter jemand aus meinem nahen Umfeld von Corona-Fällen im Büro, der Kita oder Schule erzählt. Ich weiß natürlich, dass wir es super gut haben hier – und doch spüre ich eine leichte Nervosität in mir. Klar, man will und soll sich nicht bekloppt machen, denn das bringt nichts. Ich halte mich an die Regeln, gebe auch mal die Spaßbremse und lasse die Kinder an bestimmten Unternehmungen NICHT teilnehmen, weil mir das zusätzliche Risiko einfach nicht schmeckt und laufe – weil mein Lastenrad in der Werkstatt ist – lieber 5 km als die Bahn zu nehmen, denn DAS fand ich echt unangenehm. Ich bin in der glücklichen Situation, sowas machen bzw. lassen zu können. Und trotzdem werde ich nervöser. UND denke immer öfter: Was wird wohl eines Tages über diese Zeit in den Geschichtsbüchern stehen? Wie wird diese ganze Nummer ausgehen? Woran werden sich unsere Kinder erinnern? Wie wird sich die Welt durch die Corona-Pandemie verändern?

Von meinen persönlichen Empfindungen mal abgesehen, sieht man hier in Köln aber eigentlich nicht mehr viel von der Pandemie. Es werden zwar Masken getragen, wo es vorgeschrieben ist, aber das wars echt. Draußen ja meist eh nicht. Und wenn man hier einen Fuß in die Ehrenstraße oder Schildergasse setzt – die beliebten Shopping-Meilen – dann könnte man meinen, Corona gäbe es gar nicht. Es ist krass voll und keiner hält Abstand. Hoffentlich fliegt uns das nicht um die Ohren!

Fühlt euch alle mit Abstand gedrückt und geknutscht, bleibt gesund und vielen Dank für all eure Updates! :-*

Niederlande

Hallo, ich heiße Nikola und wohne mit meinem Mann und unserem zweieinhalb Jahre alten Sohn in Almelo in den Niederlanden.

Seit Beginn der Woche haben sich die Corona Maßnahmen auch hier weiter verschärft. In den am stärksten betroffenen Regionen wie Limburg, Brabant, Utrecht und Nord-und Südholland sind nun auch endlich Empfehlungen ausgesprochen worden einen Mund/Nasenschutz zu tragen. Allerdings weiterhin auf freiwilliger Basis. Im ganzen Land schließt die Gastronomie wieder um 22 Uhr, und es dürfen sich nur eine begrenzte Zahl Menschen drinnen aufhalten.

Für uns zu Hause heißt das, maximal 3 Gäste und mit Mindestabstand. Wie das in der Praxis kontrolliert werden soll, ist mir noch ein bisschen rätselhaft. Erschreckt war ich ein wenig, wenn ich mit deutschen Kollegen gesprochen habe oder es über die Medien mitbekommen habe, das viele nach wie vor in die Niederlande fahren, weil hier die Corona Ansteckungen nicht mehr so schlimm sind, und die Corona Regeln so minimalistisch. Das stimmt leider nicht, immerhin werden hier auch pro Tag um die 3000 neue Fälle registriert, mal mehr mal weniger…

Kita`s und Schulen sind zum Glück weiter geöffnet, und wir versuchen einen möglichst normalen Alltag zu leben, soweit es eben möglich ist.

Da wir, denke ich, noch ziemlich lange mit diesem Virus leben müssen, muss man sich eben arrangieren. Einkaufen ist immer noch eine lästige Angelegenheit und seit einigen Tagen sind wieder größere Lücken in den Regalen bei haltbaren Lebensmitteln.

Für die Kids hier in den Niederlanden wird die nächste große Verzichtsprobe Sinterklaas Mitte November, der “Intocht” (Einzug) mit dem Boot, den “Zwatten Pieten” und den Aktivitäten drum herum wird dieses Jahr so nicht stattfinden. Das ist hier in den Niederlanden für die Kinder wichtiger als Weihnachten.

Das ist mein kleines Corona Update, bleibt alle gesund und passt auf euch auf. Liebe Grüße, Nikola

 

Ich danke euch allen, die ihr euch die Zeit genommen habt, mitzumachen und bin schon gespannt auf eure nächsten Corona-Updates!

PS: Wie immer freue ich mich, wenn ihr diesen Text teilt! :-*

Der LÄCHELN UND WINKEN Newsletter

Freu dich jeden Samstag über eine Mail von mir, mit allen Links zu den Neuerscheinungen der Woche und verpasse damit keinen Beitrag mehr - ganz egal, welcher Social Media Algorithmus gerade einen Pups quer hängen hat. ;)

Ich verschicke natürlich keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Ein Kommentar für “9 persönliche Corona-Updates aus aller Welt – Teil 12