Geburtsbericht
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Geburtsbericht: Leserin Sabine I. erzählt

Die Geburt meiner ersten Tochter liegt schon eine Weile zurück.
Der errechnete Termin sollte der 6.6.2016 sein. Die letzten Monate der Schwangerschaft waren schon turbulent und sorgenreich. Schon ab der 29.SSW musste ich aufgrund vorzeitiger Wehen und einer starken Verkürzung des Gebärmutterhalses stationär ins Krankenhaus. Von da an hatte ich zum Glück zu Hause Bettruhe einzuhalten. Es gesellten sich immer mehr Risikofaktoren hinzu, wie eine Verringerung der Fruchtwassermenge, ein zu leichtes Gewicht unserer Maus usw…. aber die Schwangerschaft konnte gehalten werden. Ich musste alle paar Tage zur Kontrolle zum Gynäkologen.
Entgegen aller Widrigkeiten erreichten wir dann den besagten ET und es tat sich nichts. Schon damals war mir klar, dass unsere Tochter eine Kämpferin ist. Mit jedem Tag machten wir uns mehr Sorgen, dass auf den letzten Metern der Schwangerschaft noch etwas schief gehen könnte. Am 8.6. musste ich früh morgens erneut zum Kontroll CTG… es war alles stabil, keine Wehen.
Gegen 15 Uhr telefonierte ich noch mit meiner Mutter und gab Entwarnung. Gegen 16 Uhr merkte ich dann plötzlich ganz leichte periodenartige Unterleibsschmerzen, die zügig stärker wurden. Es schien wohl doch endlich loszugehen. Kurze Zeit später erfolgte dann auch schon der Blasensprung. Jetzt wurde ich nervös. Als Erstgebährende hatte ich keine Ahnung wie schnell es nun gehen würde usw… ich nahm noch eine schnelle Dusche und wir entschlossen dann gegen 18 Uhr ins Krankenhaus zu fahren.
Nach einer Untersuchung wollte die Assistenzärztin mich noch einmal nach Hause schicken. Der Muttermund wäre erst 2-3cm eröffnet und die Blase wäre noch nicht gesprungen, weil ein sog . PH Test nicht anschlagen würde. Ich versicherte ihr mehrfach, das Fruchtwasser abgegangen sei, aber sie glaubte mir nicht. Da ich regelmäßig Wehen hatte und total verunsichert war, bat ich darum da bleiben zu dürfen. Die Ärztin ließ sich darauf ein und ordnete ein CTG an. Anschließend sollte dann nach Rücksprache mit dem Oberarzt ein Ultraschall über die Bauchdecke erfolgen. Dabei stellte die Ärztin dann fest, dass kein Fruchtwasser mehr zu messen sei. Sie gab nur widerwillig zu, dass ich recht hatte. Im Anschluss sollten wir in ein Wartezimmer im Kreißsaal. Man würde uns wieder zur CTG Kontrolle holen. Mit mehreren anderen sich unter der Geburt befindenden Paaren warteten wir. Die Wehen wurden immer stärker und ich konnte sie weder veratmen noch sonst damit umgehen. Zu groß war die Scham vor den anderen Paaren und meine Verunsicherung. Gegen 22 Uhr stellte sich uns eine neue Hebamme vor. Da die Wehen sehr stark waren, bat ich um ein Bad. Ich hätte gerne in der Wanne entbunden. Das Bad wurde mir auch gestattet. In der Wanne konnte ich erstmals kurz entspannen. Aber die Wehen überrollten mich. Der Geburtsvorbereitungskurs brachte mir gar nichts. Gegen 24 Uhr spürte ich den Drang pressen zu müssen. Die Hebamme kam hinzu und ich musste die Wanne verlassen, weil die Herztöne unserer Tochter unter den Wehen abnahmen.
Ich wurde in einem Kreißsaal untersucht. Der Muttermund war vollständig geöffnet, aber der Kopf des Kindes nicht tief genug im Becken. Ich sollte diverse Übungen machen, damit der Kopf tiefer rutscht. Ich war völlig überfordert. Unter Presswehen zu turnen war nahezu unmöglich. Gegen 2 Uhr, nach also 2 Stunden Presswehen, lag ich völlig kraftlos auf dem Kreißbett. Ich sollte pressen, aber ich hatte keine Kraft mehr. Schließlich hatte ich zuvor 11 Wochen Bettruhe eingehalten.
Dann musste es schnell gehen. Der Diensthabende Arzt versuchte eine Blutprobe vom Kopf unserer Tochter zu bekommen um die Sauerstoffversorgung zu prüfen. Er schaffte es nach 3 Versuchen nicht. Auf drängen der Hebamme wurde der Oberarzt endlich hinzugerufen. Dann ging alles ganz schnell. Auf einmal waren unzählige Ärzte und Pflegekräfte im Raum (das Notfallteam der Kinderintensiv wie sich später rausstellte). Ich bekam einen Wehentropf angeschlossen und die schlimmsten Schmerzen/ Wehen, die ich mir vorstellen konnte, prasselten auf mich ein. Wenige Augenblicke später kam unsere Tochter völlig entkräftet per Saugglocke zur Welt. Sie wurde sofort untersucht und es ging ihr zum Glück den Umständen entsprechend gut.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass unsere Tochter eine Verletzung am Halsmuskel davon getragen hatte, mit deren Nebenwirkungen wir noch viele Monate zu kämpfen hatten.
Diese Klinik habe ich nur noch einmal betreten um den Geburtsbericht aus dem Kreißsaal abzuholen, als ich mit meiner zweiten Tochter schwanger war. Ich musste diese Geburt aufarbeiten, um nicht voller Panik der nächsten Geburt entgegenzusehen.

Diesen spannenden Geburtsbericht hat Sabine geschrieben :)

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